12. Mai 2014

Zum Heulen schön

Am vergangenen Wochenende konnte ich nun auch mein drittes Wunschprojekt umsetzen. Nach Reichenberg (Liberec) am 12.04.2014 und Hirschberg am See (Doksy) am 19.04.2014 fehlte mir in der Liste nur noch Melnik (Mělník).

Die Stadt liegt am Zusammenfluß von Elbe (Labe) und Moldau (Vltava), und Elberadwegtouristen beginnen sehr häufig hier ihre Tour flußabwärts. Natürlich wäre es einfallslos für mich gewesen, nur das Elbtal in die Streckenplanung einzubeziehen. Es geht nämlich auch anders: durch das westliche Gebiet des Böhmischen Mittelgebirges (České středohoří).

Nach der Überquerung der Ausläufer des Osterzgebirges über den Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) peilte ich also den Milleschauer (Milešovka) an, den mit 836m höchsten Berg des Böhmischen Mittelgebirges. Wie auch viele weitere Erhebungen in diesem Bergland ist er ein wunderschöner, formvollendeter Vulkankegel. Überhaupt geben diese nahezu idealtypischen Berge mit ihren bewaldeten Hängen und den weiten offenen Flächen dazwischen der Landschaft ein ganz besonderes Gepräge.

Traumzauberland Böhmisches Mittelgebirge: Hasenburg/Hazmburk (links), Burg Skalken/Skalka bei Watislaw/Vlastislav (Mitte) und Plösche/Plešivec - 477m (rechts)
Ich bin eigentlich von der landschaftlichen Schönheit des Elbsandsteingebirges ziemlich verwöhnt, doch dieses Gebiet begeistert mich ebenfalls immer wieder auf's neue. Bei einem solchen Wetter wie gestern, ist das einfach nur ein Ausflug ins Wunderland.

Die Altstadt von Melnik selbst ist klein und überschaubar, aber eben ganz nett. Da die Stadt auf einem Hügel gebaut wurde, der über das flache Land der Umgebung aufsteigt, hat man von hier einen sehr guten Ausblick. Auch die Vereinigung der beiden Flüsse Elbe und Moldau sowie eines Umgehungskanals sieht man von der Aussichtsterrasse bei der Propsteikirche St. Peter und Paul.

Auf dem Rückweg tauschte ich dann Kilometer gegen Höhenmeter und nahm den direkten Weg durch die Berge. Damit ersparte ich mir den 20 km längeren Weg im Elbtal über Leitmeritz (Litoměřice) und Aussig (Ústí n. L.). Zeitlich habe ich damit zwar vermutlich nichts gut gemacht, doch einen Teil der Strecke kannte ich im Gegensatz zur Alternative noch nicht. Ich will ja auch noch etwas neues kennenlernen!

Am Sonntag ging es dann nur auf Ausrolltour. Überschaubare Anstiege und meist gute Straßenverhältnisse kompensierten meine Ermüdungserscheinungen nach der Tour vom Vortag. Nur der kräftige Südwestwind setzte mir zuletzt etwas zu. Dafür blieb ich von den kurzen, heftigen Schauern verschont, die ab Mittag rings um mich herum niedergingen.

Alles kann man ja nicht auf einmal haben!

Track der Handbiketour vom 10.05.2014
Track der Handbiketour vom 11.05.2014

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