24. April 2012

Schiffe versenken

Weil der Sonntag mit der Rolliwanderung in den Uttewalder Grund recht gemütlich gewesen war, mußte ich natürlich an meinem arbeitsfreien Tag gleich noch eine Runde mit den Handbike anhängen.

Früh waren noch ein paar Termine abzuarbeiten, dann konnte es losgehen. Bei dem Heldenwetter zieht es mich von ganz allein die Spur. Eine solch phantastische Fernsicht mit den sehr schönen Wolken zur Dekoration sieht man nicht alle Tage. Der formvollendete Rosenberg (Růžovský vrch) im Bildhindergrund ist vom Fotografenstandpunkt immerhin fast 30km entfernt.

Einen Haken hatte die Sache allerdings. Den ganzen Tag gab es lokal begrenzte, heftige Regenschauer. Während meiner Tour konnte ich die ausgefransten schwarzen Wolken gut erkennen. Manchmal kamen sie mir bedrohlich nahe. Es war so, als wenn der Wettergott mit mir "Schiffe versenken" spielen wollte. - Er hat mich aber nie erwischt. Knapp daneben ist auch vorbei!

Diesmal bin ich bis in den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) gefahren. Bis Neustadt/Sa. reichen die Ausläufer der Lausitzer Berglands. Auch wenn der südliche angrenzende Zipfel auch Böhmisches Niederland genannt wird, kann man dort ebenso ordentlich Berge fahren. Nach der Überquerung des Hohwalds habe ich es allerdings in Böhmen dann ruhiger angehen lassen und die bequemste Streckenvariante nach Sebnitz gewählt. Von der weiß nur, wer sich hier auskennt. Die offizielle Ausschilderung weist nämlich einen zwar schönen, doch viel anspruchsvolleren Weg.

Baustellen und die Bergung eines gerade verunfallten Autos zwangen mich zwar zu einigen kleineren Umwegen, doch das Zeitpolster bis zum Abend war groß genug. Das reichte sogar noch zu einem kurzen Zwischenstop bei meiner Mutti für einen leckeren Tomatenkrauteintopf.

Track der Handbiketour vom 23.04.2012

22. April 2012

Die Mischung macht's!

Wechselhaft wie das Wetter im April präsentierte sich auch das Wochenende. Diesmal aber durchweg im positiven Sinne.

War ich am Sonnabend recht früh zu einer etwas ausgedehnteren Radtour aufgebrochen - ich mußte am Nachmittag bereits zurück sein - so blieb der Sonntag einer Rolliwanderung vorbehalten. Da habe ich nämlich im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts deutsche und tschechische Wanderfreunde mit Handicap als Nationalparkführer begleitet. Gemeinsam ging es von Stadt Wehlen aus zum Felsentor im Uttewalder Grund. Die meiner Meinung nach schönste Tour in der Vorderen Sächsischen Schweiz habe ich auch auf meiner Homepage beschrieben.

Ausgezeichnetes Wetter und eine recht entspannte Truppe, da macht das Wandern Spaß. Ich denke, es hat allen gut gefallen und freue mich bereits auf die zweite von mir geplante Tour (Nr. 20) anläßlich des 4. Sächsischen Wandertages. Im Gegensatz zur Ankündigung im Programmheft steht die Strecke schon fest. Es wird von der Neumannmühle im Kirnitzschtal durch den Großen Zschand zum Zeughaus gehen.

Sehr angenehm an beiden Tagen war nicht nur das heitere Wetter, sondern auch die inzwischen frühlingshaften Temperaturen. Je weniger Kleidungsstücke man beim Handbiken übereinander anziehen muß, um so beweglicher und damit auch schneller wird man. Denn gerade die Arme werden sonst ganz schön an der Bewegung gehindert. So kam trotz etlicher Höhenmeter schlußendlich ein ganz passabler Schnitt zusammen. - Langsam kann ich also an die Planung des nächsten langen Kantens gehen.

Eine Hiobsbotschaft gab es jedoch auch noch. Na ja, ich weiß noch nicht ob es das wirklich ist. Doch sie setzt mich unter Druck. Das Zeitlimit beim Styrkeprøven wurde nämlich von 40 auf 36 Stunden herabgesetzt. Frühestmögliche Startzeit ist nun am 22.06.2012 um Mitternacht. Es könnte also spannend werden...

Track der Handbiketour vom 21.04.2012
Track der Rolliwanderung vom 22.04.2012

17. April 2012

Artikel in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 17.04.2012

Gestern fand eine Begehung von Teilnehmern des ISEMOA-Projekts in Bad Schandau statt, zu der ich als Betroffener, der sich seit Jahren u. a. auch zu diesem Thema engagiert, ebenfalls eingeladen war. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Themenkreis "Barrierefreie und energie-effiziente Mobilität für alle".

Bad Schandau kann in dieser Hinsicht bereits auf eine recht positive Bilanz zurückblicken. Entscheidend dafür ist das den üblichen Rahmen sprengende Engagement nicht nur des Bürgermeisters, sondern auch vieler weiterer öffentlicher und privater Einrichtungen. Man merkt, daß es voran geht.

Über diesen Ausflug ist heute in den Dresdner Neuesten Nachrichten ein Artikel von Silvio Kuhnert erschienen. Er hatte uns gestern auf der Tour begleitet. Nachfolgend der gesamte Beitrag zum Nachlesen (für eine Vergrößerung bitte das Bild anklicken):

15. April 2012

Alles auf Anfang

Vor einer Woche ging gerade mein Urlaub in der Toskana zu Ende. Laubbäume und Büsche bekamen ihre Blätterpracht und jede der vielen Blüten verströmte ihren eigenen betörenden Duft. Nach dem Gewitter roch selbst die frische Erde nach Frühling.

Nun ist es so, als hätte jemand den Film an den Anfang zurückgespult. Im heimatlichen Elbtal und erst recht im Gebirge steht die Natur noch in den Startlöchern. Das Grün ist bis jetzt nur eine Ahnung. Also werde ich in diesem Jahr das Erwachen der Natur wohl zweimal erleben.

Bis dahin wird allerdings noch einiges Wasser die Elbe hinunterfließen. Kein Wunder bei diesen unwirtlichen Temperaturen. Zwar war der Sonnabend noch ganz leidlich, doch das heutige Wetter gab nur den wenigen Unverbesserlichen Gelegenheit für ein paar Kilometer im Freien.

Wenn die Sonne zu dieser Jahreszeit scheint, sollte man sie auch genießen. Deshalb bin ich am Sonnabend in die offenen, weitläufigen Gebiete nördlich von Dresden gefahren. Auch ist das Geländeprofil nicht so anspruchsvoll, so daß man auch bei entspanntem Fahren zügig vorankommt. Genau das richtige Terrain, um im noch kühlen Sachsen nach dem Urlaub wieder in Tritt zu kommen.

Die Berge hatte ich mir Sonntag vorbehalten. Da nämlich war es kalt, trübe und regnerisch. In den Ausläufern des Osterzgebirges um Fürstenwalde hielt sich sogar der Nebel hartnäckig mit Sichtweiten unter 50m. Dafür hatte ich die Gegend wieder mal ganz für mich alleine. Gelegenheit, den Kopf von allem Gerümpel, der sich so in der Woche ansammelt, freizumachen.

Nun kann die neue Woche beginnen.

Track der Handbiketour vom 14.04.2012
Track der Handbiketour vom 15.04.2012

9. April 2012

Ohne Fleiß kein Preis

Ich bin zurück in der Heimat.

Nun liegen wieder zehn ereignisreiche Tage hinter und ca. 1200km zwischen mir und meinem Urlaubsziel. Der Kontrast könnte nicht größer sein: In der Toskana war ich mit dem Handbike bei angenehmen Frühlingswetter im Kurzarmtrikot unterwegs, doch auf dem Rückweg lag in Oberbayern bis in die Täler frischer Schnee. Selbst in Pirna waren es am Montagmorgen noch -3°C.

Die nahezu perfekten Witterungsbedingungen in der Toskana habe ich ausgiebig genutzt, um mich in Form zu bringen. Auf den meisten Touren war ich allerdings ohne Begleiter unterwegs, denn auch meine tschechischen Sportfreunde wollten ja konditionell ihre Grenzen testen. Zwar waren die Tourenlängen bis auf eine Ausnahme ähnlich, doch beim Tempo gibt es erhebliche Unterschiede.

Im Gegensatz zu meinen bisherigen Vorstellungen ist die Toskana nämlich nicht (nur) ein liebliches Hügelland, sondern in weiten Teilen ein ausgewachsenes Mittelgebirge. Hier geht es sogar bis knapp an alpine Verhältnisse. Das Bild spiegelt nur das allgemeine Klischee wieder, doch auch das gibt es.

Abzüglich der beiden Fahrttage für An- und Abreise ins Quartier bei Scarlino blieben 8 Tage für Touren. Meinen einzigen Ruhetag nutzte ich für Ausflüge nach Punta Ala und Follonica. An den anderen Tagen erkundete ich ausgiebig das Umland von Scarlino. Höhepunkt aller Unternehmungen war meine Fahrt von Paganico (65m ü. NN) zum Monte Amiata (1668m ü. NN). - Wer mag, kann meinen illustrierten ausführlichen Reisebericht lesen und weitere Bilder ansehen.

Hier findet ihr außerdem die Touren auf Bikemap.net:
31.03.2012: Piombino / Follonica
01.04.2012: Suvereto - Sasetta
02.04.2012: Vetulonia / Grosseto
04.04.2012: Roccastrada / San Galgano
05.04.2012: Punta Ala / Castiglione della Pescaia
06.04.2012: Monte Amiata
07.04.2012: Montemassi / Monterotondo

Alles in allem 788 Kilometer bei geschätzten 9000 Höhenmetern. - Die Saison ist eröffnet!