25. Mai 2025

Ersehnt lang

Weil ich freitags wegen eines Anlasses keine Nachmitttagsrunde drehen konnte, bot sich am Sonnabend nun endlich die Möglichkeit für einen Langen Kanten. Um diese Zeit hatte ich in den vergangenen Jahren oft schon mehrere Touren mit einer Streckenlänge von mehr als 200 km absolviert, doch in der aktuellen Saison laboriere ich ja derzeit immer noch mit meiner Kurbel, deren Befestigung angebrochen ist, sowie der linken Schulter herum. Der Zustand dieser hat sich nach medikamentöser Behandlung zwar merklich verbessert, aber das MRT ist erst für morgen terminiert.

Unter diesen Voraussetzungen wollte ich mir nicht zuviel zumuten, also stellte ich mir dafür eine Ausfahrt in Richtung Norden zusammen. Landschaftlich können die Gegenden in Nordsachsen und Südbrandenburg bei weitem nicht mit z.B. dem Erzgebirge mithalten, dafür sind sie jedoch fast durchgängig flach. Gestern kamen daher auf 215 km lediglich 1400 Hm zusammen, wobei mich die rund 81 km in Brandenburg nur knapp über 300 Hm "kosteten".

Da ich bereits kurz vor 5.00 Uhr startete lag, auch schon der Großraum Dresden hinter mir, bevor der Wochenend(kraft)verkehr startete. Aus dem bereits erwähnten Grund war die Tour eher eine Fleißaufgabe, wo ich eher "nach der Uhr" fuhr, also mir vornahm, in beispielsweise einer Stunde mindestens 15 km (brutto: inkl. Pausen, Orientierung usw.) voranzukommen. Das hielt mich in Bewegung.

Finsterwalde überraschte mich mit diesem
schönen Renaissance-Schloß (Aufnahmeort)
Leider hatte ich bei der Streckenplanung nicht bemerkt, daß die Straße zwischen Merzdorf und Krauschütz vor Elsterwerda (s. Track vom 24.05., km 72,1 - 76,1) inzwischen offenbar nicht mehr bzw. noch nicht wieder mit einem Straßenbelag versehen ist (zu erkennen bei OpenStreetmap an einer gepunkteten Textur). Auch war kurz davor der letzte Kilometer vor der Landesgrenze Sachsen-Brandenburg (s. Track vom 24.05., km 68,8 - 69,8) gepflastert, d.h. ziemlich holperig. Beide Abschnitte hielten mich deshalb ziemlich auf, vor allem die feldwegartige Beschaffenheit der Straße ab dem Ortsausgang Merzdorf kostete mich Nerven wegen der permanente Gefahr einer Reifenpanne.

Hauptsächlich in Brandenburg kamen dann die endlos langen schnurgeraden Straßen, meist durch Wälder. Bei einigen dieser Passagen hätte ich sicher auch separate Radwege nutzen können - aber abgesehen davon, daß diese vorher auf der Karte nicht explizit ausgewiesen wurden, wäre es bestimmt ein ziemliches Hin und Her geworden. Zweimal jedoch bin trotzdem auf schöne Bahntrassenradwege gestoßen, nämlich vor Görden (s. Track vom 24.05., km89,4 - 91,5) und auch bis Schipkau (s. Track vom 24.05., km 126,2 - 130,3). Lt. Karte kann man dort bestimmt noch mehr schöne Abschnitte finden.

Bergiger wurde es erst wieder zum Schluß. Für die letzten 45 km konnte ich dabei immerhin fast das 1%-Ziel erreichen (100 Hm auf 10 km), wobei ich durch und kurz nach Kamenz mal ein konditionelles und Motivations-Tief überstehen mußte. Das hatte ich zwar nach einer weiteren Freßpause hinter Großröhrsdorf überstanden, allerdings konnte ich nun bereits die restlichen Kilometer herunterzählen. Bei einer anspruchsvolleren Strecke (mit mehr Anstiegen) hätte ich mich an diesem Tag wohl irgendwann arg gequält.

Kurz nach Acht war ich wieder zuhause - rundum zufrieden.

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