29. November 2009

Alles außer Advent

Ein Freund von mir war ganz überrascht, als ihn jemand darauf hinwies, daß an diesem Wochenende der erste Advent sei. - In der Tat: weihnachtlich ist es gegenwärtig nun wirklich nicht. Dafür herrschen jedoch optimale Bedingungen, seine Freizeit im Freien zu verbringen.

Am Sonnabend habe ich deshalb getan, was man üblicherweise zu dieser Jahreszeit schon lange nicht mehr kann. Eine Handbiketour mit ordentlichen Höhenmetern, indem ich zweimal am Tag den Erzgebirgskamm überquerte. Auf dem Hinweg bei Zinnwald, und nach Graupen (Krupka) von Tellnitz (Telnice) unweit des Nollendorfer Passes zurück nach Schönwald (Krásny Les). - Weit und breit gab es keinen Schnee, doch dafür eine sehr gute Sicht. Das Laub ist inzwischen von den Bäumen und ermöglicht nun interessante Ausblicke auf das Böhmische Mittelgebirge.

Auch am Sonntag blieb uns diese ausgezeichnete Sicht erhalten. Von der Brandaussicht war dieses Mal sogar der Fernsehturm am Zinkenstein (Buková hora) bei Aussig (Ústí) zu sehen. Der war mir nie zuvor von dort aufgefallen. Auf dem abenteuerlichen Rückweg mit dem Rolli über Steinbruch und Halbenweg nach Hohnstein konnten wir am Großen Halben sogar Kletterer in schweren Wegen entdecken. Offensichtlich reichen dafür die Temperaturen noch.

22. November 2009

Zweiter Frühling

Ein weiteres überdurchschnittlich warmes und schönes Wochenende neigt sich dem Ende zu.

Zwar hatte mich bei meiner Handbike-Tour am Sonnabend wieder mal die Defekthexe ordentlich auf dem Kieker, zum Glück gab's aber den rettenden Engel in Gestalt meiner Kumpeline Susi. Zu spät habe ich nämlich feststellen müssen, daß in meine Schmicking-Felgen keine Schläuche mit Autoventil passen. Einen davon wollte ich nach der Panne am Vorderrad verwenden - ich habe doch immer Ersatzschläuche mit. Pustekuchen! Auch die Reparatur des total zermüllerten alten Schlauches war ein hoffnungsloses Unterfangen. So hat mir dann Susi nach 2 Stunden Zwangspause mit dem Auto Ersatz vom Fahrradhändler gebracht. Auf meiner Weiterfahrt ging es dann richtig zur Sache, um noch die 100 vor der Dunkelheit vollzubekommen. Bis nach Neustadt bin ich gefahren, und zum Schluß in Richtung Bielatal, dann nach Raum und im Bahratal zurück nach Pirna. In die Dunkelheit bin ich trotzdem gekommen. Mit Licht am Rad ist das aber kein Problem, denn ich könnte die Strecke auch im Schlaf fahren.

Sonntags war dann Rolliwandern angesagt. Der Sohn meiner Kumpeline hing aber noch durch. Seit Mittwoch war er krank - mit hohem Fieber und total apatisch. So sind wir zu zweit losgezogen, nachdem die Mutti ihren Sohn ordentlich versorgt hatte. In der Hinteren Sächsischen Schweiz gibt es manche interessante Ecke zu erkunden. Der Weg unterhalb von Kleinsteinwand und Arnstein gehört dazu. Auch der Wanderweg oberhalb der Ottendorfer Pietzschmühle ist mit dem Rolli zu befahren. Dort werden wir bestimmt noch mal hingehen, denn das ist auch für mich Neuland.

18. November 2009

Bus & Bett

Weder das eine noch das andere - und für was sollte ich büßen? Ein Gebet für die regelmäßig glückliche Heimkehr nach einer schönen Unternehmung, das kann ich mir noch am ehesten vorstellen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und so waren die Zeit kurz vor dem Sonnenaufgang sowie die darauffolgenden zwei Stunden die schönsten des ganzen Tages. Kein Wind, keine Wolke und die Luft ganz klar. Um diese Zeit ist an Feiertagen auch noch niemand unterwegs. Man hat die Straße ganz für sich alleine und genießt das weiche Licht der aufgehenden Sonne. Wunderschön! Vor allem dann, wenn man sich eine Strecke ausgesucht hat, die sowieso sehr ursprünglich ist. In meinem Fall war das die Straße von Köttewitz über Burkhardswalde, Großröhrsdorf und Seitenhain nach Döbra.

Auf der Weiterfahrt durch Müglitztal und Lockwitzgrund nach Possendorf und über Poisental nach Freital war dann schon wesentlich mehr Betrieb. Das Sonntagswetter hatte sogar etliche weitere Radler und Rennradpiloten nach draußen gelockt. - Zum Elberadweg, den ich teilweise für die Heimfahrt benutzen mußte, brauche ich keinen Kommentar mehr abgeben. Ich bin am Blauen Wunder lieber auf die andere Elbseite ausgewichen.

16. November 2009

Heißer Herbst

Die vergangenen drei Tage stechen heraus aus der Menge der diesjährigen Touren. Teilweise fast schon frühlingshaft anmutendes Wetter gestattete exzessives Handbiken vom Sonnenauf- bis zum -untergang. An drei aufeinanderfolgenden Tagen ein Pensum von 366km mit ca. 4000Hm zu bewältigen, das ist auch für mich außerhalb des üblichen Rahmens.

Aber es werden wohl die letzten Tage mit einer derart warmen Witterung in diesem Jahr gewesen sein.

Am Freitag war ich im Böhmischen unterwegs (s.a. auch den vorhergehenden Eintrag), der Sonnabend führte mich in die Lausitz bis nach Gaußig sowie in den Schluckenauer Zipfel und der Sonntag war der gemeinsamen Radtour mit meiner Kumpeline Susi zur Felsenkapelle in Schemmel (Všemily) vorbehalten.

Den heutigen Ruhetag habe ich mir redlich verdient.

13. November 2009

Neuland unterm Rad

Hurra! Da gibt es doch tatsächlich in meinem Einzugsgebiet Gegenden, wo ich noch zusammenhängend mehr als 10km neue Strecke fahren kann! Das ist für mich innerhalb der sächsischen und böhmischen Landesteile, welche sich durch Tagesrundtouren von Pirna aus erschließen, eine absolute Rarität.

Das Tetschener Hochland hatte sich schon bei meinen früheren Touren als ein Geheimtip erwiesen. Heute konnte ich nun den westlichen Teil der recht einsamen Gegend auskundschaften. Nach der Überquerung des Nollendorfer Passes (Nakléřov) ging es von Saara (Žďár) über Arnsdorf (Arnultovice) nach Groß Kaudern (Chuderov) und weiter über Seesitz (Žežice) nach Nestomitz (Neštěmice). Da ich nicht sofort auf die E442 nach Tetschen (Děčín) wollte, ergab sich der Weiterweg über Mörkau (Mírkov) nach Pömerle (Povrly). Den Anstieg nach Mörkau mußte ich mich hochruhen - geschätzte 18-20% Steigung über mindestens 1km waren auch für mich grenzwertig.

Der Rest der Tour war eigentlich nur noch ein Abspulen der Kilometer - wenn, ja wenn mich nicht noch hinter Krippen ein kleines Abenteuer in Atem gehalten hätte. Zurzeit wird gerade die Straße nach Cunnersdorf im Krippengrund instandgesetzt. Trotz Vollsperrung wollte ich sie trotzdem befahren. Es wurde eine ziemliche Schlammschlacht, denn die Nässe der vergangenen Tage ist für den inzwischen unbefestigten Untergrund ziemlich verheerend gewesen. Die Bauarbeiter an der Strecke haben mir jedoch Mut gemacht. Jetzt sind die Räder meines Handbikes zwar total verdreckt, aber interessant war es trotzdem, den Stand der Bauarbeiten begutachten zu können. Noch bis Dezember 2010 ist die Straße gesperrt.

9. November 2009

Kontraste

Nach der Instandsetzung meines Handbikes gab es einiges nachzuholen. Es ist zwar merklich kühler geworden, trotzdem gab es vor allem am Sonnabend etliche freundliche Tagesabschnitte.

Da der berühmte böhmische Nebel allerdings über den Kamm herüberschwappte, bin ich auch eine ganze Weile fast ohne Sicht gefahren. In den endlosen Wäldern des Hellendorfers / Tyssaers Gebiets entwickelt so eine Blindfahrt jedoch ihren ganz eigenen Reiz. Wenn man dort stundenlang unterwegs ist, ohne einer Menschenseele zu begegnen, so entsteht die Illusion nahezu unberührter Gegenden in Skandinavien.

War es am Sonnabend eine Tour durch das linkselbische Gebiet des Elbsandsteingebirges, so führte mein Weg am Sonntag in nördliche Richtung. Nach der Umrundung des Keulenbergs unweit von Königsbrück wählte ich meinen Rückweg über Pulsnitz. Ich wußte nicht, daß an diesem Wochenende dort der Pfefferkuchenmarkt stattfand. Unmassen von Autos parkten auf der Ausfallstraße nach Radeberg, so daß diese kurzerhand durch die Polizei zur Einbahnstraße erklärt und der Gegenverkehr weiträumig umgeleitet wurde. Glücklicherweise war meine Fahrtrichtung erlaubt. Bis fast an das Waldhaus heran - ca. 2-3km vom Stadtzentrum entfernt - standen die Fahrzeuge.

Da mache ich mir doch so meine Gedanken über die Auswüchse unserer (auto)"mobilen" Gesellschaft...

1. November 2009

Ende des Ur-Laubs

Ab morgen beginnt wieder der Arbeitsalltag. Die Urlaubswoche ist vorbei - und das letzte fallende Laub hinterläßt kahle Bäume.

Heute waren wir zu viert wieder wandern. Mit ca. 10km keine besonders lange Strecke, doch angesichts des kalten, heftigen Windes genau das richtige Pensum. Rund um die Schöne Höhe bei Dürrröhrsdorf gibt es etliche Wege, die mit Unterstützung ganz gut im Rolli zu befahren sind. Auf einem neu hergerichteten Fußweg wanderten wir durch das Lieblingstal auf die Schöne Höhe mit dem Turmschlößchen. Der Rückweg führte uns von Elbersdorf durch das wildromantische Wesenitztal nach Dürrröhrsdorf an einem alten Steinbruch vorbei in den Schloßpark des Dorfes.

Eine wunderschöne Strecke, von der ich wirklich angenehm überrascht war. Hatte ich doch in dieser Gegend gar nicht solche schöne und gut zu befahrende Touren vermutet.