31. Mai 2009

Nur für Wetterfeste

Der Mai hat sich leider gar nicht standesgemäß verabschiedet. Nieselregen, Nebel und Temperaturen weit unter 20°C machen das Fahrradfahren zu einer Angelegenheit der Hartgesottenen. Es ist schon ein zweifelhaftes Vergnügen, sich sowohl von oben (Regen) als auch von unten (von der nassen Straße aufgewirbelte Feuchtigkeit) gründlich durchspülen zu lassen. Eine positive Seite hat das Mistwetter jedoch: man hat die Straße fast für sich alleine. Bei meiner heutigen Fahrt auf dem Osterzgebirgskamm konnte ich zwischen Adolfsgrün (Adolfov) und Voitsdorf (Fojtovice) im dicken Nebel ganz ungestört vor mich hin rollen.

Gestern habe ich den Ausflug gleich genutzt, um in der Brand-Baude noch einige Details zur geplanten Herbstfahrt der SFA-Truppe mit dem Wirt zu klären. Das wird bestimmt eine tolle Fahrt im September. Für meine Freunde habe ich mir streckentechnisch schon einige tolle Sachen ausgedacht. Hauptsache, wir haben dann nicht so ein Wetter wie gestern und heute...

26. Mai 2009

Fahren bis zum Geht-nicht-mehr

Nach Himmelfahrt gab es für mich noch weitere vier Tage Freizeit, an denen ich mich austoben konnte. Neben Theater- und Museumsbesuch natürlich auch wieder zwei Tagestouren mit dem Handbike.

Die Fahrt zur Wesenitzquelle und auf den Valtenberg hielt für mich wieder einige (positive) Überraschungen bereit. So habe ich in der Gegend von Neustadt/Sa. einen Teil des wirklich ausgezeichneten Radwegenetzes rund um die Stadt kennengelernt. Ein Stück davon gehört zum Radfernweg Bayreuth-Zittau. Bester Belag, abwechslungsreiche Streckenführung, gepflegte Rastpunkte. Für den Radwanderer, der bereit ist, auch mal Berge zu fahren, ein idealer Tummelplatz. Nur der Bahnübergang in Neustadt ist aus Sicherheitsgründen so mit Betonelementen verbarrikadiert, daß mit meinem Handbike dort kein Durchkommen ist.

Am Montag habe ich mir dann noch die letzten Körner aus den Muskeln gequetscht. Im ständigen Auf und Ab führte die Strecke quer durch den linkselbischen Teil des Elbsandsteingebirges, anschließend von Bad Schandau über die Hohe Straße nach Lichtenhain und weiter über Ulbersdorf und Hohnstein durchs Polenztal zurück. Auf der Rückfahrt konnte ich vom Elbradweg in der Abendsonne den neuen Feststurz in den Weißen Brüchen zwischen Stadt Wehlen und Rathen in Augenschein nehmen. Da sind wieder einige Kubikmeter runtergekommen. Glücklicherweise war zur Zeit des Abgang kein Mensch in der Nähe. Na ja, das Gebirge lebt.

Meine ganzen Kraftreservern sind nun offensichtlich erst mal verbraucht, denn die Wärme und die Höhenmeter waren sicher nicht der alleinige Grund für den gesunkenen Stundenschnitt.

22. Mai 2009

211km, 2130Hm

Himmelfahrt kann so schön sein! Nachdem ich meine geplante Langstrecke am letzten Wochenende verschieben mußte, lief dieses Mal alles wie am Schnürchen. Es wurde zwar mit fortschreitendem Tag recht schwül, alles in allem herrschten jedoch optimale Fahrbedingungen.

Die Strecke in groben Zügen: Pirna - Müglitztal - Zinnwald - Ossegg (Osek) - Dux (Duchcov) - Tal der Bilina mit einem Abstecher nach Stöben (Stebno) - Aussig (Ústí) - Tetschen (Děčín) - Bad Schandau - Königstein - Bielatal - Raum - Tal der Bahra - Pirna.

Für die gesamte Strecke benötigte ich brutto knapp 15 Stunden (4.50 - 19.35 Uhr), trotz der Höhenmeter und mehrerer Pausen. Insgesamt ein respektabler Schnitt von 16,7 km/h. Ich schätze, da muß sich mancher "normale" Radfahrer ganz schön strecken... Das schönste daran jedoch war der Umstand, daß ich hinterher nicht allzu geplättet war. Selbst Überlastungserscheinungen an den Gelenken - wie bei meiner Fahrt nach Zittau vor einem reichlichen Monat - sind diesmal ausgeblieben. Da gibt's wohl bald wieder so eine Aktion.

19. Mai 2009

Die Masse machts!

Ein langes Radfahr-Wochenende liegt hinter mir. 340km mit knapp 4000Hm an 3 Tagen. Meine Arme sind nur noch aus Gummi.

Der für Sonnabend eigentlich geplante 200er fiel zwar dem wettertechnisch gesehen sehr verhaltenem Wochenendbeginn zum Opfer. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben. Denn sobald das Wetter wieder einigermaßen stabil ist, startet die Aktion. Die Strecke jedenfalls steht bereits weitestgehend fest.

Daß die vergangenen Tage trotzdem nicht Einheitskost lieferten, habe ich u.a. auch meinem alten Radfahrfreund Sigg zu verdanken. Er hatte nämlich die Idee, wieder mal über Babisnau, Tharandt und Mohorn ins Tal der Triebisch und weiter nach Meißen zu fahren. Neben der herrlichen Aussicht bei der Babisnauer Pappel über den gesamten Dresdner Talkessel ist besonders der Blick von der Straße am Landberg zwischen Pohrsdorf und Herzogswalde hervorzuheben. Von dieser Erhebung kann man weit in Richtung Norden schauen, bei gutem Wetter bestimmt 30-40km. Die Rückfahrt auf dem Elbradweg nach Pirna über Dresden war wegen der Unmassen von Leuten auf der vielbefahrenen Trasse einfach nur nervig.

Die anderen beiden Tage sahen mich im Osterzgebirge und im Erzgebirgsgrenzgebiet, sieht man mal von dem kurzen Abstecher nach Rainwiese, über den Treppengrund und durchs Kirnitzschtal ab. Schöne Touren bei schönem Wetter. Besonders der ca. 7km lange Anstieg von Herrnskretschen (Hřensko) nach Rainwiese (Mezní Louka) hat das Zeug dazu, mein "Lieblings"berg zu werden. Er läßt sich nämlich wunderbar fahren.

12. Mai 2009

Handbiketour: Grenzfahrt(en)


Radroute 178852 - powered by Bikemap

Datum: 17.05.2009
Zeit: 11.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 44km
geplante Rückkehr: ca. 15.00 Uhr

Treff: Bad Schandau - Parkplatz an der B172 unmittelbar nach Überquerung der neuen Elbbrücke in Richtung Stadt (Anfahrt kann nach Anmeldung auch genau beschrieben werden)
Verpflegung: sollte mitgebracht werden, allerdings gibt es sowohl in Rainwiese (Mezní Louka) als auch im Kirnitzschtal mehrere Einkehrmöglichkeiten

Anmeldung: via e-Mail bis zum 15.05.2009

Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)

Die Tour führt zunächst von Bad Schandau auf dem Elbradweg bis zur deutsch-tschechischen Grenze. Der folgende Anstieg nach Rainwiese (Mezní Louka) bringt uns aus dem Elbtal. Danach geht es abseits der Straßen auf stillen Waldwegen in Richtung Kleines Prebischtor und anschließend durch Treppengrund und auf der Böhmerstraße ins Kirnitzschtal. Diesem folgen wir wieder bis Bad Schandau. - Schöne Strecke mit meist moderaten Steigungen in der ersten Hälfte. Die letzten 25km geht es fast ausschließlich bergab.

RadfahrerInnen mit Zweirad sind natürlich ebenso willkommen!

11. Mai 2009

Muttertag ohne Mutti

Was für ein Kokolores! Muttertag. Als ob man einen bestimmten Tag bräuchte, um eine der wichtigsten Personen im Leben jedes Menschen zu ehren... Das erinnert mich immer an jene Leute, die das ganze Jahr über nicht mit ihrer Mutter sprechen, nichts mit ihr unternehmen, um ihr dann aber an jenem - vom Kommerz erfundenen und zerfressenen - Tag einen Blumenstrauß in die Hand zu drücken. Vermutlich als so eine Art Wiedergutmachung. 90 Prozent davon ist Heuchelei. Es ist schon unerträglich genug, wenn im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einem halbwegs gebildeten und nicht senilen Publikum zu dieser Thematik mutantenstadlartige Sendungen zugemutet werden.

Den Tag jedenfalls kann man auch sinnvoller verbringen. Nach der Geburtstagsfeier meines Bruders am Sonnabend - er hat nun auch schon 50 Jahre auf dem Buckel - konnte ich sonntags meine Kreise drehen. Und da die Tour nicht so lange dauern sollte, habe ich sie gleich für weitere Erkundungen im tschechisch-deutschen Grenzgebiet bei Tyssa (Tisá) und Raitza (Rájec) genutzt.

Und das ist eine wirklich bemerkeswerte Neuigkeit: der Glasergrundweg, welcher vom Theilemannweg in Richtung Grenze abzweigt, ist jetzt auf deutscher Seite bis zu den Grenzsteinen komplett ausgebaut, die Grenzbarrieren wurden weitestgehend abgebaut und die Schranke ist geöffnet. Damit steht wieder eine neue Radverbindung nach Böhmen zur Verfügung, denn auf tschechischer Seite kommt man nach ca. 50m auf die Radtrasse 3017. Eine echte Bereicherung!

Da ich wegen tiefliegender Wolken mich von Schönwald (Krásny Les) aus auf kürzestem Weg zurück auf die deutsche Seite begeben wollte, bot sich hier gleich eine weitere neue (alte) Verbindung an. Von Schönwald fährt man das Tal immer abwärts (nicht abbiegen nach Adolfsgrün / Adolfov!), bis man dann fast unterhalb der Autobahngrenzbrücke der D8 / A17 mittels einer Brücke in den Oelsengrund und damit über die Grenze gelangt. Auch ein Geheimtip, der dieses Gebiet ohne großes Auf und Ab erschließt.

Nach Liebenau und Börnchen rollt es anschließend durch das Müglitztal nur noch bergab.

Gemeinsam statt einsam

Es tut sich etwas bei den Nationalparkführern in der Sächsischen Schweiz.

Unser Treffen am vergangenen Freitag auf dem Permahof in Hohburkersdorf diente zwar vorrangig dem gegenseitigen Kennenlernern der Kollegen aus der ersten und zweiten Ausbildungsgeneration. Doch wir waren uns in der Diskussion bald einig darüber, daß man gemeinsam nach außen - also gegenüber Gästen, Fremdenverkehrsbetrieben, Nationalparkverwaltung usw. - auftreten sollte. Der lose Zusammenschluß der Nationalparkführer soll also weiter vorangetrieben werden. Auch wenn darüber Konsens herrschte, deswegen nicht extra einen Verein zu gründen. Unbürokratischere Formen der Zusammenarbeit sind zunächst völlig ausreichend.

Es war ein schöner Abend bei Frank, mit Grillen und Lagerfeuer, angeregten Diskussionen und dem Festlegen von ersten Maßnahmen für eine Zusammenarbeit. Ich wünsche mir, daß sich das Engagement für Aktivitäten zukünftig gleichmäßig auf alle Schultern verteilt.

4. Mai 2009

O Arzgebirg, wie bist Du schie!

Getreu diesem Motto war das verlängerte erste Maiwochenende wieder dem alljährlichen Frühlingstreffen der alten Kämpen der ehemaligen "Sachsen-fährt-ab"-Tour vorbehalten. Mittlerweile sind aus dem Bekanntenkreis meiner Chemnitzer Freunde weitere Radsportler zu uns gestoßen, so daß wir inzwischen ein stattlicher Haufen sind. Eigentlich könnten wir glatt als Radsportveranstaltung durchgehen, wenn wir im Pulk durch die Landschaft fahren.

Es war wieder grandios! Die Stimmung, das Wetter, die Strecke - alles paßte. Das Orga-Team um Joerg und Willi ist wieder zur Hochform aufgelaufen. Nach der individuellen Anreise am ersten Tag, an dem ich mit meinem guten Freund Lutz schon eine erste Runde über den Erzgebirgskamm unternommen hatte, führte die Haupttour vom Quartier in Weipert (Vejprty) ins Egertal (Ohře) nach Karlsbad (Karlovy Vary) und anschließend zurück auf den Erzgebirgskamm nach Sankt Joachimsthal (Jáchymov). Auf 93km kamen so über 1600Hm zusammen. Dazu der passende Spruch von unserem Matze: "Schmerz ist Schwäche, die den Körper verläßt." Vor allem beim nicht enden wollenden Schlußanstieg hat jeder tapfer durchgehalten. Auch diejenigen, welche in diesem Jahr die erste längere Tour auf dem Sattel absolvierten. Ich bewundere immer unsere Frauen in der Mannschaft, wie diese ohne Zucken und Zicken mitziehen... Der weibliche Anteil unsere Truppe liegt immerhin schon bei der knappen Hälfte. Am Heimreisetag fuhren wir dann nur noch auf den Keilberg und zurück zu unserem Ausgangspunkt "Hotel Harlekin" in Weipert. Während die Chemnitzer noch bis nach Hause mit dem Rad fuhren, ging es für Lutz und mich wieder per Auto in die Heimat.

Im September bin ich dann der Organisator für das Herbsttreffen. Es wird schwierig für mich, eine ähnlich rundum gelungene Veranstaltung zusammenzubasteln. Ich freue mich auf unsere nächste Zusammenkunft!