17. Dezember 2013

Ganz oben

Immer zum Jahresende geht es mit den Mitarbeitern des NationalparkZentrums Bad Schandau und den für das Haus tätigen Freiwilligen auf Fortbildungsfahrt in das nähere und weitere Umland. Für die Freiwilligenkoordinatorin ist dies Gelegenheit, sich für das Engagement der Helfer zu bedanken. Doch auch uns bringen diese Ausflüge weiter. Im Laufe der Jahre haben wir so schon viele neue Gebiete und Einrichtungen kennengelernt, die wir im normalen Alltag vielleicht gar nicht wahrnehmen würden.

"Ersteigung" des Haselbergturms
Dazu gehört auf jeden Fall auch das gestern besuchte Besucherzentrum Königsbrücker Heide. Als Infostelle für eines der größten Schutzgebiete Deutschlands - einem riesigen ehemaligen militärischen Truppenübungsplatz - kann sich jeder Besucher in dem komplett barrierefrei zugänglichen Haus einen ersten Überblick über Charakter, Geschichte und Entwicklung des angrenzenden Naturschutzgebiets verschaffen.

Später begaben wir uns dann mit einem kundigen Mitarbeiter auf eine kurze Erkundungstour direkt in das Naturschutzgebiet. Das ist auf den breiten Wegen auch gut mit Rollstuhl oder Handbike möglich. Bei phantastischem Wetter wanderten wir vor dem Sonnenuntergang zum Haselbergturm, einem Zwillingsbruder des von mir erst unlängst besuchten Weifbergturms in der Sächsischen Schweiz.

Dessen "Ersteigung" war für mich der absolute Höhepunkt des Tages. Nahezu heldenhaft trug mich Gordian, der FÖJler des Nationalparkzentrums, die 156 Stufen hinauf bis zur obersten Aussichtsplattform in 32m Höhe. Bei meinen ca. 63kg Lebendgewicht ist das eine echte Leistung! Auch mein Rollstuhl wurde in großartiger Teamarbeit nach oben befördert, so daß ich mich oben frei bewegen konnte.

Zum Sonnenuntergang auf dem Haselbergturm
Es hat sich nicht nur für mich gelohnt! Bis zu 60km reichte an diesem späten Nachmittag die Sicht. Damit konnte man nicht nur das gesamte Naturschutzgebiet überblicken, sondern auch bis nach Brandenburg sowie (einige Phantasie vorausgesetzt) bis zum Osterzgebirge schauen. Die umfangreichen Erklärungen unseres Führers halfen uns dabei bei der räumlichen Einordnung des Gesehenen.

Diese tolle Aktion wird mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Ich glaube, daß ich der erste Rollifahrer dort oben war.

Track der Rolliwanderung vom 16.12.2013

1 Kommentar :

Reiner Dittrich hat gesagt…

Lieber Veit,
danke für Deinen wunderschönen Bericht. Es ist uns jedes Jahr ein besonderes Bedürfnis unsere vielen freiwilligen Helfern einmal Danke zu sagen. In Form einer Fortbildungsfahrt ist es nicht nur die Gelegenheit sich außerhalb der Tätigkeitsfeldes kennen zu lernen sondern auch den geistigen Horizont zu erweitern. Eine Turmbesteigung bringt uns den Wolken ein Stück näher. Du lieber Veit bist der erste Rollifahrer der den Haselbergturm bestiegen hat. Herzlichen Glückwunsch!

Alles Gute wünscht Dir das Teams des NationalparkZentrums Sächsische Schweiz.


PS. Der Rolli war recht leicht hoch zu tragen :-)