24. Februar 2018

Spiel und Spaß

Bereits gegen Ende der Woche zeichnete sich ab, daß in den nächsten Tage Außenaktivitäten eher etwas für Eisbären sind. Vor etlichen Jahren bin ich selbst noch bei fast zweistelligen Minusgraden mit dem Handbike auf Tour gegangen, doch heutzutage muß das nicht mehr sein.

Take it easy!
Der lange vorgeplante Termin für den Spieleabend im Kreis der Verwandschaft meiner Kumpeline konnte mir deshalb nicht besser gelegen kommen. Meist wird es bei diesen Treffen sehr spät, doch so blieb ich danach heute morgen ohne schlechtes Gewissen länger im Bett. Mittlerweile ist es jedenfalls eine schöne Tradition geworden, sich in der kalten und dunklen Jahreszeit in geselliger Runde zusammenzufinden. Und natürlich geht es dabei nicht nur um's Gewinnen. Denn den Auftakt bildet immer ein gemeinsamer Festschmaus - meist aus irgendeinem Anlaß, wie diesmal z.B. der Geburtstag von Sophie, Susi's Tochter.

Schön war's wieder, und wie man auf dem Foto sehen kann, hatten wir viel Spaß!

Den witterungsbedingten Stubenarrest habe ich heute schließlich genutzt, die gute, altgediente Tacx-Trainingsrolle unter Verwendung meines Garmin Edge 1000 für das Herzfrequenztraining zu reaktivieren. Viel zu lange schon stand mein darauf montiertes erstes (und für Touren ausrangiertes) Handbike still. Es mögen inzwischen etliche Jahre sein, die ich es links liegen ließ. Zuletzt holte ich mir darauf wohl bei der Vorbereitung auf den Styrkeprøven die notwendige Grundlagenausdauer. Allerdings - das sei zu meiner Ehrenrettung gesagt - habe ich nicht aus Faulheit mit dem Konditionstraining aufgehört. Auch damals war das ausschlaggebende Argument meine linke Schulter, die sich aufgrund der Dauerbelastung bemerkbar machte.

Genau also das Gelenk, welches mir jetzt wieder einige Sorgen bereitet. Dennoch will ich es erneut versuchen. Es gibt nämlich einen weiteren Grund, regelmäßig den Puls nach oben zu treiben, bis der Schweiß rinnt: Der Bauch muß weg! Über diesen Winter habe ich mir wahrscheinlich mehr Fett angefressen, als in den Jahren zuvor. Doch jedes unnütze Kilo bremst beim Fahren und belastet zusätzlich den Körper. Bis zum Sommer muß ich aber fit sein!

Nach der Planung hat nun die Phase 2 der Vorbereitung begonnen.

19. Februar 2018

Wider den Winterspeck

Bevor die Radsaison richtig startet, muß ich mich unbedingt wieder in optisch ansprechende Form bringen! Meine Freßattacken des Winters haben mir übel mitgespielt, zumal es in diesem Jahr (noch) nicht's mit Skifahren wurde. Selbst die Reizung des linken Schultergelenks könnte zum Teil auf Übergewicht zurückzuführen sein. Immerhin ist mir inzwischen ein Mittel zur Behandlung der Schulter eingefallen. Meine Orthopädin hatte mir vor Jahren Dolobene Gel mitgegeben, als ich ihr von einer möglichen Überlastung der Gelenke berichtete. Und siehe da: auch diesmal hilft es!

Am Sonnabend zog ich meine Bahnen in nordöstliche Richtung. Zu Beginn des Wochenendes wollte  ich eine zwar nicht zu flache Strecke, doch eben auch nicht zu bergig. Als ich aber bereits am Grenzübergang Sebnitz die 700 Hm erreicht hatte, schwante mir, daß einmal mehr die Angaben von Bikemap.net erheblich untertrieben waren. Mittags waren es dann in Demitz-Thumitz bereits 1200 Hm. Auch wenn ich, abgesehen von der richtig steilen Rampe durch Krumhermsdorf (s. Track vom 17.02., km 25,8 - 26,3), keine garstigen Anstiege bezwingen mußte - die schiere Anzahl hinterläßt doch ihre Spuren im Körper und in der Statistik.

Dazu kamen einige hundert Meter durch fingertiefen Schnee vom Fußgängergrenzübergang Hilgersdorf (Severní) in Richtung Steinigtwolmsdorf. Der war dort auf dem Waldweg am Nordhang liegengeblieben und erschwerte zusätzlich mein Vorwärtskommen. Eine größere Steigung hätte mich wegen des durchdrehenden Vorderrades vermutlich zur Umkehr gezwungen.

Kurz hinter Oberottendorf rollte es endlich meist nur noch bergab. Als ich gegen drei zuhause ankam, standen luftdruckänderungsbereinigt ca. 1550 - 1600 Hm zu Buche. Das waren ganze 50% über Plan!

Wegen der abendlichen Behandlung mit meinem neuen, alten Zaubermittel (s.o.) hinterließ jedoch die anstrengende Tour nahezu keine Spuren, so daß ich anderntags gleich noch einmal auf's Handbike stieg. Nach lockerem Einrollen kam ich schon vor 8.30 Uhr in Meißen an.

Am ehemaligen Bahnhof Polenz der Schmalspurbahn
Meißen - Wilsdruff (Aufnahmeort)
Üblicherweise fahre ich von dort immer sehr gerne das Triebischtal in Richtung Nossen. Diese Strecke wollte ich gestern aber abkürzen und suchte daher eine Alternative. Das Ergebnis war ein echter Glücksfund. Von Semmelsberg hinter Garsebach gibt es nämlich einen sehr schönen asphaltierten Radweg, welcher zu großen Teilen auf der Strecke der ehemaligen Schmalspurbahn Meißen-Wilsdruff führt und Bestandteil des Radringwegs "Meißner 8" ist (s. Track vom 18.02., km 54,5 - 62,8). Aufgrund des ehemaligen Verwendungszwecks ist die Steigung der Trasse sehr moderat. Nur selten - dort, wo die Radstraße die ehemalige Bahnstrecke verläßt - wird es ein wenig steiler. All das weit entfernt von jeder Kraftfahrstraße. - Ein echter Tip!

Zum Schluß meines Sonntagsausflugs wurde es schließlich immer bergiger, und das Auf und Ab brachte mich gehörig außer Atem. Die niedrigen Temperaturen, das Mehr an Kleidung und Gepäck sowie der Kräfteverschleiß meiner ersten Wochenendtour machten sich verstärkt bemerkbar, so daß es eben nicht mehr ganz so flott voran ging. Auch hinsichtlich der Herzfrequenz konnte ich nicht mehr hochtouren, ein typisches Zeichen für die beginnende körperliche Erschöpfung. Wenn man die Zeichen des Körpers jedoch berücksichtigt, ist das ziemlich unkritisch. Ohne falschen Ehrgeiz hielt ich also auf den letzten Kilometer ab und zu für eine kurze Ruhepause an.

Ein notwendiges Zugeständnis.

Track der Handbiketour vom 17.02.2018
Track der Handbiketour vom 18.02.2018

12. Februar 2018

Großer Bruder

Wenn es nicht hintereinanderweg geht, dann eben mit einem Ruhetag dazwischen. Seit einiger Zeit bringt sich nämlich recht nachdrücklich meine linke Schulter in Erinnerung. Ich weiß nicht, ob es Überlastung ist oder eine ganz normale Alterserscheinung. Denn ich gehe ja nun mittlerweile auch straff auf die Fünfzig zu ...

Am vergangenen Sonnabend wurden es aber ein paar Höhenmeter mehr als geplant. Endlich habe ich es dabei in den böhmischen Teil des Elbsandsteingebirge - genauer: ins Zappenland - geschafft. In dieser Region gibt es viele offene Flächen mit selten befahrenen, doch verkehrswichtigen Straßen, so daß die Sturmschäden der Vergangenheit dort kein Thema mehr sein sollten.

Auf dem Hinweg über Tetschen (Děčín) legte ich die Strecke durch die Wälder am Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník), der höchsten Erhebung des Elbsandsteingebirges. Doch selbst auf über 500 m NHN reichte der Schnee gerade für ein bißchen Frostknacken unter den Rädern. Meine Hoffnung vom vorigen Wochenende wurde also enttäuscht. Aber auch ganz ohne Weiß  ist es in der böhmischen Schweiz immer wieder schön.

Erstaunlicherweise lag ich während der Tour selbst nach den langen Anstiegen des ersten Drittels bzgl. der Herzfrequenz über den sonst üblichen Belastungswerten. Auf ebener Strecke und bei nur kurzen oder leichten Anstiegen war das kein Problem, doch sobald es etwas steiler wurde und der Berg sich hinzog, brach ich ziemlich ein. Unerfreulicherweise machte sich zudem meine strapazierte Schulter bemerkbar. Deshalb war ich schließlich ganz froh, als ich wieder das Elbtal erreichte. Immer am Fluß entlang, versprach die Heimfahrt endlich etwas Entspannung.

Erst das Umleitungsschild hinter Königstein erinnerte mich unsanft daran, daß wegen der Bauarbeiten an den Bahnübergängen bei Rathen an diesem Wochenende auch kein Durchkommen für Radler auf dem Elbradweg war. Die Ausweichstrecke, den Stich durch den Pehnagrund hinauf nach Thürmsdorf (s. Track vom 10.02., km 86,9 - 87,3) konnte ich wirklich nur noch in kurzen Sprüngen bewältigen. Schon als ich zuhause ankam, stand für mich fest, daß ich am nächsten Tag eine Pause brauche.

Am Niederen Waldteich unweit von Volkersdorf (Aufnahmeort)
Nach dem Ruhetag wählte ich heute eine relativ flache Strecke. Ich wollte endlich mal wieder meine Richtwerte für die Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen und den Virtual Partner jagen. Auch ich brauche hin und wieder Erfolgserlebnisse. Zudem hatte ich mir vorgenommen, nun endlich mal die Livetracking-Funktion meines Garmin-Geräts zu testen. Dabei interessierte mich vor allem der Datenverbrauch und die Auswirkungen auf die Akkulaufzeit - sowohl von Mobiltelefon als auch vom Navi. Natürlich bat ich außerdem meine Freunde Toni und Rudy, den "Großen Bruder" zu spielen und meine Tour über das Internet zu verfolgen. Ziel war es, festzustellen, ob sich diese Form der einseitigen Kommunikation eignet, andere an meinen Aktionen teilhaben zu lassen und inwieweit man sich mit solcherart veröffentlichten Daten punkt- und zeitgenau unterwegs verabreden kann.

Schlußendlich kann ich meinen Montagsausflug in jeder Hinsicht als Erfolg verbuchen. Ich war schneller als auf den meisten meiner diesjährigen Touren und habe dabei nicht nur die gewünschten Informationen erhalten. Auch was die Verbrauchswerte beim Livetracking betrifft, bin ich angenehm überrascht worden.

Jetzt muß ich mir nur noch durch den Kopf gehen lassen, ob bzw. wann es sinnvoll sein kann, seine eigenen Aktivitäten anderen - hauptsächlich Bekannten und Freunden - bekanntzugeben. Bei solchen Unternehmungen, wie beispielsweise meiner "Zum Frühstück nach Prag"-Tour im letzten Jahr überwiegen wahrscheinlich die Vorteile.

Was haltet ihr davon?

4. Februar 2018

Umsatteln?

Kommt nun doch noch der Winter und werde ich deshalb am kommenden Wochenende mein Pferd wechseln?

Heute schneit es schon seit einigen Stunden mal mehr, mal weniger, und selbst im Elbtal auf ca. 120 m NHN ist es inzwischen weiß geworden. Mich würde das jedenfalls nicht stören, habe ich mich doch bisher vergeblich auf's Skifahren gefreut. - Freilich, dafür müßten die Flocken zumindest im Osterzgebirge noch eine ganze Weile tanzen. Das Tauwetter der vergangenen zwei Wochen hat den Loipen und Pisten selbst auf dem Erzgebirgskamm übel mitgespielt.

Bevor es also möglicherweise zu einer Handbike-Winterpause kommt, bin ich gestern noch einmal auf Achse gewesen. Südlich meiner Heimatstadt sammelte ich Höhenmeter, indem ich eine Reihe von Tälern querte, die alle dem Elbtal zustreben.

Im Müglitztal fuhr ich zunächst bis zum Abzweig nach Burkhardswalde, bei Seitenhain ging es hinab ins Seidewitztal, später über Herbergen weiter zum Bahretal, bis ich daran anschließend ab Berggießhübel dem Flüßchen Gottleuba folgte. An der Zwieselbrücke zweigte ich ins Bahratal ab. Da die Straße durch das Bielatal nach Königstein derzeit wegen Straßenbauarbeiten gesperrt ist, nutzte ich die oberhalb parallel führende Hirschstange, bis ich hinter Hütten endlich den letzten längeren Anstieg durch das Tal des Cunnersdorfer Baches nach Cunnersdorf in Angriff nahm. Über das Krippenbachtal rollte ich endlich zurück ins Elbtal, welches mich dann nachhause brachte.

Ich habe gerade noch einmal durchgezählt: Es sind tatsächlich 8 Täler gewesen, die ich auf meiner Tour innerhalb von gerade einmal 60 km passiert habe. Topologisch ist die Landschaft hier zwar wesentlich kleinteiliger als beispielsweise in den Alpen. Dabei sollte es jedoch nicht wundern, daß trotz der nicht so großen Höhenunterschiede die Höhenmeterbilanz den Vergleich mit den größeren Anstiegen im Hochgebirge - allerdings auf längerer Strecke - nicht zu scheuen braucht. Auch gestern hatte ich schon wieder einen vierstelligen Betrag auf dem Fahrradcomputer stehen, als ich mittags schließlich zurück im Elbtal war.

Damit ist mein heimatliches Tourenareal nicht zuletzt perfekt zur Vorbereitung auf die Pässejagdsaison geeignet. Der Plan bis zum Saisonhöhepunkt steht bereits: Einrollen in der Region, Aufbautraining in der Toskana, erste Hochgebirgsausfahrten in Südtirol und schließlich der große Knall in den Zentralalpen. Dazwischen bleibt sicher auch noch Zeit für lange Kanten.

Und was wird mit Skifahren?

Track der Handbiketour vom 03.02.2018