11. Dezember 2025

Gut genutzt!

Anfang November hatte ich mein 25jähriges Dienstjubiläum in der sächsischen Vermessungsverwaltung. Zu diesem Anlaß spendierte mir der Freistaat nicht nur eine finanzielle Gratifikation, sondern auch einen Tag Sonderurlaub. Und den habe ich nun für eine weitere Handbiketour genutzt. Das paßte ganz gut, denn bereits seit Sonntag wurde es jeden Tag ein bißchen wärmer.

Auch gestern begann der Tag mit für diese Jahreszeit milden 6°C, und bei beinahe heiterem Wetter schafften es die Temperaturen kurz vor dem Mittig sogar bis zu niedrigen zweistelligen Werten. Bei dieser Witterung fiel es mir auch nicht besonders schwer, noch zeitiger als sonst zu starten. Ich hatte mir nämlich eine Tour bis ins Lausitzer Bergland vorgenommen, was in jedem Fall für Hin- und Rückweg eine Strecke von mehr als 100 km bedeutet. Ideengeber war diesmal der Czorneboh, obwohl ich aufgrund der kurzen Tageslänge nicht damit rechnete, seinen Gipfel im Handbike zu erklimmen.

Auf dem Czorneboh (Aufnahmeort)
Doch ich kam gut voran. Noch vor Zehn erreichte ich Rodewitz an der Spree, wo die geplante kürzere Streckenalternative abzweigte. Hier begann der Abstecher zum Gipfel des Czorneboh, welcher insgesamt ca. 23 km lang war. Nun schon wieder in Richtung Heimat zu fahren, wäre eine verschenkte Gelegenheit gewesen. Ab Halbendorf/Gebirge zunächst rund 6 km den schönen Bahntrassenradweg in Richtung Löbau nutzend, machte ich mich an die Auffahrt, bei der insgesamt immerhin 300 Hm überwunden werden müssen. Dabei kletterte ich also nicht die ausgewiesene Radtrasse ab Cunewalde zum Czorneboh, welche ich mir für die Abfahrt vorbehielt. Die steigungsmäßig angenehmere Alternative führt nämlich von Osten über die perfekt asphaltierte Wirtschaftsstraße zur Bergbaude mit Turm nach oben. Freilich gab es auch dort zwei kürzere Abschnitte mit geschätztem Steigungsspitzen um die 14%. Weil an den Berghängen der Wald teilweise gerodet wurde, eröffneten sich unterwegs auch immer wieder schöne Ausblicke, einmal sogar nach Norden bis Südbrandenburg. Kurz vor dem Ende der Auffahrt überholte mich ein Mountainbiker, den ich bald darauf um das Gipfelfoto bat. Bei meinem letzten Ausflug hierher konnte ich nur den Gipfelfelsen fotografieren.

Der Rückweg nach Pirna gestaltete sich dann mühsamer, als es das Streckenprofil während der Planung vermuten ließ. Aber solche kurzen Anstiege von 30 bis 50 Hm fallen eben im Verhältnis zu einer 300 m Höhendifferenz nicht sonderlich auf - obwohl gerade sie es sind, die enorm schlauchen, wenn es stetig
hoch und runter geht. Außerdem wurde das Wetter nun merklich schlechter. Ab Bischofswerda mußte ich mich die meiste Zeit der verbleibenden Tour mit leichtem Niesel und klitschnassen Straßen und herumärgern. Das hieß: entweder langsam(er) fahren oder zusätzlich durch das Spitzwasser naß werden.

Gestern bin ich dabei auch zum ersten Mal auf dem neuen Radweg ab Goldbach gefahren (s. Track vom 10.12., km, 105,1 - 107,8). Entlang der Bundesstraße B6 gibt es damit nun eine durchgehende Radwegeverbindung zwischen Bischofswerda und Großharthau (s. Track vom 10.12., km, 103,0 - 107,8), welche mir tatsächlich hochwillkommen ist, da sie das dünnste Brett - also die schnellste und flachste Strecke - westlich des wichtigen Knotenpunktes Bischofswerda darstellt.

Kurz hinter Dürrröhrsdorf schaltete dann mein Fahrradnavi in den Nachtmodus um, in Bonnwitz war es schließlich stockfinster. Trotzdem kürzte ich meine geplante Strecke nicht mehr ab, auch wenn der Nieselregen nun wieder etwas kräftiger wurde. Die Straße mehr erahnend, als diese im Schein der (am Ende der Batterielebensdauer) mittlerweile lichtschwachen Stirnlampe sowie des wegen Nässe jegliches Licht verschluckenden pechschwarzen Untergrunds zu erkennen, tastete ich mich die letzten Kilometer außerhalb von Ortschaften mit Straßenbeleuchtung bei verminderter Geschwindigkeit voran.

Ohne Panne auf einer Tour von Nacht zu Nacht.

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