30. Juni 2014

Schauerlich

Trotz des unsicheren Wetters entschloß ich mich heute nach meiner wöchentlichen Physiotherapiebehandlung zu einer weiteren Tour. Es wurde ein Haschespiel mit teils kräftigen Regengüssen.

Die Dresdener Waldschlößchenbrücke, ein Mahnmal der Ignoranz
Dabei unterschätzte ich im Schönfelder Hochland zunächst die ersten dunklen Wolken und wurde daraufhin prompt mit einer unfreiwilligen Dusche bestraft. Die nächsten Male war ich dann schlauer und suchte mir jedesmal rechtzeitig einen geeigneten Unterschlupf. Immerhin war es mit rund 20°C recht warm, so daß die Feuchtigkeit nicht ganz so störte.

Das moderate Streckenprofil ließ mich gut vorankommen, und zeitiger als geplant war ich wieder zurück. Doch ganz allein an der relativ flachen Strecke wird es wohl nicht gelegen haben. Immer, wenn ich zwei aufeinanderfolgende Tagestouren mit einem anschließenden Ruhetag kombiniere, geht danach am vierten Tag bei der dritten Tour die Post ab. - Sollte ich damit unbewußt ein optimales Belastungsintervall gefunden haben?

Meinen Gliedern tut es jedenfalls gut. In letzter Zeit hatte ich ein paar leichte Überlastungserscheinungen, vor allem im rechten Handgelenk. Doch meine Physiotherapeutin - eine von der alten Schule - kennt da anscheinend ein paar Zaubergriffe. Auch heute wieder waren nach der Behandlung und später während der Tour alle diesbezüglichen Symptome wie weggeblasen.

Gut, daß es sie gibt.

Track der Handbiketour vom 30.06.2014

29. Juni 2014

Mit dem Rad zum Theater

Weil ich am Montag zur betrieblichen Weiterbildung war, hatte ich in dieser Woche einen sprichwörtlichen "Frei"tag. Den nutzte ich gleich für einen Besuch in der Bavaria-Klinik in Kreischa. Das dortige Querschnittgelähmtenzentrum ist vor kurzem nach Tscheckwitz umgezogen, und ich kenne die neuen Räumlichkeiten noch nicht. Außerdem setze ich mich dort dann immer gleich auf die Waage. - Mein aktuelles Kampfgewicht: 62,6 kg.

Davor mußte natürlich noch eine Tour durch das Dresdener Umland sein. Nichts aufregendes, aber schön zügig. Kurz vor Bischofswerda, bei Großdrebnitz gab es für mich wegen der gesperrten Ortsdurchgangsstraße auf der Umleitungsstrecke sogar zwei, drei Kilometer Neuland zu entdecken.

Am 28.06. fand in Reinhardtsdorf die Premiere des Landschaftstheaterstücks "Wildnis" statt. Inzwischen ist es bereits das zweite Mal, daß hier im hintersten Winkel der Sächsischen Schweiz ein solches Spektakel veranstaltet wird. In Kooperation mit dem Staatsschauspiel Dresden spielen dabei professionelle Schauspieler des Theaters Aspik gemeinsam mit Einwohnern des Dorfes vor der großartigen Landschaftskulisse des Elbsandsteingebirges. Das Publikum wandert nach jeder Szene zu einem neuen Ort, an dem das Stück dann fortgesetzt wird.

Landschaftstheater vor großartiger Kulisse: "Wildnis" in Reinhardtsdorf
Eine tolle Idee! Und das Theaterstück erst! Kurzweilig, lustig, dramatisch, mit Anspielungen und Persiflagen auf allseits bekanntes Kulturgut - so stelle ich mir richtig gute Unterhaltung mit Niveau vor. Ich habe mich jedenfalls prächtig amüsiert. Die 3,5-stündige Vorstellung ist unbedingt eine Empfehlung und lohnt ganz gewiß die Anfahrt ans Ende der (deutschen) Welt.

Meine Anreise am Sonnabend erfolgte mit dem Handbike. Das bot mit seiner Geländegängigkeit für mich die Gewähr, auch die schwieriger zugänglichen Spielorte zu erreichen. (Im Rollstuhl wäre das sonst nur mit Hilfe möglich.) Zuvor da ein Zackel, dort ein Umweg, am Veranstaltungsort lagen somit bereits mehr als 60 km und ein heftiges Gewitter beim Aufstieg aus dem Elbtal hinter mir.

Doch Petrus gab sich während des Freilufttheaters alle Mühe. Nicht ein Tropfen fiel während dieser Zeit. Sobald der letzte Vorhang jedoch gefallen war, setzte leichter Nieselregen ein, der mich dann - mal mehr, mal weniger - nachhause begleitete. Überdies war es mittlerweile recht spät geworden. Noch vor Langenhennersdorf kam ich allmählich in die Dunkelheit.

Als ich an der Waldburg einen kurzen Zwischenstop machte, hielt neben mir eine Radsportamazone, um ihre Fahrradbeleuchtung aus dem Rucksack zu holen. Mir schlief das Gesicht ein. Bis dahin war ich nämlich absolut davon überzeugt, zu dieser Zeit und bei diesem Wetter der einzige Verrückte auf dem Rad zu sein. Gemeinsam fuhren wir dann in Richtung Pirna. Wie sich im Gespräch herausstellte, wollte das Mädel von Bielatal aus zu einer Geburtstagsfeier nach Dresden. Ich war schwer beeindruckt! Sie lag damit genau auf meiner Wellenlänge, abgesehen davon, daß meine Kurzzeit-Begleiterin nun wirklich nicht als unansehnlich bezeichnet werden konnte. Mit ihr würde ich gern mal eine Runde drehen.

Vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder - mit dem Rad auf der Straße nach irgendwo.

Track der Handbiketour vom 27.06.2014
Track der Handbiketour vom 28.06.2014

22. Juni 2014

Zum heiligen Berg der Tschechen

Der Georgsberg (Říp) gehört zum Gründungsmythos der Tschechen genauso wie die Rüti bei den Schweizern oder für die Deutschen die Schlacht im Teutoburger Wald. Hier, mitten in Böhmen, soll sich der Legende nach der Urvater aller Tschechen mit seinem Gefolge niedergelassen haben.

Für mich schien dieser Ort immer unerreichbar mit dem Handbike zu sein, doch bei meiner Tour nach Melnik (Mělník) sah ich ihn noch vor meinem Tagesziel sich majestätisch aus der Ebene erheben. Als ich zudem von Freunden erfuhr, daß es evtl. sogar möglich sei, mit dem Handbike den Gipfel zu erreichen, formte sich in meinem Kopf ein neuer Plan für einen langen Kanten.

Gestern war es dann soweit. Trotz des angekündigten wechselhaften Wetters wagte ich die Fahrt. Nach Überquerung des Osterzgebirgskamms ergossen sich zwar etliche Starkregenschauer in der Gegend um Bilin (Bílina) sowie im Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří), doch wunderbarerweise kam ich trocken durch.

Kurz nach dem Mittag konnte ich von Rowney (Rovné) dann zum Gipfelsturm auf den Georgsberg blasen. Die asphaltierte Zufahrtsstraße hört am Waldsaum auf. Von dort führt ein altes Betonsträßchen - unterbrochen durch zwei flachere, jedoch mit groben Basaltschotter, belegten Abschnitten - steil zum Gipfel. Teilweise sind dabei kurze Rampen bis ungefähr 30% Steigung zu bewältigen. Das ist absolut grenzwertig. Als mir bergauf einmal die Kurbel aus meiner schweißnassen Hand rutschte, hatte ich Mühe, mein Gefährt wieder aus der Rückwärtsbewegung unter Kontrolle zu bringen, weil es kurzzeitig trotz des (endlich) fixierten Vorderrades sogar ins Rutschen kam.

Ich betrachte es wirklich nicht als Schande, daß ich daraufhin dreimal kurzzeitig Wanderer um Schiebehilfe beim Fahren gebeten habe. - Vielleicht hätte ich es auch allein geschafft, aber um welchen Preis? Es hätte mich wesentlich mehr Kraft und vor allem Zeit gekostet, die mir auf der Rückfahrt dann vielleicht gefehlt hätte. Ganz abgesehen von dem Risiko, die Kontrolle über mein Handbike zu verlieren, wenn sich die oben beschriebene Rutschaktion wiederholte.

Auf dem Gipfel des Georgenberges (Říp)
Das Gipfelphoto vor der romanischen Georgsrotunde (Kaple sv. Jiří a Vojtěcha) war obligatorisch. Ich bin mir ziemlich sicher, der erste Handbiker hier oben gewesen zu sein.

Auch bergab fuhr ich dann aufgrund der Steilheit sowie des Untergrundes wesentlich langsamer als im Schrittempo. Getreu dem Spruch des bekannten Bergsteigers Hans Kammerlander: "Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm." Das klingt vielleicht ein bißchen pathetisch, doch eine Panne während der Abfahrt wäre nur mit größter Mühe zu beheben gewesen. Und noch lagen ja 100 km vor mir.

Bei der Rückfahrt habe ich dann auf Altbewährtes zurückgegriffen und bin nach der Überquerung der Elbe in Raudnitz (Roudnice nad Labem) ab Polep (Polepy) bis auf den Abschnitt zwischen Tetschen-Bodenbach (Děčín) und Bad Schandau wie schon bei meiner Tour vom 10.05.2014 durch den rechtselbig gelegenen Teil des Böhmischen Mittelgebirges sowie durch's Elbtal nachhause gerollt. Das waren immerhin noch mehr als 80 Kilometer, wobei davon die letzten 45 nur noch langweiliges Abspulen immer entlang der Elbe waren. Diesen Preis für kraftsparendes und schnelles Vorwärtskommen muß ich eben zahlen.

Es gibt Schlimmeres.

Track der Handbiketour vom 21.06.2014

17. Juni 2014

Schnelle Nummer

Das diesjährige Pirnaer Stadtfest war ganz nett. Dort ein bißchen gucken, da ein wenig mit Bekannten oder Freunden schwatzen -  ideal zur Entspannung. Zum Abschluß gab's noch etwas auf die Ohren von Joe's Company. Ich mag die Truppe, die nun schon beinahe regelmäßig nicht nur zu diesem Anlaß nach Pirna kommt.

Gestern herrschten dann einmal mehr nahezu perfekte Witterungsbedingungen. Zudem hatte ich mich entschieden, in Richtung Norden, d. h. in flacheres Gelände, zu fahren. Lange, zeitraubende Anstiege gibt es dort keine. Was Wunder, daß es auf meinem Handbike abging wie Schmidt's Katze.

Einen Haken hatte die Sache aber doch. Die Landschaft im südlichen Brandenburg und nördlichen Sachsen ist ungefähr so spannend wie die Lektüre des Telefonbuchs. Man kommt zwar prima voran, sollte sich jedoch dabei noch irgendeinen Kopfsport ausdenken, um der Eintönigkeit zu entkommen. Deshalb gibt es diesmal auch kein Bild im Beitrag. Ich habe einfach nichts geeignetes gefunden.

Track der Handbiketour vom 16.06.2014

15. Juni 2014

Abkühlung

Die Hitze macht Pause. Bei den vergangenen beiden Touren war es mit 18 bis ca. 23°C deutlich kühler als noch am Pfingstmontag. Wenn der teils stramme Nordwestwind und die drohenden Schauer nicht gewesen wären, hätte man beinahe von optimalen Bedingungen reden können.

Freitags bin ich nach der Arbeit erst nachmittags kurz nach zwei aufgebrochen. Logisch, daß es da nicht so eine lange Tour wurde. Trotzdem war ich nach viertägiger Handbikepause wirklich ausgeruht und konnte dann selbst längere Anstiege recht flott fahren.

An diesem Tag habe ich auch endlich mal wieder etwas neues in der Region entdeckt: eine lohnenswerte und perfekt zu fahrende Alternative für den Weg von Possendorf nach Rundteil. Da braucht man sich nämlich nicht den Radweg entlang der stark befahrenen B170 emporquälen, sondern kann eine untergeordnete Ortsverbindungsstraße von Wilmsdorf über Börnchen benutzen (s. Track vom 13.06., km 21,0 - 23,0). Am Ende soll der Anstieg zwar 15% Steigung haben, das halte ich jedoch für übertrieben.

An unserem Stadtfestwochenende bin ich dann schon etwas zeitiger aufgebrochen, weil ich nachmittags dann noch durch die Stadt streifen wollte. (Allerdings hatte sich das Wetter dann so verschlechtert, daß es nicht dazu kam.)

Jedenfalls habe ich dabei dem höchsten Berg des Elbsandsteingebirges wieder mal einen Besuch abgestattet. Als ich Anfang Mai hier mit meinem Schweizer Sportfreund war, mußten wir den Gipfelsturm wegen Rudys Schulterproblemen ausfallen lassen. Bei den gestrigen Temperaturen ließ sich die steile, doch gut befahrbare Rampe sehr flüssig und ohne große Schweißausbrüche befahren. Bei der Abfahrt nutzte ich auch gleich die Gelegenheit, endlich mal von dem letzten Steilstück ein Bild in Richtung Böhmisches Mittelgebirge (České středohoří) zu schießen, denn die Sicht war überraschenderweise ganz passabel. Bis zu Milleschauer (Milešovka), Kletschen (Kletečná) & Co. sind es von hier immerhin mindestens 30 km Luftlinie.

Blick vom letzten Steilstück am Hohen Schneeberg zum Böhmischen Mittelgebirge
Heute werde ich nun Ruhetag machen und auf's Stadtfest gehen. Dann bin ich morgen wieder fit für die nächste Runde.

Übrigens, von der Einweihung des Stoppomats in der vergangenen Woche habe ich in dem Blogbeitrag noch einen kurzen Filmbericht unseres Regionalsenders Pirna-TV angehängt.

Track der Handbiketour vom 13.06.2014
Track der Handbiketour vom 14.06.2014

10. Juni 2014

Im Schweiße des Angesichts

Über Pfingsten wurde es richtig heiß.

Weil ich sonnabends am späten Nachmittag zu einer Geburtstagsfeier eingeladen war, fiel diese Tour etwas kürzer als üblich aus. Sie galt einigen meiner Lieblingsecken im Elbsandsteingebirge. Die Gründe bei Wehlen, das Kirnitzschtal, der Große Zschand sowie die Hintere Böhmische Schweiz zwischen der Wüstung Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) und den Balzhütten (Tokáň) sind gerade dann, wenn es im Sommer sehr warm ist, herrlich angenehm zu fahren. In den Tälern und Schlüchten hält sich nämlich die Kühle der Nacht besonders lange.

Auch der Rückweg über die vergleichsweise nur wenig befahrenen Straßen bis zur tschechisch-deutschen Grenze ist sehr abwechslungsreich. Deshalb trifft man hier an den Wochenenden trotz des welligen Profils auch auf überdurchschnittlich viele Radler. Es hat sich eben herumgesprochen, daß die böhmische Seite des Elbsandsteingebirges sehr gut mit Radwegen für jeden Anspruch erschlossen ist. Von harten Mountainbikestrecken bis zur Genußradtour.

Ein Postkartenmotiv: Blick auf die Altstadt von Bautzen über der Spree
Am Sonntag gab es dann eine Familienfeierlichkeit - gut zur Erholung, Entspannung und natürlich zum "Kalorienfassen" für den nächsten Tag (Erdbeertorte mit Schlagsahne: mmh, lecker!). Denn da wollte ich bis zum Bautzener Flugplatz fahren, wo mein Bruder und meine Schwägerin arbeiten. Dort war ich noch nie mit dem Handbike. Deshalb hatte ich jedoch auch die Anstiege kurz vor dem Etappenziel gar nicht auf meinem Schirm. Überrascht registrierte ich, daß es südlich von Bautzen auch noch ganz ordentliche "Huckel" gibt. Bei über 30°C im Schatten und voller Sonneneinstrahlung (also vermutlich dann 40°C) eine durchaus nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Auf der Heimfahrt habe ich's dann wie das rennende Kamel in der Wüste gehalten: "Fahrtwind kühlt". Zwar mußte ich mich in Naundorf hinter Gaußig noch einmal arg schinden, weil die Straße durch den Ort mit 12% nicht nur recht steil ansteigt, sondern diesmal darüberhinaus eine einzige Baustelle war. Das hieß, mich in der prallen Sonne durch teilweise lockeren Sand emporzukämpfen. Doch die übrigen Anstiege waren nur noch Kindergeburtstag. Und sonst kam ich auf meist abschüssiger Strecke so gut voran, daß mich tatsächlich ein laues Lüftchen umwehte.

Am Abend hatte ich jedenfalls genug. Nicht die Entfernung, nicht die Berge, nein, die Hitze setzt mir am meisten zu. Sie ist trotzdem besser als Dauerregen.

Track der Handbiketour vom 07.06.2014
Track der Handbiketour vom 09.06.2014

8. Juni 2014

"Zeit läuft...!"

Die Sächsische Schweiz ist um eine Attraktion für leistungsorientierte Radsportler reicher.

Am vergangenen Freitag wurden dafür  Start- und Zielstation der Zeitmeßanlage "Stoppomat" für das individuelle Bergzeitfahren in Königstein bzw. Gohrisch von den Offiziellen und Sponsoren freigegeben. Die mit Straßenpfeilen markierte Strecke - später sollen noch Zielentfernungsangaben angebracht werden - steigt vom Start am Hotel Lindenhof in Königstein bis zum Ziel vor dem Parkhotel Margaretenhof in Gohrisch auf 2,6 Kilometern knapp 170 Höhenmeter.

Vor der Einweihung des Stoppomats, hinten links die Startstation
Für die Zeitmessung zieht man an der Startstation ein Karte und stempelt darauf beim Losfahren die Uhrzeit. Am Ziel in Gohrisch muß man die Karte dann ein zweites Mal stempeln und kann diese anschließend in eine Sammelbox einwerfen. In regelmäßigen Abständen werden dann die Daten an den Betreiber weitergegeben und auf der Homepage im Internet veröffentlicht. - Bis die ersten Werte auf der Ergebnisseite des Königsteiner Stoppomats erscheinen, wird es aber wohl noch etwas dauern.

Mich hatte Uwe Gollmann (Golli) vom 1. Radverein Pirna eingeladen, bei der Eröffnung der Zeitmeßstrecke die Handbiker unter den Radsportlern zu vertreten. Das war auch ganz gut so, denn so konnte ich gleich noch einige Korrekturen anregen. Momentan sind nämlich das Kartenentnahmefach, die Stempelgeräte sowie die Sammelbox zu weit oben und fast außerhalb der Reichweite für Handbiker angebracht, weswegen man noch die Unterstützung eines Fußgängers benötigt. Und das sollte ja nicht sein.
Bericht in der Sächsischen Zeitung,
Lokalredaktion Pirna vom 07.06.2014

Ich hatte mir an dem Tag frei genommen. So konnte ich die Übergabe des Stoppomats gleich mit einer kleineren Tour verbinden. Mein Nachmittag und Abend war nämlich bereits für unsere nächste Theatervorstellung ausgebucht, weswegen ich spätestens 14.00 Uhr wieder zuhause sein wollte.

Den Anstieg habe ich dann in ungefähr 22 Minuten hinter mich gebracht, gewiß nicht unbedingt meine bestmögliche Zeit, aber wenigstens eine erste Hausmarke. Wenn es kühler wäre, rollt es bei mir sicher besser. Auch hatte ich bereits knapp 50 km und 650 Hm in den Armen, und das angesichts des Streckenprofils bei einem sehr sportlichen Tempo. Ganz frisch war ich also nicht mehr.  Zur Belohnung gab es dann am Ziel im Hotel Margaretenhof ein extrem leckeres Fingerfood-Bufett inklusive Getränke. Herrlich! Angesichts der bereits verbrannten Kalorien ein "Essen ohne Reue".

Während sich die meisten Sportler anschließend auf dem kürzesten Weg wieder nachhause begaben, hing ich noch einen weiteren Zacken an die Tour dran. Ein solches Prachtwetter muß man nutzen!

Track der Handbiketour vom 06.06.2014
Track der Stoppomat-Zeitmeßstrecke Königstein - Gohrisch

PS: Und hier noch der der Filmbeitrag vom Lokalsender Pirna-TV zur Einweihung des Stoppomats

2. Juni 2014

Schöne Bescherung

Die Sonne ist zurück. Am Freitag war ich noch zur Geburtstagsfeier meines tschechischen Kameraden eingeladen. Zu Lád'as runden Jubiläum kamen alle seine Radsportfreunde, und ich war darunter natürlich der einzige Deutsche. Man spricht tschechisch, bestenfalls noch englisch...

Allerdings strich ich nach knapp 3 Stunden die Segel, weil ich am kommenden Tag auf Klettertour ins Osterzgebirge wollte. Bereits im Vorland des Mittelgebirges geht es ordentlich zur Sache, denn hier müssen etliche Täler, die sich vom Erzgebirgskamm herunterziehen, durchquert werden. Auf und nieder, immer wieder.

An der Talsperre Lichtenberg ist die Staumauer inzwischen öffentlich zugänglich, deswegen mein Abstecher dorthin. Dahinter lockte ein neu asphaltierter Radweg. Leider endete der nach reichlich einem Kilometer, doch nun mußte ich den Umweg über Burkersdorf und Dittersbach inklusive zweier ordentlicher Anstiege fahren, wollte ich nicht auf dem Absatz wieder umdrehen. Das sich anschließende Tal der Freiberger Mulde ließ sich dann jedoch sehr schön befahren.

Ab Moldau (Moldava) war ich gewissermaßen wieder auf heimischen Territorium, denn hier bin ich öfter unterwegs. Unterhalb des Mückenbergs (Komáří hůrka) nahm ich dann den einzigen nordwärts führenden Weg ohne Gegenanstieg: das Tal, in welchem etwas später das junge Flüßchen Müglitz die deutsche Grenze erreicht. Die drei Kilometer zum ehemaligen Dorf Müglitz (Mohelnice)  sind allerdings ziemlich holpriges, teils auch schlammiges Offroad-Gelände und nicht für jedes Handbike zu empfehlen (s. Track vom 31.05., km 102,5 - 105,5). Beim Verlassen des Müglitztals ging es noch einmal kurz und steil aufwärts, doch der Rest war dann meist nur entspanntes Abwärtsrollen. Bei diesem herrlichen Wetter Genuß pur.

Durch den romantischen Rabenauer Grund fließt die Rote Weißeritz
Der Sonntag begann zwar nicht ganz so sonnig, es wurde aber ebenfalls eine herrliche Tour. Diesmal hatte ich mir als Ziel den Rabenauer Grund ausgewählt. Der Wander-/Forstweg war durch das Hochwasser im vergangenen Jahr teilweise zerstört worden, so daß dieses wildromantische Tal viele Monate gesperrt blieb. Nun ist es wieder frei und auch gut mit dem Handbike zu befahren. Zwar gibt es manchmal ganz kurze schlottrige Stücken, doch im großen und ganzen ist der Weg jetzt besser als je zuvor. Der Rabenauer Grund zwischen dem Bahnhof Rabenau und Freital-Coßmannsdorf (s. Track vom 01.06., km 38,3 - 41,8) ist jedenfalls unbedingt eine Empfehlung!

Zuvor gab es ein paar Anstiege, um noch ein paar Höhenmeter zu sammeln. Bald hinter Tharandt war es nämlich mit den Bergen vorbei. Über den Elberadweg bei solch schönen Wetter noch Worte zu verlieren, ist überflüssig. Nur soviel: Ab dem Blauen Wunder konnte ich endlich auf die andere Elbseite ausweichen. Die Straße nach Pillnitz war immer noch die bessere Alternative zum übervölkerten Radweg, auf dem um diese Zeit jedenfalls kein Vorwärtskommen ist.

Track der Handbiketour vom 30.05.2014
Track der Handbiketour vom 01.06.2014