30. Januar 2017

Zäsur

Das war er nun schon fast - der Januar. Zum ersten Mal seit Beginn meiner Computeraufzeichnung im Jahr 2004 werde ich in diesem Monat mein Handbike keinen einzigen Kilometer bewegt haben. Vom Anfang des Jahres bis zur vergangenen Woche dauerte die Generalüberholung, und auch am letzen Januarwochenende lagen die Prioritäten eindeutig beim Wintersport. Ich denke, in diesem Jahr wird alles anders ...

Als ich zuletzt Ende Oktober zu Gast bei einer Rüstzeit des CKV Annaberg in der Jugendherberge Hormersdorf war, sprachen wir auch über die Wintersportmöglichkeiten im Geyerschen Wald rund um das Quartier. Damals besorgte ich mir in der Jugendherberge gleich einen Flyer, den man natürlich ebenso direkt aus dem Netz laden kann.

Fachsimpeln mit dem Bundestrainer (Aufnahmeort)
Zum Sonnabend hatte mich nun Sebastian nach Geyer eingeladen, denn der Verein veranstaltete für interessierte Rollifahrer einen Langlaufschlitten-Schnuppertag. Mit Werner Nauber, dem Bundestrainer des Nordic Paraski Teams, kam sogar ein prominenter Überraschungsgast. Für mich war es beeindruckend, daß er - trotz des vermutlich vollen Terminkalenders - sich selbst bei Anfängern so uneigennützig engagierte. Auch ich konnte manch interessanten Tip vom Profi "abfassen".

Den weiten Anreiseweg wollte ich natürlich gleich nutzen, um das kleine, aber feine Skigebiet zwischen Zwönitz, Ehrenfriedersdorf und Geyer zu testen. Ich war begeistert! Ein perfektes, vor dem Wochenende frisch gespurtes Loipennetz, gut zu bewältigende Anstiege / Abfahrten ohne Steilrampen und enge Kurven sowie neben den vielen Waldstrecken auch einige "Aussichts"kilometer finden ganz gewiß viele Liebhaber und sind m. E. auch voll anfängertauglich. Bei herrlichem Winterwetter konnte ich mich jedenfalls nicht über gähnende Leere auf den Pisten beklagen.

Mit Lád'a im Skitandem auf der Piste, rechts hinter mir
am Horizont der Sattelberg (Špičák, Aufnahmeort)
Am Sonntag ging es dann endlich wieder mal mit Lád'a gemeinsam auf Tour. Das kleine Wintersportzentrum Hintertellnitz / Adolfsgrün (Zadní Telnice / Adolfov) im Osterzgebirge bietet außerdem etliche Kilometer präparierte Loipen für den Skilanglauf. Selbstverständlich waren wir wieder als bestens erprobtes Skitandem unterwegs und damit natürlich auch wesentlich schneller. Etliche Kilometer absolutes Neuland, wohin ich bisher noch nicht einmal mit dem Handbike gekommen bin, gab es zu erkunden. Bis hinauf zur Bergstation des Skilifts auf dem Zechberg (Rudný vrch) und noch 1,5 km weiter sind wir geklettert, eine atemberaubende Steilabfahrt inbegriffen.

Wenn ich nicht ein dringendes hygienisches Problem bekommen hätte, wären wir auch noch viel weiter gefahren. So aber mußten wir schon gegen 13.00 Uhr abbrechen, bei diesem traumhaften Winterwetter wirklich schade!

Ich bin dann anschließend noch mit zu Eichlers nach Kulm (Chlumec) gefahren, denn mein tschechischer Kamerad wollte gleich einige Dinge an meinem Schlitten reparieren und konstruktive Verbesserungen testweise installieren. Seine Frau Šárka ließ es sich natürlich nicht nehmen, uns mit Suppe und Hauptgang zu mästen - herrlich. Während sich mein Sportfreund danach im Bastelkeller schaffte, sah ich mir inzwischen ein Video über tschechische Bergsteiger im Himalaya an. Bisher wußte ich nicht (auch für Lád'a war es neu), daß Vladimír Myšík aus unserer "Toskanatruppe" bereits drei Achtausender bezwungen hat. Aber so sind die Tschechen sehr oft: Extrem bescheiden und dabei zugleich die Leistungen anderer stark aufwerten.

Viel besser, als andersherum!

Track der Skilanglauftour vom 28.01.2017
Track der Skilanglauftour vom 29.01.2017

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