31. Dezember 2010

Zahltag

Die diesjährigen Handbike-Aktivitäten des Monats Dezember hielten sich aufgrund des zeitigen Wintereinbruchs stark in Grenzen. Doch es gibt keinen Grund zur Klage: das Jahr 2010 war das bisher erfolgreichste meiner 10jährigen Handbiker-Karriere. Ich enthalte mich zwar konsequent der Teilnahme an Wettkämpfen, weil diese Art der Sportausübung nicht meinen Intentionen entspricht. Dennoch gibt es etliche Höhepunkte in dieser Saison zu verbuchen.

Kurz zusammengefaßt sind das:
- 4 lange Kanten (Strecken über 200km pro Tour) in die Bürgsteiner Schweiz, ins Böhmische Mittelgebirge, bis zur Niederlausitz und in die Oberlausitz,
- Pässefahrten während meines Alpenurlaubs, diesmal z.T. auch in Begleitung weiterer Handbiker
- Teilnahme am Fahrradfest der SZ sowie der Heidenauer RTF
- Frühjahrs- und Herbstausfahrt mit meinen Radfreunden aus dem Erzgebirge

Neben unzähligen Touren mit meinen Freunden aus der Region durfte ich wieder neue interessante Menschen kennenlernen. Dieser Kontakt zu Gleichgesinnten ist mir nicht nur sehr wichtig, sondern die Quintessenz meiner Aktivitäten im Rollstuhl und Handbike. So gibt es nun gute Kontakte in die Schweiz, zu den Radsportveranstaltern der Heidenauer RTF sowie zu einem tschechischen Radsportler, mit dem ich gewiß im nächsten Jahr gemeinsame Touren durch Sachsen und Böhmen unternehmen werde. Auch mit meinen Schweizer Freunden möchte ich wieder einmal unterwegs sein. Ziele gibt es jedenfalls noch reichlich.

Hatte ich im vergangenen Jahr noch geglaubt, die damals erbrachte Leistung nicht mehr überbieten zu können, so muß ich mich nun korrigieren. Mit den auf Handbiketouren gefahrenen 9006km (die Kilometer auf der Rolle sind dabei nicht mit eingerechnet) und über 95Thm konnte ich die Meßlatte noch ein ganzes Stück höherschieben. Mein seit Ende 2007 regelmäßig absolviertes Training auf der Rolle brachte mir nicht nur einen erheblichen Zugewinn an Ausdauer, sondern auch eine nicht unwesentliche Steigerung der Durchschnittsgeschwindigkeit auf gut befahrbaren Straßen. Das wiederum ermöglicht es, noch längere Tagestouren zu unternehmen und erweitert somit drastisch den Aktionsradius. Mittlerweile kenne ich ja nun fast alle Straßen und befahrbaren Wege im Umkreis von 80km.

Ich freue mich bereits auf das kommende Jahr. Neue Abenteuer, neue Erlebnisse warten. Wenn mich dabei Handbiker auf meinen Touren begleiten, ist das umso besser! Gern stehe ich für gemeinsame Fahrten mit Sportlern aus dem Umland oder auch mit Besuchern der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz zur Verfügung. - Am besten, ihr nehmt dazu per e-Mail Kontakt mit mir auf.

28. Dezember 2010

Reich und schön

Für unser Treffen am Jahresende hatten sich meine Studienfreunde und ich (das sogenannte "Kleeblatt") etwas besonderes ausgedacht. Nach mehreren vergeblichen Anläufen in den vorangegangenen Jahren konnten wir uns nun Karten für das Historische Grüne Gewölbe in der Dresdner Residenz sichern. Diese Räume beherbergen das Pretiosenkabinett der sächsischen Könige, welches sich bis auf die Zeit August des Starken zurückführen läßt.

Auch auf den heutigen Besucher verfehlt die ganze angesammelte Pracht nicht ihre Wirkung, zumal die komplette Einrichtung der einzelnen Säle perfekt auf die dort ausgestellten kostbaren Kunstobjekte abgestimmt ist und damit den Eindruck noch verstärkt.

Das Fotografieren ist in den Räumlichkeiten allerdings streng verboten. Deshalb gibt es hier im Blog keine Bilder. Wer sich dennoch einen ersten Eindruck verschaffen möchte, hat dazu auf den Internetseiten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Gelegenheit.

Noch ein Tip am Rande: Rollstuhlfahrer können für den kostenlos ausleihbaren Audioführer zusätzlich Kopfhörer erhalten. Außerdem läßt sich das Gerät umhängen, so daß man auch während des Hörens durch die Räume fahren kann, weil beide Hände für die Greifreifen frei bleiben.

24. Dezember 2010

Mission completed

Es ist geschafft! Trotz eines schneereichen Dezembers, wie es ihn hier schon seit Jahren nicht mehr gegeben hatte, habe ich mein Ziel erreicht und damit eine neue persönliche Schallmauer durchbrochen.

Dabei war die gestrige Tour nach all den vorangegangenen Frostfahrten durch Schnee und Eis sogar noch einmal recht gemütlich! Das Tauwetter der vergangenen Tage hatte bis in die Höhenlagen des Osterzgebirges die Straßen freigeschmolzen, und eine nur dünne Wolkendecke ließ sogar ab und zu die Sonne durchblinzeln.

Die spannendste Frage war, ob die einzige Bremse, die mir noch zur Verfügung stand, ihren Dienst noch getreulich bis zum Ende erledigen würde. Denn obwohl ich mir vorgenommen hatte, auf den letzten Kilometern nur noch Flachstrecken zu fahren, rief mich wieder der Berg. Ein letztes Mal ging es in diesem Jahr durch das Müglitztal hinauf bis nach Altenberg auf ca. 800m ü. NN. Die anschließende Abfahrt auf der B170 bis nach Dippoldiswalde war dann wegen der Bremsenproblematik doch etwas nervenkitzelig. Aber alles lief über alle Maßen gut, so daß ich nach dem Lockwitzgrund noch ein paar kleine Zackel dranhängen konnte, um bereits an diesem Tag das Soll zu erfüllen.

Beim Zieleinlauf in Pirna schien dann sogar die Sonne. Ein würdiger Abschluß für eine überragende Saison!

22. Dezember 2010

Lausitzer Allerlei

Gestern fand das jährliche Treffen der Freiwilligen des Nationalparkzentrums Bad Schandau statt. Wir nutzen diesen Tag immer als Gelegenheit, um neben einer kleinen Abschlußfeier auch noch über den Tellerrand hinauszuschauen. Deshalb fahren wir meist in benachbarte Regionen, informieren uns dort zu verschiedenen Themen und knüpfen neue Kontakte.

In diesem Jahr war unser Ziel das Oberlausitzer Bergland zwischen Neustadt/Sa. und Neukirch/Lausitz. Nach einem kurzen Treffen mit Herrn Reiche vom Naturschutzzentrum "Oberlausitzer Bergland" e.V., bei dem er von der landerübergreifenden Arbeit des Vereins und der Zusammenarbeit mit anderen Organsationen berichtete, besuchten wir die Leinenmanufaktur von Kleist in Neukirch. Unsere kräftigen Männer hievten mich über eine steile Treppe ins Gebäude, und so konnte auch ich an der kleinen Führung und Demonstration des Handwerks mit dem Chef teilnehmen. Es war sehr interessant, was er über die Leineweberei zu berichten wußte, auch wenn einige technische Details für mich wie böhmische Dörfer klangen. Nach dem Mittagessen in Berthelsdorf bei Neustadt statteten wir noch der sehr familiären Gold-und Mineralien-Erlebnisstätte in der Nähe der Gaststätte "Erbgericht" einen Besuch ab. Das kleine Museum ist komplett barrierefrei zugänglich und lohnt für Gäste mit Handicap in der Region durchaus einen Besuch.

Ich finde, wir sind eine tolle Truppe!

19. Dezember 2010

Schneetouren polarisieren

Vermutlich ist das Wetter gegenwärtig nicht besonders zum Radfahren geeignet, wahrscheinlich kommen bald auch wieder wärmere Tage, doch ganz sicher ist das Jahr 2010 in 13 Tagen schon wieder Geschichte. 

Mitte November hatte ich mir vorgenommen, noch ein paar Bonuskilometer auf dem Handbike abzureißen. Dann kam der Schnee und die Kälte... Doch gestern war immerhin bereits teilweise wieder der Straßenbelag unterm Schnee zu erkennen. Deshalb entschied ich mich, bei Sonnenschein und Windstille einen Versuch auf der Piste zu wagen. 

Es hat sich gelohnt, auch wenn sich das Material aufgrund der Bedingungen Stück für Stück aus der Verantwortung stiehlt. So werde ich auf den letzten Bikekilometern ohne meine Scheibenbremse auskommen müssen, denn dem Schaltzug hat offensichtlich der strenge Frost überhaupt nicht gefallen. 

Die größte Herausforderung waren zum wiederholten Mal einige Autofahrer, die meinten, daß ihnen die Straße ganz allein gehört. Ich sehe ja ein, daß so ein verrückter Handbiker nicht unbedingt mit tosenden Beifall auf der Straße begrüßt wird. Aber diese Freiheit sollte doch jeder selbst haben, zu entscheiden, wann, wo und mit was für einem Fahrzeug er am öffentlichen Verkehr teilnehmen will. - Da ich aber ein dickes Fell habe, läßt mich das Verhalten dieser Zeitgenossen im großen und ganzen kalt. Selbst zu dieser Jahreszeit steigt die Quote der Gegner niemals über die der Befürworter. Auch gestern konnte ich einige Zwischenstops mit entspannten Gesprächen von Mensch zu Mensch verbringen.

Heute, am vierten Advent, kann ich mich nun bei meiner Mutti für ihre jahrelange Unterstützung bedanken. Endlich hat es mit Karten für das Ballett "Dornröschen" in der Semperoper geklappt. Ich freue mich schon auf die Vorstellung. Trotzdem werde ich erst meinen Frieden haben, wenn das sportliche Ziel erreicht ist. 

Frei nach Fontanes "John Maynard": "... 'Halt aus! Hallo!' Und noch 111km bis Buffalo."

12. Dezember 2010

Neue Freunde

Allmählich wird das Wetter für mich zu einer echten Belastungsprobe. Dabei hat der Winter eigentlich noch gar nicht begonnen. Trotzdem, Touren im Gebirge - egal ob mit dem Handbike oder im Rollstuhl - sind momentan nicht drin.

Doch zum Glück gibt es noch andere angenehme Beschäftigungen. Meine "alten" Freunde besuchten mich am Sonnabend zum jährlichen Adventstreffen. Ich glaube, ich habe mir dabei meine gesamte Stollenration für den Monat Dezember einverleibt. Aber Kerstins selbstgebackener Weihnachtsstollen war so phantastisch, da konnte ich nicht widerstehen. Nach der obligatorischen Runde auf den Pirnaer Weihnachtsmarkt gab's dann auch erste Informationen zur SFA-Frühjahrsfahrt 2011. Diesmal soll es in Richtung Dübener Heide gehen. Das wird bestimmt ziemlich entspannt, denn die Gegend dort ist recht flach. Und nach zwei witterungsmäßig unterdurchschnittlichen Ausfahrten müßte ja auch irgendwann mal wieder das Wetter passen.

Heute waren bis vor wenigen Minuten Mary und Frank vom Dresdner SC bei mir zu Hause. Der Grund für ihr Kommen war ein ganz besonderer: die Organisatoren der Heidenauer RadTourenFahrt waren so begeistert über meine bereits mehrmalige Teilnahme an diesem anspruchsvollen Tourenklassiker, daß sie mir nun ein Freifahrtsticket / Ehrenstartplatz für alle zukünftigen RTF überreichten. Meine Freude darüber war natürlich riesengroß, zählt diese Radsportveranstaltung doch zu den schönsten in der Region.

Ursprünglich wollten wir gemeinsam eine Wanderung zur Brandaussicht unternehmen, doch dafür waren wirklich nicht die geeigneten Bedingungen vorhanden. So blieb es bei einem Stadtbummel durch das vorweihnachtliche Pirna. Aber sicher haben wir uns nicht das letzte Mal getroffen. Die Chemie stimmte auf Anhieb, und deshalb werden wir gewiß demnächst gemeinsam auf die Piste gehen. Ziele gibt es reichlich.

5. Dezember 2010

Warten auf die Zukunft

Was macht man an einem Wochenende mit soviel Schnee auf den Straßen, daß sogar ein kurzer Abendspaziergang mit dem Rolli zur Schinderei wird? - Warten.

Dafür freue ich mich jetzt bereits auf den kommenden Sonnabend. Dann sind meine Radfreunde aus dem Erzgebirge bei mir zu Gast. Schwofen, Glühwein trinken, Pläne schmieden. Und am Sonntag gibt es ein weiteres Treffen - dieses Mal mit Sportfreunden, die ich noch nicht persönlich kenne. Ich bin schon gespannt wie eine Bogensehne.

Die Tage bis dahin werden sicher schnell vergehen.

28. November 2010

Alle Jahre wieder

Es ist kalt geworden. Noch am Ende dieser Woche hat es ordentlich geschneit, selbst bis ins Elbtal hinunter. Das ist zu dieser Jahreszeit eigentlich unüblich. - Doch unser Straßenwinterdienst meint wahrscheinlich, daß der reichlich gefallene Schnee in nächster Zeit wieder von alleine wegtauen wird. Denn über solch winterliche Straßen, wie an diesem Wochenende großflächig erlebt, bin ich schon lange nicht mehr gefahren. Von festgefahrener Schneedecke über Schneemehl, von Spurrinnen bis Blankeis war alles dabei. Da bedarf es schon einiges fahrerisches Können und vor allem vorausschauendes Fahren, um nicht im Straßengraben zu landen. Maximalgeschwindigkeiten sind so jedenfalls nicht möglich.

Sicher wird sich jetzt der eine oder andere fragen, was man mit dem Handbike bei solchen Bedingungen überhaupt auf der Straße zu suchen hat. Einige Autofahrer glaubten, mir ihre Meinung dazu ebenfalls recht drastisch zum Ausdruck bringen zu müssen. - Da sitzt so ein fetter Klops hinterm Lenkrad eines fetten Autos und verbläst massenweise Abgase in die Umwelt. Den frage ich doch auch nicht, warum er gerade unterwegs ist! Zumal diesem Zeitgenossen sicher ein bißchen eigene Bewegung gut tun würde...

Na ja, es ist eben jedes Jahr immer wieder das gleiche. Es gibt Blindgänger, aber andererseits auch Leute, die mich bei Entgegenkommen grüßen. Darüber freue ich mich jedesmal besonders.

Temperaturen unter 0°C und die erschwerten Straßenbedingungen wirkten sich natürlich auch auf mein Fahrpensum aus. Hunderter sind gegenwärtig auch für mich nicht in einem akzeptablen Zeitrahmen zu absolvieren. So wurden es eben zwei kürzere Touren. Abgesehen von Kälte und Schnee, war es dennoch zauberhaft und beinahe unwirklich schön, durch diese Märchenwinterwelt zu fahren. Auf meinem Ausflug am Sonnabend bis nach Neustadt / Sa. begleitete mich sogar mehrere Stunden lang blauer Himmel und Sonnenschein. Herrlich! Da kann man sogar als Rollifahrer dieser weißen Pracht etwas Schönes abgewinnen.

Am Sonntag bin ich dann nur bis kurz nach dem Mittag auf der Piste gewesen. Am Morgen hatte ich die Straße wieder ganz für mich allein. In der kalten Jahreszeit scheinen die Leute erst ab der zehnten Stunde nach draußen zu kommen. Dabei ist so ein stiller Morgen etwas Wunderbares! Diesmal zog es mich ins Osterzgebirgsgrenzgebiet und Bielatal. Ist die daran anschließende lange Abfahrt ins Elbtal nach Königstein in der warmen Jahreszeit ein Vergnügen, so war ich heute froh, als ich sie hinter mir hatte. Beim bewegungslosen Rollen zieht die Kälte in alle Glieder. Nur langsam gewöhnt sich der Körper an die veränderten Bedingungen.

Im Winter werde ich dann wieder entspannter fahren können.

21. November 2010

Wettlauf mit der Dunkelheit

Kinder, es wird Winter! Dies ist nicht nur daran zu merken, daß es allmählich ziemlich frisch im Freien wird, sondern auch an den inzwischen recht kurzen Tagen. Noch habe ich keine Fahrradbeleuchtung auf meine Touren mitgenommen, doch sollten diese Utensilien nun wieder in meinen Rucksack kommen.

Denn an diesem Wochenende bin ich gleich zweimal in die Dunkelheit geraten. Und ehrlich: ich finde es unmöglich, wenn sich Radfahrer bei Dunkelheit ohne Licht auf der Straße befinden. Da kann ich die schimpfenden Autofahrer jedenfalls gut verstehen.

Am Sonnabend habe ich mich in der Zeit vertan, weil ich am Vormittag eine geologische Exkursion eines guten Freundes in den Kleinen Zschand mit begleitete. Rainers Ausführungen in seiner unnachahmlichen Art sind nicht nur interessant, sondern auch sehr unterhaltsam. - Anschließend unternahm ich noch einen Abstecher zu einem der schönsten Radwege durch den Nationalpark (er ist in diesem Tourenvorschlag enthalten). Von dessen Wegesrand aus lassen sich etliche eindrucksvolle Felsgestalten des Gebirges vis-à-vis bestaunen. Unter anderem die Brosinnadel, vor der ich mich hier habe ablichten lassen. Obwohl die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war, entschloß ich mich noch zu einer Umrundung der Zschirnsteine und dem Besuch des Taubenteichs im Cunnersdorfer Forst. Beide liegen auf der gegenüberliegenden Elbseite, so daß ich mich noch einige ordentliche Anstiege hochkurbeln mußte. Da vergeht die Zeit wie im Fluge. Die letzten 15km über Langenhennersdorf mußte ich dann bei zunehmender Dunkelheit absolvieren. Glücklicherweise meist auf Straßen mit wenig Verkehr. Deshalb hoffe ich , mich nicht allzu unbeliebt bei den Kraftfahrern gemacht zu haben.

Heute bin ich gemeinsam mit meinem Freund Andreas zur Kohlhaukuppe ins Osterzgebirge gefahren. Gerade bei den langen Anstiegen tat ich mich dabei ziemlich schwer. Die gestrige Tour steckte nämlich noch mehr als sonst in den Knochen. Es geht halt auf das Jahresende zu. Die Bergwirtschaft auf dem Gipfel ist ein kleiner Geheimtip und unter den Besuchern als Knoblauch-Schänke bekannt. Alles wird dort mit Knoblauch angerichtet, sogar die Getränke. Der Geschmack der extrem leckeren Knoblauchsuppe, welche Andreas zur Feier des Tages spendierte, begleitete uns noch lange Zeit auf der Heimfahrt. Weil mich aber kurz hinter Kreischa wieder mal die Defekthexe mit einem Schleicher im Vorderrad ärgerte und ich den Schlauch deshalb reparieren mußte, kam ich erst 16.45 Uhr zuhause an.

Für heute reicht es.

14. November 2010

Aus der Sicht des Künstlers

Von Henri de Toulouse-Lautrec ist folgendes Zitat überliefert: "Der Herbst ist der Frühling des Winters". Treffender hätte man das Wetter an diesem Wochenende nicht beschreiben können. Wann gibt es zu dieser Jahreszeit schon Außentemperaturen bis 18°C?! Gut, es war ziemlich windig. Aber so konnte der reichlich fließende Schweiß wenigstens schnell trocknen.

Wenn man es schlau anstellte, ließ sich die steife Brise optimal für das eigene Vorwärtskommen nutzen. Am Sonnabend bin ich z.B. - den Südwestwind im Rücken - morgens von zuhause aus nach Nordosten an Stolpen vorbei bis Neustadt über weitestgehend offene Flächen gefahren. Danach suchte ich mir meinen Weg über den dichtbewaldeten Unger nach Sebnitz. Das ersparte mir den Gegenwind. Und hinter Hinterhermsdorf verkroch ich mich auf dem Rückweg in die Täler. Zuerst ging es durch das Kirnitzschtal, später dann im Elbtal nach Pirna. So spart man sich die Kraft!

Heute allerdings habe ich bewußt den Gegenwind in Kauf genommen. Die Bedingungen schienen mir erfolgversprechend für einen Ausflug zum Mückenberg (Komáří hůrka) zu sein. Von dort kann man nämlich vom Erzgebirgskamm nach Süden ein tolles Panorama über das angrenzende böhmische Becken genießen. Allerdings vermasselte mir Gegenlicht das ganz große Kino. Trotzdem, wenn man in Richtung der Sonnenstrahlen sah, gab es eine beachtliche Fernsicht. Oberhalb von Peterswald (Petrovice) entdeckte ich in östlicher Richtung, rechts neben dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) ganz weit hinten am Horizont zwei spitze Berge. Das mögen der Tannenberg (Jedlová) und der Kleis (Klíč) gewesen sein, die mehr als 40km von meinem Standpunkt entfernt waren. - Auf den Hohen Schneeberg fand jedenfalls heute eine Völkerwanderung statt. Ich weiß gar nicht, woher all die Leute kamen. Mich zog es von dort wieder hinab ins Elbtal. Das bedeutete eine fast 30km lange Abfahrt durch den ausgedehnten Cunnersdorfer Forst und vom Ort weiter im Tal bis nach Königstein. Genau das richtige, um die Kletterei des Wochenendes entspannt ausklingen zu lassen.

8. November 2010

Katastrophenpulverpremiere

Nach dem komplett verregneten Sonntag bot sich heute ab Mittag die Gelegenheit für eine kurze Ausfahrt. Bereits am Sonnabend waren die Temperaturen im freien Fall gewesen. Als ich mich heute auf das Rad setzte, zeigte das Thermometer im Elbtal 3°C an.

Bei einer solchen Witterung macht das Bergefahren richtig Spaß, denn die Kühlung ist garantiert. Und wenn mir doch etwas wärmer wird, kann auch die Mütze vom Kopf. Meine ausgeprägte Hochstirn funktioniert wie Kühllamellen einer Klimaanlage...

Die Tour ging ins Bielatal und Erzgebirgsgrenzgebiet bis auf Höhen um 550m ü NN. Ich war ziemlich überrascht, denn dort lag bereits eine ganze Menge Schnee. Zwar noch nicht so viel, um Ski fahren zu können, doch waren die vergangenen Niederschläge hier in fester Form heruntergekommen. Auf den Wiesen sah es schon überwiegend weiß aus.

Bald werde ich mich wieder darüber freuen, bei 1°C auf halbwegs freien und trockenen Straßen fahren zu können.

7. November 2010

Operation 9T

Eine Woche Urlaub geht dem Ende entgegen. Natürlich mit Regen. Soweit ich mich erinnern kann, ist das häufig bei mir der Fall.

Trotzdem war ich in den vergangenen Tagen sehr aktiv. Bis zum Freitag hatten wir teilweise Temperaturen bis 18°C. Der stürmische Wind und der bedeckte Himmel relativierte dies zwar etwas, aber für diese Jahreszeit sind das prima Bedingungen.

So habe ich windrosenartig meine Umgebung durchfahren. Am Dienstag ging es mit dem Handbike nach Südwesten ins Osterzgebirge und in die Dippoldiswalder Heide, am Donnerstag nach Norden über Königsbrück bis Kamenz und am Sonnabend nach Osten ins Elbsandsteingebirge. Ich bin lange nicht mehr an der "Kuhstall" genannten Durchbruchshöhle auf dem Neuen Wildenstein gewesen.


Der Ausflug in die Dippoldiswalder Heide war sogar Neuland für mich. Dort wollte ich mir den Einsiedlerstein, den einzigen Klettergipfel des Gebiets, ansehen. Er erwies sich aber bei weitem als nicht so eindrucksvoll, wie ich es auf einem Foto gesehen hatte. Wenn ich wieder mal mit Freunden unterwegs bin, werde ich mich dann etwas näher heranmanövrieren. Da wirkt er vielleicht etwas anders.

Das immer unberechenbarere Wetter hat auch etwas gutes. Als ich gestern in der Sächsischen Schweiz unterwegs war, hatte ich zeitweise den Eindruck, der einzige Mensch im Gebirge zu sein. Menschenleer war der Weg zum Neuen Wildenstein, verwaist lag die Gaststätte am Kuhstall und in der Höhle, wo sich sonst die Touristenscharen drängen, blieb ich ganz allein. Nur der Wind pfiff um die Ecken, ansonsten herrschte eine beinahe unwirklich anmutende Stille. Wenn ich nicht bei meinem Aufbruch noch ein paar Leute getroffen hätte, wäre die Illusion perfekt gewesen. - Von Zeit zu Zeit liebe ich dieses Ganz-für-sich-Alleinsein, vor allem dann, wenn es in meiner geliebten Bergwelt ist!

Natürlich wurde ich auf dem Rückweg wieder ordentlich eingenäßt. Aber da dies zu erwarten war, kam ich ganz gut damit klar. Bei unsicherem Wetter konsultiere ich nämlich morgens zuhause mein "Mäusekino" am Computer. So nenne ich das Regenradar bei wetteronline.de, mit dessen Hilfe ich dann meine persönliche Prognose erstelle. Danach fällt die Entscheidung, ob ich fahre oder es lieber bleiben lasse.

Und was ist nun die Auflösung von "Operation 9T"? Ganz einfach: Weil es in den vergangenen Wochen ausgezeichnet lief, habe ich mein Jahreskilometersoll auf 9000km (inkl. ca. 90Thm) angehoben. Das sind noch reichlich 800km für die letzten 8 Wochen des Jahres und müßte bei halbwegs akzeptablen Wetter zu schaffen sein. Am 31.12. ist Zahltag.

5. November 2010

Erstes Video für Tourenvorschläge auf Homepage

Es ist geschafft. Von mehreren Seiten aus wurde ich angeregt, zu den Tourenvorschlägen auf meiner Hompage doch auch bewegte Bilder bereitzustellen.

Vor ein paar Tagen nun ergab sich bei einer Herbstwanderung mit meiner Schwester nun die Gelegenheit, das erste Material dafür zu drehen. Vorgestellt wird im Video der schönste Abschnitt des Tourenvorschlags H11: Durch Polenz- und Lachsbachtal mit seinen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten.



Mich interessiert nun eure Meinung. Welche Informationen würdet ihr euch noch innerhalb des Kommentars wünschen, wie findet ihr den Aufbau? Die teilweise wackeligen Bilder bitte ich jedoch zu entschuldigen. Ich verfüge über keine Profiausrüstung. Im wesentlichen sind die Aufnahmen aus der Hand heraus entstanden.

31. Oktober 2010

Jahresabschiedstournee

Am Ende eines Jahres steuere ich auf meinen letzten Fahrten noch einmal all diejenigen Orte an, die mir besonders gefallen und die aber im Winter nicht mehr für mich zu erreichen sind. Einige werden dann tiefverschneit sein oder aber die durch Regen aufgeweichten Wege verhindern einen Besuch.

Dazu gehören beispielsweise der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) und die Wildwiese unterhalb der Schrammsteine. Deshalb habe ich auf meiner Tour am Sonntag beide Punkte angesteuert. Die Kontraste konnten nicht größer sein. Nachdem ich bei der Anfahrt über Peterswald (Petrovice) und Tyssa (Tisá) bereits mit stürmischen Gegenwind zu kämpfen hatte, ging es beim Schlußanstieg zum Gipfel des Schneebergs nur noch darum, oben anzukommen. Null Sicht bei knapp 3°C - das war ziemlich ungemütlich. Im Elbtal hingegen hatten die böhmischen Winde die Wolken weggeblassen, so daß ich dann auf der Wildwiese die Sonne bei 14°C genießen konnte. Beim Anblick der Schrammsteine und des Falkensteins (wie er auch bei den Bildern meines Tourenvorschlags W16 zu sehen ist) erinnere ich mich immer wieder gern an vergangene Heldentaten meiner Klettererzeit.

Natürlich war ich auch schon am Vortag unterwegs. Da wußte ich allerdings noch nicht, daß der Sonnabend das schönere Wetter bot. Die Tour führte außer durch das herbstlich bunte Kirnitzschtal auch zu den Ausläufern des Lausitzer Gebirges in den Schluckenauer Zipfel. Besonders kurzweilig ist die Berg-und-Tal-Fahrt von Niedereinsiedel (Dolní Poustevna) über Lobendau (Lobendava) und Hainspach (Lipová) nach Schluckenau (Šluknov). Kurz vor der Grenze in Rosenhain (Rožany) mußte ich bei voller Geschwindigkeit mit einem halsbrecherischen Manöver einem dieser Einkaufs"touristen" (ich weiß gar nicht, was man in den Ramschbuden an der Grenze kaufen will) ausweichen, der die Straße offenbar für sich allein gepachtet hatte. Um wieder auf drei Räder zu kommen, stützte ich mich während der Fahrt mit der Hand auf der Straße ab. Die dabei entstandenen Blessuren werden hoffentlich bald abheilen... Fahrradfahren geht jedenfalls noch.

Bloß gut, denn in der kommenden Woche habe ich noch einmal Urlaub.

24. Oktober 2010

Zwischen (Frei)berg und tiefem, tiefem Tal

Die Handschuhzeit hat begonnen! Gerade wenn sich schönes Wetter ankündigt, ist es morgens bereits empfindlich kalt. Auch die Tage sind nun schon wesentlich kürzer. Will man nur bei Tageslicht unterwegs sein, werden die Touren zwangsläufig immer kürzer.

Deshalb wird es wohl das letzte Mal in diesem Jahr gewesen sein, daß ich mit dem Handbike bis in die Bergstadt Freiberg (und zurück) gefahren bin. Jedes Mal, wenn ich nach Freiberg komme, ist das Zentrum wieder ein bißchen schöner geworden. Zurzeit wird gerade der Marktplatz aufwendig saniert - Holperpflaster ade. Allerdings sind inzwischen teilweise auch Straßen gepflastert worden, die vormals mit Schwarzdecke gut zu befahren waren. Das meint man wohl dem historischen Erscheinungsbild zu schulden. Einen Ausflug ist Freiberg aber auf jeden Fall wert, allein schon wegen der weltgrößten Mineraliensammlung, von der Teile im Schloß Freudenstein öffentlich zugänglich gemacht wurden.

Am Sonnabend war jedenfalls wieder einmal ein richtig schöner Herbsttag. Der Stern strahlte vom Sonnenaufgang bis -untergang und es wehte nur eine moderate Brise. Wohl, weil ich einige Täler auf geradem Weg durchquert hatte, wurden es von Pirna über Dippoldiswalde bis nach Freiberg nur etwa 64km. Den richtigen Weg aus der Stadt wieder heraus zu finden, stellte sich jedoch als ein kleineres Problem heraus. So kam dann trotz etlicher Kartenstudium-Zwischenstops ein ca. 10km langer Verhauer zustande, bis ich mich wieder auf der optimalen und geplanten Linie über den Tharandter Wald, Tharandt und Dresden befand. Kurz vor dem Sonnenuntergang war ich nach knapp 140km wieder zuhause.

Erstaunlicherweise war ich abends ziemlich ausgeblasen, so daß ich mir gleich für den Sonntag eine Ruhepause verordnete. Doch da das Wetter heute besser als angekündigt war, wollte ich den Tag nicht einfach so vergeigen. Kurzentschlossen machten meine Schwester mit Hund und ich uns auf eine kurze Rolliwanderung durch das Polenztal. Mit zwei Autos und den entsprechenden logistischen Vorbereitungen kann man für Start und Ziel auch verschiedene Punkte festlegen. In unserem Fall begannen wir unsere Tour im Polenztal an der Wartenbergstraße unterhalb von Hohnstein und wanderten bis zur Mündung des Polenztals am Ausgang des Tiefen Grundes in Porschdorf. Diese Route (von der wir uns nur die schönste Teilstrecke ausgewählt hatten) ist übrigens hier beschrieben.

Die Tour ließ sich gleich noch mit einem anderen Projekt verknüpfen. Ich möchte nach und nach die schönsten Tourenvorschläge meiner Homepage auch per Video in bewegten Bildern vorstellen. Heute fand die Premiere dazu statt. Nun gilt es, die gedrehten Sequenzen noch zu bearbeiten, damit am Ende ein ansprechender Clip zu sehen ist.

17. Oktober 2010

Sonne ohne Kraft

Wenn die Sonne im Herbst auf ihrer Himmelsbahn nicht mehr sommerliche Höhen erreicht, verlieren ihre wärmenden Strahlen die Kraft. Der Morgennebel hält sich lange und selbst bei intensivem Sonnenschein zeigt das Thermometer nur etwas mehr als 10°C.

Das ist genau die Zeit, in der man sich beim Handbiken nach vielen Anstiegen und offenen Flächen sehnt. Dort kann man am ehesten auf Betriebstemperatur kommen.

Deshalb habe ich heute meinen Kurs so gelegt, daß ich insgesamt vier Mal aus dem Elbtal klettern mußte. Von Pötzscha über Naundorf nach Struppen, von Königstein über Cunnersdorf zum Großen Zschirnstein, von Tetschen-Bodenbach (Děčín) über Loosdorf (Ludvíkovice) nach Binsdorf (Bynovec) und von Prossen nach Waltersdorf. Dazwischen lagen zum Teil recht lange bzw. steile Abfahrten, bei denen es galt, die Zähne zusammenzubeißen. Nicht wegen irgendwelcher Schmerzen, nein, nur damit die klappernden Zähne gebändigt wurden. Durchgeschwitzte Sachen und der heftige Fahrtwind sind eine eisige Kombination.

Es ist doch jedes Jahr das gleiche: sich an die niedrigeren Temperaturen erst mal zu gewöhnen, kostet einige Überwindung. Im Winter dann dreht man bei klirrender Kälte ganz entspannt seine Runden. Alles eine Frage des Standpunkts.

11. Oktober 2010

Blicke in die Wildnis

Ein herrliches Wochenende liegt hinter mir.

Am Sonnabend fand eine Kunstauktion im Landschloß Zuschendorf statt. Im Jubiläiumsjahr der beiden Nationalparks im Elbsandsteingebirge war ein Wettbewerb unter dem Thema "Blicke in die Wildnis" von den Organistoren ins Leben gerufen worden. Die schönsten Arbeiten wurden nun zugunsten von verschiedenen Vereinen versteigert. Tom Pauls, der sich sehr für meine Heimatregion engagiert, brillierte zur Auktionseröffnung mit der Rezitation eines zum Anlaß passenden Gedichts von Wilhelm Busch. Schon allein deswegen lohnte sich der Besuch der Veranstaltung.

Ich habe jedoch auch zwei Werke ersteigert. Eines davon ist ein kleines Puzzle von Axel Bierwolf, welches ich in seiner Gestaltung und Machart für einfach genial halte. Die einfachsten Ideen sind oft die besten.

Bei der gemeinsamen Tour mit meinem Freund Sigg am Sonntag lachte uns den ganzen Tag die Sonne. Es ging - wie sollte es anders sein - wieder bis ins Böhmische, und zwar in das Schluckenauer Zipfel (Šluknov) genannte Gebiet der Tschechischen Republik, welches auf drei Seiten vom Nachbarland umschlossen wird. Auf dem Rückweg befuhren wir erstmals seit längerer Zeit das Khaa- (Kyjovské údolí) und anschließend das Kirnitzschtal. Von den Schäden wegen mehrerer verheerender Hochwasser der Kirnitzsch im August und September des Jahres ist besonders auf böhmischer Seite nicht mehr viel zu sehen. Die Strecke läßt sich wie zuvor wieder sehr gut befahren.

Ich hatte gehofft, an einem solch wunderbaren Herbsttag die Laubfärbung in voller Pracht zu erleben. Umso überraschter war ich allerdings, daß der Zug im Gebirge bereits abgefahren ist. Etliche Bäume sind schon völlig kahl. Nur ein paar Buchen glühten noch im Schein der Nachmittagssonne. Der kräftige Wind des vergangenen Wochenendes hat offensichtlich ganze Arbeit geleistet.

4. Oktober 2010

Auf gute Nachbarschaft!

Lange war ich nicht mehr im Tetschener Hochland. Ich liebe die Ursprünglichkeit des Gebietes abseits vom Lärm vielbefahrener Straßen und die vielen Aussichtspunkte auf das Umland. Deshalb bin ich am Sonnabend über den Nollendorfer Pass (Nakléřov) wieder dorthin gefahren.

Und als ich dort so vor mich hinträumend langfuhr, überholte mich ein Mountainbiker und grüßte. Ich war ziemlich überrascht, denn in dieser Gegend habe ich bisher nur wenige Radler getroffen. Später überholte ich ihn wieder, bevor er mich dann beim Näherkommen ansprach. Es war ein Tscheche, der hier seinen Großvater besuchen wollte. Leider mußte ich ziemlich schnell auf Englisch ausweichen. Das nämlich war ein dicker Wermutstropfen für mich: mein Tschechisch ist mittlerweile wieder so katastrophal schlecht, daß mir damit eine Verständigung gegenwärtig nicht möglich ist. Ich bin vollkommen aus der Übung! Das sollte unbedingt eine Baustelle für die kalte Jahreszeit werden.

Wir haben uns trotzdem prächtig unterhalten. Wie sich herausstellte, ist Láďa sehr oft mit dem Rad in den sächsischen Randgebieten unterwegs - so, wie ich in Böhmen. Gemeinsam fuhren wir eine ganze Weile zusammen und sprachen, wie sollte es anders sein, über Erlebnisse bei Radfahren und Technik, wie z.B. GPS-Geräte. Von Láďa kam dann auch das Angebot zu gemeinsamen Touren. Mit meiner Langsamkeit am Berg hatte er offensichtlich überhaupt keine Probleme. Ich bin jedenfalls begeistert von dieser Idee. Wir wären sicher ein prima tschechisch-deutsches Team. Und mein Tschechisch könnte ich da vielleicht auch reaktivieren.

Am Sonntag wollte ich mir die Schäden ansehen, welche die Große Röder beim Hochwasser in der vergangenen Woche verursacht hat. Aber abgesehen von den Spuren auf den überfluteten Wiesenflächen, habe ich während meiner Radtour nach Großenhain nicht viel gesehen. Wahrscheinlich war ich im Stadtgebiet noch zu weit weg von der Röder.

Obwohl die Strecke nicht besonders bergig war, wurde die Rückfahrt über Auer, Coswig und Dresden doch ziemlich nervig. Der teils stürmische SO-Wind hatte mich auf dem Hinweg zwar permanent geschoben, dafür mußte ich dann jedoch auf den letzten 60km über das offene Land ordentlich gegen den Wind ankämpfen. Das ist bei diesen Windgeschwindigkeiten anstrengender als eine ständige leichte Bergauffahrt.

26. September 2010

Mit allen Wassern gewaschen

Die ganze vergangene Woche war herrliches Herbstwetter. Doch die Aussichten für das Wochenende sahen überhaupt nicht gut aus.

Deshalb entschloß ich mich, schon am Freitag eine Runde zu drehen. Überraschenderweise hatte ich nämlich bereits ab 9.30 Uhr arbeitsfrei. Um mich für die Wochenendtour mit meiner Chemnitzer Truppe zu schonen, hielt ich mich diesmal mit dem Anstiegen zurück. So gab es im Osterzgebirge nur den einen steileren Anstieg von Glashütte in Richtung Luchau und auf der anderen Elbseite die recht zügig zu fahrende Grundstraße von Dresden-Loschwitz nach Bühlau. Das Wetter war prächtig und bei dem vorgelegten Tempo war ich bereits am späten Nachmittag zurück.

Bei den zwei Touren am Wochenende zum Mückentürmchen hin und am nächsten Tag wieder zurück war ein ganz anderes Kaliber gefragt. Regnete es auf dem Hinweg bei ständiger Bergauffahrt zunächst nur moderat - lediglich die letzten 15km nahm die Nässe von oben beständig zu - wurde die Rückfahrt zur echten Herausforderung. Zudem kam ein heftiger Sturm aus Nordwest hinzu, der jede noch vorhandene Restwärme fortblies. Deshalb mußte mein Plan C greifen: auf kürzestem Wege zurück ins warme Heim. Trotz anfänglicher Offroadstrecke, die ich wegen meiner vorsichtigen Fahrweise nur recht langsam bewältigen konnte, waren die ca. 37km in zwei Stunden Geschichte. Durchnäßt bis auf die Knochen, aber ohne Panne.

Bei einem Wetter, welches nach unten nicht mehr viel Spielraum auf der Skala läßt, kam jedoch keinem der Mut oder die gute Laune abhanden. Wir haben uns sogar vorgenommen, so bald wie möglich wieder im Berghotel Mückentürmchen (welches übrigens nicht barrierefrei ist) Quartier zu nehmen und dann die ursprünglich für heute geplante Tour abzufahren. Dies wird zwar sicherlich erst im nächsten Jahr, aber wir wissen nun, daß wir beim Wirt als unerschrockene und allen Wettern trotzende Radler stets hochwillkommen sind. Er war nicht nur von meinem Handbike total fasziniert, sondern spendierte uns zum Abschied ordentlich Schnaps zum Aufwärmen.

19. September 2010

Herbstknüller

Vorgestern erinnerte mich ein Freund daran, daß am Sonnabend die Heidenauer Radtourenfahrt (kurz Heidenauer RTF) des Dresdner SC stattfindet. Sie ist immer etwas ganz besonderes: Sowohl die Streckenführung als auch das Höhenprofil ist sehr anspruchsvoll. Also nichts für weichgespülte Plaisirfahrer.

Deshalb begab ich mich bei ausgezeichneten Witterungsbedingungen schon sehr früh in die Startlöcher. - Es lief wunderbar und ich kam so zügig voran, so daß ich mich beim Abzweig der langen Strecke dann für diese entschied. Doch was vom DSC bei Bikemap.de als Routenbeschreibung veröffentlicht wurde, ist - was die Höhenmeterangabe betrifft - noch ziemlich untertrieben. Außerdem kam eine kleine Umleitung über den Hohburkersdorfer Berg hinzu. Auf 162km (inkl. Weg zum und vom Startort) ca. 2300Hm sind auch für mich kein Pappenstiel. Dafür war mein 15er Schnitt am Ende der Tour aus meiner Sicht wirklich bemerkenswert.

Mich hätte mal interessiert, wie schnell die Wettkampf-Handbiker auf dieser Strecke gewesen wären. Das ist nämlich etwas anderes als eine 40km-Strecke, die zudem flach wie eine Tischplatte ist und wo man zusätzlich im Team auf Windschatten fährt. Selbst die flache Vätternrundan (1400Hm auf 300km) ist damit nicht zu vergleichen.

Besonders habe ich mich wieder über die Anteilnahme der Cracks und Organisatoren gefreut. Als nach Sebnitz die ersten Spitzenleute an mir vorbeihuschten, gab es nicht wenige, die mich im Vorbeifahren grüßten oder anfeuerten. Inzwischen kennen mich in der Region sehr viele und wissen, warum ich mit dem Handbike unterwegs bin. Auch, daß ich im Prinzip die gleichen Strecken wie sie fahre, nur eben etwas langsamer. Bei meinem Zieleinlauf gab's dann vom Veranstalter Getränke und Bratwurst gratis für mich. Einer der Chefs sagte mir, ich könnte mir die Startgebühr sparen, weil ich inzwischen hier für die meisten so etwas wie Kultstatus habe. - Das geht runter wie Öl!

Während der Fahrt brach endlich auch die Bremsleitung meiner Hydraulik-Scheibenbremse (dies hatte sich bereits einige Touren zuvor angekündigt), weswegen ich die letzten 50km nur noch meine Not-/Feststellbremse benutzen konnte. Nun mußte ich bei den Abfahrten etwas behutsamer, sprich: langsamer, rollen und häufiger prophylaktisch abbremsen. Die Notbremse ist nämlich bei weitem nicht so gut und auch relativ ungünstig (am Rahmen) angebracht.

Zum Glück konnte ich für nächste Woche bei meinen Mechanikern gleich noch einen Reparaturtermin festmachen. So wurde aus dem geplanten Tourentag heute ein Ruhe- und Fahrradputztag. Aber besser so, als daß ich am nächsten Wochenende mit meinen Chemnitzer Radfreunden wegen eines defekten Handbikes passen müßte.

14. September 2010

Aller guten Dinge sind drei

Mein letztes Urlaubsvideo ist fertig. Da ich Simpel-Youtube-Clips ohne Kommentar nicht besonders mag, habe ich auch hierbei versucht, einige Informationen für potentielle Wiederholer unserer Tour zum Lukmanierpaß mit hineinzupacken.

Es gibt bereits genug Leute auf Ego-Trip. - Na ja, wer's braucht...

13. September 2010

Ä Draaum!

So soll es sein! Sonne, angenehme Temperaturen um die 20°C und nur wenig Wind. Traumwetter eben. Wer dieses Wochenendwetter nicht für Außenaktivitäten genutzt hat, war entweder krank oder mußte arbeiten.

An beiden Tagen lief es fast wie von selbst. Bei mir waren ausgedehnte Ausflüge ins Böhmische und in die Hintere Sächsische Schweiz angesagt. Während ich am Sonnabend u.a. im Osterzgebirge und im Erzgebirgsgrenzgebiet noch einige Passagen der für Ende September geplanten Gruppenausfahrt mit meinen Chemnitzer Radfreunden auf ihre freie Befahrbarkeit testete - auch hier waren ja Unwetterfolgen zu befürchten - wollte ich mich am Sonntag zum Kern des Katastophengeschehens in die Hintere Sächsische Schweiz begeben. Das Kirnitzschtal hatte es Anfang August an zwei Wochenenden mit sintflutartigen Regenfällen ziemlich verwüstet.

Auf den wichtigen Verkehrsverbindungen und Hauptwanderwegen sind inzwischen die Aufräumarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Zumindest, soweit ich das während meiner Stipvisite beurteilen konnte. Die angerichteten Schäden an Wegen, Bacheinfassungen und Gebäuden zu beheben, dürfte aber noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen. - Ich kann mich nicht erinnern, in der Hinteren Sächsischen Schweiz jemals so viel Zerstörung gesehen zu haben. Das nachfolgende Bild vom Floßrechen an der Kirnitzsch kurz oberhalb der Bushaltestelle "Zum Thorwald" ist nur ein Beispiel und bei weitem nicht das dramatischste. Nur hatte ich hier eine Aufnahme aus dem vergangenen Jahr.

Es bleibt zu hoffen, daß die Nationalparkverwaltung sowie die betroffenen Gemeinden alle Wege wieder instand setzen (können). Denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind sehr viele der von mir auf meiner Homepage beschriebenen Tourenvorschläge für die Vordere und Hintere Sächsische sowie für die Böhmische Schweiz für Rollifahrer schlichtweg nicht durchführbar.

Zum Radfahren ist das Kirnitzschtal aber gerade jetzt zu empfehlen. Denn ab dem Lichtenhainer Wasserfall ist die Straße für der Kraftverkehr gesperrt. Obwohl es immer einige Unbelehrbare gibt, die trotzdem weiterfahren, ist der Abschnitt bis Hinterhermsdorf praktisch verkehrsfrei. Das spricht sich offenbar schnell herum. So viele Radfahrer wie am vergangenen Sonntag habe ich hier lange nicht mehr gesehen. Denn für diese Zielgruppe ist der derzeitige Zustand nahezu ideal.

Ein Wochenende mit mehr als 250km und über 2500Hm in den Armen, das dürfte im Jahr 2010 nicht mehr allzuoft realisierbar sein. Genießen wir also diese schönen Tage in vollen Zügen! Heute sieht es nämlich schon wieder anders aus.

8. September 2010

Urlaubsrückblick - Klappe, die zweite

Das nächste Video von unserer Handbiketour zum Oberalppaß ist fertig! Verglichen mit der Fahrt auf der Silvretta-Hochalpenstraße, müssen Handbiker hier schon etwas mehr Interesse zeigen. Das lohnt sich aber!

6. September 2010

Herbstliches Beginnen

Unaufhaltsam kommt der Herbst. Am Morgen mit dem für diese Jahreszeit in dieser Region typischen dichten Nebel, gegen den sich die Sonne erst nach langem Ringen durchsetzen kann. So fährt man zwei bis drei Stunden durch eine sehr kalte und unwirklich anmutende Nebelwelt. Noch ist der Körper auf Wärme getrimmt - dementsprechend schwer fällt dann oft der Start.

Doch dieses Mal wollte ich mir zum ersten Mal die Auswirkungen des regenreichen Vormonats im Elbsandsteingebirge ansehen. Freilich, in die Hauptkatastrophengebiete habe ich mich noch nicht getraut. Aber sowohl in der Böhmischen Schweiz als auch im Elbtal sind die Spuren nicht zu übersehen. Hangabrutsche mit teilweise verschütteten Häusern, arg in Mitleidenschaft gezogene bzw. gesperrte Verkehrsverbindungen - es wird einige Zeit dauern, bis der vorherige Zustand wieder hergestellt ist.

Am Sonnabend führte mich meine Inspektion mit dem Handbike in die Böhmische Schweiz bis nach Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice). Dabei habe ich gleich die Gelegenheit genutzt, die Radtrasse 21 von Kunnersdorf (Kunratice) bei Böhmisch Kamnitz nach Schemmel (Všemily) zu erkunden. Hier mußte ich schon einmal umkehren, als ich in der Gegenrichtung unterwegs war. Dieses Mal kam ich nach einigen heiklen Offroad-Passagen deshalb durch, weil die kritischsten Stellen bergab zu befahren waren. Das wußte ich bereits im Vorfeld. Sonst hätte ich mir diese Aktion sicher nicht zugetraut.

Sonntags wollte ich es ruhiger angehen. So, wie übrigens immer dann, wenn ich an beiden Wochenendtagen unterwegs bin. Deshalb entschied ich mich für eine Tour in Richtung Norden. Über Stolpen und Radeberg schlug ich einen Bogen nach Bischofswerda, um von dort via Neustadt und dem Tiefen Grund bei Hohnstein wieder ins Elbtal zurückzukehren. Ein nicht richtig gefundener Verbindungsweg kurz vor Rammenau brachte mir - bloß, weil ich nicht umkehren wollte - wieder eine wilde Wald- und Wiesensafari in einem von Gott und der Welt vergessenen Winkel ein. Wie ich diese Aktionen liebe! Wenn ich das nächste Mal dort fahre, bin ich dann (hoffentlich) schlauer...

30. August 2010

Wetter(bedingte)kapriolen

Trotz der sehr unbeständigen Witterung entschied ich mich gestern für eine erste Nachurlaubsrunde mit dem Handbike. Sonst spüre ich nach einem längeren Aufenthalt in größeren Höhen, wie z.B. den Alpen, immer einen richtigen Leistungsschub in den ersten 14 Tagen nach meiner Rückkehr in die Heimat. Doch dieses Mal fühlte ich mich anfangs ziemlich schlapp. Keine Ahnung woran das lag: War die Fahrpause zu lang, das Wetter zu schlecht / kalt oder einfach nur der Gegenwind?

Immerhin ging es gleich wieder hinauf ins Osterzgebirge. Auf knapp 30km kommen da auch ganz fix 700Hm zusammen. - Na ja, die Abfahrt hat dann wieder einiges gutgemacht, so daß die kleineren Gegenanstiege aus Müglitztal und Lockwitzgrund nicht mehr ins Gewicht fielen.

Es ist kaum zu glauben, aber trotz der häufigen und heftigen kurzen Regenschauer bin ich meist trocken geblieben. Irgendwie gelang es mir immer, um diese teils ergiebigen Güsse herumzukurven. Solcherart Schauerslalom kann auch ganz spannend sein.

29. August 2010

Nachlese

Wie im vorherigen Beitrag angekündigt, habe ich nun das Video über die Befahrung der Silvretta-Hochalpenstraße fertiggestellt und bei YouTube veröffentlicht. Hier ist das Ergebnis:

26. August 2010

Fette Beute

Meine Alpenfahrt ist zu Ende und ich bin wieder wohlbehalten in der Heimat angekommen.

Es waren tolle Tage in der Schweiz und in Österreich! Trotz des sehr wechselhaften Wetters gelangen mir nicht nur wieder eine ganze Reihe schöner Touren - nein, dieses Mal konnte ich meine Begeisterung für diese Paßfahrten auch mit einem gleichgesinnten Handbiker teilen. Und auf der Fahrt über die Silvretta-Hochalpenstraße waren wir sogar zu dritt.

Ich würde mich freuen, wenn sich zukünftig noch mehr Handbiker für diese Art Herausforderung interessieren. Unterwegs mit einer Gruppe Gleichgesinnter macht es nämlich noch einmal soviel Spaß! - Ein Anfang ist jedenfalls gemacht.

Neben dem ausführlichen und illustrierten Reisebericht mit einer Auflistung aller Touren habe ich vor, die aufgenommenen Videosequenzen zu verschiedenen Clips zusammenzustellen. Ein Beitrag wird von der Befahrung der Silvretta-Hochalpenstraße im Handbike berichten. Ich bitte dafür allerdings noch um etwas Geduld, denn ich muß erst die geeignete Hardware für die Videobearbeitung zur Verfügung haben. Zu gegebener Zeit wird hier auf dem Blog eine entsprechende Information erscheinen.

7. August 2010

Im Jagdfieber

Einige Zeit wird jetzt hier Funkstille herrschen, denn ich werde unterwegs sein. Wo? In den Bergen! Mein Pässejagd-Projekt muß doch weiter wachsen und gedeihen!

Außerdem werde ich mich mit einem Handbiker aus der "richtigen" Schweiz treffen und einige Touren mit ihm gemeinsam unternehmen. Es gibt schon einige Pläne von uns beiden. Ich freue mich sehr darauf und hoffe, daß wir dann mit dem Wetter mehr Glück haben.

Zuhause gießt es nämlich schon längere Zeit wie aus Kannen.

5. August 2010

Beitrag im MDR 1 RADIO SACHSEN

Vor meiner Tour am 20. Juli 2010 besuchte mich ein Journalist, der für das Nachmittagsmagazin "Sächsische Notizen" im Hörfunk des MDR einen Beitrag mit mir aufnehmen wollte. Gestern nun wurde er ausgestrahlt. Für interessierte Hörer habe ich den Bericht online gestellt:

1. August 2010

Sag' zum Abschied leise 'Servus'...

Seit November 2006 - also dreidreiviertel Jahre und 30587km - haben sie mich treu begleitet, jetzt hieß es Abschied nehmen. Nach einem erfüllten Leben wurden in der vergangenen Woche neben der Kette (die zweite während der Laufzeit) das Ritzel an der Rohloff-Nabe sowie die zwei Kettenblätter an der Kurbel von mir ausgemustert. Bereits zu Beginn der Saison hatten mir das meine Mechaniker von Generator-Radsport nahegelegt. Nun, vor dem Urlaub, war die Zeit gekommen.

Als ich mein Rad für die notwendigen Arbeiten vorbereitete, überfiel mich das blanke Grausen: so ein abgefahrenes 16er-Ritzel hatte ich noch nie gesehen! Sogar ich als ausgemacht unbedarfter Nutzer bekam das Grübeln. Einige Zähne waren scheinbar nur noch nicht weggebrochen, weil es daneben noch weitere davon gab.

Jedenfalls brauche ich mich nun nicht mehr wundern, wenn es zunehmend im Antrieb geknirscht hat und der Kurbelwiderstand nicht nur scheinbar immer größer wurde.

Vor zwei Tagen konnte ich mein gutes Stück wieder abholen. Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet und mir u.a. zwei neue Kettenblätter von Spécialités TA aufgelegt. Die schwarz lackierten Zahnkränze sehen total edel aus und sollen fast das beste (widerstandsfähigste) sein, was es derzeit auf dem Markt gibt.

Meine gestrige Tour offenbarte dann recht drastisch die Unterschiede. Der Antrieb schnurrte, nirgendwo war ein Hacken oder Knirschen - einfach fabelhaft. Ich schätze, daß ich allein deswegen 1-2km/h im Durchschnitt schneller war. Da macht das Radfahren noch mal so viel Spaß. Ihr Alpenpässe könnt kommen!

Meine letze Runde im Juli, die den Monats-Tausender vollmachte, teilte ich in zwei Abschnitte. Im ersten stattete ich meiner Schwester auf ihrer Arbeitsstelle in Dresden einen Besuch ab, um mich auf der Sitzwaage wiegen zu lassen. Nach der Drei-Täler-Fahrt quer durch Weißeritz-, Lockwitz-, Müglitztal rollte ich im Seidewitztal nach Pirna, um dann nach Hinterhermsdorf weiterzufahren. Ich hatte mich dort mit Dean verabredet, einem New Yorker, der als Freiwilliger zurzeit im Nationalparkzentrum arbeitet. Er wollte mit mir auf dem Rad eine Tour durch's Elbsandsteingebirge unternehmen. - Es war keine Kunst für mich, ihn zu wahren Begeisterungsstürmen hinzureißen. Schließlich ist die Rückfahrt von Hinterhermsdorf nach Bad Schandau durch das Kirnitzschtal nicht nur eine der schönsten des Gebiets, sondern konditionell auch absolut moderat. Es geht nämlich im wesentlichen nur bergab. Nach zwei Stunden (inkl. Pause) verabschiedeten wir uns im Elbtal, nicht ohne weitere gemeinsame Aktionen nach meinem Urlaub zu planen.

Heute war ich dann zum ausgiebigen Geburtstags-Frühstück bei einem Freund in Dresden eingeladen. (Allgemein würden die meisten Leute "Brunch" sagen. Doch ich verweigere mich der überhandnehmenden, gedankenlosen Verwendung von Anglizismen, die unsere deutsche Muttersprache - zusätzlich zur unerträglichen sogenannten Rechtschreibreform - zunehmend verunstalten.) Ein kurzer Ausflug in den wunderschönen Park des Schlosses Albrechtsberg, welches sich über dem Elbtal erhebt, zählte für mich zu den Entdeckungen des Wochenendes.

25. Juli 2010

Gefühlter Winter

Junge, Junge, das sind Gegensätze! Noch vorgestern hieß es bei weit über 30°C schwitzen. Und heute das: 9°C auf dem Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník). - Nun gut, der Berg ist mit 724m ü. NN die höchste Erhebung des Elbsandsteingebirges. Doch das spielt zu dieser Jahreszeit eigentlich temperaturmäßig eine eher untergeordnete Rolle.

Es war jedenfalls der erste Tag seit dem verspäteten Frühjahr, daß es mich vor Kälte geschmissen hat. Fairerweise sollte ich allerdings noch erwähnen, daß ich ziemlich durchweicht war. Wenn es kommt, dann alles auf einmal. Was als als Nieselregen begann, wuchs sich innerhalb einer Stunde zu einem anständigen Schauer aus. Ich war kurz davor, meine Tour abzukürzen.

Da hätte ich allerdings nicht eine neue Rolliwanderstrecke erkunden können. Ende August werde ich nämlich für eine Kindergruppe mit körperlich und geistigen Einschränkungen in der Nähe von Papstdorf eine Wanderung organisieren. Sie kommen aus der Heilpädagogischen Schule in Bonnewitz bei Pirna. Seit ich beim Hochwasser 2002 dort eine vorübergehende Bleibe gefunden hatte, gibt es enge Beziehungen zu dieser Einrichtung. Besonders die Kinder aus dem angegliederten Heim sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich schon auf die Tour.

Nach den reichlichen Niederschlägen von gestern, gab es heute auch noch ein paar Überraschungen. Der Langenhennersdorfer Wasserfall war durch das viele Wasser noch einmal so sehenswert und wirklich eindrucksvoll. Natürlich mußte ich da meinen Camcorder gleich draufhalten, denn das erlebt man nicht alle Tage.



Abgesehen vom Cunnersdorfer Forst habe ich dann heute noch dem Kirnitzschtal die Ehre gegeben, bevor ich über Hohe Straße und Sebnitztal wieder zurück ins Elbtal und in diesem, nach dem Hüpfer über den Waltersdorfer Buckel, nach Hause gerollt bin. Am Wochenende fand dort das 13. Kirnitzschtalfest statt. Das schlechte Wetter dürfte den Organisatoren jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben. Schade, denn die Beteiligten geben sich immer viel Mühe und stellen einiges auf die Beine.

23. Juli 2010

Handbiketour: Rund um den Großen und Kleinen Zschirnstein


Radroute 607527 - powered by Bikemap
Datum: 07.08.2010
Zeit: 10.00 Uhr
Streckenlänge: ca. 25km
geplante Rückkehr: ca. 14.00 Uhr

Treff: Krippen, Parkplatz am Beginn des Krippengrundes (unmittelbar neben der Bahnlinie)- Anfahrt kann nach Anmeldung auch genau beschrieben werden.

Verpflegung: sollte mitgebracht werden

Anmeldung: via e-Mail bis zum 06.08.2010

Unkostenbeitrag: Erw. 3,-EUR, Kd. 1,-EUR
(wird als Spende für den weiteren barrierefreien Ausbau in der Nationalparkregion verwendet)

Die Tour setzt einige Kondition bei den Teilnehmern voraus, geht es doch nach dem kurzen Einrollen auf dem Elbradweg im ersten Drittel der Strecke nur bergauf. Teilweise erreicht die Straße bis 12% Steigung! - Dafür gibt es einige sehr schöne Aussichtspunkte mit einem eindrucksvollen Blick über Affensteine und Schrammsteine, wenn man das Elbtal verlassen hat. Die Tour findet meist auf gut befahrbaren Forstwegen sowie verkehrsruhigen Straßen statt. Handbikes mit geringer Bodenfreiheit können genutzt werden!

RadfahrerInnen mit Zweirad sind natürlich ebenso willkommen!

20. Juli 2010

Wo ist das Gold?

Bereits im August des vergangenen Jahres hatte ich eine Solo-Tour zu Kaltenberg (Studenec) und Goldberg (Zlatý vrch) im böhmischen Teil des Lausitzer Gebirges unternommen. Allerdings war mein Vorstoß zum Basaltsäulen-Steinbruch am Goldberg damals nicht von Erfolg gekrönt gewesen, da ich für die letzten Meter unbedingt Schiebehilfe benötige.

Diesmal, mit meinem Freund Sigg, gab es bessere Erfolgsaussichten. Nach einem Gesprächstermin mit einem freien Journalisten von MDR - Radio Sachsen, konnten wir zwar erst in der zehnten Stunde von Pirna aus aufbrechen, kamen aber sehr gut voran. Deshalb war ich auch einverstanden, daß Sigg zu Fuß einen Abstecher auf den Kaltenberg unternahm, während ich die knappe Stunde bei den Rädern auf dem Sattel unterhalb des Berges auf ihn wartete. Aber bei der guten Sicht wäre es wirklich Quatsch gewesen, gleich weiterzufahren. Nach Aussagen meines Freundes ist der teilweise einer Geröllhalde ähnelnde Weg für mich im Bike auch mit Hilfe nicht zu bewältigen.

Dafür erreichte ich mit Hilfe von Sigg anschließend die eindrucksvollen Basaltsäulen-Formationen am Goldberg. Es ist schon etwas anderes, diese Felsen selbst, statt auf einem Bild zu sehen. Gold gab es dort aber nicht.



Auf dem Rückweg konnte ich dann bei der Abfahrt von den Balzhütten (Tokáń) und im Kirnitzschtal noch meinen neuen Mini-Camcorder, den ich mir anstelle der total enttäuschenden Videobrille angeschafft habe, in Aktion testen. Über ein spezielles Stativ wird er am Handbike befestigt, so daß man tolle Aufnahmen während der Fahrt machen kann. Der erste Eindruck von den Filmsequenzen auf dem Kontrolldisplay war sehr gut. Nun muß ich nur noch sehen, ob sie beim Abspielen auf dem Monitor nicht zu wackelig sind.

19. Juli 2010

Das besondere Erlebnis

Gestern gab es Kulturgenuß der Spitzenklasse. "Evita" - das Original aus dem Londoner Westend war zu Gast in Dresden.

In einiger Regelmäßigkeit besuche ich mit Freunden oder Verwandten Vorstellungen in der Dresdner Semperoper. Ballett, Oper, Konzert oder auch Musical, das Haus bietet eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen.

Obwohl dieses Kunsterlebnis seinen Preis hat, gibt es in diesem Fall einen kleinen Vorteil für Gäste mit Handicap. Besitzer eines Ausweises mit dem Merkzeichen B sowie ihre Begleitperson erhalten nämlich ermäßigten Eintritt. Und deshalb kosten die Karten dann nur etwas mehr als die Hälfte des sonst üblichen Preises. - Ich habe für mich inzwischen zwei (alternative) Stammsitze im 2. Rang unmittelbar neben der Königsloge gefunden, von denen man einen wunderbaren Blick auf die Bühne hat. Als großen Vorteil dabei empfinde ich, daß man sich als Rollifahrer auf einen speziellen, sehr bequehmen Sitz (ähnlich einem Thronstuhl) niederlassen kann. Natürlich ist es auch möglich, im Rolli zu bleiben. Dann wird der Stuhl weggeräumt.

Mit Christin und Arndt von meinen Chemnitzer Radfreuden besuchte ich also die Nachmittagsvorstellung. Es war grandios! Die Inszenierung, der Gesang, die Atmosphäre - alles war perfekt. Ein Kulturgenuß der besonderen Art, von dem ich gerade wieder ins Schwärmen komme. Es war die beste Vorstellung, die ich bisher in diesem Haus erlebt habe.

Anschließend ließen wir noch den Tag in einem Restaurant und bei einem Abendspaziergang am Dresdner Elbufer ausklingen. Ein schönes Erlebnis, an das ich mich noch lange erinnern werde.

12. Juli 2010

Heißer Tip

Der Sonntag war der Teilnahme am Fahrradfest der Sächsischen Zeitung vorbehalten. Bereits zum 15. Mal fand die Veranstaltung in diesem Jahr statt und bietet für jeden Tourenradfahrer eine geeignete Strecke. Die längste Tour ist zwar nur ca. 125km lang und das Höhenprofil dabei eher flach, doch damit für diese Hitzeperiode sicherlich noch am ehesten geeignet.

In diesem Jahr wurde die nördliche Region von Dresden bis ins brandenburgische Ortrand erkundet. Dabei führt die Strecke im Norden häufig durch bewaldete Gebiete und war besonders in der ersten Hälfte sehr schön gelegt. In Nordsachsen war ich noch nicht so oft, deshalb gibt es hier für mich viel Neues zu entdecken.

Da ich wegen der zu erwartenden Hitze wieder sehr zeitig aufbrach, habe ich auch den größten Teil der Tour bei angenehmen Bedingungen genießen können. Ab Ottendorf-Okrilla brannte dann zwar wieder die Luft, doch dort lag schon der größte Teil hinter mir. Meine reichlich 150km (inkl. Anfahrt/Heimfahrt von/nach Pirna) waren bereits 14.00 Uhr abgehakt.

11. Juli 2010

Dampfschiffromantik

Endlich bin ich nun auch mal mit einem der historischen Schaufelraddampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt auf der Elbe gefahren. Ich hatte mir das bereits seit längerer Zeit vorgenommen, um die Zugänglichkeit der alten Schiffe für Rollifahrer zu erkunden.

Die Geschäftsleitung spendierte einen Gutschein für den Test, den ich dann für mich und meine Mutti einlöste. (Als Rollstuhlfahrer gibt es keine Fahrpreisermäßigung, auch nicht für eine eventuelle Begleitperson.) Wir schifften uns auf dem PD "Rathen" (PD = Personendampfer) in Stadt Wehlen ein, um dann bis nach Königstein im Linienverkehr zu fahren. Aus meiner Sicht ist diese Strecke bzw. die Tour Pirna-Königstein besonders für eine Fahrt durch das Elbsandsteingebirge zu empfehlen, weil dabei nicht nur etliche landschaftliche Höhepunkte passiert werden, sondern auch die Anbindung an die S-Bahn (für die Rückfahrt) nahezu optimal ist.

Der Zugang zum Schiff über die Landungsbrücken ist bei normalen Wasserstand barrierefrei möglich. Allerdings sollte der (manuelle) Rollstuhl nicht breiter als ca. 75cm sein, um quer durch die festverschraubten Sitzgruppen das Schiff auf seiner ganzen Länge befahren zu können. Das Ober- und Unterdeck ist natürlich für Rollifahrer nicht zu erreichen. Auf den historischen Schiffen fehlen fast immer auch ein Rolli-WC bzw. barrierefrei zugängliche Sanitäreinrichtungen. Trotzdem ist das Erlebnis viel intensiver als auf den modernen Salonschiffen der Flotte, die bessere Bedingungen für Gäste mit Handicap bieten.

Es war genau die richtige Unternehmung für einen solch heißen Tag, denn der Fahrtwind kühlte angenehm. Unterwegs kamen wir an etlichen Schwimmern vorbei. An diesem Tag fand gerade das traditionelle Elbschwimmen der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) statt. Daran teilzunehmen, würde mich auch einmal reizen.

8. Juli 2010

Die Fahnen sind ab!

Als ich heute zur Tour ins Osterzgebirge aufbrach, fiel es mir sofort auf: es gab nur noch ein paar vereinzelte Autofahrer, die ihr Fahrzeug mit voller Beflaggung lenkten. Die gestrige Niederlage der deutschen Berufsfußballer - deren epische Dimension nur vergleichbar ist mit dem Untergang der deutschen Wehrmacht vor Stalingrad (Das ist beißender Spott!) - haben unmittelbare Auswirkungen auf den gemeinen Deutschen. Doch unser vietnamesischer Minister hatte Glück. Gerade als der deutsche Michel noch im Rausch war, konnte er schnell die unpopulären Maßnahmen der Gesundheitsreform vom Parlament abnicken lassen, ohne daß das Volk groß murrte. Brot und Spiele! Das praktizierten schon die alten Römer. Nun wird die kollektive geistige Umnachtung bald wieder einer großen Ernüchterung weichen.

(Eigentlich wollte ich politische Meinungsäußerungen aus meinen Veröffentlichungen heraushalten. Doch in diesem Fall mußte ich einfach mal meinen Standpunkt kundtun. Zu gravierend offenbarte es sich, wie Sport von Politikern und deren hörigen Medien dafür genutzt wird, um von den wirklich wichtigen Dingen bzw. Problemen abzulenken.)

Während andere den sportlichen Leistungen zuschauten, war ich lieber selbst aktiv. Nach einem total verregneten Dienstag, herrschten vor allem gestern phantastische Bedingungen. Die Nässe hatte die Luft ordentlich heruntergekühlt. Während ich am Mittwoch eine Sächsischen-Schweiz-Rundfahrt über Hohnstein und Sebnitz bis Hinterhermsdorf und auf dem Rückweg von Königstein noch einen Abstecher ins Bielatal unternahm, stand heute wieder mal das Osterzgebirge auf dem Programm. Natürlich durfte dabei mit dem Kahleberg der (im wahrsten Sinne des Wortes zu nennende) Höhepunkt des Osterzgebirges nicht fehlen. Mit 906m ü.NN ist er die höchste Erhebung im heimatlichen Landkreis. - Ich starte zu Hause auf 119m.

An allen beiden Tagen bin ich auch wieder etliche Kilometer Wald- und Forstwege gefahren. Nur so kann ich in meiner Region noch Neuland für mich erkunden. Allerdings gab es für mich heute auch wieder ein unbefestigtes Steilstück, welches gerade noch so in mehreren Anläufen und mit viel Fahrgefühl auf meinem Bike zu überwinden war. Es fehlte nicht viel und ich hätte ein zweites Mal nach meinem Abenteuer auf der Radtrasse 21 im böhmischen Schemmel (Všemily) umkehren müssen. So etwas wird in Zukunft sicher noch öfter vorkommen, denn diese Wege kenne ich nicht einmal von meiner Zeit als Fußgänger.

5. Juli 2010

Morgenstund' hat...

Wenn man bereits frühmorgens aufbricht, kann man einiges erleben. Bei meiner Ausfahrt am 02.07. war das so, und gestern auch wieder.

In der Nacht zur vierten Stunde schlafen ja üblicherweise die Menschen am Wochenende noch. Das dachte sich offensichtlich auch ein Pärchen im Biergarten vor dem Haus im Zentrum der Stadt, wo ich wohne. Als ich gerade mein Handbike im Hausflur flottmachte, drangen sehr eindeutige Laute an mein Ohr. - Nun, ich bin Gentleman und habe gewartet bis sie fertig waren...

Es war wieder eine schöne Vormittagsrunde. Die Strecke hatte ich mir so gelegt, daß ich einiges Equipment im Einsatz testen konnte. Zum einen ist dies eine Videobrille, mit der ich ursprünglich die schönsten Passagen meiner Touren aufzeichnen und für Interessierte bei Youtube bereitstellen will. Allerdings waren die ersten Tests nicht gerade berauschend. Die Qualität ist bisher nicht so, wie vom Hersteller in Werbevideos suggeriert wird. Vielleicht gebe ich das Teil - falls möglich - also wieder zurück. Weiterhin hatte ich mir ein GPS-Gerät (Garmin Dakota 20) vom Tourismusverband besorgt, um auch dessen Praktikabilität im Gebirge zu testen. Denn ich denke darüber nach, die Tourenvorschläge auf meiner Homepage auch als GPS-Tracks bereitzustellen.

Zur "Testumgebung" gehörte der sehr schöne Weg durch Tscherregrund und Raingrund von Stadt Wehlen zur Bastei, genauso wie das Polenztal unterhalb des Städtchens Hohnstein bis nach Porschdorf. In Bad Schandau traf ich dann zu früher Stunde zwei Tourenradler, die von Dresden zu einer 14tägigen Tour bis an die Adria aufgebrochen waren. Einer der beiden brauchte eine ganze Weile und den Tip von mir, bis er realisierte, daß ich Rollifahrer bin. Es war ein ganz entspanntes Gespräch zwischen Gleichgesinnten.

Von Krippen aus bin ich dann durch die Straßenbaustelle im Krippengrund bis nach Kleingießübel gefahren, um die Baufortschritte zu begutachten. Im Dezember soll ja alles fertig sein. Durch die Cunnersdorfer Wälder am Fuchsteich vorbei, später dann noch rund um den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník), war die nächste Station Tetschen-Bodenbach (Děčín).

Kurzfristig entschloß ich mich, den Elbleitenweg unterhalb der Felsriffe zu fahren, die sich längs des Elbtals von Schmilka bis nach Postelwitz erstrecken und in der Schrammsteinkette ihren Höhepunkt finden. Auch dieser Weg ist verschärftes Offroad-Gelände, doch zumindest für mein Bike noch gut zu befahren. Mit schönen Ausblicken und teils ganz nah an bis zu 80m hohen Felsen vorbei. Eine Empfehlung (nur) für jeden Gelände-Handbiker. Denn der Wanderweg ist für die übrigen Radfahrer gesperrt.

Auf dem Elbradweg nach Hause herrschte wieder das übliche Begängnis. Dafür genoß ich umso mehr das Schwätzchen mit dem Halbestädter Fährmann. Wir kennen uns nun schon eine ziemlich lange Zeit und es gibt immer wieder Interessantes von ihm zu erfahren.

2. Juli 2010

Schwein gehabt!

Hochsommer. Um der Hitze zu entgehen bin ich heute ebenfalls sehr zeitig gestartet, um zur Mittagszeit wieder zu Hause zu sein. Denn die Stunden von der Morgendämmerung bis ca. 9.00 Uhr bieten die besten Fahrbedingungen.

Allerdings kann es zu dieser Zeit auch zu unerwarteten Begegnungen kommen. Es war 5.30 Uhr, in einem Waldstück vor Leupoldishain. Links Rascheln, Grunzen. Ein ausgewachsenes Wildschwein rannte ca. 15m vor mir über die Straße. Noch bevor ich richtig realisiert hatte, was geschah, querte ein zweites Tier meinen Weg. Beim dritten Schwein waren dann zwischen mir und dem aufgeregten Tier nur noch maximal 5m. Allerhöchste Zeit für mich, endlich anzuhalten. Denn wenn noch eines käme, würde es mich sonst sicher über den Haufen rennen. Mit einer wilden Sau ist nicht zu spaßen! Doch in diesem Fall waren aller guten Dinge drei und ich konnte meinen Weg fortsetzen. So etwas gibt es auch nicht alle Tage.

Es blieb nicht die einzige tierische Begegnung während der Tour. Im böhmischen Schemmel (Všemily) stand auf der Straße ganz entspannt eine Ricke mit ihrem Kitz. Allerdings ließ das Reh mich nur bis auf ca. 20m herankommen. Dann setzte es sich gemächlich in die Büsche am Straßenrand ab. Nur das Jungtier irrte kurze Zeit etwas planlos hin und her, bevor es sich auf die Seite seiner Mutter schlug.

Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Am Morgen absolvierte ich zunächst mein Höhenmeterpensum, indem ich von Pirna aus über Struppen und Leupoldishain ins Cunnersdorfer Tal und von dort über Gohrisch nach Bad Schandau zurück ins Elbtal fuhr. Der zweite Teil der Tour war die beliebte böhmische Runde von Herrnskretschen über Dittersbach (Jetřichovice) und Schemmel nach Jonsbach (Janská), und anschließend mit einem kleinen Zackel über Dobern (Dobrná) zurück nach Tetschen-Bodenbach (Děčín). Kurz vor dem Mittag - eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits zu Hause sein - brauchte ich nur noch im Elbtal bis Pirna fahren. Zum Glück, denn zu dieser Zeit brannte der Stern bereits ordentlich von oben herab.

In Schemmel habe ich zudem die Radtrasse 21 erkundet. Als sie aber als verschärfte Offroadpiste überdies eine gewisse Steigung überschritt, gab es für mich ohne Hilfe kein Vorwärtskommen mehr und ich mußte das Vorhaben abbrechen. Ein bißchen verwundert war ich trotzdem, denn der Charakter der Strecke entsprach nicht ihrer Terminologie. In Tschechien werden Radtrassen wie folgt ausgewiesen:
- einstellig: Haupttrassen (i.d.R. sehr gut ausgebaut), z.B. der Elbradweg
- zweistellig: überregionale Radwege (ebenfalls sehr gut zu befahren)
- dreistellig: Verbindungswege zwischen höherrangigen Radrouten
- vierstellig: kleinere Varianten, aber auch Mountainbikestrecken
Nach dieser Einstufung hätte der Weg eigentlich gut zu befahren sein müssen. Aber in diesem Fall bestätigt wohl die Ausnahme die Regel. - Vielleicht starte ich irgendwann noch einmal einen zweiten Anlauf, dann jedoch mit meinen Freunden.

1. Juli 2010

Zwischen Elbe und Neiße

Ich habe Urlaub! Zwei Tage selbstverordneter Ruhepause sollten trotz der recht hohen Temperaturen einen weiteren langen Kanten ermöglichen. An solchen Tagen kommt man sich vor, wie ein Pferd vor dem Rennen, das mit den Hufen scharrt. Aber es muß sein!

Gestern in aller Frühe ging es dann los. Bei Anbruch der Morgendämmerung begann mein Vorstoß in Richtung Osten. Über Neustadt, Oppach und Löbau sollte es bis Görlitz gehen. Damit allerdings nicht genug, denn am gleichen Tag wollte ich ich auch wieder mit dem Handbike nach Hause. Natürlich auf einer anderen Route, die allerdings ziemlich parallel zur Hinfahrt verläuft. Alles andere wäre langweilig. Von Görlitz verlief deshalb die Strecke über Königshain, Cunewalde, Wilthen und Neukirch bis nach Putzkau, wo ich zwar nach Neustadt abbog, aber dann wieder westlich zum Wesenitztal einschwenkte.

Besonders am Morgen war es ein herrliches Fahren. Die angenehme Kühle der Nacht war noch vorhanden und ließ mich die Berge ohne heißzulaufen hochschnurpsen. Das änderte sich im Laufe des Tages drastisch. Auf dem weiten, offenen Gelände, welches ich nach meiner Mittagpause in Görlitz durchqueren mußte, hatte ich aufgrund der Hitze einen richtigen Hänger. Bei über 30°C und einer unbarmherzigen Sonne ging es mit der Geschwindigkeit ziemlich in den Keller. Zudem herrschte auf der Rückfahrt mäßiger Gegenwind. Er brachte zwar den Vorteil der Luftkühlung, bremste aber zusätzlich das Vorwärtskommen.

Ein paar kleine Überraschungen gab es auch. Ungefähr bei Kilometer 70 stellte ich fest, daß durch einen Riß in der Seitenwand des Vorderradreifens der Schlauch herausgepreßt wurde. Was tun? Runter vom Bock, Vorderrad ausbauen, Luft ablassen und den Riß im Reifen von innen her mit steifem (Schmirgel-)Papier so abdecken, daß der Schlauch nicht mehr herausgedrückt wurde. Zusammen mit dem Aufpumpen hat mich die Aktion eine reichliche halbe Stunde gekostet. Trotzdem Glück im Unglück. Denn immerhin konnte ich reagieren, bevor der Schlauch geplatzt ist und den Reifen dabei vielleicht vollends zerlegt hätte. Bei ca. 50 Sachen während einer meiner Abfahrten wäre das möglicherweise auch böse für mich ausgegangen. Spannend wurde nur die Frage, ob ich sofort umkehren oder die Tour wie geplant fortsetzen sollte. Ich habe mich dann für die zweite Option entschieden, natürlich mit regelmäßiger Beobachtung der schadhaften Stelle. Diese Entscheidung war richtig, denn die letzten 140km bis nach Hause verliefen ohne weitere Probleme.

Abends war ich dann ordentlich ausgeblasen. Ich brauchte nicht einmal mehr etwas zu essen. Immerhin lag mein Flüssigkeitsverbrauch während der Tour bei ca. 2,5 Litern Wasser bzw. Apfelschorle. Das ist für meine Verhältnisse enorm viel.

27. Juni 2010

Von Schattenparkern und lichtscheuen Gesellen

Was für ein tolles Wetter! Sonne, ein paar freundliche Schönwetterwölkchen und angenehme Temperaturen lassen keine Wünsche offen. Die leichte Brise empfindet man bei dieser Witterung sogar als Gegenwind angenehm.

Solche Tage muß man bis zur Erschöpfung auskosten, denn davon kann man den ganzen langen Winter zehren. Zudem ist es gerade jetzt so lange hell, um bei längeren Tagestouren auch noch über genügend Reserven für unverhergesehen Zwischenfälle (wie z.B. Pannen) zu verfügen. Mittlerweile habe ich im 50km-Radius um meine Heimatstadt herum ja das meiste bereits "abgegrast", da gibt es außer ein paar Waldwegen kein Neuland mehr für mich.

Deshalb beginnen meine interessantesten Tourenabschnitte erst, wenn ich die Standardausfallswege weit hinter mich gelassen habe. Bei der sonnabendlichen Tour war dies der Weg über den Nollendorfer Pass (Nakléřov) und weiter nach Aussig (Ústí n.L.). Auf den ca. 30km bis zum Paß sind ungefähr 600Hm zu überwinden. Es mag Handbiker geben, für die damit bereits das Tagespensum erreicht ist - für mich war das erst der Auftakt.

Denn von Aussig heraus ging es hinauf in den rechtselbigen Teil des böhmischen Mittelgebirges über Malschen (Malečov) nach Triebsch (Třebušín). Von dort suchte ich mir eine Parallelroute zu einer bereits bekannten Strecke, um nach Wernstadt (Verneřice) zu gelangen. Die auf der Karte eingezeichnete Straße, an Sababsch (Zababeč) vorbei, verdiente diesen Namen vielleicht mal vor langer Zeit. Gerade in dem von Gott und der Welt verlassenen Örtchen hatte ich den Eindruck, daß ich dort der erste Deutsche seit 65 Jahren war. Dafür waren die Leute sehr nett, und wiesen mir nach meinem Verhauer wieder den richtigen Weg. Es ist schon faszinierend, wie ich - so tief im böhmischen Kernland - auf meinen einsamen Touren jedesmal für einen Tschechen gehalten werde. Da sprechen mich die Leute im ungebremsten Tschechisch an, sind dann aber wirklich nett, wenn ich mich dann ihnen gegenüber in ihrer Sprache verständlich zu machen versuche.

Ja, an diesem Tag ging es wieder ordentlich rauf und runter. Doch die Fahrt im Tal des Polzen (Ploučnice) von Franzenthal (Františkov) nach Tetschen (Děčín) weckte nach kräftezehrender Fahrt durch die kaum bewaldete Hochebene östlich des Zinkensteins (Buková hora) wieder die Lebensgeister. Dort oben bin ich von Schattenfleck zu Schattenfleck gehuscht. Wenn es ganz heftig wurde, habe ich auch mal unter einem Baum Zwischentop gemacht, um wieder herunterzukühlen. - Fehlt die Sonne schimpft man, ist sie da, wünscht man sich Schatten.

Zum Schluß kam dann nur noch die 50km Elbtal. Das ist auch so eine der Standardrouten von bzw. zu den interessanten Ecken. Elbradwegtouristen mögen ja von der Schönheit der Strecke begeistert sein, für mich ist das nur noch Abspulen. Für knapp 30km neue Strecke bin ich an diesem Tag mehr als 120km auf bereits bekannten Straßen gefahren, davon ca. 90km auf den Einfall- bzw. Ausfalltrassen. So ist das.

Heute dann ging es wesentlich gemütlicher zu. Nein, nicht vom Tempo. Denn wenn ich mit meinen Fußgänger-Radfreunden Sigg und Lutz auf Achse bin, wird bei guter Strecke auch mal ordentlich auf die Tube gedrückt. Dafür war heute das Streckenprofil recht moderat. So wie man es erwartet, wenn man entlang eine Flüßchens und durch ein großes Teichgebiet fährt. Zwar mußten wir erst mal aus dem Elbtal heraus, aber selbst der Anstieg von Liebethal nach Porschendorf ist recht entspannt. Der weitere Verlauf über Arnsdorf, Radeberg und Radeburg zu den Moritzburger Teichen ist ebenfalls anforderungstechnisch sehr familienfreundlich. Kurz hinter Moritzburg rollt es dann wieder ins Elbtal nach Dresden, wo man anschließend über den Elbradweg am bequemsten wieder nach Hause kommt. Die einzige Herausforderung ist dabei, um alle langsam fahrenden oder stehenden Hindernisse in Form von Sonntagsradlern, Skatern, Familien mit Kleinkindern usw. möglichst gefahrlos (für beide Seiten) herumzukurven.

22. Juni 2010

Fototour

Für meine Homepage benötige ich noch einige Bilder zur Illustration. Deshalb habe ich gestern die Kamera mitgenommen und auf meiner Tour einige Fotostandpunkte für die gewünschten Motive angesteuert. Im Laufe des Tages wurde das Wetter immer besser, so daß ich sogar recht sonnige Aufnahmen machen konnte.

Wie bereits am Sonnabend fuhr ich zunächst auf der linkselbigen Seite in Richtung Osten, diesmal jedoch bereits von Zuschendorf im Seidewitztal. Quer durch mehrere Täler erreichte ich schließlich das Labyrinth bei Langenhennersdorf. Es ist wirklich schade, daß diese Felsformationen nicht mit dem Rollstuhl oder im Handbike zu erreichen sind. So kann man nur wie die Katze um den heißen Brei drumherum schleichen. Allerdings ist die Gegend trotzdem sehr schön zum wandern und - sieht man mal von der Hauptattraktion am Wochenende ab - nicht zu überlaufen.

Wer Berge nicht scheut, sollte unbedingt auch mal über Cunnersdorf nach Papstdorf fahren. Von dort hat man nämlich unmittelbar an der Straße einen schönen Blick über Kleinhennersdorf zu den Schrammsteinen. Ich bin von dort dann in sausender Fahrt nach Krippen ins Elbtal gefahren, eine herrliche Abfahrt, jedoch teilweise recht steil.

Auf dem Elbradweg zwischen Bad Schandau und Halbestadt (gegenüber Königstein) herrschte wieder der übliche Verkehr, doch bereits bei der Auffahrt zur Ebenheit unterhalb des Liliensteins hatte ich wieder den Weg ganz für mich allein. Mittlerweile ist auch der Ziegenrücken gut zu befahren, das holperige Pflaster wurde durch eine herrliche Schwarzdecke ersetzt.


Kurz vor Stolpen bog ich dann auf dem Wesenitztal-Radweg ab. Er bietet erstklassigen Belag bei einer wunderschönen Streckenführung und ist nach wie vor (noch) ein Geheimtip. Überhaupt gibt es rund um die Städte Neustadt, Sebnitz und Stolpen etliche großartige asphaltierte Radwege, die sich wunderbar zu Rundtouren verbinden lassen. Nur ein paar Anstiege muß man eben dabei bewältigen, besonders bei der Neustädter Runde.

Am späten Nachmittag befand ich mich bereits wieder auf dem "Landeanflug" nach Pirna. So nenne ich die schöne Abfahrt nach Liebethal, aus Porschendorf kommend. Dabei fühlt man sich wirklich wie im Flugzeug. Links ein großartiges Panorama, und bei leichtem Gefälle verliert man wie bei einer Landung langsam an Höhe und nähert sich dabei den Häusern des Pirnaer Ortsteils. Over and Out!

20. Juni 2010

Die Antwort auf alle Fragen

In Douglas Adams' Buch "Per Anhalter durch die Galaxis" wird von einer Zivilisation berichtet, welche einen Riesencomputer baute, um die Antwort auf alle Fragen des Universums zu erfahren. Nach Millionen von Jahren spuckte der Rechner endlich die Antwort aus: "42".

Ab heute bin ich 42. Doch Fragen habe ich noch so viele. 'Kann ich jemals wieder auf eigenen Füßen stehen und laufen?' - 'Wie lange bleibe ich so fit, um meine mir selbst gesteckten Ziele zu erreichen?' - 'Welche Chancen und Gelegenheiten warten auf mich?' ... Ich bin froh, daß ich die Antworten noch nicht kenne!

Feste feiern!

Das Wochenende gab es wieder einige Festivitäten. Zum Beispiel das jährlich stattfindende Pirnaer Stadtfest, welches wieder mal Gelegenheit bot, auch mal einen freien Tag ohne Handbiken zu verbringen.

Natürlich kann ich nicht so einfach nichts tun. Deshalb war ich gestern bis zum späten Nachmittag unterwegs. Während es im Süden der Republik ziemlich heftig regnet und es in Österreich im Vorarlberg sogar bis auf 1300m schneit (meine Schwester rief heute aus dem Klostertal von der Alpe aus an und erzählte mir das), herrschen hier im heimatlichen Elbsandsteingebirge nahezu optimale Bedingungen.

Kühl genug, um einige Anstiege aneinanerzureihen. Erst ging es quer durch die Täler des linkelbigen Gebiets bis nach Tetschen-Bodenbach (Děčín), wobei ich beim Großen Zschirnstein an der Böhmischen Pforte die Grenze überquerte. Mittlerweile kommt man hier mit dem Rad auch ganz gut nach Tschechland. Der Weg ist zwar mit Felsblöcken verbarrikadiert, damit Autos hier nicht weiterkommen. Als Handbiker mit einem durchschnittlich breiten Gerät paßt man aber durch. (Trotzdem lassen sich einige Meter Offroad nicht vermeiden.) Auf der Rückfahrt stattete ich Rainwiese (Mezní Louka) noch einen kurzen Besuch ab, bevor ich über den Treppengrund (Hluboký důl) ins Kirnitzschtal fuhr. Die Straße von Herrnskretschen (Hřensko) nach Rainwiese gehört zu meinen beliebtesten Anstiegen, weil man diese trotz der Steigung recht flott fahren kann. Über die Standardroute im Elbtal ab Bad Schandau muß ich kein Wort mehr verlieren.

Ja, und abends ging es nach der Körperpflege zum Stadtfest. Überall waren Bühnen aufgebaut, auf denen Bands spielten. Allerdings fand ich es dieses Mal nicht so begeisternd. Teilweise haben die Kombos einen solchen Lärm gemacht, daß man gar keine Musik mehr dahinter hörte. Besonders die Krawallos von MDR Jump schlugen dem Faß den Boden aus. Entweder bin ich dafür schon zu alt oder die heutige Generation leidet an totaler Geschmacksverirrung. Aber lassen wir das...

Erfreulicherweise gab es heute auch noch richtige Musik auf die Ohren. Der Lokalmatador Peter Lippert lief wieder zu Hochform auf mit seinen auf Gitarre eigeninterpretierten Werken der (ost-)deutschen und internationalen Rockgeschichte. Besonders berührt aber hat mich die Musik des Pirnaer Ensembles "Sommerküche". Beim Klezmer meldet sich mein Alter Ego eindringlich zu Wort, die zweite Seele lebt auf bei jiddischer Musik. Da könnte ich stundenlang zuhören. Vielleicht werde ich sie wieder zur Hofnacht hören.