4. März 2012

Schlimmer geht immer

Es ist nicht zu übersehen: Der Frühling kommt! Auf die Schneeglöckchen der Wiesen und Vorgärten fiel gestern und heute so mancher Sonnenstrahl. Selbst die Temperaturen schafften es fast bis in den zweistelligen Bereich. Anfangs kräftiger, später leichter Ostwind brachte schönes Wetter.

Meine Sonnabendtour führt mich ostwärts. Jetzt stehen nämlich endlich die Chancen recht gut, daß die Waldwege im Elbsandsteingebirge weitestgehend schneefrei sind. Vorher gab es noch einen Abstecher über Cunnersdorf und dann weiter nach Krippen. Vom Tal der Biela bis in den unteren Krippengrund ist die Straße mit erstklassigem Belag komplett neu hergerichtet worden.

Eigentlich wollte ich ja kurz nach Rainwiese (Mezní Louka) rüber zum Treppengrund (Hluboký důl) fahren. Doch weil ich mir nicht sicher war, ob das tiefe und nach Norden ausgerichtete Tal eisfrei und damit ohne Probleme befahrbar sein würde, plante ich kurzfristig um. Nun ging es von Hohen Leipa (Vysoká Lípa) auf der Böhmerstraße (Česká silnice) zurück ins Kirnitzschtal. Bisher war diese wichtige Verbindung zwar in einem miserablen Zustand, aber doch noch einigermaßen befahrbar.

Nach meiner gestrigen Visite kann ich den Forstweg nicht mehr mit gutem Gewissen für Handbiker empfehlen. Der Winter und die jetzige Schneeschmelze haben die Fahrbahn auf einigen längeren Abschnitten in einen Sturzacker verwandelt. Und die schweren Forstfahrzeuge, die im Gebiet gerade für Waldpflegearbeiten benutzt werden, haben der Piste den Rest gegeben. Spurrinnen, in denen richtige Bäche fließen, faustgroße, lockere Gerölle und Resteis dürften selbst Hardcore-Mountainbikern arg zu schaffen machen. Daß ich dort über weite Strecken mit nicht einmal Schrittempo vorwärts geschlichen bin - bloß, um ja keinen Plattfuß zu bekommen - kann sich wohl jeder vorstellen. Ich hätte ein Bild von diesem Desaster machen sollen, doch hatte ich zu der Zeit wirklich Wichtigeres zu tun. Schließlich wollte ich noch im Hellen heil und unbeschadet nachhause kommen.

Heute ging es dafür etwas gemütlicher zu. Keine Feld- und Forstwege und eine relativ flache Strecke. Mehr wäre auch gar nicht gegangen, denn so früh im Jahr bin ich solche Dauerbelastungen noch nicht gewohnt. Auch meldete sich meine linke Schulter nachdrücklich mit leichtem Ziehen. Ich sollte aufpassen, daß ich ihr nicht zu viel zumute. Schließlich habe ich in diesem Jahr noch ganz andere Pläne.

Auf dem Rückweg mußte ich wieder längere Zeit den Elberadweg benutzen. Da war ordentlich was los, vor allem, als nachmittags die Sonne herauskam. Sonntagsrennfahrer, Straßen-Mountainbiker und noch andere skurrile Gestalten machen die Fahrt immer wieder zum Erlebnis der etwas anderen Art. Ich war froh, als ich auf den letzten Kilometern wieder meine Ruhe hatte.

Track der Handbiketour vom 03.03.2012
Track der Handbiketour vom 04.03.2012

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