28. Februar 2016

Überraschende Erkenntnis

Eigentlich sollte es an diesem Wochenende ins Isergebirge zum Skifahren gehen. Noch sind dort die Bedingungen für Langlauftouren sehr gut. Doch leider hatte sich mein tschechischer Kamerad auf einer Nachmittagsrunde mit dem Rad verletzt, so daß er seine Rücken- und Kopfschmerzen erst einmal auskurieren mußte.

Deshalb ging es also mit dem Handbike auf Tour. Für mich war das auch gleich die perfekte Gelegenheit, mein neues Fahrradnavi ausgiebig zu testen. Dabei gab es einige Überraschungen...

Für die Ausfahrt am Sonnabend hatte ich auf dem Computer einen Abschnitt mittels Mapy.cz als GPX-Track erstellt. Die tschechische Onlinekarte hat einige einzigartige Funktionalitäten, die sie für dieses Vorgehen geradezu prädestiniert. Danach Download und Überspielen ins Navi - fertig! Beim Nachfahren des Tracks erschienen dann allerdings etliche Male unsinnige Einblendungen auf dem Bildschirm. So teilte mir das Navigationsgerät beispielsweise mit, daß ich am Ziel angekommen sei, obwohl ich gerade erst einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. War der Track nun fehlerhaft oder konnte das Gerät etwas nicht richtig verarbeiten? - Beim Testen mit dem aus dem Internet heruntergeladenen Track des Elberadweges funktionierte das System jedenfalls so, wie man es erwarten würde.

Selbst auf dem Osterzgebirgskamm reicht der Schnee nicht mehr
zum Skifahren - im Hintergrund der Mückenberg (Komáří hůrka)
mit dem Mückentürmchen (Komáří vížka) (Aufnahmeort)
Als zweites testete ich die Ad-hoc-Navigation vom aktuellen Standort zu einem (Zwischen-)Ziel. Hierbei wurde es richtig kurios. Meinte ich bei den ersten Versuchen am Sonnabend noch, daß es sich nur um Ausreißer handelt, so ließen meine heutigen Versuche in bekanntem Gelände keinen Zweifel: Das Navigationsgerät wählt bei der automatischen Berechnung der Route zum Ziel meist bei keiner der drei möglichen Optionen ("Vorschlag", "Einfach", "Kurz") die logischste Streckenvariante, sondern berechnet für die Verbindung teilweise vollkommen abstruse Umwege. Wer sich in der Gegend nicht auskennt, wird - falls er sich nur auf die Infos aus dem Gerät verläßt - auf diese Art und Weise oft richtig verschaukelt. Vielleicht liegt dieses sonderbare Verhalten ja auch an dem zugrundeliegenden routingfähigen Kartenmaterial von OpenStreetMap. Ich jedenfalls hatte mir unter einem Hilfsmittel für die schnelle und vor allem praxistaugliche Navigation mit dem Rad / Handbike etwas anderes vorgestellt.

Trotz alledem werde ich meine Neuerwerbung im Bestand behalten. Denn immerhin kann ich der Sache auch etwas Gutes abgewinnen. Wenn ich mal eine echte Fahrt ins Blaue unternehmen möchte und genügend Zeit und Kraft für zusätzliche Kilometer und unnötige Höhenmeter habe, lasse ich mich einfach von meinem Fahrradnavigationsgerät leiten. Das baut die Strecke garantiert so zusammen, wie ich sie noch niemals zuvor gefahren bin ...

Track der Handbiketour vom 27.02.2016
Track der Handbiketour vom 28.02.2016

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