11. November 2013

Kneipp-Kur

Der Herbst läßt sich nicht länger ignorieren. Die Woche endete ziemlich naß in einem tristen Grau.

Dabei sah es am Sonnabendnachmittag gar nicht so schlecht aus. Nach meinem frühen Start mußte ich allerdings noch einige Schauerwolken geschickt umkurven, was mir auch ganz gut gelang. Quer zu den sich vom Erzgebirge herabziehenden Tälern ging es zwar immer rauf und runter, doch das ist bei diesen Temperaturen genau das richtige. So kühlt man wenigstens nicht zu sehr aus.

Als sich dann nach dem Mittag die Sonne endgültig durchsetze, lag bereits der anstrengendste Teil der Tour hinter mir. Da auf dem Elberadweg mittlerweile wesentlich weniger Touristen unterwegs sind, läßt er sich nun wieder öfter in die Planung einbinden. Trotzdem wechselte ich über das Blaue Wunder (eine sehr bekannte Dresdener Brücke) auf die andere Elbseite, um dort auf welliger Straße noch ein paar Höhenmeter zu sammeln. In Pillnitz begrüßte mich schon von weitem mein Cousin und seine Familie, die gerade in Richtung Keppgrund aufgebrochen waren. Die hätte ich sonst nicht getroffen.

Für den Sonntag spekulierte ich auf ähnliche Bedingungen. Zunächst sah es auch ganz gut aus. In der südlichen Sächsischen Schweiz zwischen Rosenthal und Cunnersdorf begleitete mich sogar längere Zeit die Sonne.

Herbst auf der Wildwiese
links: Müllerstein, Mittler und Vorderer Torstein, einzeln: Falkenstein
Weil ich unbedingt noch einmal in diesem Jahr der Wildwiese unterhalb der Schrammsteine einen Besuch abstatten wollte, schlug ich kurzerhand einen Haken. Dort war von der Sonne inzwischen nichts mehr zu sehen, doch paßte das gut zur Novemberstimmung. Auch etwas später beim langen, aber gut zu fahrenden Anstieg von Herrnskretschen (Hřensko) nach Rainwiese (Mezní Louka) gab es keinen Grund, sich Sorgen um das Wetter zu machen.

Leider änderte sich das nach meiner Mittagspause. Anfangs vermutete ich ja, daß es sich bei dem Regen lediglich um einen kurzen Schauer handelt. Im Kirnitzschtal jedenfalls setzte das Tröpfeln sogar zeitweise aus. Als ich aber schließlich den Höhenrücken, der sich von Lichtenhain über Mittelndorf und Altendorf nach Bad Schandau zieht, erreichte und damit einen Überblick gewann, wurde ich schlagartig jeglicher Illusionen beraubt.

Also Regenjacke an, Gesicht zur Faust geballt und durch. Bis ich komplett eingeweicht war, dauerte es nicht lange. Es ist jedesmal ein besonders erhebendes Gefühl, zu spüren, wie der Regen ins Gesicht peitscht, sich die Ärmel mit Wasser füllen und es sich an Schultern und Oberkörper immer nässer anfühlt. In diesen Momenten bin ich immer froh, daß ich über keine Sensibilität in den übrigen Körperteilen verfüge. Sonst würde ich noch mehr schimpfen.

Die restlichen 30 Kilometer bis nach Hause bei 6°C und teils heftigem Dauerregen zu fahren, ist selbst für mich nicht sehr entspannend. Die erste Maßnahme nach meiner Ankunft war deshalb ein richtig warmes und ausgiebiges Bad in meiner Badewanne. Gut, daß es die gibt.

Track der Handbiketour vom 09.11.2013
Track der Handbiketour vom 10.11.2013

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