19. Juni 2016

Vorfahrt beachten!

Nach dem komplett verregneten Freitag bin ich gestern schon wieder recht zeitig beim ersten Tageslicht gestartet. An diesem Wochenende ist in Pirna Stadtfest, und ich wollte mich dort abends noch etwas umsehen.

Weil ich immer noch nicht mein Navi habe, welches sich erst auf dem Rückweg von der Durchsicht befindet, verschob ich meine Tour in Richtung Zwickau in Böhmen (Cvikov) ein weiteres Mal. Auf der Anfahrt zur Burgruine Mühlstein (Milštejn) mit dem Felsentour brauche ich keine Experimente. Dafür wählte ich als Tourenziel die Hochfläche rund um Wernstadt (Verneřice) im Böhmischen Mittelgebirge. Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora) ist vom Ort nur ca. 3 km Luftlinie entfernt.

Blick von Modlan (Modlany) zum Erzgebirge (Aufnahmeort)
Natürlich nutzte ich für die Anfahrt nicht die "billigste" Variante über das Elbtal, sondern kletterte zunächst erstmal hinauf ins Erzgebirge bis nach Böhmisch Zinnwald (Cinovec). Das gab mir Gelegenheit, die mir noch unbekannte Radtrasse 3087 hinunter nach Eichwald (Dubí) zu testen. Die Abfahrt durch den dort (wirklich!) dicht bewaldeten Nordhang des Erzgebirges auf meist ausgezeichneter Schwarzdecke (s. Track vom 18.06., km 50,5 - 55,3) ist in jedem Fall eine lohnenswerte Alternative zur "Rennstrecke" auf der Hauptstraße nach Teplitz-Schönau (Teplice). Übrigens, das kurze Stück der Radtrasse 23 von Böhmisch Zinnwald (in der Karte noch gestrichelt dargestellt) wurde erst vor kurzen erstklassig asphaltiert und ist jetzt ebenfalls sehr gut zu befahren.

Der Anstieg aus dem Elbtal in den rechtselbischen Teil des Böhmischen Mittelgebirge wurde später ziemlich anstrengend. Kurz vor dem Mittag hatte ich meine Energiereserven bereits fast vollständig verbrannt und mußte bei etlichen kurzen Rampen rund um Hummel (Homole u Panny) zwischendurch immer mal zum "Luftholen" anhalten. Selbst die von mir eingangs erwähnte Hochfläche ist bei weitem nicht so eben, wie man sich das vielleicht vorstellt.

Auf der Weiterfahrt nach Norden zum Tal des Polzen (Ploučnice) sah ich Unheil in Gestalt rabenschwarzer Gewitterwolken auf mich zukommen. Doch ich schaffte es noch bis kurz hinter Bensen (Benešov nad Ploučnicí) und fand rechtzeitig im nächsten Ort talabwärts ein massiv gemauertes Buswartehäuschen. Dann ging erst einmal 15 Minuten lang die Welt unter. Hier die Vorfahrt der Gewitterfront zu ignorieren, wäre idiotisch gewesen.

Auch danach umkreisten mich die Regenwolken wie die Geier. Doch abgesehen von einem weiteren notwendigen kurzen Zwischenstop auf dem Elberadweg bei Niedergrund (Dolní Žleb), kam ich unbehelligt nachhause.

Bei der Tour zur Burgruine Mühlstein hätte es sicher anders ausgesehen.

Track der Handbiketour vom 18.06.2016

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