29. März 2021

Eine Frage der Vernunft

Eigentlich wollte ich ja heute noch einmal auf Tour gehen, doch letztlich habe ich's lieber bleiben lassen. Nach meiner gestrigen Ausfahrt machten sich nämlich nachdrücklich meine Schultern bemerkbar, obwohl ich mich am Sonntag bis zum Schluß gut in Form fühlte.

Aber meine geringe Fahrpraxis in diesem Jahr - bisher war ich nur 11 x mit demHandbike auf Achse - schlägt sich trotz des Rollentrainings natürlich auch in der körperlichen Belastbarkeit und Ausdauer nieder. Und die könnte besser sein, was sicher nicht hauptsächlich daran liegt, daß ich inzwischen ein Jahr älter bin. Im vergangenen Jahr hatte ich um diese Zeit bereits mehr als 3000 km absolviert, heuer sind es erst etwas über 1200 km ... 

Die Albrechtsburg und der Dom über Meißen (Aufnahmeort)
Immerhin reichte es gestern zu einer etwas längeren Runde bis Nossen und Meißen. Mein Handbike ist nach der Frühjahrswartung wieder gut in Schuß. Nur die Kettenblätter laufen (im wahrsten Sinne des Wortes) noch nicht richtig rund, denn seit dem Austausch der defekten Kurbel sind sie irgendwie seitlich verzogen. Auch mein Mechaniker weiß nicht so recht, warum die Blätter beim Kurbeln ca. 2 mm von der Fluchtlinie abweichen. Dagegen muß wahrscheinlich noch mal etwas getan werden, vielleicht mit Unterlegscheiben. Aber dafür muß ich erst die Ursache herausfinden. Noch kann der Kettenumwerfer aber ganz gut damit umgehen...

Der erste Abschnitt meiner Tour vom Sonntag bis kurz hinter Mohorn hielt wieder reichlich Anstiege bereit, wobei das ständige Auf und Ab bis Possendorf am anspruchsvollsten war. Ab Nossen bewegte ich mich schließlich auf meiner Fahrt nach Meißen durch für mich unbekanntes Gebiet. Nicht nur einmal hatte ich dabei den Eindruck, daß sich hier Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Dafür fuhr ich hier mutterseelenallein in weiter Flur - kein nervender Autoverkehr auf den kleinen Sträßchen, keine Radlermassen, wie später auf dem Elberadweg.

Den habe ich über das Blaue Wunder endlich wieder verlassen können, um auf der anderen Elbseite nach Pillnitz zu kommen. Hier gab es zwar wieder viele Autos, aber das war mir beinahe lieber als der Spuk auf dem "beliebtesten Radfernweg Deutschlands 2021". An solch schönen Tagen wie gestern ist dort einfach nur die Hölle los, besonders natürlich zwischen Meißen, Dresden und Pirna.

Mal sehen, wohin ich mich deshalb am nächsten Wochenende verkrieche. Da ist Ostern.

Track der Handbiketour vom 28.03.2021

23. März 2021

Verlängerung

Der Winter ist in die Verlängerung gegangen. Noch im vergangenen Jahr hätte mich das wahrscheinlich tierisch genervt, zumal diese Zeit für lange Handbiketouren verloren ist. Aber 2021 wird sowieso alles ein bißchen anders laufen - Stichwort: "Weniger ist mehr". Ich denke, das tut mir auch mal gut.

Was den Wintersport betrifft, habe ich in Christiane inzwischen eine kongeniale Gespannführerin im Skitandem gefunden, die genauso ausdauernd, ehrgeizig und dabei auch leidensfähig ist, wie ich - wenn nicht sogar noch mehr! Was unsere Vorstellungen vom und über den Sport betrifft, liegen wir quasi auf gleicher Welle, sodaß keiner den anderen zu irgendeiner Aktion "überreden" muß.

Gestern sind wir zum Skifahren nach Holzhau gefahren. Sehr gefreut habe ich mich, daß uns diesmal auch Carsten aus Christianes Bergwacht-Bereitschaft begleitet hat. Das nutzte uns nicht nur ganz praktisch, z.B. als mich meine Begleiter im Schlitten zweimal über eine schneefreie Straße tragen mußten. Ich selbst lerne gern neue Leute kennen und erweitere dadurch den eigenen Horizont. Außerdem macht es in einer (leistungshomogenen) Gruppe einfach noch mehr Spaß.

Am Rastplatz "Fichtelbergblick". Den haben wir zwar
diesmal nicht gesehen, dafür aber den Schwartenberg
(mit dem weit sichtbaren Haus links am Horizont,
Aufnahmeort).
Die Schneebedingungen waren auf der Piste recht gut, es ist unglaublich, was sich auch hier nach der Warmperiode in nur drei bis vier Tagen an weißem Katastrophenpulver aufgetürmt hatte. Ein Großteil unserer Strecke war jedoch nicht mit Pistenbullies präpariert, und das bedeutete für mich manch zusätzlichen Bodenkontakt, weil die durch Tourenfahrer angelegten Spuren oft unterschiedlich stark unter den Skiern nachgaben bzw. seitlich abschüssig waren. Auch hier bewährte sich Carsten als willkommene Hilfe beim Wiederaufrichten.

An zwei recht steilen und schwierigen Abfahrten erprobten wir auch eine neue Bremsmethode. Während Christiane auf die bewährte Art vorn per Schneepflug über das Zuggestänge den Langlaufschlitten ausbremste, band sich Carsten eine Seilschlinge um den Bauch, welches wir zuvor an der Rückenlehne meines Gefährts befestigt hatten. Auf diese Art und Weise konnte er nun ebenfalls seine Schneeepflug-Bremskraft über das Seil auf meinen Schlitten übertragen. Großer Vorteil dabei: durch die Zugbelastung (im Gegensatz zur Druckbelastung von vorn) blieb ich im Langlaufschlitten viele besser in der Spur und verkantete im Prinzip fast überhaupt nicht. Auch wenn die zum Bremsen benötigte Ausrüstung noch erheblich verbesserungsfähig ist - z.B. durch den Einsatz eines Bauchgurtes für den hinteren Bremser - der Test kann als durchaus gelungen gelten!

Nach einer ersten Extrarunde auf der perfekt präparierten und damit herrlich entspannt zu fahrenden Höhenloipe  - den schönen Ausblick über Holzhau und Rechenberg-Bienenmühle inbegriffen - setzten wir mit dem Abstecher bis kurz vor das Teichhaus im Tal der Freiberger Mulde noch einen drauf. Danach entschieden wir uns gemeinsam für den steil und lang bergaufführenden Schwarzringelweg zurück in Richtung Oberholzhau (s. Track vom 22.3., km 25,9 - 27,1). Diese kräftezehrende Rampe zum Schluß verkörperte tatsächlich am treffendsten Christianes und meine Ambitionen im Schnee: Hindernisse sind dazu da, um überwunden zu werden!

Von ganzen Herzen gönnte ich daher meinen Begleitern den kurzen Abstecher auf die Steinkuppe, während ich unten ein paar Minuten verschnaufte. Denn wir hatten an diesem Tag erneut ein respektables Programm absolviert. Für mich war es mit knapp 29 km und über 400 Hm die bisher längste und anspruchsvollste Skitour im Langlaufschlitten. Zwar im Tandem, doch ist das bzgl. des persönlichen Krafteinsatzes dennoch vergleichbar mit dem klassischen Skilanglauf auf zwei Beinen.

Insgesamt bin ich in nun diesem Winter mit all meinen Gespann-Ersten (ausschließlich Frauen!) auf 13 Touren rund 214 km inkl. 2623 Hm im Skitandem gefahren, davon der überwiegende Teil abseits präparierter Loipen.

Das ist für mich ein neuer Wintersportsaison-Rekord!

Track der Skilanglauftour vom 22.03.2021

20. März 2021

Lichter in der Dunkelheit

Der Wintereinbruch der letzten Tage hat für ein wieder tief verschneites Osterzgebirge gesorgt. Auch gestern - einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn - gab es heftiges Schneetreiben bis ins tief und geschützt gelegene Elbtal hinab.

Als passionierte Skilangläuferin wollte Christiane das natürlich nutzen und bot mir dabei für den Freitag gleich eine gemeinsame Feierabendrunde im Altenberg-Zinnwalder Revier an. Die Deichsel der Skitandemkonstruktion war zwar seit der vorangegangenen Wintersportaktion nur noch behelfsmäßig am Langlaufschlitten  befestigt, aber dieses Provisorium hielt bestimmt auch noch ein, zwei weitere Touren aus. Gestern gab es dann kurz vor dem Start unserer Nachmittagsrunde die nächste unangenehme Überraschung: nun fehlen auch am hinteren mit jeweils vier Schrauben am Ski befestigten Adapter für das Schlittengestell auf einer Seite zwei davon. Wahrscheinlich waren das ebenso wie die defekte Deichsel Folgen unserer Ausflugs auf den Fichtelberg.

Die lockeren zwei übrigen Schrauben konnte ich zwar am Ski wieder festziehen, weil gerade ein weiterer Wintersportler in einem Auto passendes Werkzeug dabeihatte. Aber ganz entspannte ich mich nicht, denn wenn mich nun zu vorgerückter Stunde mein Gefährt im Stich ließ, hätte ich ein richtig großes Problem. Immerhin entschieden wir uns, es trotzdem wenigstens zu versuchen. Und es funktionierte!

Dafür befanden wir uns bald im nächsten Winterabenteuer. Bei unserer Ankunft am Wüsten Teich begann ein heftiges Schneetreiben, durch das wir uns dann bestimmt eine halbe Stunde lang weiterkämpfen mußten. Außerdem war der wegen mehrerer steiler Abfahrten und Anstiege - teils auf seitwärts abschüssigem Weg - sowieso überaus anspruchsvolle folgende Streckenabschnitt (s. Track vom 19.3., km 2,4 - 5,9) diesmal noch schwieriger zu befahren, da der frische, lockere Schnee meinen Skiern überhaupt keine Führung gab, sodaß ich im Schlitten meist stark driftete. Wenn dieser dabei zu sehr gegen die Fahrtrichtung verkantete oder ich mich bergab nicht genau in der Fluchtlinie meiner Gespannführerin halten konnte (was zu einem Wegdrücken des Schlittens durch das Zuggestänge führte), ging es für mich in den Schnee. Das war auf diesem Teilstück schließlich mehr als genug.

Nachts zu zweit auf der Piste - Symbolbild 😂 
Erst kurz nach 18.00 Uhr erreichten wir endlich besseres Gelände. Nun auf dem kürzesten Weg zum Auto zurückzukehren, wollten wir beide jedoch nicht. Christiane ist in dieser Hinsicht mindestens genauso gnadenlos wie ich. Also bogen wir rechts ab und fuhren weiter zum Georgenfelder Hochmoor. Inzwischen schneite es nicht mehr, doch blieb uns etwas später weiterer Schneefall - wenn auch gemäßigter - nicht erspart. Während unserer Tour kamen bestimmt fast 10 cm Neuschee zusammen! Der bremste uns ziemlich aus, und selbst bei ebener Strecke fühlte es sich an wie Bergauffahren. Ausnahmsweise paßte mir das jedoch gut, zumal uns bei zunehmender Dunkelheit noch eine sonst heikle Abfahrt erwartete.

Eigentlich hätte ich gedacht, daß wir inzwischen die einzigen Skifahrer auf weiter Flur seien, doch das Gegenteil trat ein. Immer noch begegneten uns eine Menge Leute - erst ohne, dann zunehmend mehr mit Stirnlampe! Auch wir packten unsere Leuchten aus, für mich beim Skifahren ein Novum. An der Mündung des I-Flügels auf den Gabelweg erlebten wir dann in mittlerweile völliger Dunkelheit beinahe ein spontanes Lichterfest - so viele Skifahrer waren hier auf der Piste!

Schon verrückt, oder?

Track der Skilanglauftour vom 19.03.2021

15. März 2021

Doppelbelastung

Am vergangenen Wochenende war ich an allen beiden Tagen mit dem Handbike unterwegs. Der Schnee hat sich inzwischen großflächig auch von den Höhen des Osterzgebirges zurückgezogen, sodaß ich mögliche Alternativen gar nicht erst in Betracht zog.

Wie eine Trutzburg erhebt sich die Zinnwalder Kirche
in der rauhen Osterzgebirgslandschaft (Aufnahmeort)
Trotzdem fuhr ich am Sonnabend hinauf zum Erzgebirgskamm. Bei dem gekündigten strammen Südwind erschien es mir am besten, zunächst im geschützten Müglitztal entgegen der Windrichtung zu fahren, um sich dann ab Mittag auf dem Rückweg nur noch schieben zu lassen. Der Plan ging auf, und so gönnte ich mir ab Dippoldiswalde das Extrazackel über Tharandt. Darin inbegriffen waren zwei weitere Anstiege: zuerst aus dem Tal der Roten Weißeritz (Dippoldiswalde), schließlich als spontaner Bonus ab Freital auch aus dem Tal der Wilden Weißeritz. Die paar zusätzlichen Höhenmeter schadeten nicht ...

Sonntags begann der Tag ebenfalls unerwartet schön, doch sah die Prognose diesmal nicht so berauschend aus. Immerhin konnte ich am Morgen zunächst den ersten Gegenwindabschnitt bis nach Dresden im Sonnenschein zurücklegen. Im Schönfelder Hochland wurde es dann allerdings unvermittelt ziemlich häßlich. Die nächsten knapp vier Stunden begleiteten mich tief hängende Wolken, aus denen unablässig - mal mehr, mal weniger - feiner Regen fiel. Zum Glück hatte ich nun bis Neustadt den böigen Westwind im Rücken, und so konnte ich mir lange Zeit einbilden, daß es doch gar nicht so ungemütlich sei. Selbst die Kleidung wurde nicht tiefennaß, denn der Wind trocknete diese während einiger kurzer Regenpausen immer recht schnell.

Größter Unterschied zum Vortag war jedoch das Tempo. Zunächst mußte ich wegen der nassen Straßen auf den Abfahrten etwas verhaltener als sonst üblich fahren. Außerdem hatte ich ja auch schon am Sonnabend ein strammes Programm absolviert, welches ebenfalls nicht spurlos an mir vorübergegangen war. Neuerdings beobachte ich darüberhinaus nach langer Anstrengung auch leichte Gliederschmerzen in den Schultergelenken, manchmal auch in den Unterarmen. Aus meiner Sicht ist das nichts Bedrohliches, doch übertreiben will ich's deswegen aber auch nicht. Also bin ich nicht auf Verschleiß gefahren und habe mir zwischen Anstrengung und Geschwindigkeit einen akzeptablen Kompromiß gesucht. In dieser Tourensaison war ich nämlich zum ersten Mal an zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen mit dem Handbike aktiv. Der Köper muß sich daran langsam wieder gewöhnen.

Am Nachmittag klarte es plötzlich auf - ein weiterer Grund für einen Kurzbesuch bei meiner Kumpeline. Im windstillen Hof wurde es beinahe angenehm warm, denn so viel Kraft hat die Sonne mittlerweile. In einer Woche ist Tag-und-Nacht-Gleiche, danach sollten sich endlich auch die Temperaturen frühlingshaft anfühlen.

Hoffentlich dürfen wir im Frühling auch endlich wieder problemlos ins Nachbarland.

Track der Handbiketour vom 13.03.2021
Track der Handbiketour vom 14.03.2021

8. März 2021

Hahn im Korb

Wieder liegt ein "gemischtes" Wochenende hinter mir, doch diesmal war mir an beiden Tagen die Sonne hold. Bereits am Ende der Arbeitswoche stand fest, daß es sonntags zum Skifahren ins Fichtelberggebiet gehen würde. Der Fichtelberg ist die höchste deutsche Erhebung des Erzgebirges und im Osten Deutschlands. Nur der benachbarte Keilberg (Klínovec) auf tschechischer Seite ist ein paar Meter höher.

Davor drehte ich am Sonnabend mit dem Handbike eine Runde. Allerdings war es am Morgen mit -5°C noch einmal ziemlich frisch, sodaß ich erst auf die wärmenden Sonnenstrahlen wartete, ehe ich startete. Die prognostizierte Windrichtung und -stärke im Blick, stellte ich mir dabei Stück für Stück eine anforderungstechnisch gemäßigte Strecke zusammen. Als der Wind drehte und auffrischte, lag die Dresdner Heide bereits hinter mir, und im darauffolgenden Offenland konnte ich ihn natürlich dann optimal für mich nutzen. Selbst die Anstiege vor und nach Neustadt ließen sich recht zügig bewältigen, weil ich dort auf der Leeseite der Berge fuhr.

Trotzdem war es an diesem Tag immer noch nicht das ganz entspannte Fahren. Ein bißchen argwöhne ich dabei, daß daran nicht nur die Kälte, sondern auch der Wartungszustand meines Handbikes schuld ist. Ich glaube, ich sollte mich bald mal um den gesamten Antrieb kümmern, denn selbst im Leerlauf (d.h. beim Rückwärtsdrehen der Kurbeln) gibt es nämlich einen gewissen Widerstand. Die Fahradkette zu reinigen und zu ölen, wäre also das mindeste, was zu tun ist.

Jedenfalls nervte mich zum Schluß die Heimfahrt auf dem Elberadweg nicht nur wegen des kräftigen Gegenwinds.

Sonntags war endlich Skifahren angesagt. Als Hahn im Korbe war ich gleich mit drei Frauen unterwegs: die Miriquidi-Siegerin Christiane und ihre Tochter Franziska als Schwimmsport-As in spe sowie Kerstin, die All-Gipfel-Bezwingerin in der Sächsischen Schweiz. Also alles ganz besondere Menschen, die ich nicht nur wegen ihrer Erfolge bewundere.

Auf der Anfahrt blieb ich trotz anderslautender Berichte von Freunden über gute Wintersportbedingungen lange Zeit sehr skeptisch, selbst in Oberwiesenthal hatten die schneefreien Bereiche inzwischen die Oberhand gewonnen. Erst kurz vor unserem Ziel, dem Parkplatz an der Skiarena unterm Fichtelberg, sah es ermutigender aus.

Bereits während der ersten Meter im Schnee stellte sich heraus, daß die Loipen bzgl. des Streckenprofils wesentlich höhere Anforderungen stellten, als auf den bisherigen Touren im Osterz- und südlichen Elbsandsteingebirge. An einer besonders steilen Abfahrt brach dann auch beim Sturz mitten in einer engen Kurve eine Schraube der Deichsel des Zuggestänges. Glücklicherweise ließ sich die Deichsel am Schlitten mittels einer Seilschlinge gut fixieren. War es Zufall, daß ich mir ausgerechnet gestern erstmalig diesen Strick in meinen Tourenrucksack gepackt hatte?! Nach unserer ersten Vorbeifahrt am Parkplatz verstärkten wir die Behelfskonstruktion dann mit einer zweiten Seilschlinge, so daß wir uns danach beinahe unbesorgt allen weiteren Herausforderungen stellen konnten.

Vor dem Fichtelberghaus in rund 1200 m Meereshöhe
(Aufnahmeort)
Und da gab es einige! Schnelle Abfahrten, lange Anstiege und natürlich die Steilrampe auf den letzten 300 Metern hinauf zum Fichtelberghaus! Trotzdem oder gerade deshalb machte es Laune. Auch wenn ich hin und wieder mal in den Schnee mußte, bei diesem Auf und Ab war das eher unterdurchschnittlich oft - und nicht selten genau dann, wenn wir das schwierigste Teilstück gerade bewältigt hatten. Die ziemlich steile Abfahrt von Fichtelberg war dabei der Kracher des Tages. Mit Christiane im Tandem traue ich mich mittlerweile an Auf- und Abfahrten, deren Befahrung ich mir bisher nicht hatte vorstellen können. Phantastisch!

Für die Einheimischen waren wir auf der Piste bestimmt der Hingucker. Ich vermute nämlich, daß in diesem Gebiet noch nie ein solches Skigespann wie unseres zu sehen war. Die ausschließlich positiven Rückmeldungen der Leute auf der Strecke (sowie das Verständnis für uns, falls wir mal die anderen mit unserem raumgreifenden Fahren ausbremsten bzw. behinderten) motivierten mich zusätzlich. Es ist schon ein tolles Gefühl, mit einem solchen Handicap einfach dabei zu sein. Die ehrliche Bewunderung der anderen Skifahrer hatte besonders Christiane wirklich verdient!

Vielleicht sollte ich mir allmählich mal Gedanken über weitere und erheblich größere Herausforderungen im Schnee machen ...

Track der Handbiketour vom 06.03.2021
Track der Skilanglauftour vom 07.03.2021