2. August 2016

Malta ist nicht nur eine Insel

Ich bin in den Alpen angekommen! Die Fahrt von Plauen zu meinem ersten Basislager im Maltatal wurde “unterhatsamer”, als ich es mir in meiner Naivität vorgestellte. Deutschland überraschte mich mit zahlreichen Baustellen inkl. einiger Staus und Umleitungen. Und die Österreicher, resp. die Salzburger, kennen den Begriff “gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr” offenbar überhaupt nicht. Da läßt einen keiner mal in die andere Spur rein, wann man sich falsch eingeordnet hat. Ich habe aber ein dickes Fell: Dann bleibe ich eben stehen und lasse meine Hinterleute hupen bis ihnen die Finger weh tun. Allenfalls grüße ich mit Hupen freundlich zurück …

Der Campingplatz in Malta ist sehr gut für Gäste im Rollstuhl ausgerüstet, allerdings auch gehobenes (Preis-)Niveau. WiFi nicht inklusive. Eigentlich war der Platz voll belegt, doch nachdem ich dem Chef klargemacht hatte, daß ich nur einen Abstellplatz für mein Auto benötigte, fand er schnell eine perfekt für mich geeignete Stelle. Er war offensichtlich von meinen minimalistischen Ansprüchen völlig überrascht, denn er sagte mir, daß er noch nie einen so unkomplizierten Gast hatte. Kein Wunder, ich schlafe ja - wie bereits jahrelang praktiziert - im Auto.

Gleich heute war also die erste Alpentour dran. Es ging über die Malta-Hochalmstraße hoch zum Köllbreinspeicher auf 1920 m. Die Staumauer ist mit 200 m Höhe die höchste in Österreich und ein wirklich sehenswertes Bauwerk. Die Auffahrt ist aber besonders auf den ersten Kilometern nach der Mautstation eine ziemlich steile Rampe. Überdies kamen bis oben immerhin 5 Tunnel zwischen 90 m (ein Kehrtunnel!) und über 500 m zusammen. Der 536 m lange schnurgerade erste Tunnel war nicht einmal beleuchtet, so daß ich mich innen fast im Stockdunkeln vortasten mußte. Meine Beleuchtung jedenfalls war gut im Auto deponiert.

Blick vom Berghotel zum Köllbreinspeicher mit der Staumauer (Aufnahmeort)
Oben bin ich ab dem Ende der Straße noch einige Kilometer des Weges zur Osnabrücker Hütte gefahren. Teilweise erwartete mich ziemlich steiles und heftiges Offroad-Gelände, doch es machte auch Laune. Vielleicht kommt man sogar noch bis zur Hütte, doch ich habe an einem Wasserfall kehrt gemacht. Die Staumauer konnte ich von da aus schon nicht mehr sehen.

Alle roten Ampeln ignorierend (bei schmalen Straßenstücken und den meisten Tunnel gab es Wechselverkehr) und an den Autos und Motorrädern vorbeizischend, war ich bald wieder an der Mautstelle. Von dort testete ich auf dem Rückweg den Maltatal-Radweg. Er ist wunderschön angelegt, perfekt asphaltiert und selbst für ausgesprochene Verkehrsmuffel absolut geeignet. Es rollte so gut, daß ich gleich noch bis Gmünd fuhr, um erst dann auf der Hauptstraße zum Camping zurückzukehren.

… und so beginnt es.
(Zitat aus dem Prolog von Babylon 5, meiner Lieblings-SciFi-Serie)

Track der Handbiketour vom 02.08.2016

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