31. Oktober 2009

Herz aus Gold

Nun sind doch noch ein paar schöne Tage gekommen.

Noch am Mittwoch, als ich an einem Seminar im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienstern bei Ostritz zum Thema "NATURA 2000" teilnahm, war es trübe und regnerisch. Also das ideale Wetter für Weiterbildungen, wo man den ganzen Tag sowieso im Konferenzraum verbringen muß.

Am Freitag jedoch lachte die Sonne, obschon es bereits empfindlich kalt war. Jetzt beginnt wieder die Handschuhzeit.

Meine Handbiketour führte mich ins Böhmische in den Schluckenauer Zipfel. Auf Straßen und Wegen, die selbst ich bisher nur ein oder zweimal gefahren bin, ging es bis zur gleichnamigen Stadt Schluckenau (Šluknov) und anschließend über Berg und Tal nach Zeidler (Brtniky) und Hinterhermsdorf ins Kirnitzschtal. Bei solch schönem Wetter lohnte natürlich auch der Abstecher zur Wildwiese. Das Herbstlaub strahlte golden im Sonnenlicht, als wollte es in einem letzten Farbenrausch verglühen. Schon bald wird der Wind alle Blätter von den Bäumen gefegt haben und die Grautöne der Übergangszeit bestimmen das Bild der Landschaft.

Auch am Sonnabend strahlte die Sonne den ganzen Tag, doch am Morgen waren die Wiesen mit einer weißen Rauhreifschicht bedeckt. Die ersten Minusgrade. Trotz meines zeitigen Aufbruchs wurde es (leider) nur eine kurze Tour. Es gibt wieder etwas an den Bowdenzügen meiner Schaltung zu basteln. Bevor ich mein Bike in die Obhut der Mechaniker übergebe, habe ich es noch einmal gründlich gereinigt. Nun hoffe ich, daß der Defekt bald behoben ist.

27. Oktober 2009

"Ab"radeln

Zwar nicht für mich, doch für einen treuen Begleiter meiner Ausfahrten war der gestrige Ausflug wohl die letzte Tour in diesem Jahr. Was kann man sich besseres wünschen, als daß die Sonne scheint und der Wind in die richtige Richtung bläst.

Mittlerweile werde ich von Sigg ja als Bergziege bezeichnet. Für mich ist das ein Kompliment. Mein Freund von der Petersburg-Radtour weiß jedenfalls, daß es bei meinen Radtouren immer ordentlich bergauf und bergab geht. Auch gestern war das nicht anders. Auf reichlich 100km knapp 1400Hm - andere Handbiker sterben da den Heldentod. Aber wenn man - so wie wir - ins Osterzgebirge unterwegs ist - sind etliche Höhenmeter zu überwinden. Schon allein von Pirna auf etwas über 100m ü.NN bis zum Erzgebirgskamm mit ca. 800m ü.NN sind es rein rechnerisch bereits 700m Höhendifferenz. Und das auf 30km.

Wir sind jedenfalls noch einmal die wunderschöne Kammstraße von Voitsdorf (Fojtovice) nach Adolfsgrün (Adolfov) gefahren. In wenigen Wochen ist diese Gegend für die nächsten 3 Monate wieder ausschließlich den Skifahrern vorbehalten. Im Oelsengrund nahm unsere Tour beinahe Expeditionscharakter an. Der Schnee von vergangener Woche hatte ganze Arbeit geleistet. Dutzende umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste versperrten den Weg und mußten durch Sigg für mich erst beräumt werden. Ohne ihn hätte ich alt ausgesehen. Das Hellendorfer Gebiet war zum Glück nicht so betroffen. Hier am Zeisigstein kam sogar bei Sonnenschein der vielbesungene goldene Herbst zur Geltung. Ein schöner Abschied. Im weichen Licht der Abendsonne sahen die bizarren Felsen des Bielatals noch einmal so romantisch aus. Als wir gegen 17.00 Uhr wieder in Pirna ankamen, brach bereits die Dämmerung über uns herein. Bald ist es um diese Zeit schon dunkel.

25. Oktober 2009

Herbstzeit-Lose

Trübes Wetter, kürzer werdende Tage und das Laub verabschiedet sich von den Bäumen. Das ist das Los dieser letzten Tage im Oktober. Einen richtig goldenen Herbst gab es ja bisher noch nicht.

Trotzdem ist das für mich kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Heute z.B. war ich mit meiner Kumpeline in der Toskana-Therma Bad Schandau zum Baden und Saunieren. Ein wenig Entspannung kann ja auch mal nicht schaden. Das Freizeitbad ist sehr behindertenfreundlich eingerichtet - es gibt eine hervorragend ausgestattete Umkleide inkl. Dusche und WC für Rollifahrer, außerdem ist das gesamte Areal barrierefrei zugänglich. Nur Beckenlifter gibt es nicht, doch fitte Leute sollten damit kein Problem haben. Zumal das freundliche Personal bestimmt gern behilflich ist.

Am Sonnabend bin ich mit dem Handbike trotz trüben Wetters noch einmal westwärts gefahren. Eine sehr schöne Tour über die Ausläufer des Osterzgebirges nach Frauenstein, weiter bis kurz vor Freiberg und anschließend durch den Tharandter Wald, Freital und Dresden zurück nach Pirna. Freilich: für Sonnatgs(rad)fahrer ist diese Jahreszeit nichts mehr. Dementsprechend wenig Radler sieht man dann auch auf den Straßen. Nichtdestotrotz gibt es auch an solchen Tagen sehr schöne Stimmungen zu erleben. Diesmal war es der Anblick der Burgruine Frauenstein im goldenen Herbstlicht bei wundervoller Laubfärbung. Aus dieser Perspektive hatte ich sie bisher noch nie gesehen. Schade, daß ich meinen Fotoapparat nicht mit dabei hatte. So bleibt das Bild nur in meinem Kopf gespeichert.

20. Oktober 2009

Schnee im Oktober!

Nach dem verregneten Wochenende gab es einiges nachzuholen. Die ergiebigen Schneefälle der letzten Woche hatten in den höheren Lagen des Osterzgebirges für eine geschlossene Schneedecke gesorgt. Den Anblick wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Bei kaltem, aber heiterem Wetter fuhr ich also auf Umwegen in Richtung Altenberg. Die Sonne hat hier zwar inzwischen bereits ganze Arbeit geleistet. Auch ist es mit 7-9°C schon wieder erheblich wärmer geworden. Trotzdem liegt noch eine ganze Menge Schnee.

Der Schnappschuß zeigt Geising. Nicht etwa im Winter, nein, das ist ein aktuelles Bild von gestern. Die Blätter der Laubbäume sind noch nicht abgefallen, teilweise sogar noch grün.

Von mir aus kann der Winter noch eine ganze Weile warten!

19. Oktober 2009

Hausarrest

Das war ein Wochenende! Regen, Kälte, Wind... Im Erzgebirge liegt bereits eine ganze Menge Schnee. Den wollte ich vor Ort bestaunen - denn das ist zu der Jahreszeit selbst für dieses Gebiet ungewöhnlich. Aber dazu hätte ich mit dem Auto fahren müssen. Und das muß nicht sein.

Heute starte ich nun dafür mit dem Handbike in Richtung Kamm. Mal sehen, wie weit ich komme.

18. Oktober 2009

1. Handbike-Fahrerlager im Elbsandsteingebirge 2010

Vom 06.-16. Juni 2010 soll das erste Handbike-Fahrerlager in der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz stattfinden. Die Teilnehmer mit und ohne Handicap werden in den 10 Tagen per Handbike / Rad, aber auch mit dem Rollstuhl das Umland erkunden.

Als Ausgangsbasis dafür dient das Apparthotel "Am Schlossberg" in Bad Schandau, welches nicht nur komplett barrierefrei gestaltet, sondern aufgrund seiner zentralen Lage auch ideal geeignet ist, sich einen Überblick über die gesamte Region zu verschaffen.

Anmeldeschluß für die Teilnehmer ist der 25.01.2010. Da die Anzahl der möglichen Teilnehmer jedoch begrenzt ist, empfiehlt sich eine zeitige Registrierung. Bitte dazu auch den beiliegenden Fragebogen ausfüllen! Er soll ermöglichen, das Programm optimal auf die Teilnehmer abzustimmen.

Hier gibt es die vollständigen Unterlagen mit weiteren Informationen (z.B. dem geplanten Programm) zum Download als PDF-Dokument:
- Ausschreibung zum Handbike-Fahrerlager
- Fragebogen für die Teilnehmer mit Handicap

Als Veranstalter und Verantwortlicher für die Organisation freue ich mich über eure Anmeldung.
Sport frei!



Anmerkung vom 25.01.2010

Die Anmeldefrist wurde verlängert! Interessierte Sportler können sich nunmehr noch bis 25.02.2010 für die Veranstaltung anmelden.

Außerdem ist es nun möglich, den Aufenthalt abzukürzen. Statt der ursprünglich geplanten 10 Tage kann nun auch nur für 7 Tage vom 6.-13. Juni 2010 gebucht werden. Der Unkostenbeitrag vermindert sich dementsprechend.

12. Oktober 2009

Nebelschwaden ziehen

Für Outdoor-Freaks gibt es eine Variable, die sie nicht beeinflussen könnnen: das Wetter. Und so sind auch meine Wochenends-Aktivitäten bis zu einen gewissen Grad den witterungstechnischen Verhältnissen unterworfen.

Bloß gut, daß es am Sonnabend nicht regnete! Da waren wir nämlich zu fünft Teilnehmer einer von der LANU (Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt) veranstalteten Exkursion in den Sebnitzer Wald. Ziele waren die dort ausgewiesenen Naturschutzgebiete "Gimpelfang" und "Heilige Hallen" und deren vor allem botanischen Besonderheiten. Es machte richtig Spaß, den fachkundigen Beiträgen der Exkursionsleiter zuzuhören. Vor allem, weil es nicht nur ein Monolog der Führer, sondern ein Wechselgespräch unter Einbeziehung der Teilnehmer war. Wissenserwerb kann so spannend sein! Wenn sich sogar der Sohn meiner Kumpeline als einziges Kind nicht gelangweit hat, spricht das für die Qualität der Veranstaltung. - Ich jedenfalls weiß nun, wie eine Hainsimse aussieht und wo die größte Erle der Region steht.

Am Sonntag habe ich mich dann trotz des regnerischen Wetters auf den Bock geschwungen. Bewegung tut mir gut, besonders dann, wenn ich mal etwas Zeit zum Nachdenken brauche. Es waren einige Probleme zu wälzen, die mit der Erstellung der Internetpräsentation der Nationalparkführer zusammenhängen. Meine Tour führte mich wieder nach Böhmen bis nach Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice) und Dittersbach (Jetřichovice). Unweit von Tetschen-Bodenbach (Děčín) habe ich dabei die Gelegenheit genutzt, eine Seitenstraße von Kalmswiese (Jalůvčí) nach Bünauburg (Bynov) zu erkunden. Dort sieht es aus wie im Schneewitchenland. Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen... Zwischen kurzen Regengüssen stiegen die Nebel aus den Wäldern. Trotz der leisen Melancholie ein wunderschöner Anblick.

4. Oktober 2009

Wind, Wind ... fröhlicher Gesell

Die ersten Herbststürme ziehen über das Land. Nun gut, bei uns gab es zwar keinen Sturm, eine stramme Brise war's aber allemal. Als Radfahrer ist man dann gut beraten, dies bei der Tourenplanung zu berücksichtigen. Konkret: den Rückenwind für zusätzlichen Vortrieb nutzen - also offene, windanfällige Verbindungen nutzen, während bei den Gegen- und Kantenwindabschnitten tunlichst tiefe Täler oder Wälder Schutz vor unnötigen Kräfteverschleiß bieten sollten.

Am Sonnabend hielt sich der Wind noch in Grenzen. Also fuhr ich hinauf auf den Kamm des Osterzgebirges. Von Moldau (Moldava) am Stürmer (Bouřňák) vorbei nach Böhmisch Zinnwald (Cínovec) und weiter über die Ortschaft Voitsdorf (Fojtovice) unterhalb des Mückenberges (Komáří hůrka) nach Adolfsgrün (Adolfov) und Schönwald (Krásný Les), bis ich in Peterswald (Petrovice) dann wieder auf die deutsche Seite wechselte. Die Straße auf dem Kamm wurde inzwischen teilweise völlig neu geteert und bietet jetzt Fahrvergnügen pur. Vor allem, wenn (wie meist) der Westwind noch zusätzlich schiebt. Zum Sattel unterhalb des Mückenbergs mit dem Mückentürmchen gibt es übrigens noch eine Parallelverbindung zur Fahrradtrasse 23, die fast noch schöner zu fahren ist, wenn man vom ersten Offroad-Abschnitt mal absieht.

Sonntags war es noch ein bißchen windiger. Aber wenn man die eingangs genannten simplen Regeln beherzigt, geht es auch dann ganz gut voran. Über Neustadt nach Sebnitz und weiter durch das Kirnitzschtal führte mein Weg schließlich durch das Elbtal (und wieder heraus) nach Dorf Wehlen, wo ich mich mit Susi und Phil für eine kleine Nachmittagsradrunde verabredetet hatte. Nach einem Abstecher auf die Bastei fuhren wir meinen Lieblingsweg durch Rein-, Kohl- und Tscherregrund nach Stadt Wehlen. Da das Wetter sich verschlechtert hatte, trennten sich dort unsere Wege und ich absolvierte die restlichen Kilometer allein auf dem Elbradweg nach Pirna. Trotzdem war es eine schöne Tour, zumal ich auf böhmischer Seite wieder ein neues Fleckchen unweit von Lobendau (Lobendava) erkundet habe. Die von aller Welt offenbar vergessene Ortschaft Neudörfel (Nová Víska). Auf dem Weg dorthin grüßte mich ein sehr schöner Bildstock (s. Bild).