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06.06.2002: Mit Andreas im Paddelboot durch den Spreewald (Aufnahmeort nicht mehr feststellbar) |
Die warmen Tage kommen! Wenn die Sonne richtig einheizt, ist es am Wasser immer noch am erträglichsten. Z.B. eben auch im Paddelboot.
In den ersten Jahren als Rollifahrer habe ich viele Dinge neu ausprobiert, die zu meinen sportlichen Aktivitäten vor meinem Unfall gehörten. Einst erkundete ich mit Freunden im eigenen Faltboot RZ 85 neben der Elbe vor allem Flüsse in Nordostdeutschland und der Tschechischen Republik aber auch die Mecklenburgischen Seen. Nun funktionierte das Paddeln mit meinem Boot zwar nicht mehr, weil es nicht robust genug war gegenüber der stärkeren Beanspruchung aufgrund meiner eingeschränkten Mobilität. Doch die stabilen Kunststoff-Kanus, welche von den Bootsverleihern angeboten wurden, versprachen einen Wiedereinstieg in das Vergnügen.
Bis ca. 2005 war ich mehrmals mit meinem Bruder und der Schwägerin sowie Leuten aus ihrem Umfeld im Spreewald paddeln. Mich begleitete dabei immer auch Andreas, den ich während der Vorbereitung auf die Radfernfahrt nach St. Petersburg kennengelernt hatte.
Da wir oft von Landungsstegen bzw. von befestigten Uferkanten aus starteten bzw. dort anlegten, war im Spreewald übrigens meist auch der Transfer vom Rollstuhl bzw. Boden ins Boot und andersherum gut zu bewältigen, wobei ich (fast) keine Hilfe benötigte. Zur Stabilisierung im Sitzen benutzte ich im Boot allerdings einen Klettgurt, mit dem ich meinen Oberkörper an der Rückenlehne fixierte. Da ich relativ hoch gelähmt bin (5./6. Brustwirbel), war das wichtig, damit ich beim Schaukeln des Bootes auf dem Wasser sowie trotz der eigenen Paddelbewegungen aufrecht sitzen blieb. Manchmal haben wir auch meinen Rollstuhl mitgenommen (auf dem Bild im Heckbereich zu sehen). Damit konnte ich dann ebenfalls mit meinen Begleitern in eine der vielen gemütlichen Gaststätten entlang der Wasserläufe einkehren.
Jedenfalls waren das immer sehr schöne Ausflüge, die leider dann nach wenigen Jahren eingeschlafen sind. So, wie auch der Kontakt zu Andreas inzwischen längst abgebrochen ist. Man begegnet sich, ist eine Zeitlang gemeinsam unterwegs, und oft trennen sich dann irgendwann wieder die Wege. Dafür muß es nicht unbedingt einen dramatischen Anlaß geben - manchmal reicht es, wenn sich im Laufe der Jahre die eigenen Vorstellungen, Standpunkte oder auch Interessen zu weit voneinander entfernt haben. So ist das Leben!
Mai < Bild des Monats
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