28. August 2017

Einstand vor dem Ausstand

Heute war ich nun endlich mit meinem Noch-3-Tage-Arbeitskollegen auf Achse. Es war unser erster gemeinsame Ausflug. Es ist zwar schade, daß diese Tour so spät zustande kam, aber vielleicht ist ja dieser Einstand auch der Auftakt zu weiteren Unternehmungen nach seinem betrieblichen Abschied.

Panorama oberhalb von Hinterhermsdorf mit etlichen markanten
Felsen und Bergen (Aufnahmeort)
Wir hatten jedenfalls optimales Wetter. Bereits auf meinem Weg nach Sebnitz, wo wir uns trafen, freute ich mich über den angenehm frischen Morgen. Selbst bei den Serpentinen aus dem Polenztal hinauf in das kleine Städtchen Hohnstein verlor ich nicht allzuviel Flüssigkeit. Jetzt kommen wieder die Tage, an denen es zum Warmfahren ruhig noch ein Berg mehr sein darf. Aber das mag ich.

Ab Sebnitz ging es dann zu zweit zunächst den angenehm zu fahrenden Anstieg in Richtung Lichtenhain hinauf, bevor wir kurz vor dem Ort auf die Alte Hohe Straße abbogen. Die bietet ein Landschaftserlebnis der Extraklasse, war allerdings noch im vergangenen Jahr ca. 300 m nach dem Abzweig schwierigstes Offroad-Gelände (s. Track vom 28.08., km 41,1 - 41,4). Inzwischen wurde der Wanderweg als Radtrasse aufgewertet und das unzugänglichste sowie steilste Stück sogar asphaltiert. Alles übrige blieb hauptsächlich im Urzustand (d.h. Wald-/Feldweg), nur auf der Abfahrt zur Ottendorfer Straße (s. Track vom 28.08., km 42,7 - 43,3) hat man den Weg ebenfalls  mit einer groben Mineralstoffdecke versehen.

Diese Steinschwellen erfordern Bodenfreiheit! (Aufnahmeort)
Trotzdem ist die gesamte Alte Hohe Straße bis zum Fußgängergrenzübergang nach Thomasdorf (Tomášov, s. Track vom 28.08., km 40,8 - 46,4) für Handbiker, die auch gerne im Gelände fahren, eine Empfehlung. Der Blick auf die Hintere Sächsische Schweiz sowie das (tschechische) Lausitzer Gebirge ist einfach überwältigend. Die eingebauten Bodenwellen im asphaltierten Steilstück zu Beginn sind allerdings nur in Handbikes mit ca. 10-12 cm Bodenfreiheit ohne Aufzusetzen zu überqueren. Seitlich umfahren kann man diese eingebauten Hindernisse nicht!

Ein paar Kilometer weiter gab es auch für mich Neuland. Die Diebsstraße (Zlodějská cesta, s. Track vom 28.08., km 47,4 - 50,5) kannte ich nämlich noch nicht, obwohl sie mir schon längere Zeit als attraktive Querverbindung bei der Tourenplanung aufgefallen war. Die fein geschotterte Forststraße wurde übrigens ebenso als Radtrasse ausgeschildert. Die Abfahrt nach Hinterhermsdorf verlief dann wieder etwas holperiger. Bei diesem Untergrund kommt man im Handbike vermutlich nur bergab einigermaßen klar, in die Gegenrichtung habe ich es deshalb auch noch nie versucht.

Nach dem kurzen Stich zur Buchenparkhalle oberhalb von Hinterhermsdorf rollte es bis Bad Schandau nur noch abwärts. Erst auf der Radtrasse im Nationalpark durch das wildromantische, kraftverkehrsfreie obere Kirnitzschtal, danach über die kurvenreiche Kirnitzschtalstraße. Die macht immer wieder Laune!

In Bad Schandau trennten sich schließlich die Wege von mir und meinem Begleiter. Während Micha zurück nach Sebnitz fuhr, rollte ich entspannt durch das Elbtal nach Hause. - Es war ein erlebnisreicher Tag.

Wiederholung erwünscht!

Track der Handbiketour vom 28.08.2017

27. August 2017

Nicht weit, aber oft

Bevor es morgen noch einmal auf Tour geht, nehme ich mir Zeit für einen kurzen Rückblick über die vergangenen drei Tage. Freitag, Sonnabend und auch heute habe ich nämlich meine Runden im Handbike gedreht. Es waren allesamt keine besonders langen Strecken, aber dafür gab es Gründe.

Am 25.08. machte ich schon etwas eher Feierabend und nahm mir Zeit für eine Feierabendtrainingseinheit. Allerdings hatte ich bereits 18.00 Uhr eine Verabredung und wollte deshalb pünktlich zurück sein. Deshalb nur eine kurze, schnelle Runde mit einem moderaten Streckenprofil. Ich war dann sogar schon 17.20 Uhr wieder zuhause und konnte mich noch etwas frisch machen. Das ist immer besser, als völlig durchgeschwitzt anzutreten.

Auch am Sonnabend wurde es nichts mit einer längeren Strecke. Zwar hatte ich an diesem Tag ebenfalls noch einen Termin - diesmal bei meiner Schwester zum Haareschneiden - aber das war letztlich nicht der limitierende Faktor. Selbst die ziemlich durchgeweichte Bekleidung nach ca. 1,5 Stunden dauernden kräftigem Nieselregen (der beinahe schon Landregen war), den ich auf meiner Fahrt durch den Cunnersdorfer Forst über mich ergehen lassen mußte, hatte damit nichts zu tun. (Übrigens machte mir der Regen weniger aus als sonst, denn die Temperaturen blieben im erträglichen Bereich.) Nein, die Entscheidung zur ungeplanten Abkürzung der Tour traf mein Powerpack. - Häh?!

Ganz einfach: mein Navi/Fahrradcomputer meldete wie auf den meisten meiner Touren irgendwann niedrigen Akkuladestand. Doch meine Ersatzbatterie, die für solche Fälle immer bereithalte, quittierte nach wenigen Minuten ihren Dienst. Leer. Prinzipiell hätte ich zwar weiterfahren können, denn ich kannte den Rest der Tour. Aber Radfahren ohne Aufzeichnung? Ohne Tourauswertung? Ohne Statistik? - Das geht gar nicht!!! Jedenfalls nicht für mich als Mann... :-). Also wendete ich in Peterswald (Petrovice) mein Pferd und wählte den schnellsten Weg nachhause. Bis dahin hat die Restladung locker gereicht, doch mit den sonst einzukalkulierenden zusätzlichen zwei Stunden wäre das nichts geworden. So hänge ich den Rest eben ein anderes Mal dran.

Heute nun wollte ich mich nicht völlig verausgaben, denn für die Montagstour plane ich wieder mehr Anstiege. Außerdem ist es auch mal ganz angenehm, bereits 14.00 Uhr wieder zurück zu sein. Es gibt noch einiges von den letzten drei Ausflügen nachzubereiten, auch will ich schon für morgen die Strecke planen.

Zum Fotografieren waren jedenfalls die Bedingungen immer ungeeignet - deshalb diesmal kein Bild im Beitrag.  Einmal hatte ich ziemlich kurze Elle (Freitag), dann wieder motivierte der Regen und die nasse Kleidung nicht gerade zum Fotohalt (Sonnabend), und als die Sonne schien, blieb es wegen der hohen Luftfeuchte ziemlich diesig (Sonntag). Es kommen auch wieder klare Tage.

Nur Geduld!

Track der Handbiketour vom 25.08.2017
Track der Handbiketour vom 26.08.2017
Track der Handbiketour vom 27.08.2017

23. August 2017

Einen hab’ ich noch!

Endlich ist der illustrierte Reisebericht über meine Urlaubsfahrt in die Eifel fertig!

Dieses Mal ist es mir schwerer als sonst gefallen, mich zum Schreiben zu motivieren. Denn neben den beinahe tagaktuellen Blogeinträgen zu meinen Unternehmungen habe ich darüber inzwischen auch auf Handbike.de einen Kurzbericht inkl. einiger Bilder veröffentlicht. - Irgendwann wird jedoch auch mein treues Flügelroß Pegasus müde …

Nun, vielleicht kann ich inhaltlich nicht ganz an die Qualität meiner vorangegangenen zusammenfassenden Reisebeschreibungen anknüpfen. Doch für mich sind diese Zeilen immer noch ein wirkungsvolles Bollwerk gegen das Vergessen.

In einigen Jahren werde ich den Bericht genauso interessiert lesen, wie hoffentlich jetzt ihr.

21. August 2017

Profi am Bau

Nachdem ich mir gestern einen Ruhetag genehmigt hatte, bin ich an meinem arbeitsfreien Montag mit dem Handbike auf den Osterzgebirgskamm gefahren. Meistens bin ich dort ja in der Gegenrichtung unterwegs, doch diesmal wollte ich endlich wieder einmal den langen Anstieg von Schönwald (Krásný Les) nach Adolfsgrün (Adolfov) - vor dem mir früher immer graute - unter die Räder nehmen.

Davor ging es zu morgendlicher Stunde noch durch das romantische Bahretal (s.Track vom 21.08., km 3,8 - 8,8) und über den wunderschönen Schleichweg von Cotta B nach Langenhennersdorf Waldburg (s.Track vom 21.08., km 14,0 - 15,9).

Die Straße nach Adolfsgrün ließ sich dann besser fahren, als gedacht. Vielleicht ist die inzwischen ganz neu asphaltierte Straße daran auch nicht ganz unschuldig. Im vergangenen Winter war ich in dem kleinen Wintersportzentrum gemeinsam mit Lád'a auf Skiern unterwegs, doch auch zu dieser Jahreszeit hat die karge, offene Osterzgebirgslandschaft ihren Reiz. Der Blick in Richtung Norden über Fürstenau zeigt die ganze herbe Schönheit dieses mir inzwischen ebenfalls zur Heimat gewordenen Stückchens Erde.

Osterzgebirgspanorama: der langgestreckte Bergrücken links am Horizont ist der Kahleberg,
der Berg rechts ist der Geisingberg (Aufnahmeort)
Und auch das gehört für mich dazu: Unweit von Fürstenau grüßte mich ein entgegenkommender Autofahrer mit Lichthupe und Winken wie einen alten Bekannten. Es sind gerade diese Begegnungen, die mir das Herz im Leib vor Freude hüpfen lassen.

Gefreut habe ich mich auch über den Bauarbeiter kurz vorm Zieleinlauf in Pirna. Da der Elberadweg auf dem letzten Stück wegen des Neubaus der Radfahrerbrücke über die Gottleubamündung für die nächste Zeit gesperrt ist und nur großräumig umfahren werden kann, suchte ich mir eine etwas kürzere Alternativroute. Auf vielen Straßen in Pirna wird jedoch zurzeit ebenfalls gewerkelt, und genau in eine solche Baustelle geriet ich. Als ich etwa ratlos am Straßenrand stand und versuchte, einen Weg durch die vielen Absperrungen zu finden, kam einer der Arbeiter auf mich zu, und fragte, wo ich hinwollte. Ich erklärte es ihm, und ohne zu zögern lotste er mich über die Straße und öffnete mir den Absperrzaun. Diese unerwartete Hilfe fand ich überaus nett.

Echt professionell.

Track der Handbiketour vom 21.08.2017

20. August 2017

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Ziemlich spontan kam mir in den vergangenen Tagen die Idee, noch einmal in diesem Jahr bis nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) am Südrand des Lausitzer Gebirges (Lužické hory) zu fahren. Dabei wollte ich endlich auch den wunderschönen Bahntrassen-Radweg Varhany (dt.: Orgel-Radweg) komplett befahren, den ich vor reichlich zwei Jahren eher zufällig während der Tourenplanung entdeckt und bisher nur teilweise im Aufstieg benutzt hatte.

In Erwartung sommerlicher Temperaturen legte ich meine Strecke so, daß bereits vor Böhmisch Leipa hinsichtlich der konditionellen Anforderungen alle Messen im wesentlichen gelesen waren. Das Wetter meinte es jedoch ausgesprochen gut mit mir, denn der bewölkte Himmel mit einigen Aufheitungen sowie fahrradfreundliche Temperaturen zwischen 18 und 24°C ersparten mir bei nur leichtem Südwestwind eine Hitzeschlacht.

Noch einmal der formschöne Kleis (Klíč), diesmal von der Auffahrt
am Blottendorfer Berg aus gesehen (Aufnahmeort)
Auf den ersten 80 km ging es freilich richtig zur Sache. In flacher Landschaft würden alle diese Anstiege durch das Böhmische Niederland (Šluknovský výběžek) und das daran angrenzende Lausitzer Gebirge im Streckenprofil recht eindrucksvoll aussehen - bei einer Gesamthöhendifferenz von rund 500 m sind das alles jedoch nur Sägezähnchen. Immerhin hatte ich unweit des höchsten Punktes an Knäspels Kapelle oberhalb von Blottendorf (dort ist auch das Bild entstanden) bereits knapp 1400 Hm in den Armen. Abgesehen von dieser Bilanz, sind viele dieser Auffahrten nicht zu unterschätzen, denn es gibt etliche Steilrampen, wie z.B. hinter Zeidler (Brtníky, km 51,5), bei Schönfeld (Krásné Pole, km 69,8) und durch Blottendorf (Polevsko, km 79,4). Ausgeruht von der Arbeitswoche ohne körperliche Belastung kam ich dort zu meinem eigenem Erstaunen trotzdem überdurchschnittlich gut durch und mußte nicht ein einziges Mal am Berg anhalten.

Auf den restlichen 95 km summierten sich dann nur noch ca. 450 Hm, was letztlich Entspannung pur bedeutete. (Übrigens übertreibt GPSies.com auch hier wieder einmal gewaltig, denn es waren - wie man sich unschwer ausrechnen kann - insgesamt tatsächlich lediglich 1850 Hm.)

Die Abfahrt von Steinschönau (Kamenický Šenov) bis nach Böhmisch Leipa auf dem Bahntrassenradweg (s. Track vom 19.08., km 84,2 - 100,9) erwies sich wie erwartet als genußvolles Rollen ähnlich der vor wenigen Wochen absolvierten Streckenkilometer auf Venn- bzw. Vennquerbahn-Radweg durch Eifel und Ostbelgien. Das Tal des Polzen (Ploučnice) brachte mich anschließend zurück ins Elbtal. Obwohl ich diesen Abschnitt sehr mag, ist er inzwischen eine meiner Standardverbindungen in südöstlicher Richtung und bietet daher nichts Neues mehr für mich.

Auch das Elbtal war bloßes Abspulen. Glücklicherweise herrschte da zu vorgerückter Stunde schon wieder weitgehend Ruhe, nur ein paar Elberadweg-Rennfahrer waren noch auf der Jagd nach ihren Feierabend-Rekorden.

Mich dagegen zieht es eher in die Berge.

Track der Handbiketour vom 19.08.2017

18. August 2017

Guten Tag, Fuchs!

Vor einigen Tagen hatte Steffie vom NationalparkZentrum Bad Schandau bei mir angefragt, ob ich nicht ein neues Ausstellungselement in Hinblick auf seine barrierefreie Zugänglichkeit begutachten könnte. Als Freiwilliger des Infozentrums stand für mich natürlich außer Frage, so bald als möglich ihrer Bitte nachzukommen. Deshalb war ich heute am Nachmittag in Bad Schandau.

Im Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz (Aufnahmeort)
In den Ausstellungen des NationalparkZentrums verändert sich immer wieder mal etwas, und so gibt es auch für mich ständig Neues zu entdecken. Neben dem nun fast fertiggestellten Ausstellungselement sind für dieses Jahr noch weitere Änderungen in der Planung. Denn einige Installationen erschließen sich nicht gleich dem Besucher, und so ist manchmal ein geführter Rundgang durchaus sinnvoll. Vielleicht ist man aber auch als Erwachsener in seinem Blickwinkel zu sehr festgelegt. Wie mir Steffie erzählte, sind Kinder oftmals viel unbefangener und entdecken Dinge, die den Großen verborgen bleiben.

Schön ist an der neuen Ausstellungsgruppe, daß hier Anfassen ausdrücklich erlaubt ist. Deshalb konnte ich den Fuchswelpen gleich mal am Bauch kraulen. Außerdem sollen noch zwei interaktive "Spiel"stationen den nun neu konzipierten Themenkomplex "Wirtschafts- und Naturwald" abrunden. Das werde ich mir aber später ansehen.

Beim nächsten Mal.

14. August 2017

Grillsaison

Es gibt nur zwei Entschuldigungen für die Absage eines vereinbarten Termins, die ich anstandslos akzeptiere: Schule und Familie. Wenn ich dabei noch erkenne, daß mein Gegenüber sich wenigstens um einen Ausgleich bemüht, bin ich völlig versöhnt. Die Frau meines Kollegen hatte sich nämlich von ihrem Mann für heute ein gemeinsames Mittagessen mit Grillen gewünscht - und das war nur schwer mit unseren ursprünglichen Plänen unter einen Hut zu bringen. Dafür lud mich Micha auf Bratwurst & Co. zu sich ein.

Also machte ich mich heute morgen allein auf den Weg. So schlecht war das eigentlich nicht, denn nun konnte ich endlich die Empfehlung von meinem Ideengeber Wolfgang testen. Er hatte mir bereits den Tip mit der spektakulären Panoramaaussicht bei Reinhardtsdorf gegeben, die ich inzwischen hinreichend bekannt gemacht habe - u. a. auch in unserem Handbiker-Imagefilm.

Nun schlug er einen Weg zwischen Papst- und Cunnersdorf vor, der direkt an seinem Garten beginnt (s. Track vom 14.8., km 27,0 - 29,4). Auch wenn dieser nicht ganz so außergewöhnliche Aussichten bietet, ist der gut befahrbare Feldweg sehr schön. Eine Idylle abseits der Zivilisation, mit Blick auf Gohrisch und Papststein, später dann auf die Zschirnsteine. Das hatte ich dort gar nicht vermutet. Eigentlich fehlte nur noch das kleine Hüttlein, wo man übernachten könnte. - Ich beneide Wolfgang um sein kleines Paradies.

Aus dieser Perspektive fast wie ein einziger großer Tafelberg:
links der Kleine, rechts der Große Zschirnstein (Aufnahmeort)
Besonders schön anzuschauen waren heute die Tafelberge auch deshalb, weil sie lange Zeit über dem kompaktem Nebelmeer im Elbtal herausragten. Vielleicht klingt das zu pathetisch, doch beim Blick auf Großen und Kleinen Zschirnstein wurde mir wieder einmal ganz klar, wo ich wirklich hingehöre. Nämlich genau hierher.

Weiter ging es auf Lieblingsstrecken bis nach Sebnitz, wo ich gerade zur rechten Zeit bei meinem (leider baldigen) Ex-Kollegen und seiner Frau eintraf. Micha war ein großartiger Gastgeber, es fehlte an nichts. Gut, daß der größte Teil der Tour und die meisten Berge bereits hinter mir lagen und ich nur noch nachhause rollen mußte. Nach dem opulenten Mittagsmahl war ich bestimmt ein ganzes bißchen schwerer.

Ich hoffe, daß ich mich bei Gelegenheit revanchieren kann. Irgendwann müssen wir ja auch unsere gemeinsame Radtour nachholen.

Wenn die Zeit reif dafür ist.

Track der Handbiketour vom 14.08.2017

13. August 2017

Rad-Wanderung

Mein erster Wochenendausflug war ein bißchen eine Kombination aus Radtour und Wanderung. Zu Ostern bin ich nämlich mit Susi zur Rosenkammaussicht (Růžová vyhlídka) gewandert und war von diesem zauberhaften Fleckchen Erde so begeistert, daß ich unbedingt wiederkommen wollte. Gestern habe ich getestet, ob die schwierigen Wegeverhältnisse für mich auch ohne Hilfe mit dem Handbike zu bewältigen sind.

Davor gab es ausgiebig Gelegenheit, sich ordentlich warm zu fahren. Aber was ist das schon für eine Tour, wenn der Schweiß nicht in Strömen fließt?! Bei mir gehört das einfach dazu, sonst läuft irgendetwas falsch. Wozu gibt es danach sonst die Badewanne?

Beim Abbiegen in Königswald (Libouchec) sperrte die Polizei für mich extra die Straße und rief mir zu, daß ich falsch wäre, als ich nach links fuhr. Wie ich inzwischen herausgefunden habe, fand dort gerade der Krušnoton statt. Die Streckenposten dachten wohl, ich würde dazugehören. Dies wäre dann die lange Strecke mit 250 km und 4900 Hm gewesen. - Ich fühle mich geschmeichelt, daß man mir das zugetraut hat ... :-)

Der Abschnitt von Binsdorf (Bynovec) zur Rosenkammaussicht ist - so konnte ich feststellen - wirklich auch mit dem Handbike befahrbar (s. Track vom 12.08., km 69,2 - 72,2). Allerdings reicht der befestigte Weg nur bis zum letzten Gehöft. Danach wird das Vorankommen zunehmend schwieriger. Ohne geländetaugliches Handbike mit der entsprechenden Bodenfreiheit und einer ausgefeilten Fahrtechnik kommt man jedenfalls nicht weit. Höchstgeschwindigkeit sollte dabei Schrittempo sein, will man keine Reifenpanne oder Aufsetzer riskieren. Manchmal erfordert der Untergrund ein ziemliches Manövrieren, um die beste, evtl. sogar einzige Linie durch das Gewirr von Wurzeln und Felsstufen bzw. -blöcken zu finden. Es hat trotzdem Spaß gemacht, sich zur Aussicht durchzukämpfen.

Binsdorf vor den Ausläufern des Lausitzer Gebirges (Lužické hory) - Markant dabei besonders
der Kleis (Klíč) am Horizont im rechten Bildviertel. - So sehen Vulkane aus! (Aufnahmeort)
Zeit ist relativ. Was macht es da schon, wenn diese 6 km für Hin- und Rückweg meine Tourenstatistik verrissen! In diesem Fall ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel selbst die Attraktion. Dieser Ort ist inzwischen mein Lieblingsplatz im Elbsandsteingebirge und wirklich jede Anstrengung wert. Nun weiß ich auch, daß ich hierher auch ganz alleine gelangen kann.

Weil es morgen noch einmal mit einem Arbeitskollegen auf die Piste gehen soll, entschied ich mich heute nur für eine recht flache Runde. Dementsprechend flott war ich auch unterwegs. Bei der Ortsverbindungsstraße zwischen Wachau und Leppersdorf (s. Track vom 13.08., km 37,2 - 41,1) konnte mich nicht erinnern, hier jemals entlang gekommen zu sein. Sollte ich tatsächlich wieder mal Neuland für mich entdeckt haben? - Das wäre ein Ereignis mit Seltenheitswert.

Sonst gibt es nichts Spannendes von meiner Sonntagsfahrt zu berichten. Noch vor 13.00 Uhr war ich zurück. Kurz danach schlug das Wetter um, und die Regenschauer werden wohl noch so manchen Freizeitsportler durchgespült haben.

Ich dagegen kann den Blick aus dem Fenster genießen.

Track der Handbiketour vom 12.08.2017
Track der Handbiketour vom 13.08.2017

7. August 2017

Hören statt Sehen

Mit meinen beiden letzten Sommerurlaubstouren kann ich durchaus zufrieden sein. Es lief richtig rund, und das trotz einiger Reibungsverluste.

Mein Antrieb - genauer die Kette - bedarf vermutlich wieder mal einer Behandlung. Jedenfalls macht es mich schon mißtrauisch, wenn die Radfahrer sich umdrehen bzw. bereits Platz zum Überholen machen, obwohl ich noch einige Meter hinter ihnen bin. Die Kurbelgeräusche müssen also beträchtlich sein ... Selbst bekomme ich das immer nicht so richtig mit, wie laut es ist, weil ich ja permanent im Handbike direkt vor dem Kettenblatt sitze und damit sowieso die Lärmwahrnehmung eine andere ist. Manchmal hat es auch Vorteile, wenn man nicht mehr alles hört.

Am Sonnabend fand in Pirna wieder die Hofnacht statt, bei der ich mich abends in der Stadt umsehen wollte. Deshalb startete ich schon bei Tagesanbruch. Die Witterungsbedingungen waren hervorragend, so daß ich sofort zu einem angemessenen Tempo fand. Zudem bot das Streckenprofil keine langen und steilen Anstiege.

Obermieter im Barockschloß Rammenau
(Aufnahmeort)
Als ich Steinigtwolmsdorf nach etwas über 60 km bereits 9.30 Uhr erreichte, entschloß ich mich zum ersten Extrazackel. Seit der Radweg zwischen der Grenze und Hilgersdorf (Severní) bzw. Lobendau (Lobendava) hervorragend ausgebaut wurde (s. Track vom 05.08., km 64,3 - 66,3), nutze ich gern diese Abkürzung über den Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) ins Elbsandsteingebirge. Meinen zweiten zusätzlichen Haken schlug ich dann ab Königstein. Nach 100 km war es immer noch nicht Mittag.

An diesem Tag hätte ich durchaus einen weiteren langen Kanten zusammenstückeln können, doch wollte ich ja abends noch fit sein. Sobald ich also mit der Tournachbereitung und der Körperhygiene fertig war, begab ich mich für 2 Stunden in die Horizontale. Das hätte ich mir auch sparen können, denn das Treiben zur Hofnacht riß mich später nicht unbedingt vom Hocker.

Für die Sonntagsausfahrt stand das südliche Elbsandsteingebirge, der Anstieg durch den Tiefen Grund in Richtung Hohnstein sowie ein Abstecher nach Neustadt auf dem Programm. Auch hier kamen insgesamt bei der Höhenmeterbilanz nur unwesentlich mehr als 1% der Gesamtstrecke zusammen. Gute Voraussetzungen für zügiges Vorankommen. Der Wind wehte zwar spürbar stärker als am Vortag, traf mich aber sowieso erst auf der Rückfahrt nach den großen Anstiegen.

Nach den ersten 40 km im linkselbischen Teil der Sächsischen Schweiz wechselte ich in Bad Schandau auf die andere Seite. Mittlerweile kann der Tiefe Grund wieder ganz offiziell befahren werden, der beschädigte Straßenabschnitt wurde einspurig über eine Ampelregelung freigegeben. Ich selbst fahre diesen Anstieg ganz gerne (s. Track vom 06.08., km 49,4 - 53,8). Es gibt dort zwar im Mittelteil eine 12%-Rampe, aber die ist gerade so lang, um den Puls etwas nach oben zu treiben. Das wechselnde Steigungsprofil davor und danach kommt mir sehr entgegen, und vor dem Wind ist man in der Schlucht sowieso geschützt.

Bei der Auswertung der Tour ist mir zum ersten Mal aufgefallen, daß die gestern und inzwischen bereits öfter genutzte Strecke ab Neustadt nach Dürrröhrsdorf mehr als 16 km quasi parallel zu den Bahngleisen verläuft. Dann ist natürlich klar, wieso es dort keine großen Höhenunterschiede gibt. Ins Schönfelder Hochland südlich von Dresden mußte ich etwas später tatsächlich noch einmal ein paar Meter bergauf fahren, die allerdings beinahe vernachlässigbar waren. Dafür schob mich auf dem Elberadweg ab Pillnitz der Rückenwind nachhause.

Ab Dienstag bläst der Wind wieder aus einer anderen Richtung. Die Arbeit ...

Track der Handbiketour vom 05.08.2017
Track der Handbiketour vom 06.08.2017

3. August 2017

Kompensation

Ich weiß noch nicht, ob und in welcher Form ich nach meiner Fahrt in die Eifel extra einen illustrierten Bericht schreibe. Eigentlich hatte ich das bisher immer so gehandhabt. - Na mal sehen ...

Trotzdem will ich jetzt kundtun, warum ich es nur zwei Wochen in der Eifel ausgehalten habe. Nicht etwa, daß es mir dort nicht gefallen hätte. Aber das Gebiet ist für einen längeren Aufenthalt einfach zu klein - genauso sieht das wahrscheinlich auch ein Besucher im Elbsandsteingebirge. Irgendwann ist man eben gesättigt und sucht Abwechslung. In den wesentlich großräumigeren Alpen gibt viele verschiedene Landschaften: die schroffen Dolomitengipfel Südtirols, die Granitberge des Berner Oberlands, die mediterran geprägten französischen Alpen .... Dort habe ich auch viel öfter mein Basislager gewechselt - für mich ein klares Indiz. Und abschließend ganz ehrlich: ein bißchen haben mir die großen Berge schon gefehlt. Nächstes Jahr geht es dann wieder dorthin. Es wäre großartig, wenn ich dann als verspätetes Geschenk zu meinem 50. Geburtstag endlich meinen jahrelangen Traum verwirklichen könnte. Ich bin schon am basteln.

Wieder in der Heimat zu sein, heißt nicht, in der letzten Urlaubswoche nur auf der faulen Haut zu liegen. Obwohl ich von der Eifel noch gut ausgearbeitet war, ging es gestern und heute bereits wieder auf Tour.

Am 02.08. kamen mir abends allerdings leichte Zweifel, ob ich nicht doch etwas übertrainiert bin. Bei meiner Fahrt hinauf ins Osterzgebirge hing ich tempomäßig ziemlich durch. Allerdings gab es dabei auch wieder mal eine Wiesensafari sowie daran anschließend Schottercross vom feinsten (s. Track der Handbiketour vom 02.08., km 31,6 - 26,6). Entsprechend der Planung rechnete ich bei dem Abschnitt zwischen Neudörfel  und Börnersdorf sogar damit, aber abgesehen davon, daß mir der ursprünglich vorgesehene (Wander-)Weg nach Rückenhain aufgrund der steilen Abfahrt als zu riskant erschien und ich deshalb eine Alternative suchen mußte, war der Untergrund auf der teilweise steil ansteigenden Alten Eisenstraße noch schlechter als befürchtet. 5 km lang meist sogar noch langsamer als Schrittgeschwindigkeit verhageln jede Bilanz.

Der Weg vom Golfplatz in Böhmisch Zinnwald über die Grenze
nach Georgenfeld. Im Winter bin ich dann hier wieder mit dem
Langlaufschlitten in der Loipe (Aufnahmeort)
Glücklicherweise war das der einzige Ausrutscher, obwohl landschaftlich wirklich ein Leckerbissen. Schwer habe ich mich nur noch beim Aufstieg über die I/8 hoch nach Böhmisch Zinnwald (Cínovec) getan (s. Track der Handbiketour vom 02.08., km 50,0 - 52,4), dessen Höhenunterschied und Länge ich falsch einschätzte. Dann ging es für den Rest der Tour hauptsächlich bergab. Meinen Virtual Partner habe ich jedoch bis zum Ziel nicht mehr gesehen.

Etwas irritiert vom gestrigen Leistungsabfall, machte ich heute die Probe auf's Exempel. Das bedeutete also relativ wenige Höhenmeter auf eine ähnliche Weglänge. Es ging nicht um Schönheit der Strecke, es ging um belastbare Daten. Wobei natürlich viele Radtouristen den Elberadweg nach Meißen als landschaftlich schön bezeichnen werden. Für mich ist er inzwischen allerdings bestenfalls Trainingsstrecke. Dagegen gefällt mir das Triebischtal jedoch immer wieder sehr gut. Eine moderat ansteigende Straße durch ein liebliches Wiesental - wenn der Anmarsch nicht meist nervtötend wäre, würde ich dort viel öfter fahren. Zumal nunmehr die letzte holperige Pflasterstrecke vor Garsebach durch besten Asphalt ersetzt wurde (s. Track vom 03.08., km 53,1 - 54,0).

Ab etwa 10.30 Uhr begleitete mich Niesel- bis leichter Landregen für 1,5 Stunde, doch störte mich das weniger als sonst. Das Wasser kam nämlich mit dem Rückenwind von hinten und war angenehm warm.

Auch wenn es im Streckenprofil etwas abschreckend aussieht: die Anstiege während des zweiten Teils der Donnerstagsrunde ließen sich meist sehr flott fahren. Nicht nur deshalb habe ich bis nachhause nichts mehr anbrennen lassen. Kurz vor zwei war ich wieder da. Am Ende dieses Tages kann ich mich beruhigt zurücklehnen.

Alles i.O.!

Track der Handbiketour vom 02.08.2017
Track der Handbiketour vom 03.08.2017

1. August 2017

Imagefilm "Mit dem Handbike in der Sächsischen Schweiz"

Das Video ist freigegeben! Peggy schrieb mir gestern, daß unser Imagefilm jetzt auf dem YouTube-Kanal des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz verfügbar ist. Angekündigt hatte ich ihn bei der Präsentation des Making-Of-Videos ja für Ende Juli. Wegen meiner Heimreise aus der Eifel kam es bei mir allerdings zu einer kleinen Verzögerung.

Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen! Besonders gefällt mir dabei der abwechslungsreiche Mix aus Landschaftsaufnahmen, Handbike-Action und Emotionen. Überzeugt euch selbst davon:



Vielleicht machen euch die bewegten Bilder Lust, dieses kleine Mittelgebirge im Südosten Deutschlands auch einmal zu erkunden. Für alle diejenigen, welche gern selbst die im Video vorgestellten Sehenswürdigkeiten besuchen wollen, habe ich alle Drehorte in einer Karte zusammengestellt. Dazu gibt es auch noch ein Foto sowie weitere Informationen.

Noch einmal vielen Dank an Gitti und Toni aus Bayern für ihre Mitwirkung. Ich denke, wir hatten im Frühjahr nicht nur an diesem Tag eine schöne Zeit.