31. Dezember 2012

Stagnation auf hohem Niveau

Das war's wieder. Ein weiteres überaus erfolgreiches Jahr geht zu Ende. Mich hat es die letzten drei Tage gesundheitlich ziemlich flachgelegt, für mich ein Ereignis mit Seltenheitswert.

Zum Jammern habe ich dennoch überhaupt keinen Grund. Denn dieses Jahr hebt sich gleich in mehrfacher Hinsicht von den vorangegangenen Jahren ab. Einige Aktivitäten sind selbst für mich so ungewöhnlich, daß ich sie hier noch einmal gesondert erwähnen möchte:
- Frühjahrs-Trainingslager mit dem Sportklub meines tschechischen Sportfreundes Lád'a in der Toskana bei Scarlino. Dabei war ich sowohl der einzige Deutsche, als auch der einzige Teilnehmer mit Handicap.
- Erfolgreiche Teilnahme am Styrkeprøven. Möglich wurde das nur, weil Lad'a mich als Freund uneigennützig unterstützte, indem er die Logistik während der Veranstaltung übernahm.
- Gemeinsame Alpenpässejagd mit meinem Schweizer Sportfreund Rudy im Spätsommer, verbunden mit weiteren - teils spektakulären - Alpentouren. Hier bleiben mir vor allem die Nonstop-Bodenseeumrundung, das Stilfser Joch im Schnee sowie die vielen nahezu unglaublichen Begegnungen an der Strecke im Gedächtnis.

Daneben gab es noch genügend Raum für weitere Aktivitäten, wie z.B. etlichen Rolliwanderungen und Skilanglauftouren als meinem neuesten Hobby. Besonders das erst vor kurzen erfolgreich getestete Tandem-Skifahren ist inzwischen zu etwas ganz Besonderen avanciert.

Verschiedene "sehenswerte" Unternehmungen habe ich auch in diesem Jahr wieder im Film verewigt. Vielleicht kann ich mit meinen Berichten oder auch mit den bewegten Bildern andere Sportler mit Handicap zur Verwirklichung eigener Pläne ermutigen. Ich habe mich selbst nie als jemanden betrachtet, der weit jenseits des normal Machbaren agiert. Deshalb glaube ich, daß JEDE/R andere unter den gleichen (behinderungsbedingten) körperlichen Voraussetzungen solche Projekte realisieren kann. "Wollen" kommt von "Wille", und der entscheidet über den Erfolg.

Für das kommende Jahr sind bereits wieder einige verrückte Vorhaben in Planung. Sie gründen dabei zum Teil auf Erlebnisse im vergangenen Frühjahr und Sommer. Bei Gelegenheit wird dann hier im Blog darüber zu lesen sein.

Solange mir nicht die Ideen ausgehen und ich die Mittel zu ihrer Verwirklichung habe, solange wünsche ich mir kein anderes Leben, als dieses eine. Den Rollstuhl nehmen meine Freunde sowieso nicht mehr wahr.

29. Dezember 2012

Weiß - Blau

Zwar hatte das Tauwetter der vergangenen Tage ganze Arbeit geleistet, doch mein tschechischer Sportfreund und Familie, Kerstin und ich wollten es zumindest im alten Jahr noch einmal mit Skifahren versuchen.

Auf dem Kahleberg: Veit, Lukáš, Šárka, Kerstin, Lád'a
Daß es jedoch so schön werden würde, konnte keiner von uns ahnen. Morgens war bei recht tiefen Temperaturen noch etwas Schnee gefallen und hatte den Harsch auf den Pisten überdeckt. Und als sich nach einer Stunde die Sonne durchsetzte, waren die Bedingungen perfekt. Kein Wind, frischer Schnee (der aber wegen der darunterliegenden Harschdecke sehr griffig für die Stöcke war) und blauer Himmel mit Sonnenschein lockten unzählige Leute auf die Loipen.

Inzwischen haben sich Lad'a und ich sehr gut aufeinander eingespielt, so daß wir allmählich auch den Schwierigkeitsgrad erhöhen können. Gestern testeten wir auch die ersten steileren Abfahrten. Die Befahrung ist konditionell extrem anspruchsvoll: das permanente Balancieren (der Schlitten darf sich nicht querstellen bzw. aus der Fahrtrichtung kommen) sowie das gleichzeitige Bremsen mit den Stöcken, treiben meinen Puls extrem nach oben. Dabei blieb es nicht aus, daß ich ab und zu im Schnee landete. Wieder am Auto, wußte ich, was ich die Stunden davor gemacht hatte.

Trotzdem war ich begeistert, wie wir zwei förmlich im Tiefflug an den skifahrenden Ausflüglern vorbeijagten. Wer uns überholen möchte, muß mittlerweile ziemliches Interesse zeigen. - Es wird Zeit für größere Projekte.

Track der Skilanglauftour vom 28.12.2012

26. Dezember 2012

Zahlenspielerei

Mir verschwimmen die Ziffern schon vor den Augen. So viele Einsen! Gestern war ich noch einmal mit dem Handbike unterwegs. 111 Kilometer. Nach den 111.111 Höhenmetern habe ich damit nun auch mein Wunschziel von 11.111 Kilometern Jahresleistung erreicht. Das sind zwar immer noch ungefähr 400 Kilometer weniger als im vergangenen Jahr - aber Quantität ist ja bekanntlich nicht alles.

Überhaupt sagt die Statistik nichts darüber aus, was mir das Wichtigste auf meinen Touren ist: das gemeinsame Erleben mit Freunden, der Austausch mit Leuten an der Strecke und das Durchstreifen meiner geliebten Heimat beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze.

Auch gestern war das wieder so. Nach der Fahrt über den in dichten Nebel gehüllten Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) traf ich auf der böhmischen Seite wieder etliche Bekannte.

Im Tal des Eulaubachs sowie an der Elbe zwischen Tetschen (Děčín) und Herrnskretschen (Hřensko) waren nämlich mehrere Radsportler aus Lád'as Sportclub unterwegs. Man kennt sich inzwischen, und mein tschechischer Sportfreund bekam von ihnen gleich brühwarm Bericht. Sein Mailkommentar mir gegenüber: "... ty si nedáš pokoj..." (sinngemäß: "Du gönnst Dir keine Pause"). Aber was soll ich machen bei diesem warmen Wetter?!

Außerdem habe ich David vom Jurta e.V. getroffen, der gerade in Familie unterwegs war. Als er mich im Auto beim Überholen auf der Straße sah, hielt er an und wir schwatzten eine Weile miteinander. Es gibt einiges zu besprechen, denn nicht nur ich möchte mit den Tschechen auch im Tourismus sowie bei Angeboten für Menschen mit Handicap enger zusammenarbeiten. Ich denke, da tut sich eine weitere Chance auf, meine Kontakte ins Nachbarland auszubauen.

Und ehrlich: Ein bißchen stolz bin ich schon darauf, daß mich inzwischen eine ganze Menge Leute in meinem Landkreis sowie in der böhmischen Grenzregion kennen und damit einordnen können. Sie wissen wahrscheinlich nicht meinen Namen, trotzdem ebnet mir das viele Wege. - Zahlreiche Geschichten könnte ich darüber erzählen... Aber das Bücherschreiben überlasse ich anderen Leuten. Solchen, die in grenzenloser Selbstüberschätzung glauben, daß ihre beliebige, unbedeutende Biographie tatsächlich irgendjemanden interessiert.

Track der Handbiketour vom 25.12.2012 

24. Dezember 2012

Video vom Skilanglauf

Erst gestern waren meine Freunde und ich auf Skitour im Osterzgebirge - und heute ist bereits der Videoclip fertig. Mit mancher Videobearbeitssoftware macht das Arbeiten richtig Spaß! (Allerdings werde ich mich hüten, hier Produkte oder Namen zu nennen.)

Für alle diejenigen, welche sich nicht vorstellen können, wie ein Rollifahrer Skilanglauf betreibt oder wie dies gemeinsam mit einem Fußgänger als Copilot im Tandem funktioniert, habe ich ein kurzes Video zusammengestellt. Mit echter erzgebirgischer Volksmusik - nix da mit Mutandenstadel!



23. Dezember 2012

Ziemlich beste Freunde

Was macht man, wenn das Wetter für Handbiketouren zu schlecht ist? - Skifahren!

Gestern habe ich mich wieder mit meinem tschechischen Kameraden Lád'a getroffen. Wir wollten etwas neues ausprobieren. Im Tandem Ski zu fahren könnte nicht nur bei bergigen Strecken einige Vorteile bringen, sondern auch den eigenen Aktionsradius erheblich erweitern.

Gesagt, getan. Mein Sportfreund hatte sich eine starre Zugvorrichtung von einem Freund ausgeliehen, der sie zum Ziehen eines Kinderschlittens beim Skifahren verwendet. Nun befestigten wir das Teil an meinen Langlaufschlitten von Praschberger, vorerst zum Testen nur behelfsmäßig mit haltbaren Stricken.

Bereits während unserer ersten Tour funktionierte die Konstruktion so gut, daß wir beide hellauf begeistert waren. Nach einer Weile probierte es Lad'a sogar mit Skaten, auch das klappte perfekt. Übrigens, das Bild täuscht eventuell ein bißchen, weil meine Stöcke auf der abgewandten Seite am Schlitten lehnen: Ich habe selbstverständlich ebenso kräftig mit Doppelstockschüben für den gemeinsamen Vortrieb gesorgt. Jedenfalls vereinbarten wir gleich für heute noch eine weitere Tour.

Das tschechisch-deutsche Dreamteam auf dem Kahleberg
Da waren dann außerdem sein Sohn (auf dem Bild im Hintergrund) und eine befreundete Oberärztin aus der Kreischaer Rehaklinik mit von der Partie. Natürlich wollten sich alle einmal als Gespann-Führer/in versuchen. Besonders Kerstin hatte von Beginn an den richtigen Bogen raus und brachte eine Kraft auf den Schnee, daß ich mir verwundert die Augen rieb.

Doch weil der Regen kurz vor Mittag endlich auch die Kammlagen des Osterzgebirges erreichte, beendeten wir nach knapp drei Stunden unsere zweite gemeinsame Skitour. Es wird gewiß nicht die letzte gewesen sein, denn mit solchen Begleitern und dieser Unterstützung ist in diesem Winter noch einiges möglich! Darauf freue ich mich schon jetzt.

Außerdem hatte ich heute wieder die Videokamera dabei und meine Freunde gebeten, ein paar Sequenzen von unserer Tandemfahrt im Bild festzuhalten. Die werde ich nach der Aufbereitung demnächst als Demonstration ins Netz stellen. Vielleicht ist das ja auch anderen Rollifahrern Inspiration für Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn einem wahre Freunde (im ursprünglichen Sinne des Wortes) zur Seite stehen.

Ich betrachte es jedenfalls als unermeßlichen Glücksfall, meinen tschechischen Sportfreund kennengelernt zu haben. Ohne ihn wären viele meiner Träume nur Illusion geblieben. Insofern sind wir wirklich "ziemlich beste Freunde".

PS: Tourentracks gibt es diesmal nicht, denn erstens hatte ich mein GPS-Gerät einzuschalten vergessen und zweitens konnten wir an beiden Tagen aufgrund der witterungsbedingt eingeschränkten Möglichkeiten keine richtige Rundtour unternehmen, sondern mußten teilweise einige Abschnitte mehrmals befahren. Das hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan.

18. Dezember 2012

Ich habe fertig

Geschafft! Das Jahressoll ist rein. Nach meinen morgendlichen Erledigungen konnte ich gestern das ausgesprochen milde Tauwetter für eine kleine Runde nutzen. Bis in die höheren Lagen sind die Straßen jetzt schneefrei.

Bei den Radwegen sieht das anders aus. Selbst der Elbradweg, der von vielen Radfahrern für den Weg zur Arbeit genutzt wird, ist noch nicht wieder befahrbar. Deshalb mußte ich dort auch umkehren, nachdem ich mich im Schneematsch beinahe festgefahren hatte. Da sieht man mal, welchen Stellenwert das Rad als Verkehrsmittel in unserer automobilen Zeit hat. Dieses Gefasel von Klimaschutz (und den "Opfern", die jeder dabei bringen muß) kann ich schon lange nicht mehr hören.

Immerhin war es teilweise recht klar, so daß ich von den Höhen um Liebenau sogar eine ganz passable Aussicht nach Norden hatte. Der Regen und die milde Witterung der vergangenen Tage lassen immer größere schneefreie Flecken entstehen. Ob das noch reicht für ein weißes Weihnachten? - Eigentlich wollte ich ja gemeinsam mit Lad'a am kommenden Wochenende auf Skitour ins Osterzgebirge gehen. Dafür sollte aber bald wieder Nachschub von oben kommen.

Sonst eben noch ein paar Kilometer mit dem Handbike. Die 5-stellige Schnapszahl wäre ja auch nicht schlecht. Sozusagen als Kür nach der Pflicht.

16. Dezember 2012

Blumen gegen den Frust

Was war das denn?! Ein solch mieses Wochenende gab es seit langen nicht mehr. Selbst klirrende Kälte mit Schnee ist mir da noch lieber!

Allegorien der Jahreszeiten in der Kunstblume Sebnitz
Glücklicherweise fiel mir noch rechtzeitig ein, daß ich bereits seit langem in Sebnitz einiges erkunden wollte. Dort gibt es nämlich eine Schaumanufaktur, in der man vieles über das hier traditionelle Handwerk der Kunstblumenherstellung erfährt. Die Deutsche Kunstblume Sebnitz ist das letzte Überbleibsel einer einst großen Industrie in der Region.

Heutzutage ist das Gebäude komplett barrierefrei ausgebaut, mit Aufzug und Rolli-WC. Und im angegliederten Verkaufsladen kann sich jeder selbst den Frühling in die heimischen vier Wände holen. Bei den dort angebotenen Blumen ist manchmal erst auf den dritten Blick zu erkennen, daß sie nicht gewachsen sind, sondern in meisterlicher Handarbeit hergestellt wurden.

Außerdem habe ich auf meinem Ausflug mit Freunden gleich noch die zwei barrierefreien Doppelzimmer sowie die Sanitäreinrichtung der neuen Pension "Am Finkenberg" Sebnitz in Augenschein genommen. Bevor ich Übernachtungstips auf meiner Homepage veröffentliche, überprüfe ich die Quartiere nämlich selbst.

In diesem Fall war ich begeistert. Die Pension hat hinsichtlich Ausstattung, Platzangebot und Außenanlagen beinahe Hotelstandard. Selbst für Handbiker gibt es genug Raum, ihre Sportgeräte abzustellen. Einziger Wehrmutstropfen: die Pension liegt zwar verkehrsruhig in Hanglage und verfügt über eine große Terasse mit wunderbarer Aussicht, allerdings ist die gepflasterte Zufahrtssstraße recht steil. Deshalb muß man ziemliches Interesse zeigen, wenn man die Pension nur im Rollstuhl erreichen oder verlassen möchte. Das Auto kann jedoch direkt am Haus geparkt werden.

Trotzdem auf jeden Fall eine Empfehlung, denn die Vermieter sind sehr engagiert. Mit ihnen gemeinsam lassen sich gewiß kleinere Probleme schnell lösen.

12. Dezember 2012

Artikel für Urlaubsmagazin "Brandenburg für alle - Barrierefrei reisen" - Ausgabe 2013

Im Frühjahr war ich zu Gast im Hotel "Haus Rheinsberg", um gemeinsam mit einem Projektverantwortlichen die Handbiketauglichkeit verschiedener ausgearbeiteter Radtouren im Ruppiner Seenland zu testen.

Nun habe ich für die Ferienzeitung zum barrierefreien Tourismus einen Artikel geschrieben. Der Text enthält auch zwei Handbike-Tourenvorschläge für diese Region. Außerdem können die genannten Touren "Seentour rund um Reinsberg" und "Ausflug zum Schloß Meeseberg" als GPS-Tracks von bikemap.net heruntergeladen werden.

Hier nun der vollständige Artikel als Leseversion (Zum Lesen das Bild mit der rechten Maustaste anklicken und aus dem Kontextmenü dann "Link in neuem Fenster öffnen" auswählen):


9. Dezember 2012

It's cool man

Noch habe ich mein Pensum nicht geschafft. Überdies kündigte sich am Sonnabend ein wunderschöner sonniger Tag an. Zwar war es ziemlich kühl, dafür aber fast völlig windstill.

Dummerweise hatte ich vergessen, mein Desinfektionsmittel für's Kathedern geschützt zu verpacken. So war der Inhalt der Sprühflasche nach zwei Stunden komplett eingefroren, und das, obwohl die Lösung Ethanol enthält. -12°C am Morgen war einfach zu kalt.

Dick eingepackt ließ es sich allerdings recht gut fahren. Zwar sind die ersten Minuten auf Tour immer die unangenehmsten, weil die Hände trotz Handschuhe wegen der Kälte kribbeln, was recht schmerzhaft ist (in Sachsen nennt man das : "einen Kitzel haben"). Doch nach den ersten Anstiegen und einem kurzzeitigen Entlasten und Bewegen der Arme bzw. Hände kommt das Blut wieder in die Glieder und der Spuk ist meist für den restlichen Tag vorbei.

Danach konnte ich auch die wunderschöne Winterlandschaft genießen, denn auf den meist freien Straßen kam ich gut voran. Lediglich auf einigen Nebenstraßen lag eine festgefahrene Schneedecke, welche durch die Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages aufgeweicht wurde.

Immerhin war ich fast der einzige Radsportler auf der Piste. Nur bei Großerkmannsdorf traf ich einen anderen Fahrer auf seiner Nachmittagsrunde. Die meisten Autofahrer glotzten bloß, einige wenige mußten mir zeigen, wo ihr Vogel wohnt, doch auch anerkennende Daumen sah ich. Es ist halt nicht unbedingt das Ausflugswetter für Warmduscher und Weicheier.

Heute dagegen gab es das komplette Wohlfühl-Programm. Gemeinsam mit einer Freundin ging es in die Toskana-Therme nach Bad Schandau. Schwimmen, Sich-treiben-lassen im badewannenwarmen Solebecken und Sauna waren das krasse Gegenteil zu meinen sonnabendlichen Aktivitäten.

Doch am Nachmittag kam bereits neuer Schnee in Massen. Mal sehen, wie sich in der kommenden Woche die Lage entwickeln wird.

Track der Handbiketour vom 8.12.2012

7. Dezember 2012

Video zu Rolliwanderung W36

Ende November konnte ich endlich nach längerer Zeit wieder mit Freunden auf die höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz wandern. Die Tour W36: Auf den Großen Zschirnstein ist zwar konditionell sehr anspruchsvoll, trotzdem aber genau das richtige für kühle Tage.

Nur schade, daß diesmal keine gute Sicht war. Aber das Video soll sowieso eher mit den zu erwartenden Herausforderungen vertraut machen. - Das tolle Panorama bleibt als Überraschung für den erfolgreichen Gipfelstürmer.

Hier gibt's etwas für Augen und Ohren:



2. Dezember 2012

Schneller als gedacht

Der operative Eingriff verlief besser als zunächst befürchtet, so daß ich heute bereits aus der Klinik nach Hause entlassen werden konnte. Wenn es weiter so flott vorangeht und es keine Komplikationen gibt, kann ich  am zweiten Advent wieder munter durch die Gegend touren.

Überdies habe ich witterungstechnisch sowieso nicht viel verpaßt. Erst Regen, dann Kälte und Schnee. Am Wochenende schien dann zwar die Sonne, doch Skifahren wäre sicher sinnvoller gewesen, als mit dem Rad unterwegs zu sein.

Zu Hause konnte ich heute an einem geplanten Vortrag weiterarbeiten. Solche Arbeiten schiebe ich gern vor mir her. Auch deshalb war die selbstauferlegte Ausgangssperre gar nicht so schlecht.

26. November 2012

Dreierpack

In der kommenden Woche muß ich zu einer Operation ins Krankenhaus und falle danach wohl etwas länger aus. Deshalb habe ich mir in den vergangenen Tagen etwas "Vorlauf" geschaffen, von dem ich dann in den Tagen der erzwungenen Untätigkeit zehren kann.

Für das Bonusprogramm meiner Krankenkasse benötige ich eine ärztliche Bestätigung meines Körpergewichts.  Das läßt sich ja für uns nur mittels einer Sitzwaage feststellen - von der es eine in der Klinik meiner Erstrehabilitation in Kreischa gibt. Das wunderschöne Wetter am Freitag lud geradezu ein, diesen Weg mit dem Handbike zu besorgen. Ein, zwei kleine Zackel drangehängt, und schon ist eine entspannte Nachmittagsrunde zusammengekommen. Dazwischen gab es leckere Torte, die mir die befreundete Oberärztin aus der Bavaria-Klinik spendierte. Die Kalorienbombe konnte ich guten Gewissens genießen, denn mein Kampfgewicht ist mit 58,5kg auf 1,66m Körpergröße nahezu optimal.

Am darauffolgenden Tag habe ich dann die Tour durch Böhmen gemacht, welche ich eigentlich bereits am Buß- und Bettag mit meinem Dresdener Sportfreund fahren wollte. Es war zwar ziemlich windig, doch auch mild. Einer der letzten Tage vielleicht, an denen im alten Jahr noch diese Runde möglich ist. Logisch, daß ich da nicht warten wollte, bis bzw. ob es bei Börni 2012 noch mit einer gemeinsamen Ausfahrt klappt. Ich würde die Tour auch immer wieder auf's neue fahren, denn sie gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten Radwanderungen durch die Böhmische Schweiz. Mit dem Start- und Zielpunkt Bad Schandau ist die Strecke nur 65km lang, was dann auch für weniger ambitionierte Fahrer möglich sein dürfte.

Auf dem Gipfel des Großen Zschirnsteins
Gestern gab es dann für mich die nächste Premiere: eine kombinierte Handbike- und Rollitour zum Großen Zschirnstein. Ich brauchte unbedingt noch etwas Auslauf mit dem Rad. Doch da die mit knapp 562m ü. NHN höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz (höchster Berg des Elbsandsteingebirges: Hoher Schneeberg / Děčínský Sněžník mit 723m ü. NHN) nur über schwieriges und teils steiles Terrain zu erreichen ist, mußte ich in Kleingießhübel auf den geländegängigen Rolli umsteigen. Vielleicht geht diese Tour auch ohne Hilfe mit einem "echten" Offroad-Handbike, aber das konnte ich bisher wegen der fehlenden Ausrüstung noch nicht ausprobieren. Eine Beschreibung dieser Rolliwanderung ist auf meiner Homepage zu finden. Demnächst wird es dazu wohl ebenfalls einen kurzen Film geben, denn ich hatte natürlich die Videokamera mit dabei. Möglich wurde diese Kombitour, weil meine Kumpeline und ihr Freund meinen Rolli zuvor in ihrem Auto zum Ausgangsort mitgebracht hatten.

Wieder einmal hat sich mein Freeway-Lenkvorsatz im Gelände bestens bewährt. Im Gegensatz zu der Schinderei, wenn man mit dem einzelnen Rolli unterwegs ist, kann der teils geröllige bzw. extrem unebene Wanderweg damit wesentlich besser unter die Räder genommen werden. Die Steilheit mancher Abschnitte bleibt allerdings gleich ... Auf dem Rückweg mit dem Handbike über den Elbradweg hatte ich dann den Wind meist im Rücken. So bin ich bereits kurz nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause gewesen.

Jetzt sind es nur noch knapp 200km bis zum Jahressoll. 

Track der Handbiketour vom 23.11.2012

21. November 2012

Tribut an einen alten Mann

Ich hatte mich so sehr auf die Tour durch das böhmische-sächsische Grenzgebiet gefreut. Endlich wollte ich Börni mal meine Lieblingsecken im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges zeigen. Doch am vereinbarten Treffpunkt nahe des Bad Schandauer Bahnhofs kam die Ernüchterung: ich hatte die komplette Tagesmenge meiner Katheder zu Hause vergessen. - Ich glaube, ich werde langsam senil.

So mußten wir zunächst erst noch einmal zurück nach Pirna. Daß man damit das ursprüngliche Vorhaben abhaken konnte, ist naheliegend. Schließlich sind es von meiner Heimatstadt bis zur Grenze in Schmilka bereits mehr als 30km.

Naja, ich habe - glaube ich - das beste draus gemacht. Schließlich wollte ich meinem Begleiter doch etwas bieten. Im zweiten Anlauf sind wir deshalb auf zwei meiner Lieblingsstrecken in der Vorderen Sächsischen Schweiz gefahren. Das ist zum einen die Radroute im Nationalpark von Stadt Wehlen zur Basteiaussicht (in Gegenrichtung auch beschrieben im Tourenvorschlag H2: Von der Bastei nach Stadt Wehlen), zum anderen der für Fahrräder gesperrte Wanderweg durch das Polenztal zwischen Wartenbergstraße und Porschdorf (auch beschrieben im Tourenvorschlag H11: Durch Polenz- und Lachsbachtal).

Die Wege führen teilweise durch tiefe Schluchten, vorbei an Felsen unmittelbar neben dem Wegesrand auf meist gut befahrbaren Untergrund. Lediglich im Polenztal muß man sich an drei Stellen über Felsschwellen bzw. kleinere Felsblöcke mühen, die dazu allerdings ein geländegängiges Handbike erfordern.

Der letzte Anstieg von Königstein-Hütten bis nach Langenhennersdorf diente eigentlich nur noch zur Verbesserung der Höhenmeterbilanz. Für meinen Sportfreund sind die 14% eine echte Herausforderung gewesen, muß er doch momentan wegen einer nicht optimal funktionierenden Schaltung auf die Verwendung des größten Blattes seiner Kassette verzichten. - Und das bei Touren mit mir... Der Arme!

Track der Handbiketour vom 21.11.2012

19. November 2012

Typisch November

Bevor ich am Sonnabendnachmittag mit einer Freundin zu Veranstaltungen des Bergfilmfestivals "Bergsichten" in Dresden verabredet war, blieb noch Zeit für eine Morgenrunde mit dem Handbike durch das Elbsandsteingebirge. Zu früher Stunde ist man ganz alleine auf weiter Flur. Auch die Witterungsbedingungen sind nun nicht mehr jedermanns Sache, besonders dann, wenn die Tage kürzer und ziemlich grau sind.

Ich habe gleich die Gelegenheit genutzt, um nachzusehen, wie weit die Bauarbeiten auf dem kleinen Sträßchen zwischen Porschdorf und Kohlmühle im Sebnitztal (s. Track vom 17.11., km 18 - 20) vorangeschritten sind. Dort wird schon seit mehr als einem Jahr gebaut, so daß selbst mit dem Rad bisher kein Durchkommen war. Vorgestern jedoch konnte ich endlich wieder im Tal nach Kohlmühle fahren, denn die Reparaturen sind fast abgeschlossen.  Es scheint nur noch die Schwarzdecke zu fehlen, so daß die Verkehrsverbindung vermutlich noch in diesem Jahr wieder freigegeben werden dürfte.

Da ich abends dann erst ziemlich spät ins Bett gekommen bin, ging es bei mir am Sonntag ebenfalls erst recht spät auf Tour. Überdies kostet es auch mich bei diesem typischen Novemberwetter einige Überwindung. Kalt, windig, trübe - das sind nicht unbedingt die Zutaten für eine entspannte Fahrt. Allerdings bin ich noch ein paar hundert Kilometer vom Jahressoll entfernt, und Ende November muß ich einige Tage wegen einer geplanten Operation pausieren.

Da hilft es immer, wenn man sich ein Wunschziel "zur Belohnung" am Ende der Strecke auf die Liste setzt. Bei mir war es in diesem Fall der Rabenauer Grund. Dieses wildromantische Tal zwischen Rabenau und dem Freitaler Ortsteil Cossmannsdorf (s. Track vom 18.11., km 69,5 - 73) ist wunderbar zu befahren und unbedingt eine Empfehlung, selbst als Rolliwanderung. Eisenbahnfreaks finden hier ebenfalls tolle Motive, denn durch das Tal fahren - teils unmittelbar neben dem Wanderweg - auch noch die Dampflokzüge der Weißeritztalbahn.

Im Frühjahr, wenn wieder das frische Grün sprießt, werde ich bestimmt noch einmal dorthin kommen. Dann will ich die Tour mit ein paar bewegten Bildern dokumentieren.

Track der Handbiketour vom 17.11.2011
Track der Handbiketour vom 18.11.2011

13. November 2012

Artikel im "Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz" 2013

Bereits seit vielen Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen den Machern unseres regionalen Urlaubsmagazins und mir. Regelmäßig schreibe ich Beiträge zum Thema "Barrierefreier Tourismus" für die Publikation des Tourismusverbands Sächsische Schweiz.

In der aktuellen Ausgabe für das Urlaubsjahr 2013 stehen barrierefrei zugängliche Aussichtspunkte meiner Heimatregion im Fokus. Auch wenn ich mich dabei auf eine kleine Auswahl beschränken mußte, diese Ziele sind garantiert lohnenswert.

Wer den Artikel lesen möchte, klickt am besten mit der rechten Maustaste auf das Bild und wählt aus dem Kontextmenü dann "Link in neuem Fenster öffnen".

11. November 2012

Fehleinschätzung

Leichter Regen bei ungefähr 6°C. Selbst ich fahre bei solchen Wetter nicht im Handbike durch die Weltgeschichte. Eigentlich. Aber manchmal liege ich mit meinen Prognosen auch daneben.

Sonnabends jedenfalls war es noch ganz nett. Der stürmische Südostwind machte mir auf dem Hinweg allerdings ziemlich zu schaffen, und auf der Paßhöhe bei Nollendorf (Nakléřov) mußte ich durch aufliegende Wolken. Zum vermutlich letzten Mal bin ich durch mein "geheimes" Reich zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Aussig (Ústí n.L.) gefahren, eine meiner Lieblingsgegenden im gut zu erreichenden Teil des Böhmischen Mittelgebirges.


Die einzige brenzlige Situation erlebte ich dort bei dem Reitausflug einer großen Gruppe von Frauen und Mädchen. Obwohl ich anhielt, um die Pferde von der Straße auf die Wiese zu lassen, sah mich wohl eines der Vierbeiner (ein Hengst?) als Gefahr oder Konkurrenten an. Er kam auf mich zu und drehte mir dann seine Rückseite zu. Vermutlich wollte der Gaul ausschlagen. Da habe ich mich aber hinter meine Maschine abgeduckt, denn die Reiterin hatte das Tier offenbar nicht im Griff! Schließlich gelang es ihr, den Schimmel abzudrängen, danach stieg sie ab und führte ihn beiseite. - Offensichtlich war es ihr auch nicht egal gewesen.

Kurz nachdem ich wieder in Pirna war, fing es an zu regnen. Glück gehabt!

Heute dagegen bin ich ordentlich naß geworden. Zwar hatte ich morgens das Wetterradar studiert, auf Basis der Bilder fiel die eigene Vorhersage deshalb gar nicht so schlecht aus. Immerhin habe ich auf der Tour auch noch einmal die Strecke durch das Schwarzbachtal (s. Track vom 11.11.2012, km 32-35) getestet. Nach Zerstörung der alten Brücke durch Unwetter im Jahr 2009 wurde diese neu errichtet. Leider ist sie nun nicht mehr für Rollis oder Handbikes zu überqueren, denn es gibt auf der eine Seite eine sehr hohe Stufe. Überall werden Barrieren beseitigt, nur dort bekommt man es nicht gebacken! Frustrierend.

Also mußte ich wieder zurück, was mich aufgrund des schlechten Untergrunds viel Zeit kostete. Kurz vor Ulbersdorf wurde es allmählich feucht. Trotzdem wollte ich wenigstens noch den Abstecher zur Kuhstallhöhle machen. Auch hier werde ich wohl in diesem Jahr zum letzten Mal gewesen sein.

Danach brach ich wegen des stärker werdenden Regens meinen Ausflug ab und rollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Aufgrund der Nässe fuhr ich etwas langsamer, um nicht komplett durchgespült zu werden. Das dauert zwar etwas länger, erhält aber wenigstens die Illusion, daß das Wetter gar nicht so schlecht ist. Zuhause war ich dann trotzdem naß bis auf die Knochen.

Track der Handbiketour vom 10.11.2012
Track der Handbiketour vom 11.11.2012

4. November 2012

Wie die Katze...

..., die um den heißen Brei herumschleicht - so könnte derjenige von mir denken, wer sich meine Handbiketour vom Sonnabend anschaut. Da bin ich nämlich einmal rund um Dresden gefahren

Ursprünglich wollte ich ja nach Moritzburg. Doch da noch eine Ecke dran und dorthin ein Abstecher - schließlich bin ich gar nicht durch den Ort gekommen. Weil ich ab Coswig dann nicht nur im Elbtal zurückfahren wollte, fuhr ich über den Hügel nach Freital, weiter nach Possendorf und schließlich noch durch die ausgedehnten Obstplantagen zwischen Kreischa und Dohna.

Die letzten Kilometer rollte ich im Dunkeln, denn ich war morgens ziemlich spät losgefahren. Aber mit Beleuchtung ist das kein Problem. Überdies habe ich mir inzwischen ein Radtrikot zugelegt, womit ich auch bei diesen Bedingungen nicht zu übersehen sein sollte. Auf künftigen Langstreckentouren wird dieses Kleidungsstück für mich quasi obligatorisch sein.

Wettertechnisch war die Tour ziemlich durchwachsen, es gab hin und wieder leichten Regen und die letzten 20 Minuten davon etwas mehr. Immerhin noch besser als heute. Da ich keine Lust auf einen Waschgang habe, mache ich deshalb "Haushaltstag".

Track der Handbiketour vom 3.11.2012

1. November 2012

Artikel für Sonderausgabe der Gelben Seiten

Anläßlich des Bergfilmfestivals "Bergsichten" gibt der für die regionalen Gelben Seiten verantwortliche SachsenVerlag auch 2012 eine Sonderausgabe heraus. Dieses Heft ist eine kleine Informationsbroschüre mit Tips und Beiträgen zum Thema "Outdoor" in der näheren und weiteren Umgebung von Dresden.

Mich hatte die Redakteurin ebenfalls um einen kurzen Beitrag zum barrierefreien Wandern gebeten. Diesem Ansinnen bin ich natürlich gern nachgekommen, gibt es doch in der Sächsischen Schweiz viele Möglichkeiten für Erkundungen im Rollstuhl oder Handbike.

Rechts ist der durch die Redaktion überarbeitete Artikel zu finden. Anklicken öffnet das Bild (ggf. durch Klicken mit rechter Maustaste "Link in neuem Fenster öffnen" auswählen).

31. Oktober 2012

Herbstausklang

Der Winter hat sich wieder etwas zurückgezogen. Zwar konnte ich heute meine Tour nicht so fahren, wie ich es mir ursprünglich vorgenommen hatte. Denn in den schattigen Tälern und teilweise auch auf offenen Flächen, wo der Wind Schneewehen auftürmen konnte, gab es immer noch kein Durchkommen.

Doch bei dem meist sonnigen Wetter boten sich genügend Alternativen an. Und die Berge lassen sich bei diesen Temperaturen beinahe schon entspannt fahren. Selbst der 14%er aus dem Elbtal heraus von Krippen nach Kleinhennersdorf war diesmal keine schweißtreibende Angelegenheit.

Jetzt geht es gleich zu Freunden. Sie haben mich zum Spieleabend und leckerem Essen eingeladen. Der entspannte Ausklang eines tollen Tages. Ich freue mich schon drauf.

Track der Handbiketour vom 31.10.2012

29. Oktober 2012

Video: Pässe im Doppelpack - Umbrail und Stelvio

Die dritte diesjährige Pässefahrt mit meinem Schweizer Sportfreund bot auch für mich eine Premiere. Zwar bin eine ganz ähnliche Tour bereits 2005 schon einmal gefahren, doch bei Schnee war ich noch nie auf einem Alpenpaß.

Vom Sommer in den Winter und wieder zurück. - Das besondere Flair einer solchen Befahrung kann auch ein Video nur sehr eingeschränkt vermitteln. Ich versuche es trotzdem, denn gerade zum jährlich stattfindenden kraftverkehrsfreien Stilfserjoch-Radtag ist die Tour durchaus eine Empfehlung für ambitionierte Handbiker:



Hinweis: Auch bei diesem Video konnten trotz der Ausgleichsfunktion einer neuen Software nicht alle durch die Unebenheiten der Straße bedingten Verwackelungen korrigiert werden. Ich hoffe, das Ergebnis ist trotzdem akzeptabel.

28. Oktober 2012

Wunderweiße Winterwelt

Es ist kalt geworden! Noch am vergangenen Sonntag bin ich bei Temperaturen von über 20°C durch das Osterzgebirge gekurvt. Heute dagegen ist das Thermometer nicht über 4°C gestiegen.

Überdies brachte der niederschlagsreiche Sonnabend Schnee bis ins Elbtal. Wegen des Mistwetters konnte ich an diesem Tag auch nicht mit dem Bike zum Mechaniker fahren, sondern mußte - und das kann ich eigentlich gar nicht leiden - mein Gefährt mit dem Auto zur Wartung nach Dresden bei den Jungs von Meißner Räder vorbeibringen. Dabei klärte sich auch das immer stärker werdende Knacken und Ruckeln "im Getriebe". Die Kette war total fertig, also überdehnt. Nach dem Bremsbelagwechsel ersetzte "mein" Mann in der Werkstatt also diese auch noch - mit umwerfenden Erfolg. Heute lief der Antrieb so rund, wie lange nicht mehr.

Nur die Kälte ist wieder gewöhnungsbedürftig. Doch beim Bergauffahren rollt es dafür umso besser. Durch eine verschneite Landschaft, die eher an Januar oder Februar erinnerte, kletterte ich bis auf über 600m ü. NHN. War die Schneedecke im Elbsandsteingebirge zwar geschlossen, doch dünn, sah es bei Liebenau schon beinahe so aus, als ob man dort bald Ski fahren könnte. Bei Sonne wirkte alles noch viel zauberhafter. Wann war schon mal die Festung Königstein Ende Oktober im Winterkleid?!


Die langen Abfahrten auf dem Rückweg brachten mich kräftig ins Schlottern. Da war die große Tasse Kakao während des Zwischenstops bei Freunden in Gombsen hochwillkommen. Es wird eben doch noch etwas dauern, bis mir das kalte Wetter nichts mehr ausmacht. Wie jedes Jahr.

22. Oktober 2012

Tourenplanung für Fortgeschrittene

Ein goldenes Herbstwochenende ist vorbei. Allerdings gab es nur in bestimmten Regionen Sonne satt. Wenn man unter strahlend blauem Himmel seine Bahnen ziehen wollte, mußte man sich bei der Tourenplanung auf seine Intuition verlassen.

Am Freitag war es noch relativ einfach. Nach einem verkürzten Arbeitstag habe ich mich auf's Handbike geschwungen und eine Runde durch das sächsisch-böhmische Grenzgebiet gemacht. Da ich erst kurz nach dem Mittag losgefahren bin, war bereits alles in der Wetterküche gekocht. Schön war in diesem Tag vor allem die Ruhe und Abgeschiedenheit in den Grenzwäldern zwischen Biela- und Bahratal. Abends bin ich zwar in die Dunkelheit gekommen, aber mit meiner hellen Beleuchtung ist das kein Problem.

Am Sonnabend begleitete ich wieder mal als Nationalparkführer die Gruppe des Selbsthilfenetzwerks Dresden sowie tschechische Projektpartner, diesmal auf der Wanderung zur Brandaussicht. Nachdem sich die Morgennebel verzogen hatten, wanderten wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen durch herrlich bunten Wald zum Aussichtspunkt. Besonderer Höhepunkt war für mich der kurze Abstecher zur Aussicht über den Hafersäcken. Die letzten Meter auf das Felsriff - also zu meinem Standort auf dem Bild - ist für Rollifahrer nur mit ausgiebiger Unterstützung zu bewältigen, weil dabei etliche Absätze und freiliegende Wurzeln in abschüssigem Gelände überwunden werden müssen. Der Ausblick auf die Felsenwelt über dem Tiefen Grund und den buntgefärbten Laubwald ist dafür umso schöner.

Gestern nun habe ich alles richtig gemacht. Während mein Bruder und seine Frau, die in der Hinteren Sächsischen Schweiz mit Freunden klettern waren, über den ganzen Tag dauerndes trübes und nebeliges Herbstwetter klagten, habe ich mir im Erzgebirge die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Es war so warm, daß ich ab Mittag dann sogar nur kurzärmelig gefahren bin. Auch die Sicht war recht gut, nur das Elbtal lag unter einer scharf abgegrenzten Dunstglocke. Das typische Bild einer Inversionswetterlage. Jedenfalls konnte man das auf einer Anhöhe malerisch gelegene Frauenstein bereits von weitem sehen. Auf den heutzutage zum Teil nur gering bewaldeten Höhenzügen wurde das Bergauffahren wieder eine ordentlich schweißtreibende Angelegenheit. Dafür ging es dann im Müglitztal mehr als 30km nur bergab.

Einziges Problem: Da die Bremsbeläge meiner Scheibenbremse während der Tour inwischen wieder bis aufs Trägermedium abgenutzt sind, durfte ich auf den letzten 50km nur noch mit der Feststellbremse bremsen, um nicht die Bremsscheibe zu schädigen. Da kann man die Berge nicht mit vollem Karacho hinunterdüsen.

Track der Handbiketour vom 19.10.2012
Track der Rolliwanderung vom 20.10.2012
Track der Handbiketour vom 21.10.2012

14. Oktober 2012

So und so

Was war das für ein schönes Wetter am Sonnabend! Eigentlich absolut untypisch, daß ich an diesem Tag nicht mit dem Handbike unterwegs war.

Doch am Freitag hatte ich eine Verabredung mit Mitstreitern einer für nächsten Sommer geplanten Tour. Wir wollten uns auf der Messe REHACARE in Düsseldorf treffen. Für mich der nächste Weg. Mehr als 1300km für Hin- und Rückweg. Erst Sonnabend früh war ich wieder zuhause und habe mich dann erst mal in die Kiste verkrochen.

Immerhin konnten bei dem Treffen etliche Fragen geklärt und die Vorstellungen der möglichen Teilnehmer zum Projekt miteinander abgeglichen werden. Als ich auf dem Rückweg dann mitten in der Nacht 3 Stunden im Stau auf der Autobahn steckte, gab es für mich genug Zeit, mir alles noch einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen. Aus meiner Perspektive ist unter den definierten Voraussetzungen für mich nur eine Entscheidung möglich, auch wenn diese für die meisten anderen wohl eher unerwartet kommen wird.

Vor und nach dem Gespräch hatte ich genug Zeit, mir auf der Messe einen Überblick zu verschaffen. Besonders war ich natürlich an allem zum Thema "Handbike" interessiert. Einige interessante konstruktive Lösungen, wie z.B. die Montage von Scheibenbremsen an Hinterrädern durch die Fa. Praschberger war mindestens genauso interessant, wie das Probeliegen im Liegebike von Lars Hoffmann bei Sopur. Bis dahin konnte ich mir nämlich nicht vorstellen, wie man in dieser Position noch genug Druck auf die Kurbel bekommt. Mit dem damit verbundenen Aha-Effekt kann ich nun auch die Machbarkeit der steilen Anstiege, die Manfred Putz mit so einem Bike gefahren ist, nachvollziehen.

Unangenehm überrascht war ich von der Arroganz und Selbstbeweihräucherung des rollifahrenden Messestandbetreuers einer anderen großen Firma, der auf meine kritischen Anmerkungen zu einem vorgestellten Prototypen mir zwischen den Worten zu verstehen gab, daß ich von der Materie überhaupt keine Ahnung hätte. - Ich habe darauf verzichtet, mich ihm persönlich vorzustellen. Wer so auf unangenehme Fragen reagiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit seinen Produkten die Zielgruppe nicht erreicht.

Heute konnte ich dann endlich noch ein paar Kilometer mit dem Handbike fahren. Es ging nordwärts bis Pulsnitz und Panschwitz-Kuckau. Im verschlafenen Ortsteil Neustädtel (sorbisch: Nowe Městačko) sah ich dieses kleine Gehöft, welches inzwischen unbewohnt ist. Ein Anblick wie im Märchen, obwohl von den verlassenen Gebäuden im stillen Tal eine leise Melancholie ausgeht. Im Herbst legt sich bei mir so etwas immer auf's Gemüt.

Track der Handbiketour vom 14.10.2012

9. Oktober 2012

San Bernardino - das Video zur Handbiketour

Zwei von drei. - Das jetzt fertiggestellte Video von den diesjährigen Pässefahrten mit Rudy in der Schweiz berichtet von unserer Fahrt durch das Hinterrheintal zum San-Bernardino-Paß. Da wir in Thusis gestartet sind, haben wir außerdem noch die berühmte Via-Mala-Schlucht durchquert.

Besonders bemerkenswert an dieser Tour war das extrem geringe Verkehrsaufkommen auf der gewählten Route. Abgesehen davon sind die Steigungen meist durchaus moderat, so daß auch Einsteiger bei Paßfahrten hier ihren Spaß haben dürften. Man kann nämlich alternativ z.B. auch Splügen als Ausgangsort wählen.

Einige Impressionen der Fahrt zeigt das nachfolgende Video. Für Rudy und mich verbindet sich damit auch die Erinnerung an einen wunderschönen Tag:



Nachtrag: Auch hier habe ich wegen unerwünschter Effekte auf die automatische Bildkorrektur bei YouTube verzichtet. Deshalb ruckelt es manchmal ein bißchen mehr.

8. Oktober 2012

Freundschaftsbesuch

Das vergangene Wochenende habe ich etwas ruhiger angehen lassen.

Zwar war am Sonnabend fast den ganzen Tag über sehr angenehmes Wetter, doch am späten Nachmittag wollten mich mein tschechischer Freund Láďa und seine Frau bei mir zuhause besuchen. So gönnte ich dem Körper die willkommene Erholung und arbeitete lieber weiter an meiner Urlaubsdokumentation.

Später ließen wir es uns bei Kaffee und Kuchen gutgehen und schmiedeten neue Pläne für das kommende Jahr. Zwar ist mein Sportfreund wegen einer langwierigen Rückenverletzung immer noch außer Gefecht gesetzt, so daß es weiterhin nicht mit gemeinsamen Tagestouren klappt. Doch im nächsten Frühjahr wird sicher alles wieder rund laufen. Dann sind die Toskana und eine Böhmerwalddurchquerung gesetzt. - Im Gegensatz zu unzählig vielen Zeitgenossen kann ich mich bei Láďa auf ein gegebenes Wort hundertprozentig verlassen. Endgültig hat das seine Unterstützung bei meiner Teilnahme am Styrkeprøven bewiesen.

Der Sonnatg begann ziemlich regnerisch. Deshalb bin ich auch erst relativ spät auf die Piste. Das macht sich bei mir immer bemerkbar, denn dann habe ich nicht den gleichen Elan. Zudem läuft das Lager an der Kurbel unrund. Da wird wohl demnächst Handlungsbedarf sein.

So habe ich gleich noch eine Offroad-Erkundung im Schneeberger Gebiet angehängt. Dort will ich eventuell auch mal im Winter mit den Langläufern hin. Der gestrige Vorstoß endete jedoch an einer extrem steilen Schotterauffahrt. Der Hang ist auch nicht mit Skiern zu befahren. Immerhin weiß ich nun dank des aufgezeichneten GPS-Tracks um alternative Möglichkeiten. Die werde ich vielleicht noch einmal vor dem Winter in Begleitung von Fußgängern austesten. Allein ist das zu riskant.

Track der Handbiketour vom 07.10.2012

4. Oktober 2012

Feiertagsvergnügen

Endlich ist das Handbike meines Begleiters auf einigen diesjährigen Handbiketouren wieder fahrbereit. Nach einem Fahrmanöver mit unglücklichem Ausgang mußte er es erst mal wieder in Schuß bringen.

Deshalb haben wir das wunderbare Wetter am Tag der Deutschen Einheit gleich für eine Tour in das Gebiet zwischen Tharandt und Meißen genutzt. Wenige und meist flache Anstiege sowie lange Abfahrten machten die Fahrt nicht nur sehr schnell, sondern auch recht entspannt. Genau das richtige für jemanden, der zwei Monate nicht fahren konnte.

Besonders schön und mir teilweise bisher noch unbekannt war die lange Abfahrt von Dittmannsdorf nach Nossen (s. Track km 54 - 68). Ein Stück fährt man dabei auf dem Muldental-Radweg mit ausgezeichnetem Belag.

Nachdem wir uns in Dresden voneinander verabschiedet hatten, bin ich dann noch einmal ins Schönfelder Hochland gefahren, um meine Höhenmeterbilanz etwas aufzubessern. Außerdem wollte ich die optimalen Radfahrer-Bedingungen ausgiebig nutzen. Vielleicht war das ja der letzte Tag im Jahr, an dem man mit dem Kurzarmtrikot fahren konnte.

Track der Handbiketour vom 03.10.2012

30. September 2012

In der Kühle des Morgens

Die Temperaturen im einstelligen Bereich - daran werde ich mich allmählich wieder gewöhnen müssen. Noch jedoch ist es nur der Morgen nach einer sternklaren und vollmondhellen Nacht, doch vor Anbruch der achten Stunde dreht sich bei mir inzwischen kein Rad. So viel Zeit braucht auch die Sonne.

Immerhin, das Wetter ließ an diesem Wochenende nichts zu wünschen übrig. Kein Wunder, daß ich da sogar im Osterzgebirge auf 800m ü. NHN noch mit Kurzarmtrikot fahren konnte. Meinen Ausflug dorthin habe ich gleich als Erkundungsfahrt genutzt. Einige der Radtrassen werden nämlich bei Schnee als Langlaufloipen präpariert. Die Herausforderung besteht nun darin, geeignete Wege zum Skifahren zu finden, denn einige Anstiege und vor allem Abfahrten sind (noch) nicht so ohne weitere für einen ungeübten Fahrer wie mich im Langlaufschlitten zu bewältigen. - Ergebnis: Gesehen und für machbar befunden... Im kommenden Winter werde ich meine gestrigen Erkenntnisse auf Praxistauglichkeit testen.

Heute zog es mich wieder in die Hintere Sächsische und Böhmische Schweiz. Die Verabredung mit Schwägerin und Bruder war ein willkommener Grund, den bisher selten befahrenen Weg aus dem Khaatal (Kyjovské údolí) nach Hemmehübel (Kopec) zu befahren (s. Track der Tour vom 30.09., km 46 - 49). Weil dieser ziemlich schotterig ist, mache ich sonst immer einen weiten Bogen um ihn.

Erstaunlicherweise habe ich meine Leute ohne große Mühe gefunden. Sie waren gemeinsam mit ihren Seilgefährten in Sichtweite des Weges klettern. Bei der Weitläufigkeit des Gebiets fast ein kleines Wunder.

Später bin ich dann noch über Kunnersdorf (Kunratice) nach Schluckenau (Šluknov) gefahren. Ich war ziemlich erstaunt, in dem abgelegenen Gebiet mehrmals Gruppen von deutschen Radfahrern zu treffen. Sonst bin ich immer in Böhmen der einzige auf weiter Flur. Vielleicht hat sich mittlerweile herumgesprochen, daß es sich hier herrlich und nahezu ungestört vom Kraftverkehr radeln läßt.

Track der Handbiketour vom 29.09.2012
Track der Handbiketour vom 30.09.2012

27. September 2012

Die Handbiketour zum Sustenpaß auf Video

Es ist geschafft! Das erste von drei Videos über Pässefahrten während meines diesjährigen Alpenurlaubs ist fertig. Dankbares Motiv war - wie auch bei den vorangegangenen Pässe-Videos - mein Schweizer Sportfreund Rudy, mit dem ich die Tour gemeinsam bewältigt habe.

Besonders beeindruckend an dieser Befahrung waren die vielen Tunnel, die nicht selten kurz aufeinanderfolgten. Die Auffahrt aus Richtung Innertkirchen ist zwar konditionell sehr anspruchsvoll, dafür aber auch wirklich großartig.

Am besten, ihr überzeugt euch selbst davon:

Übrigens: Ich habe die automatische Bildstabilisierungsfunktion von YouTube diesmal nicht verwendet, da sie bei kurz vor der Linse befindlichen Objekten skurrile Verzerrungen bewirkt. Deshalb verformt sich z.B. ein kreisrundes Rad während der Fahrt zu einem Oval oder schlägt nach der Seite aus. - Das Wackeln stellt für mich das kleinere Übel dar.

24. September 2012

Die Luft ist raus!

Am vergangenen Wochenende war ich wieder zwei Tage lang mit meinen Leuten aus dem Erzgebirge unterwegs. Übernachtet haben wir in der sehr empfehlenswerten Brandbaude bei der gleichnamigen Aussicht unweit von Hohnstein.

Leider sind die Übernachtungsquartiere nicht barrierefrei zugänglich, sonst würde ich dort öfter mal zum Schlafen zu Gast sein. Zumal bei dem umwerfenden Panorama an einem schönen Herbstmorgen! Das Quartier ist eine echte Alternative für Preisbewußte. Deshalb aber auch sehr beliebt, weswegen man dort mindestens 9 Monate, besser 1 Jahr im Voraus reservieren sollte.

Auf der Anfahrt hat mich diesmal die Defekthexe ordentlich geärgert. So sehr, daß sogar noch ein ungeplanter Reifenwechsel notwendig wurde, weil die Seitenwand des Mantels - vermutlich durch einen spitzen Schotterstein - aufgeschnitten war.

Aber da die Truppe inzwischen sowieso sehr stark geschmolzen ist, habe ich die längere Zwangspause nicht so verbissen gesehen. Am zweiten Tag sind wir dann nur noch zu fünft in Pirna angekommen. Was nützt da eine aufwendige Planung und die schönste Strecke, wenn schlußendlich nur (noch) wenig Interesse an einer gemeinsamen Ausfahrt besteht?! - Ich habe andere Möglichkeiten, und wenn Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis mehr zueinander stehen, dann bleibt es eben. Es war auf absehbare Zeit das letzte Mal, daß ich für die Chemnitzer etwas organisiert habe.

Im nächsten Frühjahr geht es mit meinem Sportfreund Lad'a in den tschechischen Böhmerwald auf Mehrtagestour. Darauf freue ich mich schon jetzt. Und wenn das Großprojekt im kommenden Sommer klappen würde, wäre das ebenfalls klasse. Außerdem stehen ein paar Aktivitäten für verschiedene Tourismusorganisationen sowie diverse Veröffentlichungen an. Da muß ich etwas auslichten, um nicht völlig aufgerieben zu werden. - Ein bißchen Spaß will ich ja auch noch haben.

Track der Handbiketour vom 22.09.2012
Track der Handbiketour vom 23.09.2012

18. September 2012

Video zu Rolliwanderung W21

Kurz vor meinem Urlaub bin ich noch einmal in meiner Funktion als Nationalparkführer mit einer Gruppe von Leuten mit Handicap sowie deutschen und tschechischen Projektbetreuern im Elbsandsteingebirge auf Tour gewesen. An einem wunderschönen Tag testeten wir den Routenvorschlag W21: Durch die Affensteine.

Natürlich war das eine tolle Möglichkeit, diese anspruchvolle, aber sehr schöne Wanderung in einem Video festzuhalten. Einige Teilnehmer kommen sehr gut mit der Kamera klar und haben auch den richtigen Blick für's Motiv.

Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen:

17. September 2012

Auf Rad"wanderung"

Da ich am Sonnabend nachmittags in der Bavaria-Klinik Kreischa zum Sommerfest des Querschnittgelähmtenzentrums vorbeischauen wollte, plante ich diesmal meine erste Wochenendtour in westliche Richtung.

Natürlich holte ich erst einmal die "Kurve über Rom", indem ich zunächst nach Osten fuhr. Auf vermeintlich altbekannten Strecken entdeckte ich diesmal zu meiner Überraschung neue Verkehrsverbindungen: einmal der einsamen Wald-/Feldweg zwischen Oberlohmen und Hohburkersdorf (s. im Track vom 15.9., km 16-19), weiter den asphaltierten Radweg nach Langenwolmsdorf  (s. im Track vom 15.9., km 30-32), und schließlich den nach einem schotterigen Waldweg asphaltierten Fahrweg bei Kleinwolmsorf (s. im Track vom 15.9., km 50-52). Hier gibt es also auch für mich noch einiges Potential für Neuland. Ich werde wiederkommen.

Leider waren in Kreischa in diesem Jahr nicht so viele der alten Bekannten von meinen bisherigen Aufenthalten. Nur einen alten Kämpen aus den Zeiten meiner Erstreha habe ich wiedergetroffen. Immerhin konnte ich eine Physiotherapeutin für ein gemeinsames Skitourenprojekt mit ihrem Freund für die kommende Saison begeistern. Darauf freue ich mich schon jetzt.

Gestern hatte ich mir zwei Ziele ausgesucht. Ich wollte wieder einmal auf dem Elbleitenweg von Schmilka zur Wildwiese (s. im Track vom 16.9., km 66-76) wandern, welche unterhalb der beeindruckenden Felswände der Schrammsteine verläuft. Ebenfalls eingeplant war ein kurzer Abstecher zum Bergwiesenfest auf der Ebenheit unterhalb des Liliensteins.


Ohne Unterstützung kann man die Wanderung in den Schrammsteinen nur mit einem offroadtauglichen Handbike und ausgefeilter Fahrtechnik bewältigen. Sind es am Anfang sehr steile und teils mit einer kombinierten Mineralstoff-/Schotterdecke befestigte Auffahrten, so müssen später Abschnitte mit losem Sand und tiefe, vom Wasser ausgewaschen Rinnen bewältigt werden. Auch denke ich, daß die Tour nur in Richtung Westen fahrbar ist, denn es gibt einmal eine ziemlich grobschotterige Abfahrt, die in Gegenrichtung vermutlich nicht zu schaffen ist.

Trotzdem ein absoluter Tip für Freunde des Fahrvergnügens abseits der Straßen. Zwar ist die Strecke für Fahrräder gesperrt, mit einem Handbike sollte die Befahrung jedoch toleriert werden, wenn man sich rücksichtsvoll verhält. Tolle Ausblick und Einblicke belohnen denjenigen, der sich an diese Tour wagt. Und falls sich jemand einmal dazu entschließt, wenn er im Elbsandsteingebirge zu Gast ist - ich stehe ihm / ihr gern als Tourenführer zur Verfügung.

Das Bergwiesenfest war dann nicht so der Bringer. Viel Kommerz, wenig Kultur, und das eigentliche Thema ist dabei fast untergegangen. Ein sogenannter "Öko"-Markt (auf dem teilweise auch nur Ramsch angeboten wurde) sollte der Sache wohl einen naturnahen Anstrich verleihen. Am meisten ärgern mich immer die Leute aus der Region, die unbedingt mit dem Auto anreisen müssen und dann alle Zufahrtsstraßen und freien Plätze blockieren.

Wir sind ja alle "öko" - nur Mühe machen darf es nicht.

Track der Handbiketour vom 15.09.2012
Track der Handbiketour vom 16.09.2012

14. September 2012

Erinnerung an schöne Tage

Etwas länger als bisher hat es gedauert: Nun ist der ausführliche Bericht zur Alpenpässejagd 2012 fertig. In diesem Jahr habe ich in den Alpen sowie im Alpenvorland  mit meinem Handbike auf 11 Fahrten 1007 Kilometer mit 16380 Höhenmetern zurückgelegt.

Für diejenigen, die nicht erst den Urlaubsbericht lesen möchten, um mehr über meine Touren zu erfahren, hier noch einmal eine kurze Übersicht mit den Links zu den Tracks bei Bikemap.net:

19.08.2012: Zürcher Oberland mit Hörnli
21.08.2012: Bodenseeumrundung nonstop
23.08.2012: Pragelpaß
25.08.2012: Brünigpaß
26.08.2012: Sustenpaß
28.08.2012: San-Bernardino-Paß
30.08.2012: Ofenpaß, Forcola di Livigno, Berninapaß
01.09.2012: Reschenpaß
02.09.2012: Umbrailpaß, Stilfser Joch
04.09.2012: Passo di Gavia
05.09.2012: Passo di Foscagno, Passo d'Eira

Rudy hat ebenfalls einige Beiträge auf seiner Website veröffentlicht, so zur Bodenseeumrundung, zum SustenSan Bernardino und Umbrail /Stilfser Joch. Am Ende der Berichte befinden sich sehr sehenswerte und kurzweilig kommentierte Fotogalerien von den Ausflügen.

Demnächst werde ich außerdem von den Pässefahrten mit meinem Schweizer Sportfreund Videos ins Netz stellen. Zu gegebener Zeit erscheint hier im Blog dazu eine Info. Ich bitte um Geduld.

11. September 2012

Urlaubsende

Heute, am letzten Tag meines Urlaubs, war ich noch einmal mit dem Handbike unterwegs. Wochentags abseits des Elbradwegs zu fahren, ist schon sehr angenehm. Kein Verkehr und das Gefühl, etwas tun zu können, wofür die meisten gerade keine Zeit haben.

Wenn dann noch die Sonne scheint und die Temparaturen im angenehmen Mitzwanziger-Bereich liegen, ist es einfach nur herrlich, Kilometer um Kilometer auf verlassenen Straßen und menschenleeren Waldwegen abzuspulen. Gerade die lange Abfahrt von Schneeberg (Sněžník) über den Cunnersdorfer Forst bis nach Königstein ist einfach nur Genuß.

Na ja, in ein paar Stunden weht der Wind wieder aus einer anderen Richtung. Dann hat der Arbeitsalltag begonnen.

Track der Handbiketour vom 11.09.2012

9. September 2012

Akklimatisationseffekt

Jedes Jahr das gleiche Phänomen: Wenn ich von meinem Alpenurlaub zurückgekommen bin, läuft es bei den ersten sich anschließenden Touren in der heimatlichen Region wie geschmiert. 

Im Hochgebirge habe ich mich längere Zeit in Höhen über 1000m ü. NHN aufgehalten und war bei meinem Pässefahrten oft bis in weit mehr als 2000m ü. NHN körperlich aktiv. Es scheint also ein ähnlicher Effekt wie beim Höhentraining der Leistungssportler einzutreten. Oder ist es doch nur die Psyche?

Jedenfalls konnte ich mich heute wieder richtig austoben. Selbst Offroad-Teilstrecken, bei denen ich zwangsläufig etwas langsamer fahren mußte, taten dem guten Schnitt keinen Abbruch. 

Im Kirnitzschtal habe ich vergeblich nach den Spuren der Erdrutsche der Unwetter während meiner urlaubsbedingten Abwesenheit gesucht. Es scheinen also alle Folgen bereits wieder gründlich beseitigt worden zu sein. Dafür gibt es eine neue Straßenbaustelle im Elbsandsteingebirge, die wohl etwas länger die von mir ziemlich oft befahrene Bielatalstraße blockieren wird. Aber wenn die Piste damit eine ebensolche Rennstrecke wie die Straße nach Cunnerdorf wird, will ich's zufrieden sein.

In der kommenden Woche muß ich mich verstärkt um die dokumentatorische Nachbereitung meines Alpenurlaubs bemühen. Vielleicht habe ich bis zum nächsten Wochenende den illustrierten Bericht fertig. 

Track der Handbiketour vom 09.09.2012

7. September 2012

"Wenn einer eine Reise tut, ..."

"...dann kann er was erzählen." Ein Zitat von Matthias Claudius - mitten aus dem Leben gegriffen. Ich jedenfalls bin wieder zurück von meiner diesjährigen Alpenreise. Es gibt viel zu berichten, doch es wird noch einige Zeit bis zur Veröffentlichung dauern.

Eine kurze Bilanz jedoch vorweg: Mit meinem Schweizer Sportfreund Rudy habe ich die Pässe Susten, San Bernardino, Umbrail sowie das Stilfser Joch bezwungen, die beiden letzteren in einer wunderschönen Winterlandschaft. Von diesen Touren gibt es neben zahlreichen Bildern auch Videosequenzen, die ich jedoch erst noch zu Filmen verarbeiten muß.

Außerdem habe ich meine "Resterschließung" von Pässen weiter vorangetrieben. Deshalb stehen bei mir zusätzlich Pragel, Brünig, Ofen, Forcola di Livigno, Bernina, Reschen, Gavia, Foscagno und Eira zu Buche. (Auf Umbrail, Stilfser Joch und Bernina war ich bereits zum zweiten Mal.)

Doch nicht allein diese trockenen Fakten sagen etwas über die Fahrt aus. Mein Tourenbegleiter wird es bestätigen: Es sind die zahlreichen Begegnungen mit den Leuten unterwegs - sowohl während der Fahrt als auch im "Basislager" - die solche Aktionen zu unvergeßlichen Erlebnissen werden lassen.
- Da waren die beiden Handwerker, die mich und mein Handbike durch den für Radfahrer inzwischen gesperrten Livignotunnel in ihrem Kleinbus mitnahmen und damit meine ursprünglich geplante Wunschtour in dieser Form erst ermöglichten.
- Da war die Wirtin des Rifugios "Bonetta" am Passo di Gavia, die mir spontan bei ziemlichen Mistwetter einen extrem leckeren Cappuccino zum Aufwärmen spendierte oder die italienische Familie im Kleinbus am Berninapass, die in wenigen Minuten mir ebenfalls einen extra starken Kaffee braute - wobei sich die Frau dafür noch entschuldigte, daß es heute nicht ihr bester Kaffee sei.
- Und da waren meine italienischen Nachbarn im Wohnmobil auf dem Zeltplatz "Cima Piazzi" bei Bormio, die mich mit typisch italienischer Gastfreundschaft im wahrsten Sinne des Wortes in ihr Gefährt zum Essen und Erzählen "einluden", obwohl nur die Tochter Englisch sprach und ihr Mann ein paar Brocken konnte. Leckeres Essen, Kaffee und etwas zum Anstoßen - bei ihnen habe ich mich richtig wohl gefühlt. Am Tag meines Abschieds wurde mir sogar noch am Auto eine guter Morgenkaffee kredenzt.

Das ist der Unterschied zwischen einem Handbike-Tourenfahrer und dem Handbike-Wettkämpfer. Auf Tour kann man sich die Zeit nehmen, um mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten. Ich genieße solche Augenblicke, erweitert man damit doch jedesmal ein wenig seinen Blickwinkel und kann sein Gegenüber an den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben lassen. Das ist für mich mindestens genauso wichtig, wie die sportliche Herausforderung.

22. August 2012

Zwischenbericht

Die ersten beiden gemeinsamen Touren mit Rudy sind nun auch schon wieder Geschichte.

Selbst die als Akklimatisationstour gedachte Ausfahrt auf das Hörnli im Zürcher Oberland hatte es ordentlich in sich. Nicht nur wegen der momentan herrschenden Hitze, sondern auch deswegen, weil der eigentliche Anstieg auf diesen Aussichtsberg über grosse Strecken unbefestigt und teils sogar etwas geröllig ist. Besonders bei den kräftigen Steigungen im unteren Teil ist das ein echtes Problem, da das Antriebsrad dort immer wieder durchdreht. Die phantastische Aussicht vom Gipfel lohnt jedoch alle vorangegangenen Mühen.

Eine Überraschung erwartete uns beim Abstieg. Eine rüstige Wanderin, die sich am Berg auskannte, erzählte uns von einer alternativen Abfahrtsmöglichkeit und half uns dann auf dem teilweise extrem steilen und schotterigen Offroadtrail in wieder besser befahrbares Gelände. Trotz des notwendigen Kriechgangs war dieser Abschnitt eine echte Bereicherung.

Übrigens: Wer möchte, kann sich direkt einige Bilder der Hörnli Tour als Slideshow oder auch Rudys Beitrag auf seiner Website anschauen. 


Nach einem Ruhetag stand dann die Bodenseeumrundung auf dem Programm. Eigentlich wollten wir bereits am Montagabend gegen 22.00 Uhr starten, um die laue Nacht zum Fahren und genügend Zeitpolster zu haben. Ein langes und heftiges Unwetter zwang uns jedoch zu warten und verschob unsere Abfahrt bis 0.30 Uhr. So mussten wir uns dann am Tage 2,5 Stunden länger von der Sonne brutzeln lassen. Geschafft und glücklich rollten wir dann am späten Nachmittag wieder in Konstanz ein. Für Rudy war es der erste lange Kanten.

Jetzt sind wir fit für die kommenden Unternehmungen.

Track der Handbiketour vom 19.08.2012
Track der Handbiketour vom 21.08.2012

18. August 2012

Aufi geht's!

Es ist wieder soweit! Heute geht es in die Schweiz zu meinem Sportfreund Rudy auf Tour in die Alpen und das Alpenvorland.

In den nächsten Wochen haben wir uns einiges vorgenommen. Zwei Projekte heben sich von den anderen Plänen etwas ab. Zum einen wollen wir gemeinsam den Bodensee nonstop im Handbike umrunden, zum anderen werden wir beim Stilfserjoch Radtag diesen vierthöchsten auf Asphaltbelag zugänglichen Punkt der Alpen anpeilen. Zu dieser Veranstaltung werden nämlich alle Straßen auf den Paß für den Kraftverkehr gesperrt, was die Bezwingung mit dem Fahrrad oder Handbike noch attraktiver macht. Hauptsache, das Wetter macht uns keinen Strich durch die Rechnung.

Vielleicht gibt es HandbikerInnnen, die uns auf die eine oder andere Tour begleiten wollen? Absolut kurzfristig und unverbindlich könnt ihr jederzeit versuchen, deswegen mit uns per e-Mail Kontakt aufzunehmen. Vor allem am Stilfser Joch könnten doch noch mehr Handbiker starten! - Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn wir nicht nur zu zweit im Hochgebirge unterwegs wären.

Mit weiteren Berichten und auch Videos müßt ihr euch nun etwas gedulden.

12. August 2012

Im Zeichen der Drei

Die Drei muß für mich eine gute Zahl sein. Zum dritten Mal bin ich nun mit dem Handbike auf den Tannenberg (Jedlová) gefahren, und zum dritten Mal war ich mit einer deutsch-tschechischen Wandergruppe des Selbsthilfenetzwerks Sachsen und ihrer tschechischen Projektpartner vom Jurta e.V. unterwegs.

Dabei begann mein Ausflug mit dem Handbike bis in den böhmischen Teil des Lausitzer Gebirges mit sehr tief hängenden Wolken, die kurz vor Sebnitz sogar etwas Nieselregen ausklinkten. Aber am mit 774m ü. NHN dritthöchsten Berg herrschten wieder ausgezeichnete Bedingungen. Selbst der unbefestigte Teil der Forststraße vom Abzweig bei der Burg Tollenstein bis zum asphaltierten letzten Teilstück ließ sich sehr gut befahren. Die letzten 700m wird es allerdings extrem steil, teilweise bis mehr als 20%. Wenn da beim Hochfahren die Kette reißt, gibt es kein Halten mehr.

Dafür lohnt aber jeder Zwischenstop, denn von der kahlen oberen Westseite des Berges kann man weit ins Land blicken. Auf dem Bild (Tip: Durch Anklicken des Bildes erfolgt vergrößerte Ansicht oder noch besser: Grafik-Link in neuem Fenster öffnen) sieht man links im Hintergrund den formschönen Rosenberg (Růžovský vrch) in der Böhmischen Schweiz sowie rechts der Bildmitte den linksansteigenden Tafelberg des Hohen Schneebergs (Děčínský Sněžník). Letztgenannter ist mit 724m ü. NHN der höchste Berg des Elbsandsteingebirges.


Der kürzeste Weg entlang der Radtrasse 3015 zum Waldsteinteich (Hraniční rybník) ist nach einem Dammbruch immer noch nicht wieder befahrbar und wird es vielleicht auch niemals mehr sein. Denn die Hinweistafeln sehen nach einer Dauerlösung aus. Eingedenk des Abenteuers bei meiner letzten Safari in diesem Gebiet, habe ich deshalb lieber den kleinen Umweg in Kauf genommen und bin auf die stark befahrene Hauptverkehrsstrecke ausgewichen.

Der "Rest" war dann wieder bestens bekanntes Gelände, wobei ich natürlich besonders die Gegend um Schemmel (Všemily), Dittersbach (Jetřichovice) und Hohenleipa (Vysoká Lípa) wegen der abwechslungsreichen Strecke liebe.

Heute gab es dafür die lang geplante Wanderung durch die Affensteine. Kurzfristig hatte ich die Strecke noch etwas geändert und auf den Unteren Affensteinweg - wie in meinem Routenvorschlag W21 beschrieben ist - verlegt. Von dort sind tolle Aussichten auf einige der bekanntesten Felsgestalten des Elbsandsteingebirges möglich. Die Kehrseite: die Tour ist konditionell und abschnittsweise vom Untergrund her sehr anspruchsvoll. Auch die An- und Abreise mit der Kirnitzschtalbahn ist nur für leichte Leute mit ausgiebiger Unterstützung und im manuellen Rollstuhl möglich.

Das herrliche Wetter und meine zahlreiche Begleitung habe ich dazu genutzt, einige bewegte Bilder aufzunehmen bzw. aufnehmen zu lassen. Irgendwann im Herbst werde ich die Sequenzen zu einem kleinen Video zusammenschneiden und kommentieren. Davor wird es wahrscheinlich nicht, denn bald bin ich ja im Urlaub. Ich bitte also um etwas Geduld.

Track der Handbiketour vom 11.08.2012
Track der Rolliwanderung vom 12.08.2012

7. August 2012

Sommer-Loch

Obwohl die Bremsbeläge noch nicht vollständig abgenutzt waren, habe ich sie gestern tauschen lassen. Wenn ich in reichlich zwei Wochen mit meinem Schweizer Sportfreund in den Alpen auf Tour bin, muß meine Bremse voll einsatzbereit sein.

Danach ging es wieder auf die Piste. Als grobes Ziel hatte ich mir Freiberg vorgenommen. Daß daraus nichts wurde, lag an dem recht feuchten Wetter. Die Temperaturen waren nämlich mit 16 - 24°C in meinem Wohlfühlbereich. Von Sommer kann man da zwar nicht reden, doch bei längeren Anstiegen mag ich es wegen der besseren Wärmeableitung etwas frischer. Allerdings mußte ich dreimal für mehr als eine Viertelstunde Zuflucht unter dem schützenden Blätterdach eines Baumes bzw. dem Dach eines Buswartehäuschens suchen, weil aus dem beginnenden Nieselregen kräftige Schauer wurden.

Hinter Dorfhain klarte es wieder auf, so daß ich einen kleinen Umweg über den Landberg bei Pohrsdorf einlegte. Von der Erhebung hat man einen fabelhaften Blick nach Norden bis weit über das Elbtal und Dresden hinaus, besonders aber nach dem vorangegangenen Regen. Über die romantisch gelegene Zschoner Mühle ging es schließlich in die Landeshauptstadt, von wo aus nur noch der Elberadweg abzuspulen war. Dort kommt man wochentags und dazu am zeitigen Abend sogar ganz leidlich voran, denn er ist frei von Sonntagsfahrern und Elberadwegtouristen der "Generation 50+".

Ein guter Wochenstart.

Track der Handbiketour vom 06.08.2012

5. August 2012

Vernunft gegen Risiko

Eigentlich wollte ich am Sonnabend wieder mal in das von mir sogenannte Tetschener Hochland fahren. Das ist ein sehr unsprüngliches Gebiet links der Elbe zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Aussig (Ústí n.L.).

Über die südöstlich von Pirna sich ausbreitenden Ebenheiten, anschließend durch das Bielatal und am Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) vorbei, war die Stadt Eulau (Jílové) auch schnell erreicht. Von dort war im tschechischen "Cykloatlas on-line" eine unbefestigte Radtrasse von Obereulau (Horní Jílové) nach Schönborn (Krásný Studenec), einem Ortsteil von Tetschen, eingezeichnet. Erst danach sollte es südlich in Richtung Malschwitz (Malšovice) gehen.

Es wurde ein zeitraubendes und schließlich erfolgloses Unterfangen. Auf Feldwegen mühte ich im Schrittempo voran, bis an einer leichten, doch nassen und lehmigen Steigung Schluß war. Bei trockenem Untergrund hätte ich vielleicht wieder einmal ein paar Meter kriechend zurückgelegt. So aber ersparte ich mir die Aktion, obwohl ich auf dem Hinweg bereits ein nervenkitzelndes Wasser-Schlamm-Hindernis (das Wasser reichte bis ca. 2cm unter meinen Sitz - und das bei 12 cm Bodenfreiheit!) überwunden hatte. Glücklicherweise war mir kurz nach dieser spektakulären Durchquerung eine Umgehungsstrecke aufgefallen, die ich dann für den Rückweg nutzen konnte.

Auch den zweiten Vorstoß nach Süden direkt nach Neu Bohmen (Nová Bohyně) brach ich schließlich ab. Hier war der steinige und teils schlammige Weg zwar relativ breit, doch dafür die lange Abfahrt für mich überhaupt nicht einsehbar. Ich wollte unbedingt vermeiden, daß ich in dem mir unbekannten Gelände in einer Mausefalle lande. Das wäre dann der Fall, wenn mir der möglicherweise erforderliche Rückweg aufgrund der Wege- und Geländebeschaffenheit allein nicht mehr möglich ist. In dieser Gegend kommt vermutlich fast nie jemand vorbei, außerdem es wäre äußerst schwierig, Helfern per Telefon meine genaue Position zu erklären.

Trotzdem, ad acta ist die Angelegenheit noch nicht gelegt. Ich werde wiederkommen, dann mit "Fußgängern". Den gestrigen Versuch war es jedenfalls wert.

Auf der anderen Elbseite bin ich nach dem langen Anstieg bei Dobern (Dobrná) wieder durch das abwechslungsreiche und landschaftlich schöne Zappenland in Richtung Deutschland zurückgefahren. Als letzten Buckel wählte ich die "Abkürzung" von Prossen über Waltersdorf nach Rathen (s. GPS-Track, km 97 - 102). Das sind zwar weniger Kilometer, doch dafür etliche zusätzliche Höhenmeter. - Mit einer weiteren Überraschung: Ein Teil des Anstieges aus dem Elbtal bei Prossen (s. GPS-Track, km 97,6 - 97,8) wurde wieder auf Sandsteinpflaster zurückgebaut. Als die Verbindung noch die heimliche Umleitungsstrecke für den Porschdorfer Berg war, durften die Autos auf besten Asphalt fahren. - Für mich ist der Rückbau eine fragwürdige Aktion, bei der total sinnlos Geld zum Fenster herausgeworfen wurde und die Radfahrer wieder das Nachsehen haben.

Weil für Sonntag schlechtes Wetter angekündigt wurde, entschied ich mich heute kurzfristig zu einer gründlichen Handbike-Reinigung. Mein Gefährt hatte am Vortag ganz schön gelitten und war total verdreckt. Am Wetter gab es zwar schlußendlich nichts auszusetzen, doch so habe ich immerhin das nervige Putzen hinter mich gebracht.

Vielleicht kann ich ja morgen nach dem Termin mit meinem Fahrradmechaniker noch eine kleine Tour unternehmen. Das hängt nicht zuletzt vom Wetter ab. Mein Rad soll nämlich bis zum Urlaub einigermaßen sauber bleiben.