7. Mai 2016

Hoch-Zeit

Pünktlich zu Himmelfahrt setzten sich nun endlich die warmen, trockenen Luftmassen durch. Nachdem es fast den ganzen Vortag lang geregnet hatte, begann der Donnerstag mit dichtem Nebel. Das hinderte mich jedoch nicht daran, wieder zeitig zu starten. Diesmal ging es nach Westen, denn eigentlich war nur eine flache Runde geplant.

Bis Nossen hielt ich das auch ganz gut durch. Ab Meißen testete ich dabei eine neue Verkehrsverbindung als Alternative zum schon bekannten Triebischtal. Allerdings hatte ich bei der Planung übersehen, daß ich dabei eine Bundesstraße nutzte. Zu dieser Stunde und bei diesem herrlichen Wetter herrschte dort mächtig viel Verkehr - ein Umstand, der die an sich schöne Strecke mit weiten Ausblicken über's Land nicht unbedingt attraktiv macht.

Genau auf diesem Abschnitt begegneten mir - es war bereits später Vormittag - etliche mit Fahrrädern vollgepackte Autos. Diese Leute kann ich nur bedauern. Mal abgesehen davon, daß es äußerst fragwürdig ist, für eine kurze Spazierfahrt die Räder ewig weit zu transportieren. (Wenn die Leute zuhause den ganzen Tag vor der Glotze hockten, würden sie sich damit tatsächlich umweltbewußter verhalten.) Könnten Sie nicht wenigstens die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen? Im Elbsandsteingebirge gibt es beispielsweise inzwischen beiderseits der Grenze zahlreiche Buslinien, auf denen die Busse einen speziellen Anhänger zum Fahrradtransport für diese Zielgruppe mitführen.

Kurz vor Freiberg hatte ich trotz Fahrradnavi einen kleinen Verhauer, der mich schließlich in die Bergstadt brachte. Das Gerät zeigt nämlich immer sehr spät die Abbiegemeldungen an und übergeht öfter wichtige Kreuzungen und Einmündungen ohne Hinweis. In diesem Fall bermerkt man erst etliche Meter später den Fehler, weil das Navi eine neue Route zurück zur vorgegebenen Strecke berechnet und dann anzeigt.

So wurden es schließlich doch noch ein paar Kilometer und Höhenmeter mehr, denn auch auf den letzten Kilometern nach Pirna habe ich tunlichst vermieden, dem Elberadweg zu nahe zu kommen. Zu Himmelfahrt ist dort der Teufel los.

Blick von der Brandaussicht in Richtung Pirna (Aufnahmeort)
Gestern wollte ich es etwas ruhiger angehen. Die 100 km waren zwar gesetzt, doch auch beim Zickzackfahren in der näheren Umgebung kommen die schnell zusammen. Nach einem gemütlichen Anfang mit einem Abstecher zur Brandaussicht, steuerte ich mein Gefährt in die ausgedehnten Wälder des südlichen Elbsandsteingebirges. Die Sonne heizt bereits ordentlich ein, da ist jeder Schatten willkommen.

Es ist nur so, daß der südliche Teil der Elbsandsteinplatte durch die tektonischen Bewegungen wie ein Pult schräg angehoben wurde. So muß man stetig bergauf fahren, um in Richtung Süden zur Grenze zu gelangen. Nicht umsonst befinden sich hier die höchsten Erhebungen des Mittelgebirges (bis auf eine Ausnahme). Deshalb summierten sich doch noch die Höhenmeter zu einem erklecklichen Betrag.

Trotzdem war ich am frühen Nachmittag zurück. Damit blieb ausreichend Zeit, um meinen Kühlschrank wieder aufzufüllen.

Track der Handbiketour vom 05.05.2016
Track der Handbiketour vom 06.05.2016

2 Kommentare :

Kerstin hat gesagt…

... manche Leute machen über Himmelfahrt auch länger Urlaub, sei doch entspannt und lass sie ihre Räder ein Stück mit dem Auto fahren!
Wir hätten uns ja bald treffen können- waren Himmelfahrt am Wurzener Holzberg klettern und sind über Nossen (Autobahn) gefahren.

Veit hat gesagt…

Urlauber müssen natürlich ihre Räder irgendwie transportieren - mache ich ja selbst so, wenn ich in die Alpen fahren. Das waren aber definitiv keine Urlauber. Einheimische (sächsische) Auto-Kennzeichen sind dafür ein Indiz. Ist es sinnvoll, mit dem Auto die Straßen zu verstopfen, wenn man Rad fahren will?