28. September 2015

Vertraut, und doch neu

Am vergangenen Wochenende lag der Schwerpunkt meiner Touren auf der Befahrung des Elberadwegs zwischen Aussig (Ústí nad Labem) und Dresden. Für den Abschnitt Süd des großen deutschen Radwanderwegs existiert ein Projekt, die Strecke auf ihre Barrierefreiheit und damit Eignung für Nutzer mit Handicap zu untersuchen. Natürlich werde ich dabei die Verantwortlichen unterstützen.

Sonnabends ging es zunächst elbaufwärts. Hier gibt es auf dem Radweg nun wirklich nichts neues für mich zu entdecken, trotzdem ist er am Morgen gut als Zubringer für Touren westlich der Landeshauptstadt geeignet. Den Abschnitt von Briesnitz nach Podemus bin so noch nie gefahren.

Bereits auf dem Rückweg, habe ich mich wieder auf dem Weg nach Friedewald verheddert. Irgendwie scheint das Gebiet um Lindenau für mich eine Art Bermudadreieck zu sein. Jedesmal verliere ich dort komplett die Orientierung und schlage unnötige Haken. So habe ich danach die beinahe als Schnellstraße ausgebaute Verkehrsverbindung nach Klotzsche genutzt, um ohne weitere Umwege zu meinem nächsten Etappenziel zu gelangen. Schön war's nicht - aber schnell. Weil ich dort ebenfalls den Zugang zum Priesnitzgrund verfehlte, wurden es noch ein paar ungeplante Kilometer über Langebrück mehr. Ich hatte vorgestern wohl nicht meinen starken Tag bei der Streckenfindung.

Darum brauchte ich mir am Sonntag keine Sorgen zu machen, denn der Weg war nicht zu verfehlen. Erst gab's das Standardprogramm über den mit dem Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk) auslaufenden Osterzgebirgskamm und weiter hinab ins Elbtal bis nach Aussig. Von dort habe ich bisher auf der rechten Elbseite immer die Straße benutzt. Diesmal fuhr ich jedoch ausschließlich den Elberadweg.

Auf dem tschechischen Elberadweg bei Kleinpriesen (Malé Březno),
rechts ein Bunker des ehemaligen Tschechoslowkischen Walls,
welcher hier an der Elbe entlangführt
Ich war extrem positiv überrascht. Perfekte Ausschilderung, meist nagelneue Schwarzdecke (einige wenige Meter mit Betonsteinen, keine Wege mit mineralischem Belag) und eine wunderbare Streckenführung weit abseits des Verkehrslärms machen diesen Abschnitt zu einer echten Empfehlung. Einziger Wehrmutstropfen sind mehrere kurze Anstiege, aus denen die ca. 50 m lange Steilrampe bei Waltirsche (Valtířov) (s. Track vom 27.09., km 49,8) mit ihren geschätzten 14% besonders herausragt. Für Tetras dürften diese Meter nicht ohne externe Unterstützung bzw. nur im E-Handbike zu bewältigen sein.

Immerhin bringen die Tschechen das Kunststück fertig, bis auf die ersten zwei Kilometer ab Aussig, sich abseits der vielbefahrenen Straße zu halten, selbst im Tetschener Stadtzentrum. In Tetschen (Děčín) wechselt man übrigens am besten auf die andere Elbseite, denn dort führt die Radtrasse 2 dann weiter in Richtung Grenze.

Auf der deutschen Seite bin ich diesmal den Radweg ab dem Bad Schandauer Bahnhof linkselbig nach Königstein weitergefahren. Eigentlich sollte dieses bisher nicht ausgebaute Zwischenstück im November 2015 fertiggestellt sein. Nun jedoch gibt es aus Naturschutzgründen Verzögerungen, möglicherweise bis 2017. Deshalb muß zwischen den bereits ausgebauten Teilstücken hinter Bad Schandau und vor Königstein ein ca. 800 m langes Teilstück auf schwierigem Gelände bewältigt werden. Der ca. 80 cm breite Weg mit zahllosen, bei Nässe schlammigen Schlaglöchern sowie herausragenden Feldsteinen und seitlich abschüssigen Passagen ist derzeit wirklich nur mit geländegängigen Rädern im Schrittempo zu befahren. Danach hat man es jedoch überstanden, und bis auf ein paar kurze Anstiege hinter Rathen geht es ohne weitere Hindernisse bis nach Pirna.

Summa summarum waren das an den vergangenen beiden Tagen ca. 90 km Elberadweg. Die Strecke kann man sich aber auch anders aufteilen. Welche Alternativen es gibt inkl. barrierefreie Übernachtungsmöglichkeiten und sonstiger Infrastruktur, werde ich bei Gelegenheit als nächstes erkunden.

Track der Handbiketour vom 26.09.2015
Track der Handbiketour vom 27.09.2015

26. September 2015

Sein oder Nichtsein

Am Freitag hatte die Schwester meiner Kumpeline Geburtstag. Beate ist begeisterte Theatergängerin, und so lud sie zu diesem Anlaß uns sowie den Partner und die Tochter ihrer Schwester ein, mit ihr gemeinsam Shakespeares Hamlet im Großen Haus des Staatsschauspiels Dresden zu erleben.

Genauso wie das Kleine Haus, ist die Hauptspielstätte gegenüber des Dresdener Zwingers - genannt Großes Haus - absolut unproblematisch für Gäste im Rollstuhl zu erreichen. Eine kleine Rampe inkl. Türöffner für den am weitesten rechts liegenden Zugang bei den Haupteingängen, im Haus dann dort auch ein Aufzug sowie eine Rollitoilette rechts der Garderobe decken alle Notwendigkeiten ab.

Applaus für die Künstler!
Ich war gestern zum ersten Mal als Zuschauer im Großen Haus und sah ganz große Kunst. Nicht langweilig oder angestaubt, nein, dieser Hamlet agierte trotz der alten Texte ganz im Stil der Gegenwart. Der erste Akt war dabei sehr musikalisch - die Titel haben echtes Hitpotential. Auch der düstere zweite Akt, der sich kontrastreich vom eingängigen ersten Teil abhob, wirkte auf mich sehr stark. Wie die Kulissen sich teils mitten im Spiel änderten und damit die Wirkung der Szenen noch verstärkten, das war schon eindrucksvoll!

So also kann man klassische Stücke ganz neu interpretieren! Der Blick auf das Publikum bewies, wie diese Inszenierung ankommt. So viele jungen Leute habe ich lange nicht mehr bei solcherart Darbietungen gesehen. Bisher dachte ich immer, das Theater ist die Domäne des reiferen Bildungsbürgertums. Doch selbst mir war hinterher vollkommen klar, warum sich Beate dieses Stück nunmehr bereits zum dritten oder vierten Mal angeschaut hat.

Ein wirklich gelungener Abend!

23. September 2015

Teamwork

Wie bereits angekündigt, bin ich am Montag nach meinem Vormittagstermin noch zu einer kleinen Runde aufgebrochen. Eigentlich sollte es ziemlich flach werden, weswegen ich durch die Gegend nördlich meiner Heimatstadt streifte. Gut, im Verhältnis zu den vorangegangenen Touren war sie es dann auch. Und durch Kleindittmannsdorf und Lichtenberg bin ich ebenfalls schon lange nicht mehr gefahren. Sonst jedoch war der Ausflug eher entspannend, als landschaftlich interessant. Doch das muß auch mal sein.

Heute ging es wieder gemeinsam auf den alljährlichen Wandertag meiner Abteilung der Vermessungsverwaltung. Ich hatte diesmal die Tour zur Kuhstallhöhle auf dem Neuen Wildenstein vorgeschlagen. Das Echo war zwar ziemlich verhalten, dafür kam schließlich jedoch eine erlesene Truppe zusammen.

Gemeinsam in der Kuhstallhöhle
Eine meiner Kolleginnen ist ebenfalls bei größeren Strecken auf den Rollstuhl angewiesen. Und so war es für mich eine besondere Freude, daß ich nicht nur alle Wanderfreudigen davon überzeugen konnte, den einzigen barrierefrei einigermaßen gut zu bewältigenden Weg für den Aufstieg zu nutzen, sondern, daß die Männer auch ordentlich anpackten , um unsere Rollifahrerin im steilen Gelände durch Schieben zu unterstützen.

Ich selbst kam bereits zum Startpunkt mit dem Handbike, obwohl leichter Dauerregen niederging. Aber ich wollte die Wanderung mit dem Rad absolvieren, denn damit würde ich keine Unterstützung auf der Kuhstallstraße benötigen. Und daß ich und mein Gefährt via Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zum Lichtenhainer Wasserfall kämen, war für mich überhaupt nicht denkbar. Glücklicherweise blieben die Temperaturen recht erträglich, deshalb fror ich trotz durchgeweichter Kleidung nicht allzusehr. Außerdem hatte ich mir Wechselsachen für den Oberkörper mitgenommen. Als am frühen Nachmittag der Regen aufhörte, konnte ich mir daher trockene Kleidung anziehen.

Rechts hinter mir der Felsdurchbruch der Kuhstallhöhle
Darum plante ich nach der Verabschiedung von der Truppe noch ein paar Zusatzkilometer und -höhenmeter ein, indem ich über Neustadt und Stolpen zurückfuhr. Leider nervten mich auf dem langen Anstieg von Sebnitz nach Rugiswalde etliche motorisierte Zeitgenossen. So viele Leute, wie heute auf diesem Abschnitt, haben mich noch nie (böse) angehupt. Dabei ist die allerdings stark befahrene Straße ausreichend breit und auch nicht für Radfahrer verboten. Trotzdem mußten wohl etliche Mitbürger hinterm Lenkrad solcherart Frust ablassen: darunter neben egoistischen Pkw-Fahrern auch einige LKW, ein Bus des ÖPNV und sogar ein Behindertenfahrdienst.

Vielleicht lag's ja am Wetter.

Track der Handbiketour vom 21.09.2015
Track der Handbiketour vom 23.09.2015

20. September 2015

Atempause

Bereits auf meiner Sonnabend-Tour machte sich mein rechter Oberarm mit einer Art Muskelkater bemerkbar. Möglicherweise deutet dies auf Überlastungserscheinungen hin. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewußt - schließlich war mein Tourenpensum in den vergangenen Wochen nicht anders, als sonst auch - trete heute aber lieber etwas kürzer und bleibe zuhause. Ein Tag Faulenzen schadet mir gewiß nicht, und morgen kann ich ja nach dem vereinbarten Geprächstermin zum Thema "Elbradweg barrierefrei" und vor meinem Tschechisch-Kurs immer noch eine kleine Runde drehen.

Über dem Elbtal breitet sich die Schmilkaer Felsenwelt aus,
im Bild rechts wie eine Kulisse der Rauschenstein
Gestern bin ich jedenfalls querbeet durch's Elbsandsteingebirge gefahren. Eigentlich wollte ich ja eine Strecke zwischen Hinterhermsdorf und Thomasdorf (Tomášov) auf ihre Handbiketauglichkeit testen. Für eine Veranstaltung im April 2016 habe ich nämlich eine Offroad-Tour für Handbiker zusammengestellt und der Organisatorin vorgeschlagen. (Mehr dazu, wenn die Ausschreibung veröffentlicht wurde.) Doch dahin wollte ich nicht auf dem kürzesten bzw. leichtesten Weg. So kam Stück für Stück in der südlichen Sächsischen Schweiz dazu, bis ich mich schließlich in Bad Schandau gegen das ursprüngliche Ziel entschied. Dann wird's eben ein andermal, es bleibt ja noch genug Zeit.

Immerhin war es gestern sehr klar, so daß besonders vor dem Mittag eine gute Fernsicht herrschte. So mußte ich unbedingt den Umweg über Schöna nehmen, weil man von der Straße südlich der Ortes einen herrlichen Blick auf die Felsenwelt zwischen Bad Schandau und Schmilka jenseits des Elbtals hat. Noch schöner ist's nur während der Laubfärbung.

Bis dahin dauert es auch nicht mehr lange.

Track der Handbiketour vom 19.09.2015

14. September 2015

Denn bei der Post geht's nicht so schnell ...

Meine zwei Handbiketouren vom Wochenende führten diesmal wieder etliche Kilometer durch Offroad-Gelände. Besonders der Abstecher am Sonntag von Tetschen (Děčín) aus hatte es in sich.

Üblicherweise behalte ich mir immer den ersten Tourentag für bergige Ausfahrten vor. So auch dieses Mal. Es sollte wieder hinauf zum Osterzgebirgskamm gehen. Doch in dem offenen Gelände bremste mich der stramme Südwind zusätzlich zu den Anstiegen ganz schön aus.

Auf der Poststraße
So fuhr ich nicht bis nach Zinnwald, sondern erkundete einen Abschnitt, den ich bisher nur einmal vor etlichen Jahren gefahren bin. Die sogenannte "Alte Dresden-Teplitzer Poststraße" ist jedenfalls als Radroute ausgewiesen. Abgesehen von dem kurzen Abschnitt im Oelsengrund (s. Track vom 12.09., km 31,8 - 32,8), verläuft das erste danach von mir befahrene Teilstück ebenfalls nur auf gesplitteten Forstwegen (s. Track vom 12.09., km 33,3 - 35,7), allerdings meist recht gutgängig. Anschließend führt die Poststraße auf Asphalt bis Müglitz (km 39,5) weiter. Diese Ecke liebe ich besonders, denn in ihrer Abgeschiedenheit liegt auch der Reiz der Gegend.

Besonders gefallen mir bei der "Alten Dresden-Teplitzer" die Wegweiser, immer mit handgeschnitzten Postkutschen. Mindestens vier sind mir dort oben aufgefallen, jeder ein bißchen anders. Von einfachen - vielleicht kindlichen - Ausführungen (s. Bild), bis zu richtigen kleinen Kunstwerken. Den hier tätigen Heimatfreunden sei's gedankt.

Nachdem ich bereits kurz nach 11 meine 1000 Hm erreicht hatte, blieb nur noch der entspannte Rückweg durch das Müglitztal und der kurze Abstecher auf die andere Elbseite hinter Pillnitz. So konnte ich mich in aller Ruhe für das abendliche Klassentreffen mit meinen Kameraden aus der Grundschule frischmachen.

Morgen in Herrnskretschen (Hřensko) an der Elbe
Die Strecke vom Sonntag war für meine Verhältnissee diesmal ungewöhnlich einfallslos. An der Elbe bis Tetschen und auf der anderen Flußseite wieder zurück. Zwar nahm ich auf dem Hinweg wieder mal die Straße über Tschirte (Čertova Voda) und Mittelgrund (Prostřední Žleb) - also nicht das erst seit wenigen Jahren existierenden Verbindungsstück unmittelbar an der Elbe - was mir ein paar zusätzliche Anstiege und eine richtig steile kurze Rampe bescherte. Und auch bei der Rückfahrt wählte ich die bergige Variante über Waltersdorf.

Der Hauptgrund dafür lag jedoch an meinem nicht einsatzbereiten Kettenumwerfer am Kurbelblatt. Der Schalthebel aus Titan war mir tags zuvor gegen Ende der Tour einfach abgebrochen, so daß ich nun im wesentlichen nur das kleine Blatt benutzte. Sonst hätte ich jedesmal mühsam den Werfer von Hand verschieben müssen.

Am interessantesten war die kleine Extrarunde nach Eulau (Jílové). Ich wollte schon immer mal die über den Tetschener Ortsteil Schönborn (Krásný Studenec) fahren, denn von dort gibt es eine Mountainbikeverbindung in Richtung Westen (s. Track vom 13.09., km 49,7 - 51,4). Von der anderen Seite hatte ich diesen Weg vor einigen Jahren mal getestet, kam  da aber auf steiler, nasser und fahrrinnendurchfurchter Wiese nicht mehr weiter. In Gegenrichtung war ich diesmal erfolgreich, mußte hierbei dennoch meinen Preis zahlen.

Einen Augenblick beim Queren der Spurrinnen nicht ganz bei der Sache und schon kippte das Handbike samt Fahrer um 90° nach rechts auf die Seite. Für Außenstehende sah das vermutlich lustig aus, als ich (mit Beckengurt, Kniegurten und Klettbändern an den Fußrasten) gefesselt an meinen fahrbaren Untersatz da auf der Wiese, das Handbike halb über mir, lag. Ich kam mir hingegen beim Versuch, an die Fixierungen zu gelangen, um diese zu lösen, wie ein Entfesselungskünstler vor. Ironischerweise erkannte ich diese Passage gleich vom ersten Versuch her wieder, auch damals mußte ich in die Wiese. Einen Vorteil hatte die ganze Sache: Ich wußte, daß ich nach dieser heiklen Stelle nun wieder einigermaßen gut in besseres Gelände kommen würde und keine weiteren bösen Überraschungen auf mich warteten. Wenn man allein fährt, ist solcherart Ungewißheit sonst immer der größte Nervenkitzel.

Auf dem Rückweg fuhr ich dann noch bei der Familie meiner Schwester vorbei, um eine mögliche Reparatur des Schalthebels mit meinem Schwager zu besprechen. Was für eine Freude! Uwe konnte mir sogar gleich auf die Schnelle ein einsatzbereites Provisorium basteln. Mal sehen, wie lange es hält.  Manche Notbehelfe überdauern ja sehr lange ...

Track der Handbiketour vom 12.09.2015
Track der Handbiketour vom 13.09.2015

7. September 2015

Eine windige Sache

Übergangszeit. Der Sommer verabschiedet sich und macht kälteren Tagen Platz. Eigentlich ist das gar nicht so schlecht, denn dadurch schwitzt man wesentlich seltener.

Am Sonntag beispielsweise bin ich weitestgehend von Schweißausbrüchen verschont geblieben. Zugegeben, die Strecke war auch ziemlich flach. Für den entsprechenden Kurbelwiderstand sorgte an diesem Tag jedoch ein strammer Westwind. Deshalb fuhr ich am Morgen zunächst auf flacher Strecke in Richtung Westen bis nach Meißen, um dann auf dem Heimweg den Wind im Rücken zu haben.

Dabei bot sich das Triebischtal (s. Track vom 06.09., km 49,1 - 59,4) geradezu an, um ganz allmählich Höhe zu gewinnen und doch vom Kantenwind verschont zu bleiben. Diesen Abschnitt kann ich sowieso nur empfehlen, denn er läßt sich auch für weniger Trainierte angenehm befahren. Das Tal ist besonders zum jährlich stattfindenden Mühlentag eine Empfehlung, wenn in den kleinen Ortschaften die vielen Mühlen ihre Tore für Besucher öffnen.

Auch der zweite gestrige Anstieg ab Freital durch das Poisental (s. Track vom 06.09., km 85,0 - 91,2) ist eine sehr gutgängige Alternative zur Fahrt durch die Stadt und das Dresdener Zentrum zum Elberadweg. Ich fahre ihn immer sehr gern auf dem Rückweg, denn ab Possendorf kann man noch ein paar schöne Abstecher durch die südlich von Dresden gelegenen großen Obstplantagen rund um Borthen und die nördlichsten Ausläufer des Osterzgebirgsvorlandes dranhängen.

Von Babisnau blickt man über Burgstädtel und Borthen bis zu den Tafelbergen des Elbsandsteingebirges
Wesentlich weniger windig war der Sonnabend. Da schafften es bei heiterem Wetter die Temperaturen sogar noch bis 20°C. Bereits längere Zeit bin ich nicht mehr in Aussig (Ústí n.L.) gewesen. Auch der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora) war eine Option.

Weil der kürzeste Weg dorthin über den Erzgebirgskamm führt, hieß es zunächst an Höhe zu gewinnen. Doch bis auf den kräftigen längeren Anstieg von Bad Gottleuba nach Oelsen gab es auch hier keine übermäßig anstrengenden Passagen. Zumal ich anschließend den Weg durch den Oelsengrund wählte, der direkt nach Schönwald (Krásný Les) führt (s. Track vom 05.09., km 23,8 - 27,1). Allerdings ist diese Variante nur mit einem robusten Handbike / Mountainbike befahrbar, denn der Weg durch das Tal ist oft schotterig, je nach Wetterlage machmal aber auch etwas sumpfig.

Von Schönwald aus erkundete ich noch einen kurzen Abschnitt der Radtrasse 3017, die am Sattelberg (Špičák) vorbei nach Peterswald (Petrovice) führt. Als sie jedoch zum Wanderweg wurde, kehrte ich um, zumal ich ja eigentlich in eine andere Richtung wollte. Irgendwann werde ich sie jedoch gemeinsam mit befreundeten Fußgängern erkunden. Vielleicht ergibt sich dazu ja noch in diesem Jahr die Gelegenheit.

Viel später, während des Rückwegs, kam mir auf dem Elberadweg zwischen Groß und Klein Priesen (Velké / Malé Březno) ein Handbiker mit seinem Racebike entgegen. Obwohl der Radweg zwischen Aussig und Tetschen (Děčín) perfekt ausgebaut ist, meide ich ihn meist, weil ich statt der topfebenen Strecke lieber die kurzen Anstiege auf der normalen Straße fahre. (Da bin ich übrigens nicht der Einzige. Die Rennrad-Cracks sind alle dort.) Nur eben jenes kurze Stück mußte ich den Radweg benutzen, weil die Straße auf zwei Kilometern für Radfahrer gesperrt ist. Sonst hätte ich den Racebiker vermutlich schon öfter mal getroffen. Es sah nämlich so aus, als ob diese Etappe des Elberadwegs seine Trainingsstrecke wäre.

Track der Handbiketour vom 05.09.2015
Track der Handbiketour vom 06.09.2015