10. Mai 2013

"Sing, mei Sachse, sing"

Bei Anhalten Ohrenfolter. Jedenfalls für meinen Mitfahrer Börni auf unserer gestrigen Tour ins Osterzgebirge. Die zu Himmelfahrt oftmals vor den Ausflugsgaststätten bereitgestellte Beschallung mit Schlagern und "Stimmungs"liedern entspricht nämlich nicht so ganz dem musikalischen Geschmack meines Sportfreundes.

Da war selbst das ironisch gemeinte Lied von Jürgen Hart für ihn nur schwer zu ertragen, und das nur, weil uns angesichts eines sintflutartigen Gewittergusses gar nichts anderes übrigblieb, als direkt neben den Lautsprecherboxen Zuflucht unter einem überdachten Stand zu nehmen.

Trotzdem wurde die Handbiketour in die Berge (wohin denn sonst!) wieder ein richtiger Kracher. Sowohl, was die landschaftliche Schönheit, aber auch, was die konditionellen Anforderungen betraf.

Bei der Staumauer der Talsperre Fleyh (Fláje)
Auf unserer ersten gemeinsamen Ausfahrt zum Kamm des Osterzgebirges wollte ich Börni gleich einige der schönsten Flecken zeigen. Die Talsperre Fleyh (Fláje) und die ausgedehnten Wälder auf deutscher sowie die offenen Hochflächen auf böhmischer Seite gehören unbedingt dazu. In dem weitläufigen Gebiet ist man auf kaum befahrenen bzw. teils sogar für den Kraftverkehr gesperrten Straßen  an Wochentagen fast ganz allein unterwegs.

Im Tagesverlauf wurde allerdings das Wetter schwieriger, denn ab Mittag entluden die Gewitterwolken in immer kürzeren Abständen ihre feuchte Last. Eine richtige Weltuntergangsstimmung herrschte in der Nähe des aufgegebenen Ortes Ullersdorf (Oldříš). - Wir konnten uns dort jedoch trocken zwischen den schwarzen Wolken durchschummeln, während um uns herum die Donner immer lauter grollten. Ein Gewitter mitten auf offenem Feld, noch dazu mit einem Handbike (aus Metall) unterm Hintern, ist bestimmt nicht ganz unproblematisch. Auch sonst hatten wir bei all dem Wasser von oben sehr viel Glück, denn wir fanden immer rechtzeitig einen geeigneten Unterschlupf

Ab Zinnwald ging es dann endlich mehr als 40 km nur noch bergab. Leider waren die Straßen meist so naß, daß ich dabei nur halbe Kraft zuließ, um nicht komplett durchgespült zu werden. Mein Gefährte war da schmerzfreier. Das Ergebnis blieb schlußendlich das gleiche: in Heidenau hatten wir alle beide nichts Trockenes mehr am Körper.

Zwei neue Fälle für Badewanne und Waschmaschine.

Track der Handbiketour vom 09.05.2013

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