15. April 2017

Trockenübung

Die Wettervorhersage für das lange Osterwochenende verhieß nichts Gutes. Kalt und regnerisch sollte es werden. Nur der Karfreitag schien noch einigermaßen freundlich zu werden.

Also habe ich mir gleich für diesen Tag eine längere Strecke vorgenommen. Endziel war die Gegend um Bautzen, welches sich neuerdings als Osterhauptstadt vermarktet. (Es ist schon skurril, auf welche Ideen die Tourismusindustrie kommt, um die Region interessant zu machen. Dabei hat das Bautzen eigentlich gar nicht nötig.) Auf meiner Fahrt durch die Lausitz gab es dort jedoch nicht mehr Österliches zu entdecken, als anderswo auch. Zugegeben, die traditionellen Osterfeierlichkeiten der hier beheimateten Sorben finden ja auch erst am Ostersonntag und -montag statt.

Die Natur hat jetzt erst einmal eine Atempause eingelegt. Sah es vor einer Woche noch so aus, daß bald alle Bäume im frischen Grün prangen werden, so geht es schon seit einigen Tagen nicht mehr richtig voran. Es ist wieder kühler geworden, doch mich stört das überhaupt nicht. Denn Berge lassen sich damit wesentlich weniger schweißtreibend und auch zügiger bewältigen. Es war auch für mich durchaus erstaunlich, daß ich am Karfreitag trotz des anspruchsvollen Streckenprofils recht flott vorankam. Vielleicht hat auch ein wenig der Wind geholfen, der meist aus der "richtigen" Richtung wehte, doch die ingesamt gute Grundlagenausdauer stammt bestimmt noch von meiner Toskanafahrt.

Am Ende meines ersten Wochenendausflugs machte ich einen Schlenker über Dorf Wehlen. Die Eltern meines Patenkindes / meine Lieblingsnichte hatte(n) mich zum Osterbesuch eingeladen, und ich verband das gleich noch mit einem Besuch bei meiner Kumpeline. - Ist schon schön, wenn jemand zu Ostern an mich denkt ...

Die Wolfsäule an der B97 (Aufnahmeort)
Heute war nur eine kleine, flache Runde eingeplant. Den angekündigten Regen ab dem frühen Nachmittag wollte ich nämlich unterwegs unbedingt vermeiden. Die Tour bot nichts Spektakuläres, hatte jedoch auch ein paar interessante Abschnitte. Zum Beispiel die 20%-Rampe von Pillnitz hinauf nach Krischendorf (s. Track vom 15.04., km 9,8 - 10,4). Diesmal mußte ich mich dort jedenfalls ganz schön abmühen, natürlich in kurzen Sprüngen. Oder auch die landschaftlich reizvollen Kilometer zwischen Laußnitz und Rauschwitz (s. Track vom 15.04., km 42,4 - 63,5). Da waren zwar ab Laußnitz auch ein paar längere Abschnitte Pflasterstraße mit dabei, doch insgesamt gesehen kann man das verkraften.

Endlich habe ich auch mir die Zeit für einen Halt an der Wolfssäule in der Laußnitzer Heide genommen. Das Denkmal steht unmittelbar an der B97, doch war ich bis jetzt in der Gegenrichtung immer viel zu schnell vorbei. Schade, daß sie ein so unbeachtetes Dasein fristet. Die meisten Auofahrer, die dort Tag für Tag daran vorbeifahren, kennen sie vermutlich nicht einmal. Als "langsamer" Radfahrer nimmt man solche Kleinode am Wegesrand viel eher wahr.

Ein Argument mehr für die sanfte Art des Reisens.

Track der Handbiketour vom 14.04.2017
Track der Handbiketour vom 15.04.2017

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