26. November 2012

Dreierpack

In der kommenden Woche muß ich zu einer Operation ins Krankenhaus und falle danach wohl etwas länger aus. Deshalb habe ich mir in den vergangenen Tagen etwas "Vorlauf" geschaffen, von dem ich dann in den Tagen der erzwungenen Untätigkeit zehren kann.

Für das Bonusprogramm meiner Krankenkasse benötige ich eine ärztliche Bestätigung meines Körpergewichts.  Das läßt sich ja für uns nur mittels einer Sitzwaage feststellen - von der es eine in der Klinik meiner Erstrehabilitation in Kreischa gibt. Das wunderschöne Wetter am Freitag lud geradezu ein, diesen Weg mit dem Handbike zu besorgen. Ein, zwei kleine Zackel drangehängt, und schon ist eine entspannte Nachmittagsrunde zusammengekommen. Dazwischen gab es leckere Torte, die mir die befreundete Oberärztin aus der Bavaria-Klinik spendierte. Die Kalorienbombe konnte ich guten Gewissens genießen, denn mein Kampfgewicht ist mit 58,5kg auf 1,66m Körpergröße nahezu optimal.

Am darauffolgenden Tag habe ich dann die Tour durch Böhmen gemacht, welche ich eigentlich bereits am Buß- und Bettag mit meinem Dresdener Sportfreund fahren wollte. Es war zwar ziemlich windig, doch auch mild. Einer der letzten Tage vielleicht, an denen im alten Jahr noch diese Runde möglich ist. Logisch, daß ich da nicht warten wollte, bis bzw. ob es bei Börni 2012 noch mit einer gemeinsamen Ausfahrt klappt. Ich würde die Tour auch immer wieder auf's neue fahren, denn sie gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten Radwanderungen durch die Böhmische Schweiz. Mit dem Start- und Zielpunkt Bad Schandau ist die Strecke nur 65km lang, was dann auch für weniger ambitionierte Fahrer möglich sein dürfte.

Auf dem Gipfel des Großen Zschirnsteins
Gestern gab es dann für mich die nächste Premiere: eine kombinierte Handbike- und Rollitour zum Großen Zschirnstein. Ich brauchte unbedingt noch etwas Auslauf mit dem Rad. Doch da die mit knapp 562m ü. NHN höchste Erhebung der Sächsischen Schweiz (höchster Berg des Elbsandsteingebirges: Hoher Schneeberg / Děčínský Sněžník mit 723m ü. NHN) nur über schwieriges und teils steiles Terrain zu erreichen ist, mußte ich in Kleingießhübel auf den geländegängigen Rolli umsteigen. Vielleicht geht diese Tour auch ohne Hilfe mit einem "echten" Offroad-Handbike, aber das konnte ich bisher wegen der fehlenden Ausrüstung noch nicht ausprobieren. Eine Beschreibung dieser Rolliwanderung ist auf meiner Homepage zu finden. Demnächst wird es dazu wohl ebenfalls einen kurzen Film geben, denn ich hatte natürlich die Videokamera mit dabei. Möglich wurde diese Kombitour, weil meine Kumpeline und ihr Freund meinen Rolli zuvor in ihrem Auto zum Ausgangsort mitgebracht hatten.

Wieder einmal hat sich mein Freeway-Lenkvorsatz im Gelände bestens bewährt. Im Gegensatz zu der Schinderei, wenn man mit dem einzelnen Rolli unterwegs ist, kann der teils geröllige bzw. extrem unebene Wanderweg damit wesentlich besser unter die Räder genommen werden. Die Steilheit mancher Abschnitte bleibt allerdings gleich ... Auf dem Rückweg mit dem Handbike über den Elbradweg hatte ich dann den Wind meist im Rücken. So bin ich bereits kurz nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause gewesen.

Jetzt sind es nur noch knapp 200km bis zum Jahressoll. 

Track der Handbiketour vom 23.11.2012

21. November 2012

Tribut an einen alten Mann

Ich hatte mich so sehr auf die Tour durch das böhmische-sächsische Grenzgebiet gefreut. Endlich wollte ich Börni mal meine Lieblingsecken im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges zeigen. Doch am vereinbarten Treffpunkt nahe des Bad Schandauer Bahnhofs kam die Ernüchterung: ich hatte die komplette Tagesmenge meiner Katheder zu Hause vergessen. - Ich glaube, ich werde langsam senil.

So mußten wir zunächst erst noch einmal zurück nach Pirna. Daß man damit das ursprüngliche Vorhaben abhaken konnte, ist naheliegend. Schließlich sind es von meiner Heimatstadt bis zur Grenze in Schmilka bereits mehr als 30km.

Naja, ich habe - glaube ich - das beste draus gemacht. Schließlich wollte ich meinem Begleiter doch etwas bieten. Im zweiten Anlauf sind wir deshalb auf zwei meiner Lieblingsstrecken in der Vorderen Sächsischen Schweiz gefahren. Das ist zum einen die Radroute im Nationalpark von Stadt Wehlen zur Basteiaussicht (in Gegenrichtung auch beschrieben im Tourenvorschlag H2: Von der Bastei nach Stadt Wehlen), zum anderen der für Fahrräder gesperrte Wanderweg durch das Polenztal zwischen Wartenbergstraße und Porschdorf (auch beschrieben im Tourenvorschlag H11: Durch Polenz- und Lachsbachtal).

Die Wege führen teilweise durch tiefe Schluchten, vorbei an Felsen unmittelbar neben dem Wegesrand auf meist gut befahrbaren Untergrund. Lediglich im Polenztal muß man sich an drei Stellen über Felsschwellen bzw. kleinere Felsblöcke mühen, die dazu allerdings ein geländegängiges Handbike erfordern.

Der letzte Anstieg von Königstein-Hütten bis nach Langenhennersdorf diente eigentlich nur noch zur Verbesserung der Höhenmeterbilanz. Für meinen Sportfreund sind die 14% eine echte Herausforderung gewesen, muß er doch momentan wegen einer nicht optimal funktionierenden Schaltung auf die Verwendung des größten Blattes seiner Kassette verzichten. - Und das bei Touren mit mir... Der Arme!

Track der Handbiketour vom 21.11.2012

19. November 2012

Typisch November

Bevor ich am Sonnabendnachmittag mit einer Freundin zu Veranstaltungen des Bergfilmfestivals "Bergsichten" in Dresden verabredet war, blieb noch Zeit für eine Morgenrunde mit dem Handbike durch das Elbsandsteingebirge. Zu früher Stunde ist man ganz alleine auf weiter Flur. Auch die Witterungsbedingungen sind nun nicht mehr jedermanns Sache, besonders dann, wenn die Tage kürzer und ziemlich grau sind.

Ich habe gleich die Gelegenheit genutzt, um nachzusehen, wie weit die Bauarbeiten auf dem kleinen Sträßchen zwischen Porschdorf und Kohlmühle im Sebnitztal (s. Track vom 17.11., km 18 - 20) vorangeschritten sind. Dort wird schon seit mehr als einem Jahr gebaut, so daß selbst mit dem Rad bisher kein Durchkommen war. Vorgestern jedoch konnte ich endlich wieder im Tal nach Kohlmühle fahren, denn die Reparaturen sind fast abgeschlossen.  Es scheint nur noch die Schwarzdecke zu fehlen, so daß die Verkehrsverbindung vermutlich noch in diesem Jahr wieder freigegeben werden dürfte.

Da ich abends dann erst ziemlich spät ins Bett gekommen bin, ging es bei mir am Sonntag ebenfalls erst recht spät auf Tour. Überdies kostet es auch mich bei diesem typischen Novemberwetter einige Überwindung. Kalt, windig, trübe - das sind nicht unbedingt die Zutaten für eine entspannte Fahrt. Allerdings bin ich noch ein paar hundert Kilometer vom Jahressoll entfernt, und Ende November muß ich einige Tage wegen einer geplanten Operation pausieren.

Da hilft es immer, wenn man sich ein Wunschziel "zur Belohnung" am Ende der Strecke auf die Liste setzt. Bei mir war es in diesem Fall der Rabenauer Grund. Dieses wildromantische Tal zwischen Rabenau und dem Freitaler Ortsteil Cossmannsdorf (s. Track vom 18.11., km 69,5 - 73) ist wunderbar zu befahren und unbedingt eine Empfehlung, selbst als Rolliwanderung. Eisenbahnfreaks finden hier ebenfalls tolle Motive, denn durch das Tal fahren - teils unmittelbar neben dem Wanderweg - auch noch die Dampflokzüge der Weißeritztalbahn.

Im Frühjahr, wenn wieder das frische Grün sprießt, werde ich bestimmt noch einmal dorthin kommen. Dann will ich die Tour mit ein paar bewegten Bildern dokumentieren.

Track der Handbiketour vom 17.11.2011
Track der Handbiketour vom 18.11.2011

13. November 2012

Artikel im "Urlaubsmagazin Sächsische Schweiz" 2013

Bereits seit vielen Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen den Machern unseres regionalen Urlaubsmagazins und mir. Regelmäßig schreibe ich Beiträge zum Thema "Barrierefreier Tourismus" für die Publikation des Tourismusverbands Sächsische Schweiz.

In der aktuellen Ausgabe für das Urlaubsjahr 2013 stehen barrierefrei zugängliche Aussichtspunkte meiner Heimatregion im Fokus. Auch wenn ich mich dabei auf eine kleine Auswahl beschränken mußte, diese Ziele sind garantiert lohnenswert.

Wer den Artikel lesen möchte, klickt am besten mit der rechten Maustaste auf das Bild und wählt aus dem Kontextmenü dann "Link in neuem Fenster öffnen".

11. November 2012

Fehleinschätzung

Leichter Regen bei ungefähr 6°C. Selbst ich fahre bei solchen Wetter nicht im Handbike durch die Weltgeschichte. Eigentlich. Aber manchmal liege ich mit meinen Prognosen auch daneben.

Sonnabends jedenfalls war es noch ganz nett. Der stürmische Südostwind machte mir auf dem Hinweg allerdings ziemlich zu schaffen, und auf der Paßhöhe bei Nollendorf (Nakléřov) mußte ich durch aufliegende Wolken. Zum vermutlich letzten Mal bin ich durch mein "geheimes" Reich zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Aussig (Ústí n.L.) gefahren, eine meiner Lieblingsgegenden im gut zu erreichenden Teil des Böhmischen Mittelgebirges.


Die einzige brenzlige Situation erlebte ich dort bei dem Reitausflug einer großen Gruppe von Frauen und Mädchen. Obwohl ich anhielt, um die Pferde von der Straße auf die Wiese zu lassen, sah mich wohl eines der Vierbeiner (ein Hengst?) als Gefahr oder Konkurrenten an. Er kam auf mich zu und drehte mir dann seine Rückseite zu. Vermutlich wollte der Gaul ausschlagen. Da habe ich mich aber hinter meine Maschine abgeduckt, denn die Reiterin hatte das Tier offenbar nicht im Griff! Schließlich gelang es ihr, den Schimmel abzudrängen, danach stieg sie ab und führte ihn beiseite. - Offensichtlich war es ihr auch nicht egal gewesen.

Kurz nachdem ich wieder in Pirna war, fing es an zu regnen. Glück gehabt!

Heute dagegen bin ich ordentlich naß geworden. Zwar hatte ich morgens das Wetterradar studiert, auf Basis der Bilder fiel die eigene Vorhersage deshalb gar nicht so schlecht aus. Immerhin habe ich auf der Tour auch noch einmal die Strecke durch das Schwarzbachtal (s. Track vom 11.11.2012, km 32-35) getestet. Nach Zerstörung der alten Brücke durch Unwetter im Jahr 2009 wurde diese neu errichtet. Leider ist sie nun nicht mehr für Rollis oder Handbikes zu überqueren, denn es gibt auf der eine Seite eine sehr hohe Stufe. Überall werden Barrieren beseitigt, nur dort bekommt man es nicht gebacken! Frustrierend.

Also mußte ich wieder zurück, was mich aufgrund des schlechten Untergrunds viel Zeit kostete. Kurz vor Ulbersdorf wurde es allmählich feucht. Trotzdem wollte ich wenigstens noch den Abstecher zur Kuhstallhöhle machen. Auch hier werde ich wohl in diesem Jahr zum letzten Mal gewesen sein.

Danach brach ich wegen des stärker werdenden Regens meinen Ausflug ab und rollte auf dem schnellsten Weg nach Hause. Aufgrund der Nässe fuhr ich etwas langsamer, um nicht komplett durchgespült zu werden. Das dauert zwar etwas länger, erhält aber wenigstens die Illusion, daß das Wetter gar nicht so schlecht ist. Zuhause war ich dann trotzdem naß bis auf die Knochen.

Track der Handbiketour vom 10.11.2012
Track der Handbiketour vom 11.11.2012

4. November 2012

Wie die Katze...

..., die um den heißen Brei herumschleicht - so könnte derjenige von mir denken, wer sich meine Handbiketour vom Sonnabend anschaut. Da bin ich nämlich einmal rund um Dresden gefahren

Ursprünglich wollte ich ja nach Moritzburg. Doch da noch eine Ecke dran und dorthin ein Abstecher - schließlich bin ich gar nicht durch den Ort gekommen. Weil ich ab Coswig dann nicht nur im Elbtal zurückfahren wollte, fuhr ich über den Hügel nach Freital, weiter nach Possendorf und schließlich noch durch die ausgedehnten Obstplantagen zwischen Kreischa und Dohna.

Die letzten Kilometer rollte ich im Dunkeln, denn ich war morgens ziemlich spät losgefahren. Aber mit Beleuchtung ist das kein Problem. Überdies habe ich mir inzwischen ein Radtrikot zugelegt, womit ich auch bei diesen Bedingungen nicht zu übersehen sein sollte. Auf künftigen Langstreckentouren wird dieses Kleidungsstück für mich quasi obligatorisch sein.

Wettertechnisch war die Tour ziemlich durchwachsen, es gab hin und wieder leichten Regen und die letzten 20 Minuten davon etwas mehr. Immerhin noch besser als heute. Da ich keine Lust auf einen Waschgang habe, mache ich deshalb "Haushaltstag".

Track der Handbiketour vom 3.11.2012

1. November 2012

Artikel für Sonderausgabe der Gelben Seiten

Anläßlich des Bergfilmfestivals "Bergsichten" gibt der für die regionalen Gelben Seiten verantwortliche SachsenVerlag auch 2012 eine Sonderausgabe heraus. Dieses Heft ist eine kleine Informationsbroschüre mit Tips und Beiträgen zum Thema "Outdoor" in der näheren und weiteren Umgebung von Dresden.

Mich hatte die Redakteurin ebenfalls um einen kurzen Beitrag zum barrierefreien Wandern gebeten. Diesem Ansinnen bin ich natürlich gern nachgekommen, gibt es doch in der Sächsischen Schweiz viele Möglichkeiten für Erkundungen im Rollstuhl oder Handbike.

Rechts ist der durch die Redaktion überarbeitete Artikel zu finden. Anklicken öffnet das Bild (ggf. durch Klicken mit rechter Maustaste "Link in neuem Fenster öffnen" auswählen).