10. April 2016

Der Pate

Oskar vor der Taufe mit seinen Eltern und Taufpaten
Der heutige Sonntag war dem Sohn meiner Lieblingsnichte vorbehalten. Bereits vor einiger Zeit hatte mich die Tochter meiner Zwillingsschwester gefragt, ob ich nicht die kirchliche Patenschaft für den kleinen Oskar übernehmen würde. Gewiß sind damit einige Verpflichtungen verbunden, doch ich hoffe, daß ich diese für meinen Schützling im guten Sinne erfüllen kann. Die Taufe während des Gottesdienstes in der Kirche zu Struppen steht - so wünsche ich es mir - am Anfang einer engen Bindung zwischen meinem Großneffen, seinen Eltern und mir.

Bereits gestern hatte ich deshalb mein Tourenpensum für das gesamte Wochenende absolviert, also die Strecke für zwei "normale" Ausfahrten in einem Tag zusammengepackt. Das paßte ganz gut, denn mein gewähltes Ziel lag diesmal etwas weiter entfernt. In einer lokalen Tageszeitung war mir im Winter ein Beitrag über den Rhododendronpark Kromlau aufgefallen. Die abgebildete Rakotzbrücke schien mir interessant genug, dem Ort einen Besuch abzustatten. Zudem lag er in nahezu idealer Entfernung für einen langen Kanten.

Die Hin- und Rückfahrt erwies sich als nicht besonders interessant. Im näheren Umkreis meines Heimatortes kenne ich bereits alle Ecken, und zum flachen Nordsachsen muß man schon eine besondere Beziehung entwickeln, um diese Gegend schön zu finden. Selbst die vielen Seen sind für mich nicht unbedingt ein Grund, hier häufig mit dem Rad auf Achse zu sein. Außerdem steigert der großflächig und mit aller zerstörerischer Macht bis in unsere Tage betriebene Braunkohletagebau auch nicht gerade die Attraktivität der Landschaft.

Die Rakotzbrücke im Kromlauer Park (Aufnahmeort)
Für die erste 200er-Strecke des Jahres reichte es trotzdem. Das Streckenprofil war zwar ausgesprochen flach, so daß schließlich nicht einmal 1500 Hm zusammengekommen sind. Dafür lohnte unbedingt der Abstecher zur Rakotzbrücke. Glatt lag der See vor mir und ergänzte den als Halbrund geformten Brückenbogen zu einem Kreis. Das war übrigens auch der beabsichtigte optische Effekt seines Erbauers. Wenn in wenigen Wochen alles grünt und blüht, wird es hier noch viel schöner sein.

Daß ich am Sonnabend so flott unterwegs gewesen bin, lag einmal mehr mit an meinem Fahrradnavi. Ich hatte zuvor die Strecke über Bikemap.net zusammengestellt und danach auf das Gerät geladen. Während der Fahrt ersparte ich mir so die sonst üblichen häufigen zeitintensiven Zwischenstops für die Orientierung in unbekanntem Gelände. Eine Karte sollte man trotzdem immer dabei haben, um notfalls seltsame Richtungsanweisungen direkt am Ort des Geschehens korrigieren zu können. Wie es sich auch gestern wieder einmal bestätigt hat, ist es nicht ratsam, dem Lotsen immer blind zu vertrauen. - Achja, auf langen Touren über 7 Stunden brutto muß ich mein Navigationsgerät während der Fahrt mittels Powerpack nachladen. Doch auch das funktioniert gut, denn Aufzeichnung, Navigation und Laden sind gleichzeitig möglich. Und den Ladeakku packe ich in eine Gürteltasche auf der Bauchseite, wo sie beim Fahren überhaupt nicht stört.

Demnächst werde ich für lange Touren mein treues Pferd wieder nach Süden lenken. Das Böhmische Mittelgebirge wartet auf mich. Im Frühling ist es dort immer am schönsten.

Track der Handbiketour vom 09.04.2016

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