31. Juli 2016

Alpentraining

Zum Auftakt meines diesjährigen Sommerurlaubs traf ich mich am Freitagabend mit meinem Chemnitzer Sportfreund in Gottesgab (Boží Dar), um über das Wochenende auf Tour ins Erzgebirge zu gehen. Vor zwei Monaten hatte Jens das Quartier im Hotel Praha gebucht, der angeblich einzigen barrierefreien Unterkunft in der Gegend.

Vor Ort erwies sich allerdings das Hotel als nicht ohne Unterstützung für mich nutzbar, denn überall im Haus - so auch zum und im Speiseraum - gibt es Stufen und Absätze. Selbst unser Zimmer war nicht barrierefrei erreichbar. Dreisterweise wurden wir nämlich trotz bestehender Reservierung einfach auf ein schlechter zugängliches Zimmer im Dachboden umgebucht, obwohl die Leute wußten, daß ich Rollifahrer bin. Wahrscheinlich mußten wir als Deutsche irgendwelchen Pragern Platz machen. - Dieser Laden ist definitiv keine Empfehlung!

Erinnerungsbild auf dem Keilberg (Aufnahmeort)
Erfreuerlicher hingegen war unsere erste gemeinsame Tour am Sonnabend. Bei sehr guten Witterungsbedingungen wurde es eine hinsichtlich der Anforderungen fast alpine Runde. Zu Beginn ging es hinauf auf den Keilberg (Klinovec), der höchsten Erhebung des Erzgebirges. So aus der Kalten vom Start weg aufwärts zu fahren, heizte mir gleich ordentlich ein. Dafür war das anschließende Stück nach Kupferberg (Měděnec) ein Erlebnis für sich. Immer wieder hatten wir phantstische Ausblicke ins Tal der Eger (Ohře), in welches wir später hinunterfuhren. Eine lange Abfahrt bedeutete in diesem Fall, daß alle diese Höhenmeter am Ende noch einmal vor uns liegen würden.

Von Klösterle an der Eger (Klášterec nad Ohří) benutzten wir dann zunächst den Eger-Radweg, der uns auf meist sehr guter Straße fast völlig kraftverkehrsfrei , dafür jedoch im steten Auf und Ab bis nach Warta (Stráž nad Ohří) brachte. Sichtlich genervt von der Befahrung der sich daran anschließenden Europastraße, bogen wir allerdings bald zum Erzgebirgskamm ab. Der nun folgende Anstieg ließ sich recht gut fahren, denn nur selten wurden zweistellige Steigungsprozente erreicht. Eine gewisse Ausdauer ist trotzdem vonnöten, um die auf ca. 16 km verteilten 700 Hm zu bewältigen. Das sind jedenfalls bereits fast alpine Dimensionen!

Auf den letzten Kilometern testeten wir noch eine alternative Strecke (s. Track vom 30.07., km 64,4 - 70,0). Ich hatte gedacht, wir kämen dort relativ bequem zum Ausgangspunkt zurück. Doch neben einigen schlechten Wegstücken lauerte noch ein giftiger Anstieg auf uns. Immerhin wurden wir dafür mit einigen wunderschönen Ausblicken belohnt. Im Abendsonnenlicht hatten wir einen weiten Blick in Richtung Norden.

Eine herrliche, aber sehr anspruchsvolle Tour!

Track der Tour vom 30.07.2015

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