7. Juli 2013

Alptraum eines Tourenfahrers

Kurz vor dem Urlaub habe ich das Tourenpensum noch einmal gesteigert. Und so fällt es mir schwer, die Strecken der vergangenen drei Tage auseinanderzuhalten.

Da war der Freitag, an dem ich nach Arbeitsende noch zu einer Nachmittagsrunde aufgebrochen bin. Bevor ich die Alpen wieder mit dem Handbike unsicher mache, nehme ich den Anblick einer der schönsten mit dem Handbike zugänglichen Felsschluchten des heimatlichen Elbsandsteingebirges tief in mich auf. Der gut befahrbare Forstweg durch Wehlener Grund, Kohl- / Tscherregrund sowie Reingrund (s. Track vom 05.07.2013 km 13,7 - 17,4) führt durch eine wunderbare Zauberwelt. Etwas Neuland gab es ebenfalls für mich auf dieser Tour. Die Fahrradstraße zwischen der Karrenbergstraße vor Neustadt und Rückersdorf ist so schön wie verkehrsruhig.

Am Sonnabend standen lange Anstiege auf dem Programm. Ursprünglich wollte ich zwar bei Frauenstein jemanden besuchen, aber da die beiden an diesem Wochenende verreisen wollten, änderte ich kurzfristig meine Planung. Dann eben über den Erzgbirgskamm. Nicht nur einmal, nein, nach entspannter Fahrt durch die Orte unterhalb des Kamms auf böhmischer Seite, kletterte ich ein zweites Mal mehr als 400 Höhenmeter mit dem Handbike nach oben. Während die Abfahrt von Böhmisch Zinnwald (Cínovec) nach Eichwald (Dubí) einfach nur Laune machte, weil sie genau das richtige Gefälle hat, liebe ich jedoch auch den Anstieg von Mitteltellnitz (Telnice) über die bewaldeten Hänge der Schießhaushöhe (Jelení vrch) in Richtung Schönwald (Krásný Les). Zum Schluß rollte es fast ausschließlich über die restlichen 30km bis nachhause.

Heute dann war ich nur spazierenfahren. Ich begleitete Henni beim Fahrradfest der Sächsischen Zeitung auf der Strecke, die sie sich ausgesucht hatte. Davor und danach hing ich noch ein paar Zackel an die Runde, um so wenigstens einige Anstiege fahren zu können.

Gewimmel auf dem Dresdner Theaterplatz vor der Semperoper
So eine Breitensportveranstaltung ist schon etwas ganz spezielles. In meinen ersten Jahren als Handbiker bin ich regelmäßig bei solchen Touren mitgefahren. Heutzutage stoßen mich die Unmassen an Leuten eher ab. Dazu kommen in diesem Heer der Namenlosen unzählige Möchtegern-Rennfahrer und Gernegroß-Teilnehmer, die höchstens durch ihre Rücksichtslosigkeit gegenüber den anderen Fahrern auffallen. Die völlig überzogenen Startgelder mal gar nicht mitgerechnet. Ich möchte nicht wissen, wer sich daran alles eine goldene Nase verdient. -  Inzwischen beteilige ich mich selbst nur an Radtouristikfahrten, wenn ich als Ehrengast eingeladen werde. Mein Favorit ist dabei die Heidenauer RTF des DSC, denn diese bietet nicht nur den üblichen Einheitsbrei.

Henni war wohl angesichts der Massen und des Ablaufes der Tour auch etwas ernüchtert. Das nächste Mal wollen wir in kleiner Besetzung fahren. Da kann man sich auch an den landschaftlichen Schönheiten freuen.

Track der Handbiketour vom 05.07.2013
Track der Handbiketour vom 06.07.2013
Track der Handbiketour vom 07.07.2013

Keine Kommentare :