28. Dezember 2009

Das Jahr der Bergziege

In wenigen Tagen wird dieses ereignisreiche Jahr Geschichte sein. Zeit für mich, ein Resumé meiner Handbike-Aktivitäten zu ziehen. Im Gegensatz zu den Rolliwanderungen lassen sich diese Touren genau mit Zahlen dokumentieren, denn hierfür gibt es ja den Fahrradcomputer und entsprechende Auswertungssoftware. - Männer lieben das... :-)

Der Großteil meiner diesjährigen Radwanderungen führte mich kreuz und quer durch meinen heimatlichen Landkreis und die benachbarten Regionen. Dazu gehören in jedem Fall auch die nördlichen Gebiete der Tschechischen Republik, die gewissermaßen meine zweite Heimat sind. Neben Touren mit meinen Chemnitzer Freunden ins Egertal nach Karlsbad (Karlovy Vary) konnte ich gemeinsam mit ihnen auch einige Gebiete im westlichen Erzgebirge erkunden. Einer der Höhepunkte des Jahres war die Fahrt in die Dolomiten nach Südtirol / Italien. Die dort absolvierten Strecken waren zwar höhenmetertechnisch ziemlich anspruchsvoll, dafür aber einfach grandios.

Obwohl ich gern auch allein fahre - man kann dabei so schön vor sich hinträumen und sein Tempo selbst bestimmen - genieße ich besonders die gemeinsamen Ausflüge mit meinen Freunden. Sie sind allesamt "normale" Radfahrer, doch kann ich inzwischen aufgrund meines Trainingsstandes auch bei bergigen Strecken ganz gut mithalten. Natürlich habe ich auch versucht, andere Handbiker aus der Region für gemeinsame Touren zu gewinnen. Da die Interessenlagen aber sehr verschieden sind, waren es sehr einseitige Bemühungen. Damit ist inzwischen Schluß. Es gibt Wichtigeres für mich.

Ein Freund war es, der mich bei einer der bergigen Touren eine "Bergziege" nannte. Und in der Tat: Auf die im Jahr 2009 absolvierten 8509km kommen mehr als 92.000Hm. Das ist selbst für mich weit jenseits von Gut und Böse, denn damit liege ich mehr als 22.000Hm über dem Vorjahresstand.

Es wird schwierig sein, an diese Leistungen im nächsten Jahr anzuknüpfen. Aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig. Hauptsache, ich habe Freude bei dem, was ich tue und bleibe von schlimmen Übel verschont.

26. Dezember 2009

Zoogeschichten

Vor zwei Tagen noch tiefster Winter, heute ein Frühlingstag. Genau die richtigen Bedingungen, um wieder mal den Dresdner Zoo zu besuchen.

Inzwischen steht das Giraffenhaus schon wieder eine ganze Weile. Gegenwärtig wird an einer neuen Affenanlage gearbeitet. - Der Zoo in Dresden mag von der Größe zwar nicht mit dem in Leipzig mithalten können, doch er ist wirklich sehenswert. Etliche Tiergehege gefallen mir hier jedenfalls wesentlich besser. Auch mit dem Rolli ist das meiste gut zu erreichen und manchen Tieren könnte ich stundenlang zuschauen.

Dafür ist es dann aber doch noch zu kalt. Und Phil, der Sohn meiner Kumpeline, hat auch nicht die Geduld dafür. Bei strahlendem Sonnenschein mußten wir uns jedoch nicht ausschließlich in den Gebäuden aufhalten. Selbst eine ganze Reihe von eigentlich wärmeliebenden Tieren, wie z.B. die Löwen, hatten heute Freigang. Es war das Beste, was wir heute unternehmen konnten.

Bei dem Tauwetter ist es im Gebirge zurzeit bestimmt extrem matschig...

25. Dezember 2009

Halali

Eine mußte noch sein. Wenn alles am 24.12. noch schläft, ist einer schon unterwegs. Es war zwar nur eine kleine Vormittagsrunde, aber besonders im Seidewitztal konnte man ungestört von jeglichem Verkehr vor sich hin radeln.

Das Tauwetter ist allerdings ziemlich nervend. Mein Handbike und meine Bekleidung sahen hinterher schrecklich aus! Ich glaube, ich muß mal wieder 'ne Putzaktion starten. - Das ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen...

23. Dezember 2009

Eiszeit

In den vergangenen Tage gab es eine richtige Kälteperiode. Tagsüber blieb die Temperatur im zweistelligen Minusbereich und nachts herrschte strenger Frost. Da außerdem die Straßen zugeschneit waren, mußte das Handbike im Stall bleiben. Selbst mit dem Rolli macht es keinen Spaß, sich durch den Schnee zu wühlen. Ganz abgesehen davon, daß bei schneenassen Greifreifen die Reibung zwischen diesen und der behandschuhten Hand nahe Null ist.

Also nutzte ich die Zeit, um an meiner neuen Internetpräsenz zu basteln. Außerdem ging es mit meiner Kumpeline wieder mal in die Toskana-Therme. Bei -10°C im beheizten Außenbecken zu schwimmen, hat schon etwas besonderes.

Gestern endlich ergab sich die Möglichkeit, eine Runde mit dem Bike zu drehen. Es war zwar noch unter 0°C und der Wind blies stürmisch aber die Straßen waren leidlich frei. Auf der Straße zwischen Bahra und Raum ging es jedoch ans Eingemachte: -3°C, Kantenwind mit ca. 50km/h und eine ziemlich zugewehte Fahrbahn waren absolut grenzwertig. Nach diesem 2km langen Abschnitt mußte ich erst mal mein Gesicht langsam wieder auftauen.

Immerhin fühlt sich mancher Zeitgenosse genötigt, mir gegenüber sein Unverständnis für solche Aktionen auszudrücken. Der Hit war ein Autofahrer, der beim Entgegenkommen in unmißverständlicher Weise seinen Zeigefinger an die Stirn führte und fast aus dem Anzug hüpfen wollte. Für solche Leute habe ich nur ein Wort mit 4 Buchstaben: Es fängt mit "P" an und hört mit "ck" auf. - Was stört denn diese Gestalten, wenn ich auf der Straße bin? Meine Anwesenheit mag zwar den einen oder anderen Autofahrer etwas behindern, weil er mich weiträumig überholen muß. Aber die halbe Minute wird man kurz vor Weihnachten wohl Zeit haben! Ein entgegenkommender Fahrer fragte mich zudem, ob ich nicht verantwortungslos handeln würde, wenn ich mit meinem Rad bei diesem Wetter fahren würde. Er hätte sich mir nur ganz langsam nähern können. Die Entgegnung auf seine Frage fiel mir erst später ein: Würde er anders fahren, wenn ihm ein Autofahrer entgegen käme? Mit dem er ggf. genauso einen Unfall haben könnte?


Naja, die 100 sind jedenfalls wieder voll geworden, mit Extrazickel und -zackel. Es war eine Rundfahrt durch den östlichen Teil des Landkreises. Von Bad Gottleuba und Hellendorf im Süden über Königstein und Bad Schandau im Elbtal bis nach Neustadt i.S. Mit schönen Details am Wegesrand, wie z.B. der Eiszapfengallerie im Tiefen Grund.

Nun muß ich nur noch eine kleine Spazierfahrt unternehmen, um mein Jahresziel zu erreichen. - Hoffentlich spielt das Wetter und die Technik mit!

13. Dezember 2009

Verrückt - Entrückt?

Wer macht sich schon um diese Jahreszeit zeitig am Morgen, wenn es noch dunkel ist, auf den Weg?! Gilt man da schon als verrückt? - Ich jedenfalls genieße diese Zeit. Die meisten Leute schlafen, in den Häusern brennt kein Licht und ringsherum herrscht eine Stille, die man fast anfassen kann. Dann halte ich an, lausche dem Schweigen der Natur und begrüße mit ihr den heraufziehenden neuen Tag. Entrückt von allem, was mich sonst beschäftigt.

Bald habe ich mein "Jahressoll" erfüllt. Das hindert mich allerdings nicht daran, weiter richtig auf die Pauke zu hauen. Immerhin ist es jetzt bereits so kalt, daß man trotz Schwitzen nicht mehr überhitzt. Deshalb läßt sich Anstieg auf Anstieg hintereinander reihen. Aus dem Elbtal raus in Richtung Struppen, dann am Bärenstein vorbei hinunter zur Elbe bei Rathen, dann wieder hoch zur Festung Königstein und weiter in Richtung Rosental; über Cunnersdorf, Papstdorf und Kleingießhübel hinab nach Krippen an der Elbe, auf dem Elbradweg weiter nach Tetschen-Bodenbach (Děčín), von dort durch Eulau (Jílové), Königswald (Libouchec), Tyssa (Tisá) und Peterswald (Petrovice) über den Erzgebirgskamm wieder auf die deutsche Seite, wo es durch das Bahratal wieder zurück nach Pirna ging. In den höheren Lagen hatte der Rauhreif sowie der spärlich gefallene Schnee die Landschaft wie mit Puderzucker überzogen. Schön aber kalt. - Abends genieße ich jetzt umso mehr das warme Bad in der Badewanne.

6. Dezember 2009

Im Dunkeln ist gut Munkeln!

Als ich in der Nacht zum Sonnabend munter wurde, lag dichter Nebel über der Stadt. Die Chancen waren also recht gut, daß es im Gebirge einen Sonnenaufgang über dem Nebelmeer geben könnte. Bereits in tiefster Nacht, d.h. 6.15 Uhr, ging es deshalb mit dem Handbike in Richtung Bastei. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Stativ, wollte ich dort den Sonnenaufgang erwarten.

Ich war auch zur Zeit am Ort, nur das Wetter hatte es sich anders überlegt. Hochnebel lag über dem Land und ließ die Sonne noch nicht einmal als gelbe Scheibe durch den Dunst. Ein typischer Spätherbstmorgen, trübe und doch voller Atmosphäre. 8.00 Uhr hat man die Basteiaussicht auch noch ganz für sich alleine - die ideale Zeit zum Träumen.

Später ging es dann weiter ins Böhmische. Nach dem Erkunden der Straßenbaustelle in Porschdorf und der Fahrt an der Elbe entlang nach Herrnskretschen (Hřensko), führte mich der Weg über Jonsdorf (Janov), Rosendorf (Růžová) und Binsdorf (Bynovec) nach Tetschen (Děčín) und an der Elbe wieder zurück in die Heimat.

Am Abend hatte ich dann meine Rad-Freunde aus Chemnitz und unserer Ecke zu Gast. Das Treffen zur Adventszeit ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden. Weihnachtsmarktbesuch und Glühweintrinken gehören ebenso dazu wie das anschließende Klönen und Pläneschmieden in meiner Bude.

Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit!

Waldschule

Einmal im Jahr richtet die Koordinatorin der Freiwilligenarbeit ein Treffen aller ehrenamtlichen Helfer im Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz aus. Mit dem gemütlichen Jahresausklang verbunden ist nicht nur ein Dankeschön an alle Beteiligten, denn die Veranstaltung ist immer auch eine Exkursion zu (aus Sicht des Naturschutzes) interessanten Einrichtungen bzw. Örtlichkeiten. Diese Art Weiterbildung finde ich besonders spannend. Nicht selten kann man dabei seinen eigenen Horizont erweitern und Neues kennenlernen.

Unsere diesjährige Zusammenkunft führte uns in den Forstbotanischen Garten nach Tharandt. Der Kustos der Einrichtung, Herr Dr. Pietzarka, bot uns eine wirklich kurzweilige und sehr interessante Führung durch Teile des ältesten Arboretums in Europa. Besonders die Ausführungen zu den seltenen Gehölzen in der heimischen Region, wie z.B. Eibe, Weißtanne und Sumpfporst, boten mir viele neue Informationen.

Ich werde jedenfalls die Anlage bald wieder besuchen, denn während der Führung konnten wir nur einen Bruchteil des Areals kennenlernen. Nur muß ich auch dann eine sehr kräftige und ausdauernde Begleitung mit dabei haben. Da ein Großteil des historischen Gartens an einem steilen Hang angelegt wurde, sind viele Wege zwar ohne Stufen, dafür aber äußerst steil. Ohne Schiebe-Hilfe kommt man als Rollifahrer hier nicht hoch. - Das 2002 zusätzlich und neu angelegte Areal soll allerdings besser zugänglich sein.