30. April 2016

Gipfelstürmer

Eigentlich bin ich nun nicht gerade auf den Jeschken (Ještěd) "gestürmt", denn die letzten (Höhen-)Meter zum Gipfel wurden mir arg sauer. Doch immerhin habe ich damit zum ersten Mal in diesem Jahr die 1000-Meter-Marke geknackt.

Auf dem Gipfel des Jeschken (Ještěd) vor dem
architekturpreisgekrönten Fernsehturm mit Hotel
(Aufnahmeort)
Der Jeschken befand sich bereits seit einiger Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste. Vor ca. 9 Jahren, am 08.04.2007, stand ich zum ersten Mal auf dem höchsten Punkt. Damals war ich mit einigen anderen Handbikern von Zittau aus zur Gipfeltour aufgebrochen. Für Hin- und Rückweg benötigten wir an diesem Tag 82 km und 1010 Hm. Danach bin ich erst wieder während meiner Tour vom 12.04.2014 nach Reichenberg (Liberec) über das Jeschkengebirge gefahren, allerdings ohne die Auffahrt zum Scheitel.

Der letzte Apriltag verwöhnte mich mit nahezu perfektem Wetter. Nicht umsonst sind bei mir April und Mai die Monate mit den meisten langen Kanten. Für die diesjährige Nummer drei wählte ich bei der Hinfahrt das bergigere Profil, um dann auf dem Rückweg höhenmetertechnisch das dünnste Brett bohren zu können. Dabei führt mich der Weg auch durch die Bürgstein-Schwoikaer Schweiz (Skály u Sloupu a Svojkova). Dort, und außerdem in der Nähe von Zwickau in Böhmen (Cvikov) befinden sich noch etliche interessante Ziele, die ich unbedingt im Handbike erkunden will. Dazu bei Gelegenheit mehr.

Nach meinem Gipfelsieg auf dem Jeschken peilte ich die Quelle des Polzen (Ploučnice) an. Dieser Fluß mündet in Tetschen (Děčín) in die Elbe - deshalb mußte ich mich nur in seiner Nähe halten, um ohne großes Auf und Ab kraftsparend in Richtung Heimat zu gelangen. Interessant und weitestgehend neu für mich war dabei die Durchquerung des einstigen riesigen Truppenübungsplatzes der Russen bei Roll (Ralsko). Inzwischen hat man dort etliche Kilometer der Straßen und Wege durch das ehemalige Militärgelände für Radfahrer freigegeben und teilweise sogar ausgebaut. Zwischen Oschitz (Osečná) und Böhmisch Leipa (Česká Lípa) bin ich so bis auf kurze Verbindungsstücke über öffentliche Straßen fast ausschließlich auf diesen für den Kraftverkehr gesperrten Trassen unterwegs gewesen (s. Track vom 30.04., km 118,8 - 152,0). Nur die Passage entlang des alten Militärflugplatzes (s. Track vom 30.04., km 136,8 - 138,2) war ziemlich zugewachsen und hin und wieder unwegsam, weil man möglicherweise von dort die Radtouristen fernhalten möchte.

Spätestens in Bensen (Benešov nad Ploučnicí) befand ich mich dann wieder auf heimatlichen Boden. Es waren zwar immer noch knapp 60 km bis nachhause, doch hierhin komme ich mittlerweile recht häufig. Früher lag der Ort am Rande meiner (Handbiker-)Welt, heutzutage läutet er nur den Schlußspurt auf dem Heimweg ein.

Wie sich die Zeiten ändern!

Track der Handbiketour vom 30.04.2016

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