28. Dezember 2009

Das Jahr der Bergziege

In wenigen Tagen wird dieses ereignisreiche Jahr Geschichte sein. Zeit für mich, ein Resumé meiner Handbike-Aktivitäten zu ziehen. Im Gegensatz zu den Rolliwanderungen lassen sich diese Touren genau mit Zahlen dokumentieren, denn hierfür gibt es ja den Fahrradcomputer und entsprechende Auswertungssoftware. - Männer lieben das... :-)

Der Großteil meiner diesjährigen Radwanderungen führte mich kreuz und quer durch meinen heimatlichen Landkreis und die benachbarten Regionen. Dazu gehören in jedem Fall auch die nördlichen Gebiete der Tschechischen Republik, die gewissermaßen meine zweite Heimat sind. Neben Touren mit meinen Chemnitzer Freunden ins Egertal nach Karlsbad (Karlovy Vary) konnte ich gemeinsam mit ihnen auch einige Gebiete im westlichen Erzgebirge erkunden. Einer der Höhepunkte des Jahres war die Fahrt in die Dolomiten nach Südtirol / Italien. Die dort absolvierten Strecken waren zwar höhenmetertechnisch ziemlich anspruchsvoll, dafür aber einfach grandios.

Obwohl ich gern auch allein fahre - man kann dabei so schön vor sich hinträumen und sein Tempo selbst bestimmen - genieße ich besonders die gemeinsamen Ausflüge mit meinen Freunden. Sie sind allesamt "normale" Radfahrer, doch kann ich inzwischen aufgrund meines Trainingsstandes auch bei bergigen Strecken ganz gut mithalten. Natürlich habe ich auch versucht, andere Handbiker aus der Region für gemeinsame Touren zu gewinnen. Da die Interessenlagen aber sehr verschieden sind, waren es sehr einseitige Bemühungen. Damit ist inzwischen Schluß. Es gibt Wichtigeres für mich.

Ein Freund war es, der mich bei einer der bergigen Touren eine "Bergziege" nannte. Und in der Tat: Auf die im Jahr 2009 absolvierten 8509km kommen mehr als 92.000Hm. Das ist selbst für mich weit jenseits von Gut und Böse, denn damit liege ich mehr als 22.000Hm über dem Vorjahresstand.

Es wird schwierig sein, an diese Leistungen im nächsten Jahr anzuknüpfen. Aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig. Hauptsache, ich habe Freude bei dem, was ich tue und bleibe von schlimmen Übel verschont.

26. Dezember 2009

Zoogeschichten

Vor zwei Tagen noch tiefster Winter, heute ein Frühlingstag. Genau die richtigen Bedingungen, um wieder mal den Dresdner Zoo zu besuchen.

Inzwischen steht das Giraffenhaus schon wieder eine ganze Weile. Gegenwärtig wird an einer neuen Affenanlage gearbeitet. - Der Zoo in Dresden mag von der Größe zwar nicht mit dem in Leipzig mithalten können, doch er ist wirklich sehenswert. Etliche Tiergehege gefallen mir hier jedenfalls wesentlich besser. Auch mit dem Rolli ist das meiste gut zu erreichen und manchen Tieren könnte ich stundenlang zuschauen.

Dafür ist es dann aber doch noch zu kalt. Und Phil, der Sohn meiner Kumpeline, hat auch nicht die Geduld dafür. Bei strahlendem Sonnenschein mußten wir uns jedoch nicht ausschließlich in den Gebäuden aufhalten. Selbst eine ganze Reihe von eigentlich wärmeliebenden Tieren, wie z.B. die Löwen, hatten heute Freigang. Es war das Beste, was wir heute unternehmen konnten.

Bei dem Tauwetter ist es im Gebirge zurzeit bestimmt extrem matschig...

25. Dezember 2009

Halali

Eine mußte noch sein. Wenn alles am 24.12. noch schläft, ist einer schon unterwegs. Es war zwar nur eine kleine Vormittagsrunde, aber besonders im Seidewitztal konnte man ungestört von jeglichem Verkehr vor sich hin radeln.

Das Tauwetter ist allerdings ziemlich nervend. Mein Handbike und meine Bekleidung sahen hinterher schrecklich aus! Ich glaube, ich muß mal wieder 'ne Putzaktion starten. - Das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen...

23. Dezember 2009

Eiszeit

In den vergangenen Tage gab es eine richtige Kälteperiode. Tagsüber blieb die Temperatur im zweistelligen Minusbereich und nachts herrschte strenger Frost. Da außerdem die Straßen zugeschneit waren, mußte das Handbike im Stall bleiben. Selbst mit dem Rolli macht es keinen Spaß, sich durch den Schnee zu wühlen. Ganz abgesehen davon, daß bei schneenassen Greifreifen die Reibung zwischen diesen und der behandschuhten Hand nahe Null ist.

Also nutzte ich die Zeit, um an meiner neuen Internetpräsenz zu basteln. Außerdem ging es mit meiner Kumpeline wieder mal in die Toskana-Therme. Bei -10°C im beheizten Außenbecken zu schwimmen, hat schon etwas besonderes.

Gestern endlich ergab sich die Möglichkeit, eine Runde mit dem Bike zu drehen. Es war zwar noch unter 0°C und der Wind blies stürmisch aber die Straßen waren leidlich frei. Auf der Straße zwischen Bahra und Raum ging es jedoch ans Eingemachte: -3°C, Kantenwind mit ca. 50km/h und eine ziemlich zugewehte Fahrbahn waren absolut grenzwertig. Nach diesem 2km langen Abschnitt mußte ich erst mal mein Gesicht langsam wieder auftauen.

Immerhin fühlt sich mancher Zeitgenosse genötigt, mir gegenüber sein Unverständnis für solche Aktionen auszudrücken. Der Hit war ein Autofahrer, der beim Entgegenkommen in unmißverständlicher Weise seinen Zeigefinger an die Stirn führte und fast aus dem Anzug hüpfen wollte. Für solche Leute habe ich nur ein Wort mit 4 Buchstaben: Es fängt mit "P" an und hört mit "ck" auf. - Was stört denn diese Gestalten, wenn ich auf der Straße bin? Meine Anwesenheit mag zwar den einen oder anderen Autofahrer etwas behindern, weil er mich weiträumig überholen muß. Aber die halbe Minute wird man kurz vor Weihnachten wohl Zeit haben! Ein entgegenkommender Fahrer fragte mich zudem, ob ich nicht verantwortungslos handeln würde, wenn ich mit meinem Rad bei diesem Wetter fahren würde. Er hätte sich mir nur ganz langsam nähern können. Die Entgegnung auf seine Frage fiel mir erst später ein: Würde er anders fahren, wenn ihm ein Autofahrer entgegen käme? Mit dem er ggf. genauso einen Unfall haben könnte?


Naja, die 100 sind jedenfalls wieder voll geworden, mit Extrazickel und -zackel. Es war eine Rundfahrt durch den östlichen Teil des Landkreises. Von Bad Gottleuba und Hellendorf im Süden über Königstein und Bad Schandau im Elbtal bis nach Neustadt i.S. Mit schönen Details am Wegesrand, wie z.B. der Eiszapfengallerie im Tiefen Grund.

Nun muß ich nur noch eine kleine Spazierfahrt unternehmen, um mein Jahresziel zu erreichen. - Hoffentlich spielt das Wetter und die Technik mit!

13. Dezember 2009

Verrückt - Entrückt?

Wer macht sich schon um diese Jahreszeit zeitig am Morgen, wenn es noch dunkel ist, auf den Weg?! Gilt man da schon als verrückt? - Ich jedenfalls genieße diese Zeit. Die meisten Leute schlafen, in den Häusern brennt kein Licht und ringsherum herrscht eine Stille, die man fast anfassen kann. Dann halte ich an, lausche dem Schweigen der Natur und begrüße mit ihr den heraufziehenden neuen Tag. Entrückt von allem, was mich sonst beschäftigt.

Bald habe ich mein "Jahressoll" erfüllt. Das hindert mich allerdings nicht daran, weiter richtig auf die Pauke zu hauen. Immerhin ist es jetzt bereits so kalt, daß man trotz Schwitzen nicht mehr überhitzt. Deshalb läßt sich Anstieg auf Anstieg hintereinander reihen. Aus dem Elbtal raus in Richtung Struppen, dann am Bärenstein vorbei hinunter zur Elbe bei Rathen, dann wieder hoch zur Festung Königstein und weiter in Richtung Rosental; über Cunnersdorf, Papstdorf und Kleingießhübel hinab nach Krippen an der Elbe, auf dem Elbradweg weiter nach Tetschen-Bodenbach (Děčín), von dort durch Eulau (Jílové), Königswald (Libouchec), Tyssa (Tisá) und Peterswald (Petrovice) über den Erzgebirgskamm wieder auf die deutsche Seite, wo es durch das Bahratal wieder zurück nach Pirna ging. In den höheren Lagen hatte der Rauhreif sowie der spärlich gefallene Schnee die Landschaft wie mit Puderzucker überzogen. Schön aber kalt. - Abends genieße ich jetzt umso mehr das warme Bad in der Badewanne.

6. Dezember 2009

Im Dunkeln ist gut Munkeln!

Als ich in der Nacht zum Sonnabend munter wurde, lag dichter Nebel über der Stadt. Die Chancen waren also recht gut, daß es im Gebirge einen Sonnenaufgang über dem Nebelmeer geben könnte. Bereits in tiefster Nacht, d.h. 6.15 Uhr, ging es deshalb mit dem Handbike in Richtung Bastei. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Stativ, wollte ich dort den Sonnenaufgang erwarten.

Ich war auch zur Zeit am Ort, nur das Wetter hatte es sich anders überlegt. Hochnebel lag über dem Land und ließ die Sonne noch nicht einmal als gelbe Scheibe durch den Dunst. Ein typischer Spätherbstmorgen, trübe und doch voller Atmosphäre. 8.00 Uhr hat man die Basteiaussicht auch noch ganz für sich alleine - die ideale Zeit zum Träumen.

Später ging es dann weiter ins Böhmische. Nach dem Erkunden der Straßenbaustelle in Porschdorf und der Fahrt an der Elbe entlang nach Herrnskretschen (Hřensko), führte mich der Weg über Jonsdorf (Janov), Rosendorf (Růžová) und Binsdorf (Bynovec) nach Tetschen (Děčín) und an der Elbe wieder zurück in die Heimat.

Am Abend hatte ich dann meine Rad-Freunde aus Chemnitz und unserer Ecke zu Gast. Das Treffen zur Adventszeit ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden. Weihnachtsmarktbesuch und Glühweintrinken gehören ebenso dazu wie das anschließende Klönen und Pläneschmieden in meiner Bude.

Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit!

Waldschule

Einmal im Jahr richtet die Koordinatorin der Freiwilligenarbeit ein Treffen aller ehrenamtlichen Helfer im Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz aus. Mit dem gemütlichen Jahresausklang verbunden ist nicht nur ein Dankeschön an alle Beteiligten, denn die Veranstaltung ist immer auch eine Exkursion zu (aus Sicht des Naturschutzes) interessanten Einrichtungen bzw. Örtlichkeiten. Diese Art Weiterbildung finde ich besonders spannend. Nicht selten kann man dabei seinen eigenen Horizont erweitern und Neues kennenlernen.

Unsere diesjährige Zusammenkunft führte uns in den Forstbotanischen Garten nach Tharandt. Der Kustos der Einrichtung, Herr Dr. Pietzarka, bot uns eine wirklich kurzweilige und sehr interessante Führung durch Teile des ältesten Arboretums in Europa. Besonders die Ausführungen zu den seltenen Gehölzen in der heimischen Region, wie z.B. Eibe, Weißtanne und Sumpfporst, boten mir viele neue Informationen.

Ich werde jedenfalls die Anlage bald wieder besuchen, denn während der Führung konnten wir nur einen Bruchteil des Areals kennenlernen. Nur muß ich auch dann eine sehr kräftige und ausdauernde Begleitung mit dabei haben. Da ein Großteil des historischen Gartens an einem steilen Hang angelegt wurde, sind viele Wege zwar ohne Stufen, dafür aber äußerst steil. Ohne Schiebe-Hilfe kommt man als Rollifahrer hier nicht hoch. - Das 2002 zusätzlich und neu angelegte Areal soll allerdings besser zugänglich sein.

29. November 2009

Alles außer Advent

Ein Freund von mir war ganz überrascht, als ihn jemand darauf hinwies, daß an diesem Wochenende der erste Advent sei. - In der Tat: weihnachtlich ist es gegenwärtig nun wirklich nicht. Dafür herrschen jedoch optimale Bedingungen, seine Freizeit im Freien zu verbringen.

Am Sonnabend habe ich deshalb getan, was man üblicherweise zu dieser Jahreszeit schon lange nicht mehr kann. Eine Handbiketour mit ordentlichen Höhenmetern, indem ich zweimal am Tag den Erzgebirgskamm überquerte. Auf dem Hinweg bei Zinnwald, und nach Graupen (Krupka) von Tellnitz (Telnice) unweit des Nollendorfer Passes zurück nach Schönwald (Krásny Les). - Weit und breit gab es keinen Schnee, doch dafür eine sehr gute Sicht. Das Laub ist inzwischen von den Bäumen und ermöglicht nun interessante Ausblicke auf das Böhmische Mittelgebirge.

Auch am Sonntag blieb uns diese ausgezeichnete Sicht erhalten. Von der Brandaussicht war dieses Mal sogar der Fernsehturm am Zinkenstein (Buková hora) bei Aussig (Ústí) zu sehen. Der war mir nie zuvor von dort aufgefallen. Auf dem abenteuerlichen Rückweg mit dem Rolli über Steinbruch und Halbenweg nach Hohnstein konnten wir am Großen Halben sogar Kletterer in schweren Wegen entdecken. Offensichtlich reichen dafür die Temperaturen noch.

22. November 2009

Zweiter Frühling

Ein weiteres überdurchschnittlich warmes und schönes Wochenende neigt sich dem Ende zu.

Zwar hatte mich bei meiner Handbike-Tour am Sonnabend wieder mal die Defekthexe ordentlich auf dem Kieker, zum Glück gab's aber den rettenden Engel in Gestalt meiner Kumpeline Susi. Zu spät habe ich nämlich feststellen müssen, daß in meine Schmicking-Felgen keine Schläuche mit Autoventil passen. Einen davon wollte ich nach der Panne am Vorderrad verwenden - ich habe doch immer Ersatzschläuche mit. Pustekuchen! Auch die Reparatur des total zermüllerten alten Schlauches war ein hoffnungsloses Unterfangen. So hat mir dann Susi nach 2 Stunden Zwangspause mit dem Auto Ersatz vom Fahrradhändler gebracht. Auf meiner Weiterfahrt ging es dann richtig zur Sache, um noch die 100 vor der Dunkelheit vollzubekommen. Bis nach Neustadt bin ich gefahren, und zum Schluß in Richtung Bielatal, dann nach Raum und im Bahratal zurück nach Pirna. In die Dunkelheit bin ich trotzdem gekommen. Mit Licht am Rad ist das aber kein Problem, denn ich könnte die Strecke auch im Schlaf fahren.

Sonntags war dann Rolliwandern angesagt. Der Sohn meiner Kumpeline hing aber noch durch. Seit Mittwoch war er krank - mit hohem Fieber und total apatisch. So sind wir zu zweit losgezogen, nachdem die Mutti ihren Sohn ordentlich versorgt hatte. In der Hinteren Sächsischen Schweiz gibt es manche interessante Ecke zu erkunden. Der Weg unterhalb von Kleinsteinwand und Arnstein gehört dazu. Auch der Wanderweg oberhalb der Ottendorfer Pietzschmühle ist mit dem Rolli zu befahren. Dort werden wir bestimmt noch mal hingehen, denn das ist auch für mich Neuland.

18. November 2009

Bus & Bett

Weder das eine noch das andere - und für was sollte ich büßen? Ein Gebet für die regelmäßig glückliche Heimkehr nach einer schönen Unternehmung, das kann ich mir noch am ehesten vorstellen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und so waren die Zeit kurz vor dem Sonnenaufgang sowie die darauffolgenden zwei Stunden die schönsten des ganzen Tages. Kein Wind, keine Wolke und die Luft ganz klar. Um diese Zeit ist an Feiertagen auch noch niemand unterwegs. Man hat die Straße ganz für sich alleine und genießt das weiche Licht der aufgehenden Sonne. Wunderschön! Vor allem dann, wenn man sich eine Strecke ausgesucht hat, die sowieso sehr ursprünglich ist. In meinem Fall war das die Straße von Köttewitz über Burkhardswalde, Großröhrsdorf und Seitenhain nach Döbra.

Auf der Weiterfahrt durch Müglitztal und Lockwitzgrund nach Possendorf und über Poisental nach Freital war dann schon wesentlich mehr Betrieb. Das Sonntagswetter hatte sogar etliche weitere Radler und Rennradpiloten nach draußen gelockt. - Zum Elberadweg, den ich teilweise für die Heimfahrt benutzen mußte, brauche ich keinen Kommentar mehr abgeben. Ich bin am Blauen Wunder lieber auf die andere Elbseite ausgewichen.

16. November 2009

Heißer Herbst

Die vergangenen drei Tage stechen heraus aus der Menge der diesjährigen Touren. Teilweise fast schon frühlingshaft anmutendes Wetter gestattete exzessives Handbiken vom Sonnenauf- bis zum -untergang. An drei aufeinanderfolgenden Tagen ein Pensum von 366km mit ca. 4000Hm zu bewältigen, das ist auch für mich außerhalb des üblichen Rahmens.

Aber es werden wohl die letzten Tage mit einer derart warmen Witterung in diesem Jahr gewesen sein.

Am Freitag war ich im Böhmischen unterwegs (s.a. auch den vorhergehenden Eintrag), der Sonnabend führte mich in die Lausitz bis nach Gaußig sowie in den Schluckenauer Zipfel und der Sonntag war der gemeinsamen Radtour mit meiner Kumpeline Susi zur Felsenkapelle in Schemmel (Všemily) vorbehalten.

Den heutigen Ruhetag habe ich mir redlich verdient.

13. November 2009

Neuland unterm Rad

Hurra! Da gibt es doch tatsächlich in meinem Einzugsgebiet Gegenden, wo ich noch zusammenhängend mehr als 10km neue Strecke fahren kann! Das ist für mich innerhalb der sächsischen und böhmischen Landesteile, welche sich durch Tagesrundtouren von Pirna aus erschließen, eine absolute Rarität.

Das Tetschener Hochland hatte sich schon bei meinen früheren Touren als ein Geheimtip erwiesen. Heute konnte ich nun den westlichen Teil der recht einsamen Gegend auskundschaften. Nach der Überquerung des Nollendorfer Passes (Nakléřov) ging es von Saara (Žďár) über Arnsdorf (Arnultovice) nach Groß Kaudern (Chuderov) und weiter über Seesitz (Žežice) nach Nestomitz (Neštěmice). Da ich nicht sofort auf die E442 nach Tetschen (Děčín) wollte, ergab sich der Weiterweg über Mörkau (Mírkov) nach Pömerle (Povrly). Den Anstieg nach Mörkau mußte ich mich hochruhen - geschätzte 18-20% Steigung über mindestens 1km waren auch für mich grenzwertig.

Der Rest der Tour war eigentlich nur noch ein Abspulen der Kilometer - wenn, ja wenn mich nicht noch hinter Krippen ein kleines Abenteuer in Atem gehalten hätte. Zurzeit wird gerade die Straße nach Cunnersdorf im Krippengrund instandgesetzt. Trotz Vollsperrung wollte ich sie trotzdem befahren. Es wurde eine ziemliche Schlammschlacht, denn die Nässe der vergangenen Tage ist für den inzwischen unbefestigten Untergrund ziemlich verheerend gewesen. Die Bauarbeiter an der Strecke haben mir jedoch Mut gemacht. Jetzt sind die Räder meines Handbikes zwar total verdreckt, aber interessant war es trotzdem, den Stand der Bauarbeiten begutachten zu können. Noch bis Dezember 2010 ist die Straße gesperrt.

9. November 2009

Kontraste

Nach der Instandsetzung meines Handbikes gab es einiges nachzuholen. Es ist zwar merklich kühler geworden, trotzdem gab es vor allem am Sonnabend etliche freundliche Tagesabschnitte.

Da der berühmte böhmische Nebel allerdings über den Kamm herüberschwappte, bin ich auch eine ganze Weile fast ohne Sicht gefahren. In den endlosen Wäldern des Hellendorfers / Tyssaers Gebiets entwickelt so eine Blindfahrt jedoch ihren ganz eigenen Reiz. Wenn man dort stundenlang unterwegs ist, ohne einer Menschenseele zu begegnen, so entsteht die Illusion nahezu unberührter Gegenden in Skandinavien.

War es am Sonnabend eine Tour durch das linkselbische Gebiet des Elbsandsteingebirges, so führte mein Weg am Sonntag in nördliche Richtung. Nach der Umrundung des Keulenbergs unweit von Königsbrück wählte ich meinen Rückweg über Pulsnitz. Ich wußte nicht, daß an diesem Wochenende dort der Pfefferkuchenmarkt stattfand. Unmassen von Autos parkten auf der Ausfallstraße nach Radeberg, so daß diese kurzerhand durch die Polizei zur Einbahnstraße erklärt und der Gegenverkehr weiträumig umgeleitet wurde. Glücklicherweise war meine Fahrtrichtung erlaubt. Bis fast an das Waldhaus heran - ca. 2-3km vom Stadtzentrum entfernt - standen die Fahrzeuge.

Da mache ich mir doch so meine Gedanken über die Auswüchse unserer (auto)"mobilen" Gesellschaft...

1. November 2009

Ende des Ur-Laubs

Ab morgen beginnt wieder der Arbeitsalltag. Die Urlaubswoche ist vorbei - und das letzte fallende Laub hinterläßt kahle Bäume.

Heute waren wir zu viert wieder wandern. Mit ca. 10km keine besonders lange Strecke, doch angesichts des kalten, heftigen Windes genau das richtige Pensum. Rund um die Schöne Höhe bei Dürrröhrsdorf gibt es etliche Wege, die mit Unterstützung ganz gut im Rolli zu befahren sind. Auf einem neu hergerichteten Fußweg wanderten wir durch das Lieblingstal auf die Schöne Höhe mit dem Turmschlößchen. Der Rückweg führte uns von Elbersdorf durch das wildromantische Wesenitztal nach Dürrröhrsdorf an einem alten Steinbruch vorbei in den Schloßpark des Dorfes.

Eine wunderschöne Strecke, von der ich wirklich angenehm überrascht war. Hatte ich doch in dieser Gegend gar nicht solche schöne und gut zu befahrende Touren vermutet.

31. Oktober 2009

Herz aus Gold

Nun sind doch noch ein paar schöne Tage gekommen.

Noch am Mittwoch, als ich an einem Seminar im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienstern bei Ostritz zum Thema "NATURA 2000" teilnahm, war es trübe und regnerisch. Also das ideale Wetter für Weiterbildungen, wo man den ganzen Tag sowieso im Konferenzraum verbringen muß.

Am Freitag jedoch lachte die Sonne, obschon es bereits empfindlich kalt war. Jetzt beginnt wieder die Handschuhzeit.

Meine Handbiketour führte mich ins Böhmische in den Schluckenauer Zipfel. Auf Straßen und Wegen, die selbst ich bisher nur ein oder zweimal gefahren bin, ging es bis zur gleichnamigen Stadt Schluckenau (Šluknov) und anschließend über Berg und Tal nach Zeidler (Brtniky) und Hinterhermsdorf ins Kirnitzschtal. Bei solch schönem Wetter lohnte natürlich auch der Abstecher zur Wildwiese. Das Herbstlaub strahlte golden im Sonnenlicht, als wollte es in einem letzten Farbenrausch verglühen. Schon bald wird der Wind alle Blätter von den Bäumen gefegt haben und die Grautöne der Übergangszeit bestimmen das Bild der Landschaft.

Auch am Sonnabend strahlte die Sonne den ganzen Tag, doch am Morgen waren die Wiesen mit einer weißen Rauhreifschicht bedeckt. Die ersten Minusgrade. Trotz meines zeitigen Aufbruchs wurde es (leider) nur eine kurze Tour. Es gibt wieder etwas an den Bowdenzügen meiner Schaltung zu basteln. Bevor ich mein Bike in die Obhut der Mechaniker übergebe, habe ich es noch einmal gründlich gereinigt. Nun hoffe ich, daß der Defekt bald behoben ist.

27. Oktober 2009

"Ab"radeln

Zwar nicht für mich, doch für einen treuen Begleiter meiner Ausfahrten war der gestrige Ausflug wohl die letzte Tour in diesem Jahr. Was kann man sich besseres wünschen, als daß die Sonne scheint und der Wind in die richtige Richtung bläst.

Mittlerweile werde ich von Sigg ja als Bergziege bezeichnet. Für mich ist das ein Kompliment. Mein Freund von der Petersburg-Radtour weiß jedenfalls, daß es bei meinen Radtouren immer ordentlich bergauf und bergab geht. Auch gestern war das nicht anders. Auf reichlich 100km knapp 1400Hm - andere Handbiker sterben da den Heldentod. Aber wenn man - so wie wir - ins Osterzgebirge unterwegs ist - sind etliche Höhenmeter zu überwinden. Schon allein von Pirna auf etwas über 100m ü.NN bis zum Erzgebirgskamm mit ca. 800m ü.NN sind es rein rechnerisch bereits 700m Höhendifferenz. Und das auf 30km.

Wir sind jedenfalls noch einmal die wunderschöne Kammstraße von Voitsdorf (Fojtovice) nach Adolfsgrün (Adolfov) gefahren. In wenigen Wochen ist diese Gegend für die nächsten 3 Monate wieder ausschließlich den Skifahrern vorbehalten. Im Oelsengrund nahm unsere Tour beinahe Expeditionscharakter an. Der Schnee von vergangener Woche hatte ganze Arbeit geleistet. Dutzende umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste versperrten den Weg und mußten durch Sigg für mich erst beräumt werden. Ohne ihn hätte ich alt ausgesehen. Das Hellendorfer Gebiet war zum Glück nicht so betroffen. Hier am Zeisigstein kam sogar bei Sonnenschein der vielbesungene goldene Herbst zur Geltung. Ein schöner Abschied. Im weichen Licht der Abendsonne sahen die bizarren Felsen des Bielatals noch einmal so romantisch aus. Als wir gegen 17.00 Uhr wieder in Pirna ankamen, brach bereits die Dämmerung über uns herein. Bald ist es um diese Zeit schon dunkel.

25. Oktober 2009

Herbstzeit-Lose

Trübes Wetter, kürzer werdende Tage und das Laub verabschiedet sich von den Bäumen. Das ist das Los dieser letzten Tage im Oktober. Einen richtig goldenen Herbst gab es ja bisher noch nicht.

Trotzdem ist das für mich kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Heute z.B. war ich mit meiner Kumpeline in der Toskana-Therma Bad Schandau zum Baden und Saunieren. Ein wenig Entspannung kann ja auch mal nicht schaden. Das Freizeitbad ist sehr behindertenfreundlich eingerichtet - es gibt eine hervorragend ausgestattete Umkleide inkl. Dusche und WC für Rollifahrer, außerdem ist das gesamte Areal barrierefrei zugänglich. Nur Beckenlifter gibt es nicht, doch fitte Leute sollten damit kein Problem haben. Zumal das freundliche Personal bestimmt gern behilflich ist.

Am Sonnabend bin ich mit dem Handbike trotz trüben Wetters noch einmal westwärts gefahren. Eine sehr schöne Tour über die Ausläufer des Osterzgebirges nach Frauenstein, weiter bis kurz vor Freiberg und anschließend durch den Tharandter Wald, Freital und Dresden zurück nach Pirna. Freilich: für Sonnatgs(rad)fahrer ist diese Jahreszeit nichts mehr. Dementsprechend wenig Radler sieht man dann auch auf den Straßen. Nichtdestotrotz gibt es auch an solchen Tagen sehr schöne Stimmungen zu erleben. Diesmal war es der Anblick der Burgruine Frauenstein im goldenen Herbstlicht bei wundervoller Laubfärbung. Aus dieser Perspektive hatte ich sie bisher noch nie gesehen. Schade, daß ich meinen Fotoapparat nicht mit dabei hatte. So bleibt das Bild nur in meinem Kopf gespeichert.

20. Oktober 2009

Schnee im Oktober!

Nach dem verregneten Wochenende gab es einiges nachzuholen. Die ergiebigen Schneefälle der letzten Woche hatten in den höheren Lagen des Osterzgebirges für eine geschlossene Schneedecke gesorgt. Den Anblick wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Bei kaltem, aber heiterem Wetter fuhr ich also auf Umwegen in Richtung Altenberg. Die Sonne hat hier zwar inzwischen bereits ganze Arbeit geleistet. Auch ist es mit 7-9°C schon wieder erheblich wärmer geworden. Trotzdem liegt noch eine ganze Menge Schnee.

Der Schnappschuß zeigt Geising. Nicht etwa im Winter, nein, das ist ein aktuelles Bild von gestern. Die Blätter der Laubbäume sind noch nicht abgefallen, teilweise sogar noch grün.

Von mir aus kann der Winter noch eine ganze Weile warten!

19. Oktober 2009

Hausarrest

Das war ein Wochenende! Regen, Kälte, Wind... Im Erzgebirge liegt bereits eine ganze Menge Schnee. Den wollte ich vor Ort bestaunen - denn das ist zu der Jahreszeit selbst für dieses Gebiet ungewöhnlich. Aber dazu hätte ich mit dem Auto fahren müssen. Und das muß nicht sein.

Heute starte ich nun dafür mit dem Handbike in Richtung Kamm. Mal sehen, wie weit ich komme.

18. Oktober 2009

1. Handbike-Fahrerlager im Elbsandsteingebirge 2010

Vom 06.-16. Juni 2010 soll das erste Handbike-Fahrerlager in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz stattfinden. Die Teilnehmer mit und ohne Handicap werden in den 10 Tagen per Handbike / Rad, aber auch mit dem Rollstuhl das Umland erkunden.

Als Ausgangsbasis dafür dient das Apparthotel "Am Schlossberg" in Bad Schandau, welches nicht nur komplett barrierefrei gestaltet, sondern aufgrund seiner zentralen Lage auch ideal geeignet ist, sich einen Überblick über die gesamte Region zu verschaffen.

Anmeldeschluß für die Teilnehmer ist der 25.01.2010. Da die Anzahl der möglichen Teilnehmer jedoch begrenzt ist, empfiehlt sich eine zeitige Registrierung. Bitte dazu auch den beiliegenden Fragebogen ausfüllen! Er soll ermöglichen, das Programm optimal auf die Teilnehmer abzustimmen.

Hier gibt es die vollständigen Unterlagen mit weiteren Informationen (z.B. dem geplanten Programm) zum Download als PDF-Dokument:
- Ausschreibung zum Handbike-Fahrerlager
- Fragebogen für die Teilnehmer mit Handicap

Als Veranstalter und Verantwortlicher für die Organisation freue ich mich über eure Anmeldung.
Sport frei!



Anmerkung vom 25.01.2010

Die Anmeldefrist wurde verlängert! Interessierte Sportler können sich nunmehr noch bis 25.02.2010 für die Veranstaltung anmelden.

Außerdem ist es nun möglich, den Aufenthalt abzukürzen. Statt der ursprünglich geplanten 10 Tage kann nun auch nur für 7 Tage vom 6.-13. Juni 2010 gebucht werden. Der Unkostenbeitrag vermindert sich dementsprechend.

12. Oktober 2009

Nebelschwaden ziehen

Für Outdoor-Freaks gibt es eine Variable, die sie nicht beeinflussen könnnen: das Wetter. Und so sind auch meine Wochenends-Aktivitäten bis zu einen gewissen Grad den witterungstechnischen Verhältnissen unterworfen.

Bloß gut, daß es am Sonnabend nicht regnete! Da waren wir nämlich zu fünft Teilnehmer einer von der LANU (Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt) veranstalteten Exkursion in den Sebnitzer Wald. Ziele waren die dort ausgewiesenen Naturschutzgebiete "Gimpelfang" und "Heilige Hallen" und deren vor allem botanischen Besonderheiten. Es machte richtig Spaß, den fachkundigen Beiträgen der Exkursionsleiter zuzuhören. Vor allem, weil es nicht nur ein Monolog der Führer, sondern ein Wechselgespräch unter Einbeziehung der Teilnehmer war. Wissenserwerb kann so spannend sein! Wenn sich sogar der Sohn meiner Kumpeline als einziges Kind nicht gelangweit hat, spricht das für die Qualität der Veranstaltung. - Ich jedenfalls weiß nun, wie eine Hainsimse aussieht und wo die größte Erle der Region steht.

Am Sonntag habe ich mich dann trotz des regnerischen Wetters auf den Bock geschwungen. Bewegung tut mir gut, besonders dann, wenn ich mal etwas Zeit zum Nachdenken brauche. Es waren einige Probleme zu wälzen, die mit der Erstellung der Internetpräsentation der Nationalparkführer zusammenhängen. Meine Tour führte mich wieder nach Böhmen bis nach Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice) und Dittersbach (Jetřichovice). Unweit von Tetschen-Bodenbach (Děčín) habe ich dabei die Gelegenheit genutzt, eine Seitenstraße von Kalmswiese (Jalůvčí) nach Bünauburg (Bynov) zu erkunden. Dort sieht es aus wie im Schneewitchenland. Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen... Zwischen kurzen Regengüssen stiegen die Nebel aus den Wäldern. Trotz der leisen Melancholie ein wunderschöner Anblick.

4. Oktober 2009

Wind, Wind ... fröhlicher Gesell

Die ersten Herbststürme ziehen über das Land. Nun gut, bei uns gab es zwar keinen Sturm, eine stramme Brise war's aber allemal. Als Radfahrer ist man dann gut beraten, dies bei der Tourenplanung zu berücksichtigen. Konkret: den Rückenwind für zusätzlichen Vortrieb nutzen - also offene, windanfällige Verbindungen nutzen, während bei den Gegen- und Kantenwindabschnitten tunlichst tiefe Täler oder Wälder Schutz vor unnötigen Kräfteverschleiß bieten sollten.

Am Sonnabend hielt sich der Wind noch in Grenzen. Also fuhr ich hinauf auf den Kamm des Osterzgebirges. Von Moldau (Moldava) am Stürmer (Bouřňák) vorbei nach Böhmisch Zinnwald (Cínovec) und weiter über die Ortschaft Voitsdorf (Fojtovice) unterhalb des Mückenberges (Komáří hůrka) nach Adolfsgrün (Adolfov) und Schönwald (Krásný Les), bis ich in Peterswald (Petrovice) dann wieder auf die deutsche Seite wechselte. Die Straße auf dem Kamm wurde inzwischen teilweise völlig neu geteert und bietet jetzt Fahrvergnügen pur. Vor allem, wenn (wie meist) der Westwind noch zusätzlich schiebt. Zum Sattel unterhalb des Mückenbergs mit dem Mückentürmchen gibt es übrigens noch eine Parallelverbindung zur Fahrradtrasse 23, die fast noch schöner zu fahren ist, wenn man vom ersten Offroad-Abschnitt mal absieht.

Sonntags war es noch ein bißchen windiger. Aber wenn man die eingangs genannten simplen Regeln beherzigt, geht es auch dann ganz gut voran. Über Neustadt nach Sebnitz und weiter durch das Kirnitzschtal führte mein Weg schließlich durch das Elbtal (und wieder heraus) nach Dorf Wehlen, wo ich mich mit Susi und Phil für eine kleine Nachmittagsradrunde verabredetet hatte. Nach einem Abstecher auf die Bastei fuhren wir meinen Lieblingsweg durch Rein-, Kohl- und Tscherregrund nach Stadt Wehlen. Da das Wetter sich verschlechtert hatte, trennten sich dort unsere Wege und ich absolvierte die restlichen Kilometer allein auf dem Elbradweg nach Pirna. Trotzdem war es eine schöne Tour, zumal ich auf böhmischer Seite wieder ein neues Fleckchen unweit von Lobendau (Lobendava) erkundet habe. Die von aller Welt offenbar vergessene Ortschaft Neudörfel (Nová Víska). Auf dem Weg dorthin grüßte mich ein sehr schöner Bildstock (s. Bild).

27. September 2009

Eine Orgel aus Stein

So schön kann der Herbst sein! Allmählich färbt sich das Laub, doch die Sonne hat noch viel Kraft. Es ist schon bemerkenswert, wenn man am Ende des Monats September noch kurzärmelig im Freien seinem Hobby frönen kann.

Da man wegen der kürzer werdenden Tage nun allmählich seine Ziele in der näheren Umgebung suchen muß, wollte ich das Wochenende für einen letzten tieferen Vorstoß nach Osten nutzen. Im Lausitzer Gebirge, unweit der Ortschaft Steinschönau (Kamenický Šenov) steht der Herrenhausfelsen (Panská skála). Diese sehr eindruckvolle geologische Formation besteht aus ganz gleichmäßigen, fast senkrecht stehenden Basaltsäulen. Über die südwestlichsten Ausläufer des Elbsandsteingebirges, Tetschen (Děčín) und Bensen (Benešov) führte die Tour schließlich zu dem 597m hoch gelegenen Naturdenkmal. Mit einem anspruchsvollen Streckenprofil, welches sicher nicht jedermanns Sache ist. Da nahm sich der Rückweg über Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice), Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice), Rosendorf (Růžová) nach Herrnskretschen (Hřensko) und dann weiter im Elbtal nach Hause als relativ gemütliche Nachmittagsrunde aus.

Der Sonntag war dann Schontag. Mit meiner Kumpeline Susi fuhr ich über Radeberg und -burg zum Jagdschloß Moritzburg, bevor wir anschließend auf dem Elbradweg wieder in Richtung Heimat radelten. Bei solch schönem Wetter benötigt man besonders für die letzte Etappe gute Nerven, um sich bei dem Betrieb nicht verrückt machen zu lassen. Na ja, mein Geschmack ist's jedenfalls nicht.

20. September 2009

Eitel Sonnenschein

Unser diesjähriges Herbsttreffen der SFA-Truppe stand unter einem guten Stern.

Bei sommerlich warmen Wetter und schönstem Sonnenschein machte die erste Tagestour quer durch die Hintere Sächsische Schweiz noch einmal soviel Spaß. Da ist es für mich als Organisator natürlich ein Leichtes gewesen, meine Freunde von der Region zu begeistern. Viele Kilometer auf Radwegen quer durch das Felsengebirge mit freiem Blick zu den beeindruckenden Felsgestalten der Affensteine. Und nach dem kraftraubenden Schlußanstieg von Kohlmühle nach Goßdorf - der steilsten Straße in der Sächsischen Schweiz - wartete unser Übernachtungsziel "Brand-Baude" bei Hohnstein auf uns.

Die herrliche Aussicht, sehr gepflegte Räumlichkeiten zur Übernachtung und ein Frühstücksbuffet, welches in Umfang, Reichhaltigkeit und Qualität Maßstäbe setzt, ließen meine Begleiter (und natürlich auch mich) wahre Lobeshymnen auf das engagierte Team der Bergbaude anstimmen. Ein perfektes Erlebnis im traumhaften Ambiente. Unbedingt eine Empfehlung!!! Rollifahrer können hier allerdings nur in Begleitung von mehreren Helfern übernachten, da die Quartiere nicht barrierefrei mit dem Rollstuhl zu erreichen sind. Aber dazu hat man ja genügend Fußgänger-Freunde...

Am zweiten Tag führte dann unsere Tour weiter westwärts bis ins Schönfelder Hochland, wo ich meinen Freunden die zum Fahrradweg ausgebaute alte Bahnstrecke der Hochlandbahn vorstellte.

Fazit: Ein tolles Wochenende, welches mir viel Lob für die Tourenplanung und die Auswahl des Quartiers von meinen Freunden einbrachte. - Das ist dann für mich der schönste Lohn.

13. September 2009

Start mit Hindernissen

Ich habe geschimpft wie ein Rohrspatz! In der letzte Woche reißt mein Schaltzug, nach der erfolgreichen Reparatur war es am vergangenen Wochenende mein HAC5, der mich im Stich ließ. Einmal Herunterfallen reicht, um das Display splittern zu lassen. - Also wieder Wechsel auf meinen alten HAC4, weil die Reparatur sicher etwas dauern wird. Und am Sonnabend, als ich zeitig los wollte, spinnt dann mein HAC4! Wackelkontakt, leere Batterien - all das, was einen so richtig zur Weißglut bringt und viel, viel Zeit zur Behebung kostet.

So wurde es wieder nichts mit dem langen Kanten. - Ich glaube, für dieses Jahr ist's damit vorbei, denn ich komme erst wieder Ende September zu eigenen Touren. Aus lauter Frust habe ich dann zwischen den Reparaturen noch zwei Runden auf dem Handbike eingeschoben. So ein richtig hoher Wutpegel, der abreagiert werden muß, führt gleich zu noch höheren Geschwindigkeiten. - Abends war ich dann dementsprechend ausgearbeitet.

Der Sonntag verhieß dann nicht so ein tolles Wetter. Also bin ich mit meiner Kumpeline und ihrem Sohn nach Waitzdorf gefahren, zu den Aussichten über den Ochelwänden. In Verbindung mit dem Abstieg in den Kohlichtgraben und weiter zur Goßdorfer Straße läßt sich hier eine anspruchsvolle aber schöne Runde mit dem Rolli fahren. Besonders liebe ich dabei die zwei wunderschönen Aussichten am Anfang der Tour. Sie sind weitestgehend naturbelassen, also ohne Geländer. Sehr gepflegte Bänke auf den Aussichtspunkten, die im Fels fest verankert sind, lassen auch Fußgänger gern hier rasten. Erstaunlich, daß dieses Gebiet immer noch recht gering frequentiert ist.

6. September 2009

Unverhofft kommt oft

Das Wochenende war eigentlich meinem dritten 200er vorbehalten. Am Sonnabend punkt 5.00 Uhr ging es los. Doch schon 6.20 Uhr war ich wieder zu Hause. Der Schaltzug meines Rohloff-Getriebes war wieder einmal gerissen. - Ganz unerwartet kam das Ableben zwar nicht, doch dieses Mal wirklich unpassend.

Also bin ich am Sonntag dann mit meiner Kumpeline im Rolli wandern gewesen. Das Bielatal bietet dafür viele Möglichkeiten. Und ganz nebenbei konnte ich auf böhmischer Seite einen steilen Hohlweg von der Eisenstraße nach Eiland (Ostrov) testen. Dieser ist allerdings nur für Offroad-Freaks und mit viel Hilfe à la Sackkarre im Rolli zu bewältigen. Selbst mit einem geländetauglichen Handbike ist der Weg aufgrund seiner mit Sandstein-Geröll bedeckten kurzen Steilstufen eine echte Herausforderung. Ich werde es trotzdem demnächst mal allein versuchen, denn ich bin optimistisch, daß es klappen könnte.

In der kommenden Woche will ich mein Bike wieder herrichten lassen. Vielleicht kann ich dann am kommenden Sonnabend endlich zum langen Kanten starten. Die Tage sind jedenfalls für solche Unternehmungen schon ziemlich kurz.

30. August 2009

Die Unvollendete

Am vergangenen Sonnabend war ich mit meinem Handbike wieder im Böhmischen unterwegs. Eine gute Bekannte hatte mir von ihrem Ausflug zum Kaltenberg (Studenec) und Goldberg (Zlatý vrch) bei Hasel (Líska) im Lausitzer Gebirge berichtet. Nach ihren Informationen sollte man auch als Rollifahrer zumindest den aufgelassenen eindrucksvollen Basaltsteinbruch am Goldberg besichtigen können.

Nun, im Prinzip hatte sie ja auch recht. Zum Plateau unter den hohen Basaltsäulen führt ein breiter Weg. Leider sind die letzten 100m so steil und der Untergrund so schottrig, daß ich buchstäblich (mit dem Handbike) durchgedreht bin. Meinen Vorstoß auf den Kaltenberg hatte ich zuvor ebenfalls abbrechen müssen. Auch hier steilt der Weg sehr bald auf, und der grobe Basaltschotter erfordert sehr viel Vertrauen in die Ausrüstung inklusive dünner Rennbereifung. Militärisch ausgedrückt: mein erster Sturmangriff zur Eroberung beider Ziele wurde abgeschlagen. Aber nun weiß ich, daß da etwas geht. Das nächste Mal komme ich mit (Fußgänger-)Hilfstruppen, die mich - einem Rammbock gleich - dann die kritischen Meter vorwärtsschieben können. Wenigstens die eindrucksvollen Basaltformationen am Goldberg sollten so zu erreichen sein. Trotz dieser eigentlich unvollendeten Tour war es wieder herrlich, durch meine zweite Heimat zu fahren.

Sonntags zog ich mit meinem Bike westwärts über die nördlichen Ausläufer des Osterzgebirges. Interessant war hier für mich vor allem ein nahezu separat angelegter Radweg von Wilsdruff über das Saubachtal mit der Neudeckmühle nach Gauernitz an der Elbe. Endlich mal wieder eine wunderschöne Strecke in meiner weiteren Umgebung, die ich noch nicht kannte.

27. August 2009

Handbiketour: Offroad durch die Hintere Sächsische Schweiz


Radroute 295776 - powered by Bikemap
Datum: 12.09.2009
Zeit: 10.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 41km
geplante Rückkehr: ca. 15.00 Uhr

Treff: Bad Schandau - Elbe-Parkplatz (in der Nähe des Bad Schandauer Busbahnhofs am Elbkai (Anfahrt kann nach Anmeldung auch genau beschrieben werden)
Verpflegung: sollte mitgebracht werden, für eine ausgiebige Rast eignte sich aber auch der Imbiß am Zeughaus an

Anmeldung: via e-Mail bis zum 11.09.2009

Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)

Die Tour führt zunächst von Bad Schandau auf der durch Kraftverkehr stärker frequentierten Hohen Straße in Richtung Lichtenhain. Im anschließenden Keilholz sind die ersten kritischen Offroad-Abschnitte zu befahren, während sich danach die Weiterfahrt über Saupsdorf ins Kirnitzschtal wieder sehr angenehm gestaltet. Ab dort geht es auf den "Radrouten im Nationalpark" auf meist gutem Untergrund, jedoch immer mit kurzen, knackigen Anstiegen an Zeughaus und Quenenwiesen vorbei zu solch bekannten Felsgestalten wie den Bloßstock und den Falkenstein. Der letzte Teil der Rundstrecke verläuft dann auf dem Elbradweg.

Achtung: die Begleitung durch eine/n radfahrende/n FußgängerIn ist dringend zu empfehlen, da diese bei kurzen Passagen ggf. Unterstützung geben können!

RadfahrerInnen mit Zweirad sind natürlich ebenso willkommen!

24. August 2009

Aller (Wieder-)Anfang ist schwer

Vierzehn Tage bin ich nicht mit dem Handbike unterwegs gewesen. Außerdem waren durch meine Rolli-Aktivitäten in Island meine Hände dermaßen überlastet, daß ich mir zwangweise eine Ruhepause verordnet hatte. Schließlich benötige ich meine restlichen zwei voll funktionsfähigen Extremitäten noch ein paar Jahre. - Dafür habe ich während der Wochenendfahrten sowie danach aber auch meine Trainingsdefizite gemerkt.

Am vergangenen Sonnabend ging es erstmalig wieder auf Tour, dieses Mal wieder über Sebnitz in die Böhmische Schweiz. Eine ordentliche Tagestour mit allem Drumherum, d.h. viel Auf und Ab. Auch das Wetter war ganz angenehm, nicht zu viel Sonne.

Den Sonntag hatte ich meiner Kumpeline und ihrem Junior als Dankeschön versprochen, daß sie mir nach der Islandreise geholfen hatte, wieder Ordnung in meine Sachen zu bringen. Wir sind dann mit dem Rad u.a. auf dem alten Bahndamm der Hochlandbahn durch das Schönfelder Hochland gefahren. Eine wirklich lohnenswerte Tour, die auch für Kinder geeignet ist. Mittlerweile sind an den Punkten, wo einst die Bahnhöfe standen, sogar sehr schöne Informationstafeln angebracht worden. Die Strecke mausert sich zu einem weiteren Höhepunkt für Radtouristen und Eisenbahnfreunde in der Region.

19. August 2009

Eine Frage des Maßstabs

Ich bin wieder zurück von meiner ungewöhnlichen "Dienst"reise nach Island. Die Woche auf der Insel kann man nur mit einem Wort beschreiben: GRANDIOS. Diese Weite, in der sich die wenigen Menschen einfach in der Landschaft verlieren... Hier erkennt wohl auch der größte Ignorant, daß die Erde uns nicht braucht, wir aber sehr wohl abhängig von der Natur sind.

Vieles habe ich mit eigenen Augen sehen dürfen - fast unwirklich anmutende Landschaften und spektakuläre Naturwunder - und ein paar tolle Abenteuer erlebt. Interessante Begegnungen mit den freiwilligen Helfern des BTCV (British Trust for Conservation Volunteers) in Skaftafells und Landmannerlaugar gehören ebenso dazu wie atemberaubende Offroad-Touren durch endlose Vulkanlandschaften und reißende Flüsse mit dem geländegängigen Pickup der isländischen Umweltagentur.

Erlebnisse, die noch lange im Gedächtnis haften bleiben. Für Interessierte habe ich einen ausführlichen Bericht niedergeschrieben, in dem ebenso Informationen zur Zugänglichkeit der besuchten Orte für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen enthalten sind.

Island ist auch für Rollifahrer ein lohnenswertes und vor allem erlebbares Reiseziel!

Pressemitteilung 19/19.8.2009 der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt

Erfahrungen aus der Sächsischen Schweiz auch in Island gefragt

Vom 9. bis 16. August 2009 besuchte Veit Riffer, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Nationalparkzentrums in Bad Schandau, die Umweltagentur in Island. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jens Homey vom Naturpark TERRA.vita bei Osnabrück informierte er sich vor Ort über die Arbeiten zum Ausbau und Erhalt des Wanderwegenetzes im Skaftafell Nationalpark. Die über das GRUNDTVIG-Programm von der EU finanzierte und vom Projekt "Freiwillige in Parks" von EUROPARC Deutschland koordinierte Reise diente neben dem Erfahrungsaustausch mit den dort ehrenamtlich Tätigen auch der Beurteilung und Bewertung der barrierefreien Zugänglichkeit verschiedener Sehenswürdigkeiten Islands. Veit Riffer ist bereits seit vielen Jahren in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz mit der Erfassung von barrierefreien Angeboten und dem Zusammenstellen von Rollstuhlwanderungen und Handbiketouren beschäftigt – so war sein Erfahrungsschatz hoch willkommen und er konnte den Verantwortlichen Informationen und Tipps zur Verbesserung und Ausgestaltung der barrierefreien touristischen Infrastruktur in Island geben.

8. August 2009

In die wilden Weiten Islands

In wenigen Stunden geht es los. Zusammen mit einem Teilnehmer aus dem Naturpark "Terra vita" werde ich als Vertreter der Nationalparkregion Sächsische Schweiz nach Island zum Erfahrungsaustausch mit den dortigen Freiwilligen für Nationalparkarbeit fahren. Initiiert wurde die Aktion über das Projekt "Freiwillige in Parks" bei EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalparks, UNESCO-Biosphärenreservate und Naturparks. Ich freue mich besonders, daß ich als einer der beiden Vertreter für dieses Vorhaben ausgewählt wurde.

Jens und mich erwarten in der kommenden Woche viele Erlebnisse und ein hoffentlich reger Austausch mit den Isländern. Das geplante Programm liest sich richtig spannend: Besuch des Vatnajökull-Nationalparks - Europas größtem Nationalpark - und Touren in dessen näherer Umgebung (z.B. zum Eisberg-See), schließlich Abstecher ins zentrale Hochland nach Landmannalaugar und am nächsten Tag nach Hveravellir mit Übernachtung in einer Berghütte. Wir deutschen Teilnehmer werden im Gegenzug von unserer Arbeit berichten und ein paar Vorträge / Präsentationen (natürlich englisch) halten.

Ich freue mich auf die Gespräche mit unseren isländischen "Kollegen". Es gibt viel zu berichten und zu diskutieren (auch wenn ich erst mal wieder mein Englisch reaktivieren muß). Zumal ich als Rollifahrer in Island sicherlich erst recht als Exot gelten werde. Da sind diesbezügliche Fragen vorpogrammiert.

Wenn wir am 16.8. zurückkommen, gibt es gewiß eine ganze Menge zu erzählen.

2. August 2009

Im Reich der Stille

Da ich mich am Sonnabend abend mit meiner Kumpeline zur Hofnacht in Pirna verabredet hatte, sollte es dieses Mal nur keine kurze Handbiketour werden. Mein Weg führte mich in selten befahrene Ecken, die teilweise bereits Offroad-Charakter besitzen. Der Oelsengrund ist im hinteren Teil z.B. schon so zugewachsen, daß an ein schnelles Vorwärtskommen nicht zu denken ist. Auch die Fichtenwände mit dem Zeisigstein im Hellendorfer Gebiet sowie der ganze Cunnersdorfer Forst werden nur selten von Wanderern frequentiert. Wer die Stille und Abgeschiedenheit sucht, wird hier kilometerweit wandern / radfahren können, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Selbst an solch schönen Tagen, wie es der Sonnabend war.

Merkwürdigerweise fühlte ich mich am Sonntag ziemlich schlapp. Vielleicht lag es am wenigen Schlaf, denn auf der Hofnacht wurde es ziemlich spät. Allerdings hatte die sonnabendliche Offroad-Tour wohl auch ihre Spuren hinterlassen. So ging es am Sonntag nur mit dem Rollstuhl auf Wanderschaft. Über die Eulensteine und Weißig, am Rauenstein vorbei zu den Bärensteinen. Der erste Teil der Wanderung ist ein ganz heißer Tip für Romantiker - eine schöne Tour abseits des Massentourismus und auch für durchschnittlich sportlich ambitionierte Rollifahrer geeignet. Der Weg vom Rauenstein in Richtung Bärensteine läßt sich allerdings nur mit einer extrem leidensfähigen Begleitperson bewältigen. Bilder zum ganzen Drama erspare ich mir an dieser Stelle. Ich denke, ich werde das meiner Kumpeline nicht so bald wieder zumuten. Es war trotzdem eine tolle Tour. Am meisten amüsiert hat mich der Gesichtausdruck mancher der wenigen Wanderer, die uns mitten im Busch entgegen kamen. Die haben sich wahrscheinlich gefragt, wie wir in diese für den Rollstuhl eher ungeeignete Wildnis gekommen sind.

26. Juli 2009

500+

In meiner letzten Urlaubswoche habe ich in der Heimat noch einmal richtig Meter gemacht. Die Höhenmeter-Festivals wie in den Alpen sind es zwar nun nicht mehr, aber es kommt über die Tage trotzdem einiges zusammen.

Zwei Erkundungstouren sind besonders erwähnenswert. Zum einen meine nunmehr zweite Fahrt zum Zinkenstein (Buková Hora), welcher den sogenannten Aussiger Fernsehturm trägt. Ich habe von dort die Wegeverbindung nach Techlowitz (Těchlovice) gesucht. Allerdings wird der zunächst gut asphaltierte Weg nach knapp einem Kilometer zur Mountainbikestrecke. Von diesem zweigt ein noch wilderer Weg dann in Richtung Elbtal ab, dessen Befahrung mir aber ohne Begleitung viel zu riskant war. So habe ich mich an der Burgwarte Rattenstein (Vraty) vorbei im feucht-schwülen Wald lieber nach Rittersdorf (Rytířov) durchgekämpft. Bei all den kleinen krabbelnden Tierchen, die meine schweißüberströmte Haut besonders anziehend fanden, eine ziemlich nervende Angelegenheit. Die andere erwähnenswerte Tour führte mich nun endlich auch mal durch das Lausitzer Bergland nach Löbau. Bis dorthin war ich noch nie vorgedrungen. Eigentlich wollte ich mir dabei auch den Zugang zum Löbauer Berg mit seinem gußeisernen Turm anschauen, aber an diesem Tag hatte ich keine Muse dafür. Schließlich bin ich dann über Neugersdorf, Rumburg (Rumburk) und Schönlinde (Krásná Lípa) ins Khaa- (Kyjovské údolí) bzw. Kirnitzschtal gefahren - sozusagen in meine Lieblingsecke.

Heute kam dann noch eine gemeinsame Radtour mit meiner Kumpeline Susi und ihrem Sohn Phil zum Kirnitzschtalfest zustande. Der Junge hat dabei einiges einstecken müssen - gleich zweimal ungewollter Bodenkontakt. Aber aus Schmerz wird man klug und Gott sei Dank ist ja nichts Schlimmes passiert. Diese Fehler wird er wohl in Zukunft nicht mehr machen...

20. Juli 2009

Wieder im Lande

Eine fabelhafte Dolomitenfahrt ist zu Ende. Neben der erfolgreichen Teilnahme am "Sella Ronda Bike Day" (s. Projekt und Bericht) konnte ich mit der Fahrt zur Auronzo-Hütte unterhalb der Drei Zinnen in den Sextener Dolomiten eine weitere Wunschtour verwirklichen. Eine einigermaßen komplette Übersicht meiner Urlaubsaktivitäten ist hier zu finden.

Ring frei zur nächsten Runde!

3. Juli 2009

Eine geht noch...

Heute hat es sich wirklich noch einmal gelohnt, vor der Abreise in die Dolomiten noch ein paar Kilometer mit dem Handbike zu fahren.

Touren in das Osterzgebirge gehören auch zu meinen Geheimtips. Etliche bestens asphaltierte Radwege abseits der Hauptverkehrsverbindungen bzw. nur selten befahrene - fast wie vergessen wirkende - Straßen lassen das verwöhnte Radlerherz höher schlagen. Berge gehören allerdings immer mit zur zur Strecke, schließlich befindet man sich ja in einem Gebirge bis ca. 900m ü NN.

Heute bin ich u.a. auf den Kahleberg gefahren, der mit 905m höchsten Erhebung des Osterzgebirges. Sozusagen von 120 (Pirna) auf über 900. In ein paar Tagen werde ich (hoffentlich) mehr als 2000m hohe Pässe in den Alpen befahren. - Ist schon irre!

Da geht's lang!

Für den vergangenen Mittwoch hatten mich die verantwortlichen Betreuer gefragt, ob ich nicht beim ESRI-Sommercamp bei einer Exkusion mitkommen wollte. Eine Gruppe der Schüler sollte das Thema Barrierefreiheit im Nationalpark exemplarisch mit der GIS-Software von ESRI (GIS = Geoinformationssystem) bearbeiten und eine Tour erfassen.

Es war sehr interessant und ich glaube, die Mädels und Jungs der 9. Klassen hatten ihre Aufgaben gut im Griff. Bei der heutigen Abschlußpräsentation war ich zwar nicht dabei. Trotzdem freue ich mich, daß dieses wichtige Thema inzwischen auch beim jährlich veranstalteten Sommercamp eine Rolle spielt. Vielleicht entwickelt sich ja auch mal eine intensivere Zusammenarbeit mit dem GIS-Hersteller ESRI

2. Juli 2009

Feuchtgebiete

Eine Woche lang warm und feucht! Allmählich bekomme ich eine Ahnung davon, wie es sich wohl in den äquatornahen Regenwaldgebieten lebt. Man schwitzt schon vom Nichtstun.

Umso mehr beim Fahrradfahren. Am Dienstag konnte ich nun meine Freunde Sigg und Andreas überzeugen, mich in das Tetschener Hochland zur Burg Blankenstein (Blansko) zu begleiten. Bloß gut, daß sie vorher nicht wußten, wieviele Höhemmeter wieder auf sie zukommen würden. Ich hatte es auch unterschätzt. Auf jeden Fall war es wegen des extrem schwülen Wetters eine ziemlich grenzwertige Angelegenheit. - Es ist schon ein eigenes Gefühl, wenn bei dieser Witterung jede freie Stelle des Körpers mit einem klebrigen Schweißfilm überzogen wird und Dir die Suppe von der Stirn in die Augen läuft. Und die Kleidung ist naß wie bei einer Regenfahrt. Apropos Regen. Der kam dann pünktlich gegen Abend mit einem ordentlichen Gewitter. Leider hatten wir es da noch nicht ganz bis nach Hause geschafft, so daß wir in Rathen eine reichlich halbstündige Zwangspause einlegen mußten.

Ich glaube, ich bin gut auf unseren Dolomitenurlaub vorbereitet. Am Wochenende geht's los, dann ist hier knapp 3 Wochen Funkstille.

29. Juni 2009

(Auf dem) Wasser - marsch!

Schlauchbootfahren, feiern und feuern, essen und trinken - gemeinsam mit Freunden und Verwandten - am vergangenen Wochenende wurde all das nachgeholt, was ich mir bereits zu meinem 40. Geburtstag vorgenommen hatte. Inzwischen gab es ja auch einen Umzug zu begießen sowie das 10. Jubiläum des Tages zu würdigen, an dem alles anders wurde.

Mit vier Schlauchbooten von Kanu Aktiv Tours fuhren wir die Standardstrecke von Königstein nach Pirna. Aufgrund des Hochwassers mußte man noch nicht einmal viel paddeln, denn die Strömung brachte uns gut voran. Ich denke, alle hatten Spaß daran. Die Freßpakete mit Stimmungsaufhellern, die meine Schwägerin und mein Bruder zusammengestellt hatten, fanden jedenfalls regen Zuspruch. Zum Zwischenstop in Wehlen gab es leckere Erdbeertorte und Früchtebrot. Trotz gelegentlicher kurzer Regenschauer war die Tour ein Spaß für die ganze Truppe. Rollifahrer wie ich können übrigens ganz bequem auch im Boot (und nicht auf dem Bootsrand) sitzen. In dieser Position ist sogar mit etwas Geschick auch noch das Paddeln möglich. Ich würde mich allerdings trotzdem nicht in ein Schlauchboot mit ausschließlich Rollifahrern setzen, die Fußgänger bekommen gewiß mehr Druck auf die Paddel.

Abends fanden sich alle zur Feier an der Feuerstelle auf den Pirnaer Elbwiesen ein. Viele hatten etwas mitgebracht: Herzhaftes und Süßes in Schüsseln und auf Tellern - und Dürrröhrsdorfer lieferte uns ein wirklich hervorragendes Spanferkel. Zu fortgeschrittener Stunde holte Sigg seinen Quetschbalg aus der Tasche und spielte mit uns ein paar Lieder.

Mir hat es sehr gefallen, es war fast so wie zur Sommerwende in alten Kletterer-Tagen. Nur mit anderen Freunden und andernorts - aber das ist eine lange Geschichte...

22. Juni 2009

Schnelle Runde

Am Wochenende war nicht nur Stadtfest in Pirna, sondern ich hatte mich für den Sonntag mit meinen ehemaligen Studienfreunden zu einem Treffen verabredet. Also stand nur der Sonnabend für eine kurze Runde zur Verfügung, denn nachmittags wollte ich bei meiner Zwillingsschwester vorbeischauen, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.

Viele Leute empfinden das Wetter gegenwärtig als zu kühl - eben überhaupt noch nicht sommerlich. Für's Radfahren ist es jedoch optimal. Nicht so heiß, um gleich zu schwitzen und damit unnötig Flüssigkeit zu verlieren. Nicht zu kalt, daß man sich einmummeln muß und somit in der Beweglichkeit gehemmt wird.

Im Verhältnis zu den vorangegangen Touren war es diesmal eine relativ flache Runde, auf reichlich 120km gerade mal 1100Hm. Das widerspiegelte sich gleich im Tempo. Es machte richtig Spaß, mit einem ordentlichen Zacken über glatten Asphalt zu bügeln. Für ein paar Kilometer hatte ich einen Feuerwehrmann, der mit dem Rennrad auf dem Weg zu seiner Arbeit in der Dresdner Neustadt war, als Begleiter. Er war sichtlich überrascht darüber, wie flott man mit einem Handbike unterwegs sein kann.

17. Juni 2009

Rolliwanderung: Durch die Ochelwände


Wanderroute 216742 - powered by Wandermap

Datum: 26.06.2009
Zeit: 11.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 7km
geplante Rückkehr: ca. 14.00 Uhr

Treff: Waitzdorf - Parkplatz am Ortseingang

Verpflegung: sollte mitgebracht werden, im Ort selbst gibt es unweit vom Parkplatz den Gasthof "Waitzdorfer Schänke", der nach der Wanderung zur Einkehr geeignet ist.

Anmeldung: via e-Mail bis zum 24.06.2009

Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)

Die Tour verläuft zunächst auf einem Waldweg oberhalb der Ochelwände. Von diesem sind kurze Abstecher zu zwei naturbelassenen Aussichten mit einem wunderschönen Ausblick in die Vordere Sächsische Schweiz möglich, die allerdings nur mit Hilfspersonen erreicht werden können. Weiter geht es auf Forstwegen mit kürzeren holprigen Abschnitten erst bergab, dann via Feldweg zur Goßdorfer Straße. Die zweite Hälfte der Wandung führt anschließend auf wenig befahrenen Straßen zurück nach Waitzdorf. ACHTUNG: Es ist dringend zu empfehlen, die Wanderung gemeinsam mit Wanderern ohne Handicap zu planen, die ggf. Unterstützung leisten können!

Gäste ohne körperliche Beeinträchtigung bzw. Familien mit Kinderwagen sind natürlich ebenso gern bei der Wanderung gesehen.

15. Juni 2009

Radwanderweg "Rund um Neustadt"

Wer als anspruchsvoller Radwanderer nach einer Herausforderung sucht, liegt beim Radwanderweg "Rund um Neustadt" genau richtig.

Eine wunderschöne Streckenführung - meist auf separaten Radwegen abseits der Straßen - mit hervorragendem Belag (ca. 70% Schwarzdecke, ca. 30% Mineralstoffe), herrliche Ausblicke nicht nur in die Umgebung, sondern bei guter Sicht auch bis zur Schneekoppe, sowie eine abwechslungsreiche Landschaft katapultieren die Tour auf die vordersten Plätze bei der Wertung unter dem Motto "Der schönste Radweg in Sachsen".

Zu erwähnen ist, daß die Tour einige Anforderungen an die Kondition der Fahrradfahrer stellt, denn es geht ständig auf und ab. Wunderschön und nahezu vorbildlich angelegte Rastplätze bieten die Möglichkeit, wieder Kraft für die Weiterfahrt zu schöpfen und dabei das wirklich bemerkenswerte Panorama zu genießen.

Zuguterletzt sei auf die beispielgebende Ausschilderung des Rundweges hingewiesen. Wer die Orientierungskarte vom Neustädter Tourismus-Servicezentrum dabei hat (eigentlich geht's sogar auch ohne), für den sollte die Wegfindung absolut kein Problem sein.

Eine Tour, die es wirklich verdient hat, aus ihrem Schattendasein ggü. dem Standardprogramm "Elbe-Radweg" herauszutreten.

... dieses war der zweite Streich, ...

Ein tolles Wochenende liegt hinter mir. Traumhaftes Wetter mit phantastischer Fernsicht und herrliche Handbike-Touren.

Am Sonnabend klappte es nun endlich auch mit der lange geplanten Tour nach Leitmeritz (Litoměřice). Auf der Hinfahrt ging es von Pirna über den Nollendorfer Paß nach Aussig (Ústí n.L.) und weiter an der Elbe zum Etappenziel. Zurück fuhr ich dann durch's Hinterland über Triebsch (Třebušín) und Wernstadt (Verneřice) nach Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) und weiter über Ditterbach (Jetřichovice) ins Kirnitzschtal, um die letzten Kilometer auf dem Elbradweg nach Pirna auszurollen. Dort habe ich dann noch eine Ehrenrunde gedreht, um wieder die 200 vollzubekommen. Auf jeden Fall gab es ordentlich Höhenmeter, ein neuer Rekord steht nun mit ca. 2750Hm (für eine Tagestour) zu Buche. Es war wirklich ein tolles Fahren, die herrliche Landschaft und die alles überragende Fernsicht taten ein Übriges. Schon allein wegen des Blickes von den Hängen oberhalb der Stadt Leitmeritz nach Westen würde manchem Fotografen die Tränen kommen. Links die breite Ebene Mittelböhmens, in der Mitte die markante Erhebung der Hasenburg (Hazmburk) und rechts - zum Greifen nah - die Berge des Böhmischen Mittelgebirges mit Milleschauer (Milešovka) und Lobosch (Lovoš). Dieser tolle Ausflug wird mir noch lange im Gedächtnis haften bleiben.

Der Sonntag war der Tour mit meinen Radfreunden der Radfernfahrt nach St. Petersburg vorbehalten. Endlich sind wir wieder mal zu viert durch die Landschaft gerollt. Eigentlich war der Tag als Ruheprogramm und Kontrast zum Vortag gedacht, doch (wie immer) sollte es anders kommen. Zunächst machte ich meine Freunde mit dem steilsten Berg der Sächsischen Schweiz bekannt (Auffahrt von Kohlmühle nach Goßdorf), dann ging es am Gickelsberg vorbei zum Radrundweg rund um Neustadt, welcher mir in Teilen ebenfalls noch unbekannt war. Was die Neustädter mit diesem Radweg für einen tollen Wurf hingelegt haben, ist ihnen vermutlich selbst nicht bewußt. Meist auf allerbestem Bitumen (nur ca. 30% sind Forstwege mit feinem Mineralstoffbelag) führend, mit geradezu vorbildlicher Ausschilderung und herrlichen Ausblicken en masse, abwechselnd durch Wald und auch Wiesen. Nur ein wenig Kondition sollte der Radfahrer mitbringen, denn es geht ständig bergauf und bergab. Für mich jedenfalls mindestens in den Top 3 der schönsten Radwege, die ich bisher befahren habe. - Eine Tour, die es wirklich wert ist, aus ihrem jetzigen Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Zwischenstop im Waldhaus von Rennersdorf-Neudörfel eingelegt (befindet sich unweit der Buschmühle am Ausgang des Wesenitztals), um uns zu stärken. Eine unnachahmliche, freundliche Wirtsfamilie, der Schäferhund Toni und Preise wie zu DDR-Zeiten lassen uns bestimmt bald wieder dort vorbeischauen. Ich freue mich, daß es mir wieder gelungen ist, meine Begleiter bzgl. der Streckenführung in helle Begeisterung zu versetzen.

8. Juni 2009

Kultur und Freizeit

An diesem Wochenende standen eher regionale Festivitäten sowie Stadterkundung auf der Liste.

Bereits zu Jahresbeginn hatte ich mich für den Europamarathon Görlitz gemeldet. Ich wollte daran teilnehmen, um zu sehen, ob und wie sich mein regelmäßiges Training auf der Rolle geschwindigkeitsmäßig ausgewirkt hat. - Leider entsprach das Ergebnis nicht unbedingt meinen Vorstellungen. Verantwortlich dafür war nicht nur der recht kräftige Wind und ein Verhauer, der durch Fehlleitung eines Streckenpostens entstand. Ich bin für die Kurzstrecke eben offensichtlich nicht entsprechend eingestellt, denn erst nach ca. 20km hatte ich das Gefühl, richtig eingefahren zu sein. Meine Tagestouren liefern ja - was die Durchschnittgeschwindigkeit betrifft - eine ganz andere Aussage.

Deshalb war es aber keineswegs ein verlorener Tag. Meine Mutti hatte mich nach Görlitz begleitet, um gemeinsam mit mir nach dem Wettkampf diese schöne Stadt zu Fuß zu erkunden. Es war wirklich prima. Bei herrlichem Wetter durch die bereits fast vollständig sanierte Altstadt zu rollen, mit immer neuen Ausblicken und Sehenswürdigkeiten. Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen, in der Peterskirche öffnete man für mich als Rollstuhlfahrer extra eine Seitentür. Der Zugang zum Heiligen Grab ist seit Ende 2008 auch für Rollifahrer mittels Aufzug problemlos möglich. Besonders toll fand ich, daß auf den mit historischen Pflaster gestalteten Straßen und Wegen auch oft eine mit Granitplatten ausgelegte "Roll"bahn vorhanden ist. So stelle ich mir vorausschauende Städteplanung bzw. -sanierung vor! Ein gelungener Tag, der auch durch die landschaftlich abwechslungreiche Anfahrt und Heimfahrt mit dem Auto noch einen zusätzlichen Reiz erhielt.

Am Sonnabend vor dem Marathon war ich natürlich auch nicht untätig. Ich wollte unbedingt zum Sellnitzfest der Nationalparkverwaltung auf der Ebenheit unterhalb des Liliensteins. Ich legte deshalb die Strecke so, daß ich nach einem kleinen morgendlichen Zackl dann kurz nach dem Mittag am Ort eintraf. Die Organisatoren haben sich wieder viel Mühe gegeben. Besonders für Familien mit Kindern ist das Fest außerordentlich empfehlenswert und hebt sich meiner Meinung nach doch um einiges von ähnlichen Veranstaltungen ab. Es gab eine Zaubershow, (Kinder-)Theater, Bastelangebote sowie die Möglichkeit für Kinder, kleine (Natur-)Experimente selbst auszuprobieren. Zusätzlich konnten die Großen sich noch auf einem Naturmarkt - mit allem was dazugehört - umschauen. Schade, daß am Nachmittag der angekündigte Regen kam. Aber da war ich bereits wieder zuhause.

31. Mai 2009

Nur für Wetterfeste

Der Mai hat sich leider gar nicht standesgemäß verabschiedet. Nieselregen, Nebel und Temperaturen weit unter 20°C machen das Fahrradfahren zu einer Angelegenheit der Hartgesottenen. Es ist schon ein zweifelhaftes Vergnügen, sich sowohl von oben (Regen) als auch von unten (von der nassen Straße aufgewirbelte Feuchtigkeit) gründlich durchspülen zu lassen. Eine positive Seite hat das Mistwetter jedoch: man hat die Straße fast für sich alleine. Bei meiner heutigen Fahrt auf dem Osterzgebirgskamm konnte ich zwischen Adolfsgrün (Adolfov) und Voitsdorf (Fojtovice) im dicken Nebel ganz ungestört vor mich hin rollen.

Gestern habe ich den Ausflug gleich genutzt, um in der Brand-Baude noch einige Details zur geplanten Herbstfahrt der SFA-Truppe mit dem Wirt zu klären. Das wird bestimmt eine tolle Fahrt im September. Für meine Freunde habe ich mir streckentechnisch schon einige tolle Sachen ausgedacht. Hauptsache, wir haben dann nicht so ein Wetter wie gestern und heute...

26. Mai 2009

Fahren bis zum Geht-nicht-mehr

Nach Himmelfahrt gab es für mich noch weitere vier Tage Freizeit, an denen ich mich austoben konnte. Neben Theater- und Museumsbesuch natürlich auch wieder zwei Tagestouren mit dem Handbike.

Die Fahrt zur Wesenitzquelle und auf den Valtenberg hielt für mich wieder einige (positive) Überraschungen bereit. So habe ich in der Gegend von Neustadt/Sa. einen Teil des wirklich ausgezeichneten Radwegenetzes rund um die Stadt kennengelernt. Ein Stück davon gehört zum Radfernweg Bayreuth-Zittau. Bester Belag, abwechslungsreiche Streckenführung, gepflegte Rastpunkte. Für den Radwanderer, der bereit ist, auch mal Berge zu fahren, ein idealer Tummelplatz. Nur der Bahnübergang in Neustadt ist aus Sicherheitsgründen so mit Betonelementen verbarrikadiert, daß mit meinem Handbike dort kein Durchkommen ist.

Am Montag habe ich mir dann noch die letzten Körner aus den Muskeln gequetscht. Im ständigen Auf und Ab führte die Strecke quer durch den linkselbischen Teil des Elbsandsteingebirges, anschließend von Bad Schandau über die Hohe Straße nach Lichtenhain und weiter über Ulbersdorf und Hohnstein durchs Polenztal zurück. Auf der Rückfahrt konnte ich vom Elbradweg in der Abendsonne den neuen Feststurz in den Weißen Brüchen zwischen Stadt Wehlen und Rathen in Augenschein nehmen. Da sind wieder einige Kubikmeter runtergekommen. Glücklicherweise war zur Zeit des Abgang kein Mensch in der Nähe. Na ja, das Gebirge lebt.

Meine ganzen Kraftreservern sind nun offensichtlich erst mal verbraucht, denn die Wärme und die Höhenmeter waren sicher nicht der alleinige Grund für den gesunkenen Stundenschnitt.

22. Mai 2009

211km, 2130Hm

Himmelfahrt kann so schön sein! Nachdem ich meine geplante Langstrecke am letzten Wochenende verschieben mußte, lief dieses Mal alles wie am Schnürchen. Es wurde zwar mit fortschreitendem Tag recht schwül, alles in allem herrschten jedoch optimale Fahrbedingungen.

Die Strecke in groben Zügen: Pirna - Müglitztal - Zinnwald - Ossegg (Osek) - Dux (Duchcov) - Tal der Bilina mit einem Abstecher nach Stöben (Stebno) - Aussig (Ústí) - Tetschen (Děčín) - Bad Schandau - Königstein - Bielatal - Raum - Tal der Bahra - Pirna.

Für die gesamte Strecke benötigte ich brutto knapp 15 Stunden (4.50 - 19.35 Uhr), trotz der Höhenmeter und mehrerer Pausen. Insgesamt ein respektabler Schnitt von 16,7 km/h. Ich schätze, da muß sich mancher "normale" Radfahrer ganz schön strecken... Das schönste daran jedoch war der Umstand, daß ich hinterher nicht allzu geplättet war. Selbst Überlastungserscheinungen an den Gelenken - wie bei meiner Fahrt nach Zittau vor einem reichlichen Monat - sind diesmal ausgeblieben. Da gibt's wohl bald wieder so eine Aktion.

19. Mai 2009

Die Masse machts!

Ein langes Radfahr-Wochenende liegt hinter mir. 340km mit knapp 4000Hm an 3 Tagen. Meine Arme sind nur noch aus Gummi.

Der für Sonnabend eigentlich geplante 200er fiel zwar dem wettertechnisch gesehen sehr verhaltenem Wochenendbeginn zum Opfer. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben. Denn sobald das Wetter wieder einigermaßen stabil ist, startet die Aktion. Die Strecke jedenfalls steht bereits weitestgehend fest.

Daß die vergangenen Tage trotzdem nicht Einheitskost lieferten, habe ich u.a. auch meinem alten Radfahrfreund Sigg zu verdanken. Er hatte nämlich die Idee, wieder mal über Babisnau, Tharandt und Mohorn ins Tal der Triebisch und weiter nach Meißen zu fahren. Neben der herrlichen Aussicht bei der Babisnauer Pappel über den gesamten Dresdner Talkessel ist besonders der Blick von der Straße am Landberg zwischen Pohrsdorf und Herzogswalde hervorzuheben. Von dieser Erhebung kann man weit in Richtung Norden schauen, bei gutem Wetter bestimmt 30-40km. Die Rückfahrt auf dem Elbradweg nach Pirna über Dresden war wegen der Unmassen von Leuten auf der vielbefahrenen Trasse einfach nur nervig.

Die anderen beiden Tage sahen mich im Osterzgebirge und im Erzgebirgsgrenzgebiet, sieht man mal von dem kurzen Abstecher nach Rainwiese, über den Treppengrund und durchs Kirnitzschtal ab. Schöne Touren bei schönem Wetter. Besonders der ca. 7km lange Anstieg von Herrnskretschen (Hřensko) nach Rainwiese (Mezní Louka) hat das Zeug dazu, mein "Lieblings"berg zu werden. Er läßt sich nämlich wunderbar fahren.

12. Mai 2009

Handbiketour: Grenzfahrt(en)


Radroute 178852 - powered by Bikemap

Datum: 17.05.2009
Zeit: 11.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 44km
geplante Rückkehr: ca. 15.00 Uhr

Treff: Bad Schandau - Parkplatz an der B172 unmittelbar nach Überquerung der neuen Elbbrücke in Richtung Stadt (Anfahrt kann nach Anmeldung auch genau beschrieben werden)
Verpflegung: sollte mitgebracht werden, allerdings gibt es sowohl in Rainwiese (Mezní Louka) als auch im Kirnitzschtal mehrere Einkehrmöglichkeiten

Anmeldung: via e-Mail bis zum 15.05.2009

Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)

Die Tour führt zunächst von Bad Schandau auf dem Elbradweg bis zur deutsch-tschechischen Grenze. Der folgende Anstieg nach Rainwiese (Mezní Louka) bringt uns aus dem Elbtal. Danach geht es abseits der Straßen auf stillen Waldwegen in Richtung Kleines Prebischtor und anschließend durch Treppengrund und auf der Böhmerstraße ins Kirnitzschtal. Diesem folgen wir wieder bis Bad Schandau. - Schöne Strecke mit meist moderaten Steigungen in der ersten Hälfte. Die letzten 25km geht es fast ausschließlich bergab.

RadfahrerInnen mit Zweirad sind natürlich ebenso willkommen!

11. Mai 2009

Muttertag ohne Mutti

Was für ein Kokolores! Muttertag. Als ob man einen bestimmten Tag bräuchte, um eine der wichtigsten Personen im Leben jedes Menschen zu ehren... Das erinnert mich immer an jene Leute, die das ganze Jahr über nicht mit ihrer Mutter sprechen, nichts mit ihr unternehmen, um ihr dann aber an jenem - vom Kommerz erfundenen und zerfressenen - Tag einen Blumenstrauß in die Hand zu drücken. Vermutlich als so eine Art Wiedergutmachung. 90 Prozent davon ist Heuchelei. Es ist schon unerträglich genug, wenn im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einem halbwegs gebildeten und nicht senilen Publikum zu dieser Thematik mutantenstadlartige Sendungen zugemutet werden.

Den Tag jedenfalls kann man auch sinnvoller verbringen. Nach der Geburtstagsfeier meines Bruders am Sonnabend - er hat nun auch schon 50 Jahre auf dem Buckel - konnte ich sonntags meine Kreise drehen. Und da die Tour nicht so lange dauern sollte, habe ich sie gleich für weitere Erkundungen im tschechisch-deutschen Grenzgebiet bei Tyssa (Tisá) und Raitza (Rájec) genutzt.

Und das ist eine wirklich bemerkeswerte Neuigkeit: der Glasergrundweg, welcher vom Theilemannweg in Richtung Grenze abzweigt, ist jetzt auf deutscher Seite bis zu den Grenzsteinen komplett ausgebaut, die Grenzbarrieren wurden weitestgehend abgebaut und die Schranke ist geöffnet. Damit steht wieder eine neue Radverbindung nach Böhmen zur Verfügung, denn auf tschechischer Seite kommt man nach ca. 50m auf die Radtrasse 3017. Eine echte Bereicherung!

Da ich wegen tiefliegender Wolken mich von Schönwald (Krásny Les) aus auf kürzestem Weg zurück auf die deutsche Seite begeben wollte, bot sich hier gleich eine weitere neue (alte) Verbindung an. Von Schönwald fährt man das Tal immer abwärts (nicht abbiegen nach Adolfsgrün / Adolfov!), bis man dann fast unterhalb der Autobahngrenzbrücke der D8 / A17 mittels einer Brücke in den Oelsengrund und damit über die Grenze gelangt. Auch ein Geheimtip, der dieses Gebiet ohne großes Auf und Ab erschließt.

Nach Liebenau und Börnchen rollt es anschließend durch das Müglitztal nur noch bergab.

Gemeinsam statt einsam

Es tut sich etwas bei den Nationalparkführern in der Sächsischen Schweiz.

Unser Treffen am vergangenen Freitag auf dem Permahof in Hohburkersdorf diente zwar vorrangig dem gegenseitigen Kennenlernern der Kollegen aus der ersten und zweiten Ausbildungsgeneration. Doch wir waren uns in der Diskussion bald einig darüber, daß man gemeinsam nach außen - also gegenüber Gästen, Fremdenverkehrsbetrieben, Nationalparkverwaltung usw. - auftreten sollte. Der lose Zusammenschluß der Nationalparkführer soll also weiter vorangetrieben werden. Auch wenn darüber Konsens herrschte, deswegen nicht extra einen Verein zu gründen. Unbürokratischere Formen der Zusammenarbeit sind zunächst völlig ausreichend.

Es war ein schöner Abend bei Frank, mit Grillen und Lagerfeuer, angeregten Diskussionen und dem Festlegen von ersten Maßnahmen für eine Zusammenarbeit. Ich wünsche mir, daß sich das Engagement für Aktivitäten zukünftig gleichmäßig auf alle Schultern verteilt.

4. Mai 2009

O Arzgebirg, wie bist Du schie!

Getreu diesem Motto war das verlängerte erste Maiwochenende wieder dem alljährlichen Frühlingstreffen der alten Kämpen der ehemaligen "Sachsen-fährt-ab"-Tour vorbehalten. Mittlerweile sind aus dem Bekanntenkreis meiner Chemnitzer Freunde weitere Radsportler zu uns gestoßen, so daß wir inzwischen ein stattlicher Haufen sind. Eigentlich könnten wir glatt als Radsportveranstaltung durchgehen, wenn wir im Pulk durch die Landschaft fahren.

Es war wieder grandios! Die Stimmung, das Wetter, die Strecke - alles paßte. Das Orga-Team um Joerg und Willi ist wieder zur Hochform aufgelaufen. Nach der individuellen Anreise am ersten Tag, an dem ich mit meinem guten Freund Lutz schon eine erste Runde über den Erzgebirgskamm unternommen hatte, führte die Haupttour vom Quartier in Weipert (Vejprty) ins Egertal (Ohře) nach Karlsbad (Karlovy Vary) und anschließend zurück auf den Erzgebirgskamm nach Sankt Joachimsthal (Jáchymov). Auf 93km kamen so über 1600Hm zusammen. Dazu der passende Spruch von unserem Matze: "Schmerz ist Schwäche, die den Körper verläßt." Vor allem beim nicht enden wollenden Schlußanstieg hat jeder tapfer durchgehalten. Auch diejenigen, welche in diesem Jahr die erste längere Tour auf dem Sattel absolvierten. Ich bewundere immer unsere Frauen in der Mannschaft, wie diese ohne Zucken und Zicken mitziehen... Der weibliche Anteil unsere Truppe liegt immerhin schon bei der knappen Hälfte. Am Heimreisetag fuhren wir dann nur noch auf den Keilberg und zurück zu unserem Ausgangspunkt "Hotel Harlekin" in Weipert. Während die Chemnitzer noch bis nach Hause mit dem Rad fuhren, ging es für Lutz und mich wieder per Auto in die Heimat.

Im September bin ich dann der Organisator für das Herbsttreffen. Es wird schwierig für mich, eine ähnlich rundum gelungene Veranstaltung zusammenzubasteln. Ich freue mich auf unsere nächste Zusammenkunft!

27. April 2009

Auf stillen Pfaden

Nach der sonnabendlichen Handbike-Reinigungsaktion, bei der im Anschluß nur Zeit für eine kleinere Runde blieb, zog es mich am Sonntag wieder mal in das linkselbische Gebiet quer durch den Cunnersdorfer Forst und zu den Zschirnsteinen.

Diese weitläufige Waldlandschaft bietet zwar nur wenige herausragende Aussichtspunkte, ist aber besonders während der heißen Jahreszeit für ausgedehnte Touren abseits vom Straßenlärm wie geschaffen. Die Bäume spenden immer Schatten, mehrere Tümpel und Teiche laden zur Rast ein und die paar Wanderer und Radfahrer, die den Weg hierher finden, verstreuen sich im Gebiet. - Man kann stundenlang fahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Aufgrund der guten Untergrundbeschaffenheit vieler Waldwege also nahezu ideal zum Radfahren. Da die Landschaft jedoch sich lesepultartig ansteigend ausbreitet, sollte man die Höhenmeter immer im Auge behalten. Es gibt zwar nur sehr wenige kurze, steile Rampen, dafür ist das Gelände immer kontinuierlich leicht ansteigend bzw. abfallend.

Der Rückweg führt mich über die Böhmische Pforte nach Maxdorf (Maxičky) und Tetschen (Děčín) und den Elbradweg wieder nach Hause. An solch sonnigen und warmen Tagen sollte man letzteren nur sehr zeitig am Morgen oder spät abends fahren. Zu den anderen Zeiten steppt dort der Bär.

Öffentlicher Verkehr für alle!

Heute hatte ich ein Treffen mit Mitarbeitern der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH. Das Unternehmen ist für den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis zuständig und bedient daher auch die Buslinien in der Nationalparkregion.

Darum ging es mir nämlich. Bis vor kurzem konnte ich mir nämlich nicht vorstellen, daß in den relativ neuen LeoLinern von MAN überhaupt Rollifahrer transportiert werden können. Heute nun habe ich das gleich mal in eigener Person ausprobiert. Der Zugang zum Bus erfolgt über einen hydraulischen Hublift, der bis 300kg zugelassen und daher auch für E-Rollis geeignet ist. Der Stellplatz im Bus ist 130x80cm groß, kann sicher aber auch bis 130x100cm genutzt werden. Damit können mindestens ein Rollstuhlfahrer, im günstigsten Fall sogar 2 Rollstuhlfahrer transportiert werden. Fährt nur ein Rollifahrer (in einem schmalem Rollstuhl) mit, findet auch noch ein Kinderwagen Platz.

Wir haben heute gleich ein paar Aufnahmen gemacht, denn ich finde, dieses Engagement der OVPS sollte auch entsprechend kommuniziert werden. Die Oberelbische Verkehrsgesellschaft ist seit kurzem Nationalpark-Partner und hält auch noch weitere umweltfreundliche Angebote, wie z.B. den FahrradBUS, bereit.

Vielen Dank an den Busfahrer Herrn Hesse, an den Mechaniker Herrn Kaden, der uns technische Unterstützung gab, sowie an die Vertreterin der Verwaltung, Frau Grosser.