30. Juni 2013

Erkundungen im Vogtland


Auf Einladung des Vorsitzenden des Vogtländischen Knollenrings e.V. habe ich das ganze Wochenende in Westsachsen verbracht. Ursprünglich mit dem Ziel gegründet, das Vogtland als diejenige Region bekanntzumachen, in welcher erstmals in Deutschland die Kartoffel kultiviert wurde, engagieren sich inzwischen einige Mitglieder des Vereins für den barrierefreien Tourismus in dieser Region.

Am kleinen See bei der Meilerhütte Schöneck
Die zweieinhalb Tage dienten dem Gedankenaustausch und dem gegenseitigen Kennenlernen. Bei zwei Touren mit der Truppe des VITAL e.V. - einem Zusammenschluss von Menschen mit Handicap und ihren Freunden - erkundeten wir gemeinsam die Umgebung von Grünheide und Schöneck. Als meine Ausgangsbasis diente dabei diesmal der Waldpark Grünheide mit seinen barrierefreien Unterkünften, doch besonders im Winter sind sicher auch die barrierefreien Quartiere in Schöneck interessant, wie z.B. im IFA-Hotel.

Am ersten Wandertag unternahmen wir eine kurze Rolliwanderung in der Nähe von Schöneck, die wir in kleiner Runde nach dem Mittagessen bei der Meilerhütte noch bis Grünbach ausdehnten. Selbst das regnerische Wetter tat der guten Laune keinen Abbruch, denn es gab viel zu erzählen. Besonders gefiel mir die kleine Seenlandschaft in unmittelbarer Nähe der Quelle der Roten Mulde. Und für den Skilanglauf ist das Gebiet aufgrund des Geländeprofils wie geschaffen. Im Winter muß ich hierhin unbedingt noch einmal kommen.

Führung durch die Raumfahrtausstellung
Heute nun wanderten wir zu viert von Grünheide nach Morgenröthe-Rautenkranz zur Deutschen Raumfahrtausstellung, um uns dort dann mit den restlichen Teilnehmern vom Verein VITAL zu treffen. Wie jeder gute DDR-Bürger weiß, stammt der erste Deutsche im All, nämlich Siegmund Jähn, aus diesem Ort. Unsere bestellte Führung war erstklassig, und so war es nur ein kleiner Wermutstropfen, daß die Nachbildung der MIR-Raumkapsel als einziges Exponat nicht mit dem Rollstuhl zugänglich war. Dieses Museum kann ich nur wärmstens für einen Besuch empfehlen, es lohnt sich wirklich!

Es war wieder sehr interessant, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Kontakte knüpfen und ausbauen, dabei vom Wissen und den Erfahrungen der anderen profitieren sowie weitere Leute, wie z.B. Kommunalpolitiker, für ein Engagement zu motivieren - nur das bringt uns voran. Die Vogtländer sind dabei auf einem guten Weg.

Track der Rolliwanderung vom 29.06.2013
Track der Rolliwanderung vom 30.06.2013

23. Juni 2013

Auf Tour mit Freunden

An diesem Wochenende bin ich gemeinsam mit Freunden auf Achse gewesen. Oft ist es ziemlich schwierig, sich für gemeinsame Touren zu verabreden, denn nicht jeder hat für die Wochenendgestaltung derart viel Spielraum wie ich.

Sonnabends klappte es nun mit der Börni bereits seit längerer Zeit versprochenen Tour abseits der Straßen in die Hintere Sächsisch-Böhmische Schweiz. Kilometerweit durch ein kraftverkehrsfreies und ursprüngliches Gebiet zu fahren und dabei wegen dessen Weitläufigkeit nur wenigen Leuten zu begegnen - das macht hier den besonderen Reiz aus. Selbst auf den meisten Straßen zwischen Khaa (Kyjov) und Herrnskretschen (Hřensko) sind nur wenige Autos und Motorräder unterwegs.

Einzig die Radtrasse durch das Khaatal (Kyjovské údolí) war ziemlich belebt, denn die gut zu befahrende Forststraße scheint sich zu einem der Lieblingsausflugsziele für Radtouristen zu entwickeln. Kein Wunder bei diesem wirklich romantischen Fleckchen Erde!

Trotz zahlreicher Anstiege legte Börni tempomäßig ordentlich vor. Bloß gut, daß sein Elan im Tagesverlauf auf dem Rückweg über das Elbtal etwas nachließ. So konnte ich mir Kräfte für den nächsten Tag reservieren.

Henni + Lád'a
Denn da hatte ich mich endlich wieder mal mit meinem besten Freund Lád'a verabredet. Nach mehreren Monaten, in den wir nur via Skype, Telefon oder Mail miteinander Kontakt halten konnten, wurde das Wiedersehen umso herzlicher. So, als ob kein einziger Tag seitdem vergangen wäre.

Unsere Tour führte diesmal - wohin sonst - in die Ausläufer des Osterzgebirges. Auf dem Rückweg legten wir noch einen Zwischenstop bei Freunden in Gombsen ein.

Zwar gab es auf den letzten Kilometern etwas Wasser von oben, doch um den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) herum muß es ordentlich geschüttet haben. Das berichtete jedenfalls mein Bruder, der dort mit seiner Truppe den Klettertag vorzeitig beenden mußte. Glück für uns, daß wir das ursprüngliche Ausflugsziel noch einmal geändert hatten. - Da war wohl auch der sechste Sinn im Spiel.

Track der Handbiketour vom 22.06.2013
Track der Handbiketour vom 23.06.2013

18. Juni 2013

Elberadwegsonnenaufgangsparadoxon

Der Sonntag war Ruhetag. Nach zwei Tourentagen hatte ich mir das redlich verdient. Besonderer Höhepunkt an diesem Tag war das abendliche Benefizkonzert "Pirna taucht auf" für die Betroffenen des Elbehochwassers Anfang Juni.

Benefizveranstaltung "Pirna taucht auf"
Gemeinsam mit der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna hatten Tom Pauls und seine Mitstreiter diese Veranstaltung kurzfristig auf die Beine gestellt. Der Blick aus meiner Wohnung auf die Menschenmassen während des Programms war wirklich beeindruckend. Ich denke, daß der bekannte Schauspieler ein echter Gewinn für meine Heimatstadt ist, denn nicht zum ersten Mal hat er sich für die Region engagiert.

Wunderschönes Wetter lockte mich dann am Montag wieder zeitig nach draußen. Nachdem das Hochwasser weitgehend weg ist, kann man wieder den Elberadweg benutzen. Auf ihm komme ich immer recht kraftsparend zum interessanten Teil mancher Touren, beispielsweise im Elbsandstein- oder böhmischen Mittelgebirge.

Um die Sonnenwende herum wartet dabei die Elbschleife bei Königstein mit etwas Eigenartigem auf. Normalerweise fährt man morgens bei einer Fahrt in Richtung Osten der Sonne entgegen. Dort jedoch scheint diese für einen knappen Kilometer auf den Rücken. Ich bin jedesmal wieder überrascht, wenn ich das erlebe.

Für den Rest des Tages habe ich mich weitgehend in die Wälder zurückgezogen, denn das Zentralgestirn entfaltet inzwischen ordentlich Kraft. Gerade auf den langen Anstiegen freut man sich über jeden Kilometer im Schatten. Neu war für mich der schöne Streckenabschnitt von Hortau (Lesná) nach Klein Wöhlen (Malá Veleň) im Tal des Polzen (Ploučnice). Leider ging es bergab nicht so flott wie gewünscht, denn mein Bremssystem ist jetzt wieder wartungsbedürftig. Sowohl Scheibe als auch Beläge sind am Ende und müssen getauscht werden.

Ich hoffe, daß ich bis nächsten Sonntag dafür einen Termin bei meinen Fahrradmechanikern bekomme.

Track der Handbiketour vom 17.06.2013

16. Juni 2013

"Darf's ein bißchen mehr sein...?"

Wenn die Tage am längsten sind, finden nicht nur Vätternrundan und Styrkeprøven statt - die Zeit ist auch optimal für eigene lange Kanten. Deshalb startete ich gestern früh zu meinem dritten 200er in diesem Jahr.

Katastrophen der Luftfahrt: An der Absturzstelle des Fliegenden Teppichs
Das schöne Wetter schickte mich aber bereits am Freitag auf die Piste. Nach dem Arbeitsschluß am Mittag drehte ich noch eine zügige Runde bis in die östlichsten Ausläufer des Erzgebirges. Das Gebiet scheint 2013 für mich zum Hauptfahrtziel zu werden, denn mittlerweile war ich dort öfter als in anderen Gegenden zugange. Sogar häufiger als im Elbsandsteingebirge. Mir gefällt an dieser Ecke vor allem seine Verkehrsabgeschiedenheit, die (teilweise) vorhandenen ausgezeichneten Radwege und die Möglichkeit, Anstiege beliebiger Steilheit und Länge miteinander zu kombinieren. Vom landschaftlichen Reiz hatte ich bereits im Beitrag zuvor geschrieben...

Eine Entdeckung auf dem Radweg bei Börnersdorf inspirierte mich zu einer recht eigenwilligen Interpretation (s. Foto). Schon allein die geistige Vorstellung erheiterte mich beim Fahren eine ganze Weile.

Am Sonnabend ging es dann in Richtung Nordwesten. Diesen Teil habe ich bisher meist recht stiefmütterlich behandelt. Zum einen, weil man immer erst den großen Ballungsraum der Landeshauptstadt durchqueren muß, zum anderen, weil das Terrain nicht unbedingt meinen Erwartungen an eine abwechslungsreiche Tour entspricht. Deshalb habe ich für die Streckenplanung auf der Hinfahrt das nördliche Erzgebirgsvorland mit einbezogen.

Mit Nossen als Knotenpunkt war besonders die Runde zwischen Mulde- und Zschopautal für mich absolutes Neuland. Leider auch mit einigen Tücken. Da das Gebiet auf meiner Radkarte nicht mehr verzeichnet ist, mußte ich mich "Pi * Daumen" orientieren oder hin und wieder mal Leute nach der groben Richtung fragen.

Eigentlich hatte ich dabei ja gehofft, einigermaßen verläßlich von den Radwegemarkierungen geführt zu werden. Das erwies sich jedoch über weite Strecken als unmöglich. Ist das ganze deutsche / sächsische  Markierungssystem schon schlecht und ohne erkennbare Systematik, so ließ es mich auf unbekanntem Gebiet fast völlig im Stich. Da sollten sich die Deutschen mal ein Vorbild bei unseren tschechischen Nachbarn nehmen. Ein klares System, perfekte Ausschilderung und gute Sichtbarkeit sind dort eine Selbstverständlichkeit.

Doch auch meine sogenannte ADFC-Radtourenkarte ist dermaßen schlecht, daß sie nicht viel zur Orientierung in unbekanntem Gelände beiträgt.  Mein Tip: Finger weg von diesem Machwerk, denn die Verkehrsverbindungen (Radwege) sowie Informationen zu Steigungen sind wohl eher der Phantasie der Autoren entsprungen, denn auf fundierte Vorort-Recherche zurückzuführen. So gab es diesmal einige Verhauer und unnötige Safari-Einlagen.

Am Beginn der Rampe bei der Burg Kriebstein
Genug gemeckert. Zu den Höhepunkten auf der Tour zählt neben dem Abstecher zum ehemaligen Kloster Altzella bei Nossen auch die ungeplante Fahrt zur Burg Kriebstein unweit von Waldheim (unter dem Motto "Wenn ich schon mal da bin, dann kann ich auch..."). Die Straße wird dort über einige hundert Meter zur Rampe. Das entsprechende Verkehrsschild hat durchaus Seltenheitswert. Nach hundert Kilometern und erst am Scheitelpunkt der Tour bin ich's jedoch ziemlich ruhig angegangen und habe mich dabei "in kurzen Sprüngen" - will sagen: Stück um Stück - emporgearbeitet. In der Ruhe liegt die Kraft. Trotzdem: die steilste Straße der Sächsischen Schweiz von Kohlmühle nach Goßdorf (s. Track vom 11.05.2013, km 37 - 39) kann damit locker mithalten. Dort sind allerdings nur 18% angegeben, was natürlich eine Untertreibung ist.

Zeichen sind das eine, doch manchmal wird noch heißer gegessen als gekocht.

Track der Handbiketour vom 14.06.2013
Track der Handbiketour vom 15.06.2013

11. Juni 2013

Grünes Erzgebirge

Weil ich noch eine Hilfsmittellieferung meines  Sanitätshauses erwartete, konnte ich am Montag erst kurz vor dem Mittag auf Tour gehen. Ich hatte den Sonntag ausgelassen, um wieder mit frischen Kräften "klettern" zu können.

Denn es ging - wieder mal - hinauf ins Osterzgebirge. Das bietet im Frühsommer einen wahren Augenschmaus. Dieses saftige Grün, die bunten Bergwiesen und die nun auch hier blühenden Bäume und Sträucher sind etwas ganz Besonderes. Da stört es auch nicht, wenn sich die Sonne hinter dichtem Hochnebel versteckt.

Einen unnötigen Aufenthalt gab es in Altenberg. Am einzigen Bahnübergang der Stadt, ca. 200m bevor die eingleisige Strecke in einem Sackbahnhof endet, schloß sich kurz vor mir die Schranke. Und dann hieß es auf den Zug warten. Es passierte jedoch nichts, nur immer mehr Autos stauten sich zu beiden Seiten an den Schlagbäumen. Nach 12 Minuten wurde es mir zu bunt. Obwohl ich bisher noch nie unter einer geschlossenen Schranke hindurchgefahren war, setzte ich mich diesmal über das Verbot hinweg. Natürlich, ohne auch nur von Weitem einen fahrenden Zug zu sehen. Viel später, als ich bereits auf der Rehefelder Straße das Ortsende erreicht hatte, hörte ich endlich das Hupen des herannahenden Zuges. Da waren noch einmal 5 Minuten vergangen ...

Dafür kam ich auf der Kammstraße hinter Böhmisch Zinnwald (Cínovec) einem ganz jungen Rehkitz näher, als es ihm und seiner Mutter lieb war. Für mich ebenso völlig überraschend, hatte sich das Jungtier, wohl um sich auszuruhen, auf der Straße hingelegt. Bei meinem Anblick preßte es sich zunächst auf den Boden. Doch bevor ich meine Kamera aus dem Rucksack holen konnte, hoppelte es ängstlich fiepend zur nahen Schonung und versuchte, sich dort zu verstecken. Aus dem Wald drangen auch bald die Rufe der Mutter, die ich daraufhin kurz hinter den dichten Bäumen huschen sah. Da die beste Möglichkeit zum Fotografieren bereits vorbei war, entfernte ich mich also schleunigst, um die beiden nicht noch mehr unnötigem Streß auszusetzen. Immerhin sagt diese Begegnung etwas darüber aus, wie (wenig) stark das kleine Sträßchen an den Wochentagen benutzt wird.

Das Mückentürmchen auf dem Mückenberg
Erst kurz vor Voitsdorf (Fojtovice) brachte ich den Fotoapparat wieder in Anschlag. Den Mückenberg (Komáří hůrka) mit dem markanten Mückentürmchen (Komáří vížka) wollte ich schon immer mal ablichten. Der jedenfalls kann sich nicht aus dem Bild stehlen.

Track der Handbiketour vom 10.06.2013

9. Juni 2013

Treibgut

Obwohl die Elbe noch lange nicht ihren Normalstand erreicht hat, ist für mich die akute Hochwassergefahr gebannt. Zeit also, wieder ein paar Kilometer mit dem Handbike zu fahren. Trotzdem liegt mir das jetzige schwüle Wetter nicht unbedingt. Nach den Touren bin ich immer ordentlich durchgeschwitzt.

Die Nachmittagsrunde am Freitag bot hinsichtlich der Ausflugsziele nicht unbedingt viele Alternativen. Die elbnahe Gebiete sind im Landkreis komplett gesperrt und nur eine Brücke steht zwischen Pirna und Dresden für die Elbeüberquerung zur Verfügung (alle Fähren sind außer Betrieb). Weil ich jedoch unbedingt von der Copitzer Seite aus einige Aufnahmen auf die Pirnaer Altstadt machen wollte, habe ich mich für eine Fahrt in Richtung Nordosten entschieden.

Auf der Hohen Straße zwischen Altendorf und Mittelndorf sprach mich ein Autofahrer aus Sebnitz an, der - angeregt durch meine eigene Homepage - mit dem "Sächsische Schweiz Magazin" ebenfalls ein Internet-Informationsportal über die Sächsische Schweiz ins Leben gerufen hat. Ich denke, wir werden in Kontakt bleiben, denn ich bin von seinem Engagement sehr beeindruckt.

Gestern dann habe ich die ausgefallene Tour zur Talsperre Klingenberg nachgeholt. Die Fahrt hielt etliche positive Überraschungen für mich bereit. So ist das oftmals, wenn ich mich treiben lasse: einfach nur gut. 

Blick auf die Staumauer der Talsperre KlingenbergUnter dem Aussichtspunkt in der Mitte der Staumauer
Der Forstweg zur Talsperrenmauer (s. Track vom 08.06.2013, km 43 - 48) ist zwar unbefestigt und machmal etwas holperig, dafür jedoch wunderschön. Anschließend kommt man auch zur Neuklingenberger Höhe ganz einigermaßen. Mit Tourenhandbike und vielleicht sogar Adaptivbikes (hier ggf. kurzzeitig Unterstützung durch Dritte erforderlich) kann man so z.B. über Pretzschendorf eine nette kleine Runde (ca. 25- 30 km) fahren.

Das zweite Aha-Erlebnis hatte ich kurz nach Niederbobritzsch. Dort bin ich nämlich eher zufällig auf die als Radweg ausgewiesene Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz-Oberdittmannsdorf  (s. Track vom 08.06.2013, km 56 - 66) gestoßen. Obwohl meist gesplittet - manchmal auch etwas gröber - ist die Befahrung wirklich ein Erlebnis. Wegen des Untergrundes kann man zwar hier keine Rennen veranstalten, dafür lohnt allein schon die Fahrt durch das Tal der Bobritzsch. Dabei ist man mitten im Herzen der Natur - so, wie im Tharandter Wald. Auch dort läßt es sich wunderbar entspannen.

Die letzten Kilometer mußte ich auf bzw. mit Radweg an der Bundesstraße 172 fahren. Weil das Wasser der Elbe weiterhin sehr hoch steht, war das leider "alternativlos".

5. Juni 2013

Impressionen von der Elbe-Flut in Pirna

Inzwischen scheint der Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers in Böhmen erreicht zu sein.

Wenn damit das Wasser nicht den Maximal-Pegel der Elbeflut von 2002 erreicht, wird das Haus, in welchem ich jetzt wohne, auf dem Trockenen bleiben. Das ist ganz wichtig, weil sonst der Aufzug längere Zeit ausfallen könnte. Ihn brauche ich unbedingt, um meine Wohnung zu erreichen. - Doch diesbezüglich bin ich inzwischen verhalten optimistisch.

In den vergangenen Tagen habe ich - wie viele andere auch - das Ansteigen der Elbe dort, wo ich (noch) mit dem Rollstuhl hinkam, fotografisch dokumentiert. Hier kommt eine Auswahl der Bilder:



Mein Mitgefühl gilt all denen, die nun schon wieder mit einer Katastrophe solchen Ausmaßes konfrontiert sind. Seit 2002 weiß ich, was das bedeutet.

2. Juni 2013

Regen ohne Ende

Bereits eine Woche lang gibt es in meiner Heimatregion ergiebige Niederschläge. Am Sonnabend Dauerregen, und heute ebenfalls. Keine Frage, das Handbiken ist bei solchen Bedingungen absolut unmöglich. Momentan verspüre ich nicht einmal das Bedürfnis, mich auch nur einen Meter im Freien zu bewegen.

Wenn ich jedoch noch in Elbnähe wohnen würde, gäbe es Grund zu ernsthafter Sorge. Die letzten Prognosen verheißen katastrophale Wasserstände. Sowohl die Informationen über die Wasserstände auf tschechischer Seite (die Flüsse entwässern fast alle in Richtung Nord- und Ostsee), als auch die Prognosen des Landeshochwasserzentrums Sachsen zur Lage an den Fließgewässern des Landes lassen Schlimmes befürchten.

Morgen jedenfalls wird endlich nach mehrjähriger Instandsetzung die Talsperre Klingenberg wieder freigegeben. Eigentlich wollte ich deshalb mit dem Handbike an diesem Tag dorthin fahren, denn ich kenne den Ort noch als Baustelle. Wenn sich aber das Wetter nicht bald bessert, muß diese Tour wohl ins Wasser fallen.

Daß der Härtetest für die Stauanlage so schnell kommt, hätten die Verantwortlichen sicher nicht erwartet.