29. Juni 2016

Artikel in den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 25/26.06.2016

Beitrag in der DNN
Unlängst hatte ich Besuch von einer Journalistin vom Evangelischen Pressedienst (epd). Vielleicht war der bis zum vergangenen Wochenende stattfindende Deutsche Wandertag in Sebnitz der Auslöser, jedenfalls führte sie mit mir ein längeres Interview über meine Aktivitäten mit dem Handbike im Elbsandsteingebirge. Natürlich kam das Gespräch auch auf meine Touren in den Alpen.

Herausgekommen ist ein kurzes Portät. Einheimische Kletterer werden zwar bemerken, daß der Text inhaltlich nicht ganz fehlerfrei ist. Die Autorin erklärte mir jedoch auf meine Anfrage hin, daß diese Formulierungen die Verständlichkeit des Inhalts für Laien verbessern sollen.

In der Wochenendausgabe der DNN vom 25./26.06.2016 wurde der Artikel nun abgedruckt. Wer ihn lesen möchte, der sollte auf das Vorschaubild rechts klicken. Die Aufnahme mit meinem Schweizer Sportfreund aus dem Jahr 2014 habe ich für den Beitrag (kostenfrei) bereitgestellt, es wurde nicht - wie es die Quellenangabe vermuten läßt - von einem Fotografen des epd aufgenommen.

27. Juni 2016

Davor und danach

Eine gewisse Regelmäßigkeit im Tourenplan bei dem diesjährigen sehr wechselhaften Wetter zu erreichen, ist gar nicht so einfach. Trotzdem bin ich am vergangenen Wochenende wieder an beiden Tagen unterwegs gewesen.

Wolken wie Felstürme (Aufnahmeort)
Dabei spielte mir das Wetter am Sonnabend in die Hände. Weil ich nämlich für nachmittags bereits in Dresden verabredet war - im Kleinen Haus gab es eine Abschiedsparty für den scheidenden Intendanten Wilfried Schulz - konnte ich nur am Vormittag eine schnelle Runde drehen. Bereits zum Sonnenaufgang türmten sich die Wolkenberge in den Himmel und kündigten Bewegung in der Wetterküche an. Als es später immer drückender wurde, lag der Großteil der Anstiege bereits hinter mir. Diesbezüglich habe ich mich an diesem Tag sowieso ziemlich zurückgehalten.

Übrigens, da es in der Vergangenheit in dieser Hinsicht ein paar Verwerfungen gab, hier der folgende Tip: So, wie GPSies.com bei der Angabe der Höhenmeter oft übertreibt, stellen diese Informationen auf Bikemap.net in der Regel das unterste Limit dar. In diesem konkreten Fall werden auf GPSies 1273 Hm angezeigt, während bei Bikemap 820 Hm zu lesen sind. Auf meinem Fahrradcomputer mit barometrischer Höhenmesser standen am Ende der Tour jedoch ca. 950 Hm. Es kann also nicht schaden, zum Vergleich ein und dieselbe Tour auf beide Internetportale hochzuladen, um dann von den angezeigten Werten den Durchschnitt zu ermitteln. Offensichtlich verwenden die genannten Anbieter unterschiedliche Algorithmen zur Streckenprofilerstellung, evtl. liegen unter den Karten sogar verschiedene Höhenmodelle. Besonders in tiefen Tälern bzw. schmalen Felskämmen (mit erheblichen Höhenunterschieden auf engstem Raum) sowie auf Routen mit zahlreichen kleineren Anstiegen und Gefällestrecken entstehen deshalb erhebliche Diskrepanzen.

Die heftigen Unwetter kamen dann bei uns mitten in der Nacht. Glücklicherweise richteten sie bei uns keine Schäden an, doch am Sonntagmorgen zog noch einmal ein Regengebiet durch. So ging es für mich erst vergleichsweise spät auf die Piste. Hinsichtlich der Höhenmeter gab es vom Vortag einigen Nachholbedarf. In solchen Fällen fahre ich immer gern ins Osterzgebirge, denn dort kann man auch längere Anstiege am Stück fahren.

Während ich am vergangenen Montag auf der böhmischen Erzgebirgsmagistrale knapp südlich der deutsch-tschechischen Grenze von der Talsperre Fleyh (Fláje) nach Tetschen (Děčín) gefahren bin, klapperte ich diesmal die grenznächsten fahrradtauglichen Verkehrsverbindungen auf deutscher Seite zwischen Müglitz-Gottgetreu und dem Fuchsteich (Ausnahme: Oelsen - Hellendorf) ab (s. Track vom 26.06., km 35,3 - 70,0). Auf den öffentlichen Straßen dieser Strecke sind ebenfalls nur wenige Autos unterwegs, und ein Großteil verläuft sogar auf Forststraßen bzw. Waldwegen, die komplett für den Kraftverkehr gesperrt sind. Erstaunlicherweise habe ich diesmal rund um Fürstenwalde etliche Radler getroffen. Es scheint sich also herumzusprechen, daß es hier oben wunderschön ist.

Später gab's zur Belohnung noch die lange Abfahrt über Cunnersdorf nach Königstein zurück ins Elbtal, bevor ich in Rathen noch einmal mit der Fähre die Elbseite wechselte. Auf der linken Elbseite sind nämlich die Bauarbeiten am Radweg immer noch nicht abgeschlossen, so daß ich am Sonnabend bei der Unterführung hinter Pötzscha mit dem Handbike auf dem abgefräßten Belag über eine hohe und scharfe Kante einer Wasserableitungsrinne balancieren mußte.

Das wollte ich mir diesmal ersparen.

Track der Handbiketour vom 25.06.2016
Track der Handbiketour vom 26.06.2016

21. Juni 2016

Ansichtssache

Der weltberühmte Handbiker aus dem Allgäu - er hat ja quasi diesen Sport erfunden - ließ die in Ehrfurcht erstarrte Gemeinde unlängst wissen, daß Höhenmeter nicht gleich Höhenmeter sind. Er meinte wohl damit, in der Gegend um Dresden würde es keine nennenswerten Anstiege geben.

Blick auf Frauenstein mit seiner Burgruine (Aufnahmeort)
Also habe ich mich gestern als Geburtstagsfeier auf eine meiner allseits beliebten Flachlandtouren begeben. In Frauenstein bin ich schon lange nicht mehr gewesen. Dabei ist nicht nur der Ort, sondern auch der Anblick der Burgruine ein wahrer Augenschmaus. Eingedenk des per definitionem postulierten flachen Geländes (s.o.), lag dieser Abschnitt schon bald hinter mir.

Wiederholer müssen jedenfalls keinesfalls Respekt vor der Strecke haben. Wenn sich vor dem Auge die Straße scheinbar zu einer Rampe aufsteilt, so liegt das an einer hier in dieser Gegend extrem häufigen Fata Morgana. Wer jedoch als Hochlandbewohner (wozu bekanntlicherweise das Allgäu zählt) aufgrund des dort herrschenden Sauerstoffmangels bereits Hirnschäden davongetragen hat, wird sich natürlich von solchen Halluzinationen nicht blenden lassen und dementsprechend gelassen reagieren.

Ich jedenfalls war an diesem Tag in so guter körperlicher Verfassung, daß ich Stück um Stück meine Tour ausdehnte. Dazu kam das nahezu perfekte Wetter: meist heiter, im Erzgegbirge bewölkt, und mit ca. 18°C beste Bedingungen für die Wärmeableitung. Bisher habe ich nur ganz selten Windstille auf dem Kamm des Mittelgebirges erlebt. Gestern war es so.

Deshalb wurde dieser Abschnitt auch zum Höhepunkt meiner Ausfahrt. Die Panoramastrecke zwischen der Talsperre Fleyh (Fláje) und Tetschen (Děčín) bin ich bisher noch nie als Ganzes gefahren. Wer die entsprechenden Transfermöglichkeiten hat, um zum Start zu gelangen bzw. vom Endpunkt der Strecke abgeholt zu werden, kann auch nur diesen Teil fahren (s. Track der Tour vom 20.06., km 76,3 - 143,3). Den kleinen Umweg am Ende über Tscheche (Čechy) muß man dabei nicht fahren, sondern erreicht auch auf der Direktverbindung durch Kalmswiese (Jalůvčí) das Elbufer in Tetschen-Bodenbach.

Auf dem Weiterweg mußte ich dann zunächst auf die andere Elbseite ausweichen, weil der Radweg bei Mittelgrund (Prostřední Žleb) seit dem 15.06. werktags wegen Bauarbeiten komplett gesperrt ist. Schließlich habe ich für die Statistik noch bei Pirna eine kleine Ehrenrunde gedreht. Die war dann aber wirklich flach.

Track der Handbiketour vom 20.06.2016

19. Juni 2016

Vorfahrt beachten!

Nach dem komplett verregneten Freitag bin ich gestern schon wieder recht zeitig beim ersten Tageslicht gestartet. An diesem Wochenende ist in Pirna Stadtfest, und ich wollte mich dort abends noch etwas umsehen.

Weil ich immer noch nicht mein Navi habe, welches sich erst auf dem Rückweg von der Durchsicht befindet, verschob ich meine Tour in Richtung Zwickau in Böhmen (Cvikov) ein weiteres Mal. Auf der Anfahrt zur Burgruine Mühlstein (Milštejn) mit dem Felsentour brauche ich keine Experimente. Dafür wählte ich als Tourenziel die Hochfläche rund um Wernstadt (Verneřice) im Böhmischen Mittelgebirge. Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora) ist vom Ort nur ca. 3 km Luftlinie entfernt.

Blick von Modlan (Modlany) zum Erzgebirge (Aufnahmeort)
Natürlich nutzte ich für die Anfahrt nicht die "billigste" Variante über das Elbtal, sondern kletterte zunächst erstmal hinauf ins Erzgebirge bis nach Böhmisch Zinnwald (Cinovec). Das gab mir Gelegenheit, die mir noch unbekannte Radtrasse 3087 hinunter nach Eichwald (Dubí) zu testen. Die Abfahrt durch den dort (wirklich!) dicht bewaldeten Nordhang des Erzgebirges auf meist ausgezeichneter Schwarzdecke (s. Track vom 18.06., km 50,5 - 55,3) ist in jedem Fall eine lohnenswerte Alternative zur "Rennstrecke" auf der Hauptstraße nach Teplitz-Schönau (Teplice). Übrigens, das kurze Stück der Radtrasse 23 von Böhmisch Zinnwald (in der Karte noch gestrichelt dargestellt) wurde erst vor kurzen erstklassig asphaltiert und ist jetzt ebenfalls sehr gut zu befahren.

Der Anstieg aus dem Elbtal in den rechtselbischen Teil des Böhmischen Mittelgebirge wurde später ziemlich anstrengend. Kurz vor dem Mittag hatte ich meine Energiereserven bereits fast vollständig verbrannt und mußte bei etlichen kurzen Rampen rund um Hummel (Homole u Panny) zwischendurch immer mal zum "Luftholen" anhalten. Selbst die von mir eingangs erwähnte Hochfläche ist bei weitem nicht so eben, wie man sich das vielleicht vorstellt.

Auf der Weiterfahrt nach Norden zum Tal des Polzen (Ploučnice) sah ich Unheil in Gestalt rabenschwarzer Gewitterwolken auf mich zukommen. Doch ich schaffte es noch bis kurz hinter Bensen (Benešov nad Ploučnicí) und fand rechtzeitig im nächsten Ort talabwärts ein massiv gemauertes Buswartehäuschen. Dann ging erst einmal 15 Minuten lang die Welt unter. Hier die Vorfahrt der Gewitterfront zu ignorieren, wäre idiotisch gewesen.

Auch danach umkreisten mich die Regenwolken wie die Geier. Doch abgesehen von einem weiteren notwendigen kurzen Zwischenstop auf dem Elberadweg bei Niedergrund (Dolní Žleb), kam ich unbehelligt nachhause.

Bei der Tour zur Burgruine Mühlstein hätte es sicher anders ausgesehen.

Track der Handbiketour vom 18.06.2016

13. Juni 2016

10 Jahre Unterschied

Lange Zeit galt für mich das Ziel, im Schnitt 100 km pro Woche im Handbike zu fahren. Auf das Jahr hochgerechnet, sind das immerhin 5200 km. Noch im Jahr 2006 - das Jahr, in welchem ich im November auf mein Schmicking-Handbike umgestiegen bin - hatte ich nach 52 Wochen 6014 km auf dem Rad zurückgelegt. Inzwischen sind diese Vorgaben völlig überholt. Mit meiner gestrigen Tagestour habe ich nach fünfeinhalb Monaten den alten Richtwert bereits überschritten.

Wegen des unsicheren Wetters und weil mir außerdem immer noch nicht mein Navi zur Verfügung steht, habe ich mich auch sonntags kurz gefaßt. Ich hätte nie gedacht, wie sehr ich die elektronische Wegweisung bei der Fahrt durch mir noch unbekanntes Gelände vermissen würde. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich noch ein zweites Gerät zulegen ...

Anfahrt auf Rathen, im Hintergrund die Felsen der Bastei,
rechts der Klettergipfel Lokomotive (Aufnahmeort)
Wenn auch nicht besonders lang, dann wenigstens mit ein paar Bergen. Gewürzt mit vier Steilrampen, brachten diese immerhin das Blut in Wallung. Zumal im Laufe des Tages die Luftfeuchtigkeit stetig anstieg. Den größten Respekt hatte ich dabei vor dem "kopec" hinauf nach Falkendorf (Folknáře, s. Track vom 12.06., km 60,2 - 61,7). Abgesehen von der stetig steilen Auffahrt auf der über eine lange Strecke schnurgeraden Straße, wird man dort bei Sonneneinstrahlung zusätzlich ordentlich durchgebraten, denn es gibt nirgendwo Schatten. Diesbezüglich hatte ich gestern zwar Glück, doch schweißtreibend war es allemal.

Besonders eng fühle ich mich dem sogenannten Zappenland verbunden, und so habe ich diesmal den Weg über Binsdorf (Bynovec) nach Rosendorf (Růžová) gewählt. Die offene Hochfläche wird u.a. von den Ausläufern des Böhmischen Mittelgebirges und dem böhmischen Elbsandsteingebirge begrenzt und ermöglicht wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen.

Spannend wurde die Fahrt nach Herrnskretschen (Hřensko) noch aus einem anderen Grund. Laut einer örtlichen Verkehrsinformation war nämlich die Straße zwischen Jonsdorf (Janov) und dem Elbtal vollständig gesperrt. Ich habe meine Streckenplanung aber nicht geändert - selbst auf die Gefahr hin, dann wieder zurück und einen ewig weiten Umweg fahren zu müssen. Denn die Topografie des Geländes schränkt die Möglichkeiten für Verkehrsverbindungen enorm ein. Glücklicherweise war die Straße über's Wochenende jedoch freigegeben. Gegenwärtig wird auf dem Abschnitt Herrnskretschen - Jonsdorf ein neuer Straßenbelag aufgebracht. Mich freut's, denn die Piste war inzwischen ziemlich schadhaft und bei der Abfahrt wegen der Schlaglöcher und Risse nicht ganz unproblematisch.

Mit Rückenwind ging es anschließend gen Heimat, der letzte steile Anstieg nach Walterdorf war auch schnell überstanden. Als Belohnung gönnte ich mir abends noch eine große Portion Spargel bei unserem Ankerwirt.

Hm, lecker!

Track der Handbiketour vom 12.06.2016

11. Juni 2016

Wut im Bauch

Was mußte ich mich an den letzten zwei Tagen ärgern! Eine Journalistin hatte sich bei mir gemeldet, weil sie in einen Filmbetrag für das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Sächsische Schweiz unter dem Blickwinkel der Barrierefreiheit vorstellen wollte. Das ist ja an sich eine prima Idee, und so habe ich ihr meine Mitwirkung zugesagt.

Hintergrundinformationen, Vorschläge für Aktionen und Sehenswürdigkeiten, mögliche Ablaufpläne für die vorgesehenen Dreharbeiten, organisatorische Hinweise - all das kam nicht nur von mir, sondern auch von weiteren Beteiligten aus der Region. Allerdings verlief die Zusammenarbeit schon ein bißchen seltsam. Ich konnte mich in zunehmenden Maße des Eindrucks nicht erwehren, daß die Dame entweder einfachste technische und organisatorische Abläufe nicht verstand, kein Interesse am Thema hatte (Auftrag nur zum Geldverdienen) oder einfach nur zu träge war, im notwendigen Umfang sich mit der Materie zu beschäftigen sowie selbst aktiv zu werden. Mehr als einmal versuchte sie, ihre Aufgaben zur Vorbereitung der Aufnahmen zu delegieren. Weil es mir um die Sache ging, habe ich ihr dabei 'ne ganze Menge Arbeit abgenommen.

Am Ende entschied sie sich zum x-ten Mal anders und warf alle erstellten Pläne und getroffenen Vereinbarungen über den Haufen. Als ich sie deshalb daran erinnerte, daß sie mir ja zu Beginn eigentlich eine Aufwandentschädigung zugesagt hatte, kam sie mir mit einem angeblich ausgeschöpften Budget.

Mittlerweile glaube ich, daß diese Person nie ernsthaft an einem gegenseitigen Austausch interessiert war und mich darum mehrmals wissentlich angelogen hat, um so viel wie möglich an Zuarbeiten abzusaugen. Ein solch schamloses Verhalten habe ich im Medienbereich bisher noch nie erlebt (und ich habe schon viele Leute von Presse, Funk und Fernsehen kennengelernt!). Na ja - und was ihre Vorbereitungen betrifft: Professionalität sieht anders aus. Wenn der Beitrag genauso wird, wie ich ihre Arbeit erlebt habe, dann Prost Mahlzeit. Aber mir bleibt ja immer noch, mich direkt an ihren Auftraggeber zu wenden, um einiges klarzustellen ... Vor allem aber ärgere ich mich über mich selbst, so abgekocht worden zu sein. Die soll in meiner Heimat nie mehr ihr Unwesen treiben!

Es geht auch anders: Interview mit der Journalistin vom MDR-Hörfunk
(Aufnahmeort)

Daß es (normalerweise) anders läuft, versöhnte mich heute wieder ein wenig mit dem Leben. Für 10.00 Uhr hatte ich mich mit einer Jounalistin des MDR-Hörfunks zu einem Interview verabredet. Ich fuhr nicht direkt zum Treffpunkt, sondern band den Termin gleich in meine Tourenplanung ein. Dabei war ich morgens so schnell unterwegs, daß ich immer noch einen kleinen Umweg anhängen konnte. Man glaubt gar nicht, welche Kräfte ein gehobener Wutpegel freisetzt. Da mußte ich doch gleich an Anakin Skywalker denken ...

Das anschließende Gespräch mit der Jounalistin verlief total entspannt. Sie war sehr gut vorbereitet und mir gelang es, meinen Ärger auszublenden. Ein bißchen Austausch auf der privaten Schiene - uns verbindet das Klettern und ähnliche Erlebnisse im Lebenslauf - brachte mich dann endgültig wieder in ruhigeres Fahrwasser. Manchmal muß man nur über die Dinge reden.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es zwar trotzdem flott bei mir weiter, doch hatte ich nun auch wieder Augen für das Schöne um mich herum. Auf dem Rückweg sammelte ich schließlich noch ein paar Höhenmeter, bevor ich pünktlich vor den ersten Regentropfen wieder zuhause ankam.

Mir geht es jetzt wieder viel besser.

Track der Handbiketour vom 11.06.2016

7. Juni 2016

Beitrag für Handbike.de: Elberadweg barrierefrei

Für das Internetportal Handbike.de habe ich einen Beitrag verfaßt, der unsere Viertagestour auf dem Elbradweg von Dessau nach Dresden zusammenfaßt.

Im Text werden noch einmal alle Informationen zusammengefaßt, die für potentielle Wiederholer im Handbike nützlich sein könnten. Dazu gehören ein Vorschlag zur Aufteilung der Strecke in Etappen, die bereinigten GPX-Tracks unserer Fahrt, eine Übersicht und (teilweise) Bewertung von barrierefreien Unterkünften sowie die Abschätzung möglicher Kosten für Übernachtung und Transfer. Außerdem gibt es in einer kleinen Galerie weitere Bilder von unserer Unternehmung zu sehen.

Vielleicht machen die Aufnahmen und auch die oben genannten Hinweise Lust, Deutschlands beliebtesten Fernradweg als Handbiker zu erkunden.

5. Juni 2016

Dämse

Dieses Wochenende machte mir die Tourenplanung schwierig. Normalerweise wäre ich ja wieder etwas weiter gefahren, denn ich habe noch ein Projekt im Lausitzer Gebirge. Aber bei dem feuchtheißen Klima (sächsisch: Dämse) waren mit fortschreitender Tageszeit Gewitter nahezu vorprogrammiert. Ich wollte durchaus nicht riskieren, eingeweicht zu werden.

Papstdorf vor Gohrisch(stein) und Papstein (Aufnahmeort)
Und so begann ich wieder einmal meine Touren zwischen 6.00 und 7.00 Uhr. Doch natürlich muß all das Wasser in der Luft irgendwo hin, wenn es kühl ist. Der dichte und teilweise zähe Morgennebel sorgte gleich zu Beginn für eine spontane Streckenänderung, weil ich nicht ständig auf der Hut vor schnellen Autofahrern sein wollte. Immerhin endete an beiden Tagen jeweils nach ungefähr einer Stunde der Blindflug. Es ist schon ein komisches Gefühl, fast nichts um sich herum wahrzunehmen ...

Endlich habe ich mir am Sonnabend auch die Zeit für den 200 m langen Anstieg zur Götzingerhöhe bei Neustadt/Sa. genommen. Der Turm an der Ausflugsgaststätte ist jedoch nur für Fußgänger zugänglich, und bei der Aussicht am Boden kann man als Handbiker nicht über die Hecken schauen. Immerhin gibt es ein ähnliches - wenn auch eingeschränktes Panorama vom Parkplatz am Ende der Stichstraße. Im Rolli hat man bessere Karten, denn damit ist die Aussichtsterrasse des Lokals barrierefrei zu erreichen. Auf dem Parkplatz gibt es sogar zwei entsprechende Stellplätze.

Die Entscheidung, ob ich kurz vor Pirna noch einen weiteren Zacken anhängen sollte, nahm mir die Wetterentwicklung ab. Immerhin gelang es mir, zwischen zwei Gewitterzellen mit Starkregen erfolgreich hindurchzumanövrieren, so daß ich die Heimat zwar auf gut gespülten Straßen, doch trocken erreichte.

Heute war Entspannung angesagt. Aber selbst bei den wenigen Höhenmetern blieb das Trikot nicht trocken. Dafür war es einfach zu schwül. Am meisten ärgerten mich jedoch etliche Umleitungen auf meinem Weg ins Triebischtal. Normalerweise kommen Radfahrer bzw. Handbiker dabei immer noch irgendwie durch. Diesmal blieb mir allerdings nichts weiter übrig, als umzukehren. Die Baustellen waren komplett abgesoffen, und ich hatte wenig Lust auf eine Schlammschlacht oder gar in selbigen steckenzubleiben. Dann lieber etwas mehr Zeit einplanen und den Umweg fahren ...

Das Stück Elberadweg ab Meißen war wieder Gruselkabinett live. Wer sich darauf so alles bei diesem Wetter herumtreibt ... ! Ins Hinterland verschlägt es diese Gestalten glücklicherweise nicht, so daß ich dort ungestört meine Kreise ziehen konnte. Nach den letzten Kilometern entlang der Elbe war ich am frühen Nachmittag zurück.

Ich freute mich schon auf einen angenehmen Tagesausklang in den Grünanlagen an der Elbe. Leider ist dort inzwischen die Araberdichte (davon 95% ledige junge Männer) dermaßen stark angestiegen, daß ich bald wieder das Weite suchte. Diese armen Flüchtlinge drehen inzwischen auch ganz ungeniert ihre orientalische Musik so laut auf, daß alle Anwesenden mithören müssen.

Ich bin ja mal gespannt, wann die erste Moschee in Pirna gebaut wird ... :-(

Track der Handbiketour vom 04.06.2016
Track der Handbiketour vom 05.06.2016