3. Juli 2017

Zweigeteilt

Gestern war zum ersten Mal Lád'as Frau Šárka mit uns gemeinsam auf Radtour. Sie hat seit kurzem ein E-Bike und kann nun auch auf längeren Touren mit uns beiden mithalten. Naja, ganz ehrlich: an den Anstiegen bin ich immer der Letzte.

Dafür bot sich am Sonntag gleich die Gelegenheit, etwas neues auszuprobieren. Mein tschechischer Kamerad schlug nämlich vor, einen Teil der Strecke mit der Müglitztalbahn hinauf ins Osterzgebirge zu fahren. Nicht nur für seine Frau war das eine feine Sache, denn ich konnte dabei auch die Zugänglichkeit der Bahnsteige in Heidenau und Altenberg testen.

Zunächst drehte ich jedoch eine morgendliche Extrarunde, bevor wir uns wie verabredet in Bad Gottleuba trafen. Immer bergab ging es danach weiter zurück nach Pirna und u. a. über den Elberadweg anschließend zum Bahnhof Heidenau. Dort ist der Bahnsteig mittels eines großen Aufzugs gut erreichen. (Wer ein sehr langes Handbike über ca. 2,10 m Länge fährt, könnte ggf. Schwierigkeiten mit dem Platz bekommen.) Der Zugang in den Triebwagen ist absolut problemlos, denn der Abstand zum Waggon wird sogar durch eine kleine herausgeschobene Rampe überbrückt (s. Foto). Zwei Handbiker sollten bei einer Zugfahrt ohne Schwierigkeiten mitkommen, für mehr ist Hilfe oder aufwendiges Rangieren erforderlich.

Der Zustieg in den Triebwagen der Müglitztalbahn (Aufnahmeort)
Auch der Haltepunkt in Altenberg ist perfekt auf die Bedürfnisse von Rollifahrern und Handbikern angepaßt. Wer als Handbiker sich nicht erst zeitraubend lange zum Osterzgebirgskamm hocharbeiten möchte, um dort dann seine Runden zu drehen, für den ist diese Zugverbindung eine echte Empfehlung! Ich war äußerst positiv überrascht, wie gut der Transfer funktionierte.

Mit dieser Höhenmeter"schummelei" wurde es oben später auf dem Kamm eine meist entspannte Tour zurück in Richtung Pirna. Außerdem schob uns der Wind gut voran, so daß Fam. Eichlers größtes Problem war, unterwegs eine nette Gaststätte zu finden. Unseren Rastpunkt in Adolfsgrün (Adolfov), die Chata Florian, kann ich dabei wärmstens empfehlen. Der selbstgemachte Hamburger (nicht der McDoof-Mist!) ist genauso lecker, wie die Himbeerlimonade. Natürlich gibt's dort auch Bier ...

Šárka und Lád'a begleiteten mich dann noch bis zum Ortseingang Peterswald (Petrovice), wo wir uns schließlich trennten. Immerhin werden die beiden an diesem Tag insgesamt ca. 80 km absolviert haben - das ist für Šárka doch recht ordentlich. Jetzt, wo die Frau meines tschechischen Kameraden so gut ausgerüstet ist, hoffe ich auf weitere gemeinsame Unternehmungen. - Es war gestern sehr, sehr schön!

Hingegen darf man bei Touren in Richtung Norden bezüglich landschaftlicher Schönheit die Meßlatte nicht so hoch legen. Das wurde mir während meines langen Kantens am Sonnabend wieder mal klar vor Augen geführt. Je weiter nördlich ich kam, umso langweiliger wurde es. Kilometerweit schnurgerade Straßen, Autofahrer, die es offenbar deshalb sehr eilig haben, um die Einöde schnellstmöglich hinter sich zu bringen, und weit und breit flaches Land - eine abwechslungsreiche Fahrt führt anderswo entlang.

Immerhin wird Nordsachsen und Südbrandenburg durch inzwischen zu Seen umgestaltete Tagebaurestlöcher landschaftlich aufgewertet. Obwohl noch viel zu tun ist, hat sich das Gebiet um Senftenberg doch ganz nett zum Positiven entwickelt. Auch die Innenstadt ist sehr adrett.

Das Spannendste bei diesem Ausflug war wieder einmal das Wetter. Doch den einzigen heftigen Regenschauer überstand ich trocken unter einer Durchfahrt in Senftenberg. Danach sah ich zwar immer wieder, wie sich die schwarzen Wolken abregneten, schaffte es aber jedesmal, die Regenfront zu passieren, bevor sie mich erreicht hatte. Trotz kräftigem Gegenwind können solche drohenden Regenschauer ausgezeichnet zum Schnellfahren motivieren.

Den Regen sah ich mir erst abends aus meiner trockenen Wohnung an.

Track der Handbiketour vom 01.07.2017
Track der Handbiketour vom 02.07.2017 - Teil 1
Track der Handbiketour vom 02.07.2017 - Teil 2

2 Kommentare :

Láďa hat gesagt…

Veit, hezký článek! :)
Ale zapomněl si uvést, že jsme potkali Wolfganga!
Šárka was tired but happy at the same time! (92 km, left energy still for 50 km on Eco mode.)

Veit hat gesagt…

Wolfgang ostatně napsál mi e-mail a já jsem odpovídal na to.
Příště můžeme ho navštívit na zahradě u Papstdorfu.