11. Dezember 2016

Letztes Aufgebot

Geschafft! Vor der operationsbedingten Zwangspause in der kommenden Woche wollte ich unbedingt noch mein in greifbare Nähe gerücktes Jahresziel erreichen: 12.000 km.

Dafür war mir selbst das unsichere Wetter am Freitag kein Hindernis. Da sich nämlich bereits abzeichnete, daß es am Sonntag feucht werden würde, feierte ich auf Arbeit kurzfristig noch Stunden ab. Mein Chef hatte damit keine Probleme, zumal ich am Vortag das als Projektleiter betreute Vorhaben, welches mich bereits über ein Jahr in Atem hielt, endlich erfolgreich abschließen konnte.

Das Wetterradar im Internet zeigte jedenfalls keine Regengebiete in meiner Region. In der Praxis sah dies freilich anders aus. Schon nach einer knappen halben Stunde begann es, aus dem dichtbewölkten Himmel zu nieseln. Bis hinauf ins Osterzgebirge gab es immerhin mehrere trockene Abschnitte. Auch fühlten sich die Temperaturen um 5°C nach der vorherigen Kältewelle angenehm warm an. Bald sogar kam ich ohne Handschuhe aus.

Als es ab Schneeberg (Sněžník) schließlich im wesentlichen nur noch abwärts ging, kam auch der Dauernieselregen. Das war neben dem Spritzwasser aufgrund höherer Geschwindigkeit vor allem deswegen besonders unangenehm, weil es keine Möglichkeit mehr gab, sich bei Gegenanstiegen wieder etwas warmzufahren. Sicher hätte ich meine Strecke zwar auch verlegen können, doch dann wäre ich noch länger unterwegs gewesen.

Bitter enttäuscht wurde ich vom Elbtal. Sonst ist das oft eine Wärmeinsel, doch am Freitag kroch mir bei dem Waschküchenszenario die feuchte Kälte in die letzten warmgebliebenen Ritzen. Am Körper gab es sowieso schon lange nur noch nasse und etwas weniger nasse Stellen. Zu allem Überdruß stieg vor Rathen auch noch mein Fahrradcomputer aus, dem offensichtlich die Feuchtigkeit ebenfalls nicht behagte. (Glücklicherweise hat er sich inzwischen wieder eingefangen.)

Zuhause war es an diesem Tag definitiv am schönsten!

Nach dieser "Vorarbeit" minimierten sich meine Vorgaben für die Sonnabendrunde. Das Wetter enttäuschte mich diesmal nicht, auch die Sonne schaute längere Zeit vorbei. Weniger als einhundert Kilometer und nicht einmal 1% von der Streckenlänge kumulierte Höhenmeter machten die Ausfahrt zu einer entspannten Angelegenheit.

Abschiedsstimmung im Elbsandsteingebirge, bei Rathewalde aufgenommen (Aufnahmeort)
Eine Überraschung erwartete mich auf meinem Weg von Neustadt in Richtung Bischofswerda. Da überholte mich Stefan mit dem Auto, den ich über den Männerstammtisch beim projekt LEBEN e.V. kennengelernt habe. Er lud mich auf einen Tee zu sich nach Oberottendorf ein. Beim Schwatz mit ihm und seiner Frau im warmen Sonnenschein verging die Zeit wie im Flug. Ich liebe solche Zwischenstops!

Auf den letzten Kilometern lief die Sonne nachmittags zu Hochform auf, so daß ich meine Tour bis Großröhrsdorf ausdehnte. Es ist doch etwas ganz anderes, bei solchen Bedingungen unterwegs zu sein! Immerhin traf ich - im Gegensatz zum Freitag - dabei etliche Radsportler, die ebenfalls das Schönwetter nutzten. Vielleicht hätte ich tatsächlich noch die paar zusätzlichen Kilometer bis zur 100 anhängen können, doch das Soll war bereits mehr als erfüllt.

Von mir aus kann nun gern der Schnee kommen. Wenn alles bei der OP klargeht - und das will ich doch hoffen - gibt's sonst noch etwas auf die Reifen.

Abgerechnet wird am 31.12.!

Track der Handbiketour vom 09.12.2016
Track der Handbiketour vom 10.12.2016

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