13. Juni 2016

10 Jahre Unterschied

Lange Zeit galt für mich das Ziel, im Schnitt 100 km pro Woche im Handbike zu fahren. Auf das Jahr hochgerechnet, sind das immerhin 5200 km. Noch im Jahr 2006 - das Jahr, in welchem ich im November auf mein Schmicking-Handbike umgestiegen bin - hatte ich nach 52 Wochen 6014 km auf dem Rad zurückgelegt. Inzwischen sind diese Vorgaben völlig überholt. Mit meiner gestrigen Tagestour habe ich nach fünfeinhalb Monaten den alten Richtwert bereits überschritten.

Wegen des unsicheren Wetters und weil mir außerdem immer noch nicht mein Navi zur Verfügung steht, habe ich mich auch sonntags kurz gefaßt. Ich hätte nie gedacht, wie sehr ich die elektronische Wegweisung bei der Fahrt durch mir noch unbekanntes Gelände vermissen würde. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich noch ein zweites Gerät zulegen ...

Anfahrt auf Rathen, im Hintergrund die Felsen der Bastei,
rechts der Klettergipfel Lokomotive (Aufnahmeort)
Wenn auch nicht besonders lang, dann wenigstens mit ein paar Bergen. Gewürzt mit vier Steilrampen, brachten diese immerhin das Blut in Wallung. Zumal im Laufe des Tages die Luftfeuchtigkeit stetig anstieg. Den größten Respekt hatte ich dabei vor dem "kopec" hinauf nach Falkendorf (Folknáře, s. Track vom 12.06., km 60,2 - 61,7). Abgesehen von der stetig steilen Auffahrt auf der über eine lange Strecke schnurgeraden Straße, wird man dort bei Sonneneinstrahlung zusätzlich ordentlich durchgebraten, denn es gibt nirgendwo Schatten. Diesbezüglich hatte ich gestern zwar Glück, doch schweißtreibend war es allemal.

Besonders eng fühle ich mich dem sogenannten Zappenland verbunden, und so habe ich diesmal den Weg über Binsdorf (Bynovec) nach Rosendorf (Růžová) gewählt. Die offene Hochfläche wird u.a. von den Ausläufern des Böhmischen Mittelgebirges und dem böhmischen Elbsandsteingebirge begrenzt und ermöglicht wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen.

Spannend wurde die Fahrt nach Herrnskretschen (Hřensko) noch aus einem anderen Grund. Laut einer örtlichen Verkehrsinformation war nämlich die Straße zwischen Jonsdorf (Janov) und dem Elbtal vollständig gesperrt. Ich habe meine Streckenplanung aber nicht geändert - selbst auf die Gefahr hin, dann wieder zurück und einen ewig weiten Umweg fahren zu müssen. Denn die Topografie des Geländes schränkt die Möglichkeiten für Verkehrsverbindungen enorm ein. Glücklicherweise war die Straße über's Wochenende jedoch freigegeben. Gegenwärtig wird auf dem Abschnitt Herrnskretschen - Jonsdorf ein neuer Straßenbelag aufgebracht. Mich freut's, denn die Piste war inzwischen ziemlich schadhaft und bei der Abfahrt wegen der Schlaglöcher und Risse nicht ganz unproblematisch.

Mit Rückenwind ging es anschließend gen Heimat, der letzte steile Anstieg nach Walterdorf war auch schnell überstanden. Als Belohnung gönnte ich mir abends noch eine große Portion Spargel bei unserem Ankerwirt.

Hm, lecker!

Track der Handbiketour vom 12.06.2016

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