7. Januar 2012

Die große Kraftprobe

Bereits seit ein paar Jahren träume ich von der Teilnahme an Europas berühmtesten Langstreckenrennen, dem Styrkeprøven. In diesem Jahr werde ich mich dieser Herausforderung stellen.

Einen ganz großen Anteil daran, daß es nun endlich klappt, hat mein tschechischer Kamerad Láďa Eichler, der trotz seiner ebenso großen Leidenschaft für's Radfahren mir als Fahrer meines Autos zur Seite steht.

Die Tour wird auch für mich eine Grenzerfahrung, denn sie ist - wie man am Streckenprofil bereits erkennen kann - mit 540km nicht nur sehr lang, sondern es müssen dabei auch mehr als 4600Hm überwunden werden. Das sind zwar weniger als 1000Hm / 100km, aber fast 2000Hm mehr, als mein bisheriger Höhenmeterrekord pro Tour (damals jedoch auf ca. 200km Streckenlänge).

Anders als die meisten Handbiker, die bisher die "Kraftprobe" (so die Übersetzung) in Angriff genommen haben, werde ich nach dem Grundsatz "by fair means" fahren. Beim Klettern bedeutet dies den Verzicht des Einsatzes von künstlichen Hilfsmitteln, wie z.B. Flaschensauerstoff im Höhenbergsteigen. Abgewandelt auf mein Vorhaben, definiere ich das so:
- kein Begleitfahrzeug, welches dem Fahrer ständig auf Zuruf zur Verfügung steht (Transport von Bekleidung, Nahrungsmitteln usw.) Diese Utensilien führe ich deshalb mit mir. Für Notfälle halte ich jedoch Telefonkontakt zu meinem Fahrer.
- kein Serviceteam, welches z.B. bei Pannen die Reparatur übernimmt oder mit Handreichungen hilft
- keine Begleitfahrer auf Rad oder Handbike, in deren Windschatten man sich hängt bzw. die als Schrittmacher dienen.

Vordergründig ist für mich nicht, die Strecke innerhalb einer Rekordzeit zu absolvieren. Ich möchte dieses Traumziel weitestgehend ohne geplante Unterstützung durch Dritte erreichen. Dies schließt natürlich nicht aus, daß ich mich auch an andere Radler anhänge, sofern dies möglich ist. Ebenso werde ich sicher nicht an Herzdrücken sterben, wenn ich in den Zwischendepots die Leute um Hilfe beim Essenfassen bitte. Das gehört einfach mit dazu. Und einen entscheidenden Vorteil hat dieses Vorgehen außerdem: Ich kann mein ureigenstes Tempo fahren und den Ablauf des Rennens sowie die Häufigkeit und Länge der Pausen ganz nach meinen Bedürfnissen gestalten.

Ich freue mich auf den 22.-24.06.2012 und die Woche Urlaub mit meinem tschechischen Sportfreund. Die Teilnahme am Styrkeprøven soll ein Höhepunkt meiner Handbikerlaufbahn werden.

2 Kommentare :

Rolf hat gesagt…

Ich drück dir die Daumen !!!

Veit hat gesagt…

Danke Dir! Und in Abwandlung eines bekannten Spruchs von Bertolt Brecht: Wer das Rennen fährt, kann dabei scheitern. Wer nicht mitmacht (obwohl er könnte), ist schon gescheitert.