14. Oktober 2012

So und so

Was war das für ein schönes Wetter am Sonnabend! Eigentlich absolut untypisch, daß ich an diesem Tag nicht mit dem Handbike unterwegs war.

Doch am Freitag hatte ich eine Verabredung mit Mitstreitern einer für nächsten Sommer geplanten Tour. Wir wollten uns auf der Messe REHACARE in Düsseldorf treffen. Für mich der nächste Weg. Mehr als 1300km für Hin- und Rückweg. Erst Sonnabend früh war ich wieder zuhause und habe mich dann erst mal in die Kiste verkrochen.

Immerhin konnten bei dem Treffen etliche Fragen geklärt und die Vorstellungen der möglichen Teilnehmer zum Projekt miteinander abgeglichen werden. Als ich auf dem Rückweg dann mitten in der Nacht 3 Stunden im Stau auf der Autobahn steckte, gab es für mich genug Zeit, mir alles noch einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen. Aus meiner Perspektive ist unter den definierten Voraussetzungen für mich nur eine Entscheidung möglich, auch wenn diese für die meisten anderen wohl eher unerwartet kommen wird.

Vor und nach dem Gespräch hatte ich genug Zeit, mir auf der Messe einen Überblick zu verschaffen. Besonders war ich natürlich an allem zum Thema "Handbike" interessiert. Einige interessante konstruktive Lösungen, wie z.B. die Montage von Scheibenbremsen an Hinterrädern durch die Fa. Praschberger war mindestens genauso interessant, wie das Probeliegen im Liegebike von Lars Hoffmann bei Sopur. Bis dahin konnte ich mir nämlich nicht vorstellen, wie man in dieser Position noch genug Druck auf die Kurbel bekommt. Mit dem damit verbundenen Aha-Effekt kann ich nun auch die Machbarkeit der steilen Anstiege, die Manfred Putz mit so einem Bike gefahren ist, nachvollziehen.

Unangenehm überrascht war ich von der Arroganz und Selbstbeweihräucherung des rollifahrenden Messestandbetreuers einer anderen großen Firma, der auf meine kritischen Anmerkungen zu einem vorgestellten Prototypen mir zwischen den Worten zu verstehen gab, daß ich von der Materie überhaupt keine Ahnung hätte. - Ich habe darauf verzichtet, mich ihm persönlich vorzustellen. Wer so auf unangenehme Fragen reagiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit seinen Produkten die Zielgruppe nicht erreicht.

Heute konnte ich dann endlich noch ein paar Kilometer mit dem Handbike fahren. Es ging nordwärts bis Pulsnitz und Panschwitz-Kuckau. Im verschlafenen Ortsteil Neustädtel (sorbisch: Nowe Městačko) sah ich dieses kleine Gehöft, welches inzwischen unbewohnt ist. Ein Anblick wie im Märchen, obwohl von den verlassenen Gebäuden im stillen Tal eine leise Melancholie ausgeht. Im Herbst legt sich bei mir so etwas immer auf's Gemüt.

Track der Handbiketour vom 14.10.2012

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