10. Juni 2012

Kessel unter Dampf

Die heiße Phase der Vorbereitungen für Norwegen hat begonnen. In der Woche habe ich einige fällige Wartungsarbeiten an meinem Handbike durchführen lassen, und die Ablaufplanung wird auch langsam konkret. Dazu gehört auch die Ermittlung der Zeiten für die Strecke, d.h. wann ich welches Depot spätestens erreicht haben muß. - Mit den 4 Stunden weniger wird es nach meiner Einschätzung für mich verdammt eng. Da muß ich mich richtig sputen und vermutlich etliche Rastmöglichkeiten auslassen.

Deshalb arbeite ich bei den letzten Touren an meinem Tempo. Nicht konditionell, sondern in diesem Punkt sehe ich die größte Herausforderung. Ein vergleichbares Streckenprofil zu finden, ist zwar ziemlich schwierig, aber wenn man ein paar Höhenmeter mehr fährt, als es zu erwarten ist, kann das auf keinen Fall schaden.

Am Sonnabend bin ich zunächst lange Anstiege gefahren. Die Tour von Pirna zum Mückentürmchen (Komáří vížka) bringt dabei allerhand Höhenmeter, denn der beliebte Aussichtspunkt im Osterzgebirge liegt auf 807m ü. NHN.

Immerhin war ich bei den letzten Kilometern ab Freital und später auf dem Elbradweg noch so frisch, daß ich mehrere Gelegenheitsradler vor mir her jagen konnte. Es ist immer wieder lustig, wenn solche Leute (vermutlich mit maximaler Kraft) an mir vorbeirauschen. Dabei kullere ich normalerweise bloß auf der Piste und träume lieber vor mich hin. Aber wenn mich der Ehrgeiz packt, haben sie in der Regel schlechte Karten. Erst hänge ich mich an ihr Hinterrad oder (noch gemeiner) fahre in Sicht schräg hinter ihnen, bis ihnen die Zunge auf dem Boden schleift. Spätestens nach 2km im 30er Schnitt ist nämlich bei dieser Klientel die Luft raus und ich hänge sie ab, daß sie denken, sie würden stehen. - Das Rollentraining für die Kraftausdauer hat sich wirklich ausgezahlt. Und Schwein sein ist manchmal so schön! :-)

Heute habe ich mir den zweiten Part vorgenommen. Da werden nämlich bis zum Ziel in Oslo immer wieder kleinere Anstiege kommen und den müden und schon kräftemäßig angeschlagenen Fahrer zermürben. Ideales Übungsgebiet mit möglicherweise ähnlicher Topologie bieten die ausgedehnten Heidelandschaften und das wellige Hügelland nördlich von Dresden zwischen Radeburg, Pulsnitz und Stolpen.

Allerdings konnte ich mir einige längere Offroad-Abschnitte hinter Radeburg sowie auf den Keulenberg nicht verkneifen. Die Abstecher haben zwar ganz schön auf die Durchschnittsgeschwindigkeit gedrückt, schärften damit aber auch den Blick für die kleinen Wunder der Natur am Wegesrand.

Mit beiden Touren lag ich immer noch innerhalb meiner Vorgaben, wenn auch nicht zu üppig. Bald werde ich erkennen, was es wert war.

Track der Handbiketour vom 09.06.2012

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