26. Januar 2014

Schontag

"Daß ich eine Schneeflocke wär ..."
Gestern Gast auf einer Geburtstagsfeier, morgen ein sehr interessanter Termin - für mich war also ein Ruhetag ausreichend begründet. Zumal ich auch nicht ganz auf dem Damm bin. Immerhin ist für mich der Workshop am Montag so wichtig, daß ich keinesfalls krankheitsbedingt ausfallen möchte.

Außerdem wurde es an diesem Wochenende zwar sonnig, doch klirrend kalt. Das Quecksilber hat es an beiden Tagen nicht über die -6°C-Grenze geschafft. Da bleiben sogar einzelne Schneeflocken als Miniaturkunstwerke lange erhalten.

Mal sehen, was morgen bei dem Treffen herauskommt. Danach werde ich vielleicht noch einmal gesondert darüber berichten.

19. Januar 2014

Wie die Feuerwehr

Beinahe ein Vormittagsprogramm und doch über 100 km: Jedesmal, wenn ich mit meinem tschechischen Sportfreund ohne Handicap unterwegs bin, bekomme ich Ohrensausen. Trotz vieler Höhenmeter wurde es heute wieder ein 17er Schnitt und im Durchschnitt eine 70er Trittfrequenz. Keine Frage, daß ich nach der Tour ordentlich ausgearbeitet war.

Dabei gibt es nebenher immer viel zu erzählen. Lád'a hat 'ne ganze Menge verrückte Geschichten auf Lager, daß es mich manches Mal fast wegschmeißt. Das sanft ansteigende Müglitztal lädt aber auch zum Schwatzen geradezu ein. Und wenn - so wie heute morgen - nur wenig Kraftverkehr unterwegs ist, kann man dabei auch trotz der wichtigen Verkehrsverbindung längere Zeit nebeneinander fahren.

Kurz vor Glashütte hupte uns noch die Freundin eines Handbikers aus meiner Gegend an, und wir wechselten ein paar Worte. Ich würde mir wirklich wünschen, daß außer Börni auch mal noch andere Handbiker und ihre BegleiterInnen mit mir auf Achse gehen. - Naja, vielleicht wird es ja in diesem Jahr einmal ...

Gestern blieb nur Zeit für eine schnelle Runde vor dem Mittag, denn danach war ich zum Kaffetrinken bei meiner Mutti anläßlich ihres vorangegangenen Geburtstages eingeladen. Ich bin zwar ein absoluter Partymuffel, doch bei mir überaus wichtigen Personen mache ich auch mal eine Ausnahme. (Ironisch: Das ist also eine hohe Ehre für den/die Gastgeber/in, wenn ich wirklich mal zu solch einer Feier erscheine. - Ich hoffe, sie wissen das zu schätzen.)

Blick über Gersdorf nach Nordwesten bis nach Dresden
Trotz der kurzen Strecke mußten natürlich auch ein paar Anstiege sein. Das heitere Wetter am Vormittag verhalf mir so zu ein paar wunderschönen Ausblicken. Überall sieht es schon aus wie im Frühling.

Track der Handbiketour vom 18.01.2014
Track der Handbiketour vom 19.01.2014

14. Januar 2014

Vorfreude

Ein wunderbares Geschenk!
Als ich gestern den Langlaufschlitten zu meinen tschechischen Freunden nach Kulm (Chlumec) brachte, erwartete mich eine besondere Überraschung. Vor dem gemeinsamen Abendessen gab es nämlich von Lád'a und Šárka noch ein Weihnachtsgeschenk.

Und das hatte es in sich: am ersten Märzwochenende werde ich gemeinsam mit meinem Kameraden ins Isergebirge (Jizerské hory) zum Skilanglauf fahren! Die Pension Bismark in Friedrichswald (Bedřichov) unweit von Reichenberg (Liberec) bietet uns barrierefreie Unterkunft, und die Loipen starten quasi vor der Haustür. - Ich freue mich schon riesig darauf! Das wird einfach nur herrlich werden, im Tandem über die Pisten zu bügeln!

Jetzt fehlt nur noch der Schnee und Sonnenschein. Aber bis dahin wird das schon ...

12. Januar 2014

Start nach Maß

Das neue Jahr ist gerade 12 Tage alt und schon stehen 5 Fahrten mit insgesamt 546 km in meinem Tourenbuch. - So etwas hat es seit dem Beginn meiner Handbikerlaufbahn im Jahr 2000 noch nie gegeben!

"Schuld" daran ist der milde Winter. Der Schnee hat es bisher noch nicht sehr eilig gehabt, Feld und Flur mit seinem weißen Tuch zu bedecken. Deshalb muß ich mich noch gedulden, bis ich endlich ein paar Kilometer mit meinem Langlaufschlitten fahren kann. So sehr herbeigesehnt habe ich den Winter lange nicht mehr. Immerhin, morgen abend werde ich mein Wintersportgerät nebst Zubehör meinem tschechischen Kameraden nach Kulm (Chlumec) bringen. Er hat ein paar interessante Ideen für konstruktive Anpassungen und den geeigneten Mann zur technischen Umsetzung.

Also bin ich an beiden Tagen des Wochenendes mit dem Handbike auf Achse gewesen. Während ich für den ersten Tourtag üblicherweise die konditionell anspruchsvolleren Vorhaben plane, geht es am darauffolgenden Tag meist etwas gemächlicher zu. Man wird ja auch nicht jünger ...

Und siehe da: bei meiner Fahrt über den Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) am Sonnabend habe ich in 700 m Höhe doch tatsächlich ein paar Schneereste gesehen! Die müssen sich nur noch ein bißchen ausdehnen, dann kann es auf die Bretter gehen. Nach der Überquerung der letzten Ausläufer des linkselbigen Höhenzuges zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Aussig (Ústí n. L.) ging es ins Elbtal. Die knapp 20 Kilometer auf der E442 zwischen den beiden Städten wären eine ideale Strecke für ein Handbikerennen. Hervorragend ausgebaut und topfeben. - Es müßte lediglich der gesamte Verkehr dieser Europa-Schnellstraße umgeleitet werden ...

Die größte Herausforderung auf der heutigen Tour war der kräftige Westwind. Glücklicherweise kenne ich mittlerweile nahezu jede Straße im Umkreis von 100 km und kann so die Route entsprechend anpassen. Die Faktoren Bewuchs (Wald, Buschwerk, Straßenbäume) und auch Streckenprofil (Abfahrten) spielen dabei die größte Rolle. Deshalb bin ich dann auch über Bretnig-Hauswalde und Großröhrsdorf nach Radeberg gefahren, bevor ich mich ab da quer durch die Dresdner Heide in Richtung Sonnenuntergang schummelte. Auf dem Elberadweg hatte ich dann den Wind wieder im Rücken.

Blick von der Waldschlößchenbrücke
Im Hintergrund Loschwitz  sowie der Dresdner Fernsehturm
Davor gab es noch einen kurzen Fotostop auf der Dresdner Waldschlößchenbrücke. Von dort überblickt man sehr schön das Elbtal in Richtung Osten. Wenigstens dazu ist sie gut.

Track der Handbiketour vom 11.01.2014
Track der Handbiketour vom 12.01.2014

6. Januar 2014

nimm 2

Die letzten Tage meines Urlaubs zum Jahreswechsel standen unter dem Motto meiner Lieblingsbonbonsorte.

Bereits bei meiner Tour mit Lád'a hatte ich feststellen müssen, daß sich die Bremsleistung meiner Scheibenbremse plötzlich drastisch verschlechterte. Das war etwas kritisch, denn bei einer Kreuzung kamen mir auf der Hauptstraße in diesem Moment gerade Autos in die Quere. Glücklicherweise blieb ich noch rechtzeitig an der Einmündung stehen. So ist das, wenn Metall auf Metall bremst.

Jedenfalls ergatterte ich am nächsten Tag gleich einen Termin bei meinem "Lieblings"mechaniker Eddy von der Werkstatt im Bike24-Ladengeschäft Dresden. Natürlich habe ich dorthin mein Handbike rollenderweise gebracht, denn ich konnte es nach dem Ersatz der Bremsbeläge gleich wieder mitnehmen. Bei sonnigem Frühlingswetter war es für mich selbstverständlich, hinterher noch ein paar Kilometer dranzuhängen. Dabei durften auch einige gutgängige Anstiege nicht fehlen. Ideal ist dafür die Strecke über Weißeritztal, quer durch Lockwitz- und Müglitztal bis zum Seidewitztal geeignet. Auf 33 km kommen hier ca. 500 Hm zusammen.

Thürmsdorf am Morgen, rechts die Festung Königstein
Gestern ging es dann auf Klettertour ins südliche Elbsandsteingbirge. Als Fortsetzung der Ausläufer des Osterzgebirges erreicht man hier am Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) 724m ü. NHN. Den habe ich mir allerdings erspart, auch weil zwischen Tyssa (Tisá) und Maxdorf (Maxičky) bei dichtem Nebel die Sicht gleich null war.

Nervenkitzelig wurde dann noch der Grenzübertritt am Böhmischen Tor (Česká brána) beim Großen Zschirnstein. Schwere Waldmaschinen hatten den ohnehin nicht besonders gut befahrbaren ca. 300m langen Waldweg bis zur Grenze ziemlich umgeackert und damit in eine Hardcore-Offroadstrecke verwandelt. Mit Geduld und Feingefühl ließ sich jedoch auch dieser Abschnitt bewältigen.

Machtlos war ich jedoch gegenüber dem ab Bad Schandau einsetzenden Regen. Die 20 Kilometer nachhause reichten, um mich ordentlich durchzuspülen und meine Bekleidung reif für die Waschmaschine zu machen. Es war trotzdem eine schöne Tour.

Track der Handbiketour vom 03.01.2013
Track der Handbiketour vom 05.01.2013

3. Januar 2014

Spätzünder

Es ist zugegebenermaßen etwas spät für Silvesterböller. Doch was Lád'a  und ich am zweiten Tag des neuen Jahres gezündet haben, kann man durchaus als ordentlichen Kracher bezeichnen. Die Strecke war zwar nicht übermäßig bergig, doch für den Jahresanfang recht lang.

Mit Lád'a vor dem Jagdschloß Moritzburg
Mit meinem tschechischen Sportfreund, der auf dem Rad immer an der Elbe entlang bereits aus Aussig (Ústí n.L.) kam, traf ich mich kurz hinter Rathen. Anschließend fuhren wir nach dem Anstieg aus dem Elbtal auf der alten Bahnstrecke durch's Schönfelder Hochland großräumig um Pirna herum, durchquerten die Dresdner Heide und erreichten schließlich Moritzburg. Naja, und weil Lád'a noch niemals in Meißen gewesen ist, ging es gleich danach in diese Richtung weiter.

Trotz des relativ späten Starts (8.35 Uhr ab Pirna), lagen wir ausgezeichnet in der Zeit. Wenn ich in Begleitung - noch dazu mit einem Radsportler ohne Handicap - unterwegs bin, kommen wir meist recht flott voran. Ich will doch meine Begleiter nicht zu sehr ausbremsen ...

Der Elbradweg nach Hause war aber diesmal nicht so entspannt zu fahren, denn ein auffrischender Wind blies uns immer kräftiger entgegen. Außerdem lagen in bestimmten Bereichen, wie beispielsweise auf dem Elbradweg der Dresdner Innenstadt, die Hinterlassenschaften der vorangegangenen Silvesterfeiern herum. Haufenweise Glasbruch von Flaschen und Gläsern machten das Fahren teilweise zum Russischen Roulette. Diese Idioten! Bei einbrechender Dunkelheit konnte man die Scherben meist nur mehr erahnen als sehen. Deshalb war ich froh, als das Blaue Wunder hinter uns lag. Ab da wurde es wieder besser.

In Pirna trennten wir uns dann. Ich hatte - zum Glück - nur ein paar Meter bis nach Hause. Mein Kamerad ist hinterher jedoch noch über den Erzgebirgskamm bis zu sich nach Kulm (Chlumec) gefahren. Wie er mir heute schrieb, wurden es bei ihm 226 km. Dagegen sind meine 140 km und 1050 Hm Kindergeburtstag ...

Track der Handbiketour vom 02.01.2014