27. Februar 2024

Wiederanlaufschwierigkeiten

Hatte ich gehofft, daß es nach der Wartung meines Handbikes eine spürbare Verbesserung meiner Leistungsbilanz geben würde, so ist das bisher nicht eingetroffen. Leider scheint dies aber nicht am Material zu liegen - also muß ich wohl bei mir selbst nach den Ursachen suchen. Tatsächlich signalisierte mir mein Fahrradcomputer nach drei der vier vorangegangenen Touren stets Übertraining, obwohl ich meine angepeilten Werte deutlich verfehlte. Zuletzt auch gestern.

Da war ich endlich wieder mal mit dem Handbike im böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges unterwegs. Die Anfahrt bis dorthin wählte ich bewußt flach und mit nur einem Anstieg, um mich bei den morgendlichen Temperaturen knapp über Null aufzuwärmen. Gleichzeitig waren diese Höhenmeter als Test meiner körperlichen Belastbarkeit gedacht. Ich hätte zwar dabei schneller sein können, doch war ich angesichts der Kälte insgesamt recht zufrieden.

Die Runde durch's Zappenland bildete dann natürlich den Höhepunkt meiner Tour. Ohne brutale Steilrampen, sind diese knapp 42 km ab Herrnskretschen (Hřensko) auf meist sehr gutem Asphalt wegen ihrer abwechslungsreichen Streckenführung mit schönen Ausblicken, einigen Sehenswürdigkeiten und diversen Möglichkeiten zur Einkehr unbedingt für sportliche Handbiker empfehlenswert (s. Track vom 26.02., km 32,3 - 73,6).

Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs
in Windisch Kamnitz (Aufnahmeort)
Für mich gab es dabei auch eine Überraschung. Das Kriegerdenkmal in Windisch Kamnitz (Srbská Kamenice) ist mir nämlich bisher noch nie aufgefallen. Es machte auf mich sogar den Eindruck, daß es neu (wieder)errichtet, auf jeden Fall jedoch gründlich restauriert wurde. Dabei erinnert es doch auch an die einst fast ausschließlich deutsche Besiedelung des Grenzlandes, deren ursprüngliche Bewohner das Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen mußten. Doch besinnen sich die Tschechen mittlerweile wieder sehr auf die deutsche bzw. gemeinsame Vergangengheit mit Sachsen. Sie halten es dabei wesentlich unverkrampfter als die Nachbarn in ihrem jahrelang von der Politik eingetrichterten Verständnis von Schuld und Sühne. (Warum gibt es bei den Deutschen immer nur Extreme?!) - Genau deshalb ist auch hier meine Heimat!

Auf dem Rückweg verließ ich in Prossen noch einmal das Elbtal, um anschließend ab Rathen auf dem rechtselbischen Elbradweg nach Pirna zu fahren. Nach der Distanzkorrektur auf Strava (über die Gründe hatte ich bereits im Beitrag vom 19.02. geschrieben) erreichte ich trotz des Endspurts erneut nicht meine avisierten 15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Am Abend war ich zwar ziemlich geschafft, dafür jedoch ohne Muskel- und Gelenkschmerzen.

Ich verbuche das als Lichtblick.

25. Februar 2024

361 Tage ...

... waren am vergangenen Freitag bereits seit der erfolgreichen Teilnahme von Christiane, Carsten und mir am Vasaloppet vergangen.

Erinnerungsbild mit unserem von
Wolfgang geschaffenem "Pokal"
 
Nachdem es mit einer "Siegesfeier" im vergangenen Jahr terminlich nicht geklappt hatte, trafen wir uns nun mit Freunden zum Jubiläumstreffen. Vor einem knappen Jahr herrschte nicht nur in Schweden noch richtiger Winter, auch in der Heimat lag zumindest im Osterzgebirge noch Schnee. Von dem ist zur gleichen Zeit im Jahr 2024 weit und breit nichts mehr zu sehen, und das morgendliche Gezwitscher der Vögel kündigt bereits den Frühling an. Meine Wintersportausrüstung habe ich jedenfalls vor einer reichlichen Woche in der Abstellkammer verstaut.

Es wurde ein langer Abend in schöner Runde, und erst morgens kurz nach zwei kam ich schließlich ins Bett. Trotzdem ging es für mich am Sonnabend auf Tour, wenn auch etwas später. Im Windschatten des engen Seidewitztals arbeitete ich mich nach Süden vor, mußte dann allerdings spätestens ab Börnersdorf vollen Einsatz gegen den Südwind zeigen. Die meist offenen Kammlagen des auslaufenden Erzgebirges sind immer sehr windanfällig.

Auch der zweite größere Anstieg - die 250 Hm aus dem Müglitztal bis kurz vor Falkenhain (s. Track vom 24.02., km 37,5 - 44,2) - strengte mich diesmal wesentlich mehr an, sodaß ich dort noch einmal viel Zeit liegen ließ. Als ich nach langer Abfahrt in Freital dann ohne weitere Anstiege einfach nur nach Dresden und dann entlang der Elbe bis Pirna hätte fahren können, entschied ich mich trotzdem für die bergige Variante über Possendorf. Das kostete mich zwar am Ende mein Wunschtempo, ersparte mir jedoch den bei diesem sonnigen Nachmittagswetter sicher stark frequentierten Elberadweg.

Warum ich allerdings jetzt immer noch mit einer gefühlten Art Muskelkater in den Oberarmen zu tun habe, erschließt sich mir nicht. Ist es vielleicht Mineralstoffmangel, z.B. von Magnesium? Entgegen meiner ursprünglichen Absicht bleibe ich heute daher lieber zuhause.

Morgen ist auch noch ein Tag.

19. Februar 2024

Frühlingshafter Winter

Die Chancen, in diesem Winter nochmal auf die Bretter zu steigen, werden immer geringer. Tagsüber erreichen die Temperaturen teilweise schon bis 13°C! Nach der vorgezogenen Frühjahrswartung meines Handbikes bin ich jetzt aber wenigstens für die Radsportsaison gut gerüstet. Denn die umfangreichen Arbeiten meines Fahrradmechanikers haben die gewünschten Effekte gebracht, sodaß ich nun wieder wesentlich kraftsparender unterwegs sein kann.

Allerdings fahre ich immer noch mit einer sehr hohen Herzfrequenz - vor allem während der ersten Tour nach einer längeren Pause. Offensichtlich agiere ich dabei aber mehr am Limit, weil die Gelenke und Muskeln noch nicht beansprucht wurden. Vielleicht muß sich - jahreszeitlich bedingt - der Körper auch erst an die stärkere Belastung gewöhnen.

Ansonsten gibt es von beiden Wochenendtouren nichts Spektakuläres zu berichten, es waren halt normale  Trainingsaktivitäten. Am Sonnabend lag dabei der Fokus auf der Streckenlänge, wobei ich zunächst während des ersten Teils der Runde Anstiege sammelte. Der Landberg (s. Track vom 17.02., km 42,0) war der sprichwörtliche Höhepunkt dieser ersten Ausfahrt. Von dort hat man bei guten Witterungsbedingungen einen herrlichen Fernblick nach Norden, er lohnt sich also immer mal wieder für einen Abstecher.

Nach der immer wieder schönen Fahrt durch das Triebischtal nach Meißen (s. Track vom 17.02., km 63,3 - 77,4) rollte ich schließlich auf dem Elberadweg nachhause. Das fuhr sich nicht besonders abwechslungsreich, doch ziemlich flott. Trotz zweier längerer Pausen war ich dafür noch vor dem Sonnenuntergang zurück.

Sonntags war ich körperlich zunächst etwas angefressen, vor allem die Schultergelenke machten sich bemerkbar. Schon bald nach dem Start besserte sich das zwar, doch war ich nicht mehr so belastbar wie am Vortag. Mittlerweile benötige ich eben doch längere Regenerationszeiten - und es bleibt offen, inwieweit das Ignorieren dieser (wahrscheinlich) altersbedingten Verschlechterung diesen Prozeß aufhält oder aber verstärkt. Sobald es im Frühling keine anderen Erklärungen (wie z.B. suboptimale Witterung, schlecht gepflegtes Material usw.) mehr für die Veränderungen gibt, werde ich schlauer sein. Doch ich ahne bereits jetzt das Ergebnis ...

"Buntes Haus" von Michael Fischer-Art in Sebnitz
(Aufnahmeort)
Immerhin konnte ich am Sonntag etliche gern befahrene Teilabschnitte zu einer abwechslungsreichen Tour zusammenfügen, sodaß nicht nur die Sonne am Himmel lachte. Der schönste Streckenabschnitt an diesem Tag war das Stück zwischen Sebnitz und Bad Schandau - und damit meine ich nicht nur die Panoramastraße zwischen Lichtenhain und Altendorf, sondern auch die Auffahrt von Sebnitz sowie die Rennpiste hinunter nach Bad Schandau an der Elbe (s. Track vom 18.02., km 68,4 - 80,1). 

Auf dem Heimweg durch das Elbtal,gelang mir sogar fast noch, mein Tempo-Trainingsziel zu erreichen. Leider erfolgte erneut durch die fehlerhafte Berechnung der Streckenlänge mithilfe des Garmin-Geschwindigkeitssensors eine Korrektur der Strecke auf Strava um ca. zwei Kilometer, was mich die entscheidenden drei Zehntel kostete. Nun überlege ich ernsthaft, zukünftig meistens nur mittels der GPS-Daten die Strecke bzw. Geschwindigkeit zu messen. Sofern man nicht ohne Satellitenkontakt fährt (enge, tiefer Täler oder Tunnel) oder aber bei extrem steilen Anstiegen sehr langsam ist, dürfte das inzwischen wahrscheinlich die genauere Methode sein. 

Den Versuch ist es jedenfalls wert!

15. Februar 2024

Achtung: ansteckend!

Gestern war ich wieder zu einem Treffen der Dresdener Selbsthilfegruppe "integrativ-aktiv" eingeladen, um dort über meine Teilnahme am Wasalauf im Jahr 2023 zu berichten.

Außerdem kamen ein paar weitere Interessierte hinzu, die von der Veranstaltung erfahren hatten, wie ich am Ende meiner Ausführungen überrascht feststellte. Da nämlich meldete sich ein Zuhörer bei mir, der meine Freunde und mich zu eben jenem Rennen kurz nach dem ersten Anstieg gegrüßt und danach überholt hatte und nun nach dem Hinweis eines Freundes zum Vortrag erschienen war. Es wurde ein herzlicher Erfahrungsaustausch unter Sportfreunden und für mich ein willkommenes Déjà-vu.

Mittendrin statt nur dabei!
Auch sonst war die Resonanz auf meine Ausführungen ausgesprochen gut, und das motivierte mich natürlich zusätzlich. Durchlebe ich doch bei solchen Schilderungen immer noch einmal all das, was mich damals bewegt hatte: die Erlebnisse während der Vorbereitung sowie beim Rennen auf und an der Strecke, die Emotionen unterwegs und die Euphorie nach dem erfolgreichen Zieleinlauf. Freude bzw. Glück ist eben das einzige im Leben, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Und so war ich in Gedanken wieder ganz bei jenen unvergeßlichen Momenten, die mir so viel bedeuten.

Ich bin sicher, daß es mir gelungen ist, meine Zuhörer emotional auf diese Reise mitzunehmen. Im Nachgang sprachen mich nämlich auch noch weitere Interessierte an. Vielleicht werde ich mich ja demnächst dann in ihrem Wirkungskreis präsentieren - da bin ich gern der Virus, welcher mit meiner Begeisterung und Freude andere ansteckt.
 
Großer Dank an Heike, Raimund und die weiteren Organisatoren für diesen gelungenen Abend, welcher mit angeregten Gesprächen und einem orientalischen Imbiß seinen Ausklang fand. 

Als "Bonus" hier nun noch das Video auf meinem Youtube-Kanal von unserem (schwedisch) kommentierten Zieleinlauf beim Vasaloppet - Öppet Spår måndag am 27.02.2023 auf Vasaloppet.TV. 

Eine weitere schöne Erinnerung! 

11. Februar 2024

Wozu bremsen?!

Nach reichlich 45 km quittierte gestern meine Scheibenbremse ihren Dienst. Das kam nicht ganz unerwartet, hatte ich doch schon während der vergangenen drei Touren zum Bremsen den Hebel immer weiter durchziehen müssen. Dabei bin ich mir beinahe sicher, daß dies eben nicht nur an den abgenutzten Belägen sowie der schon recht dünnen Bremsscheibe lag. Ob meine Befürchtung tatsächlich zutrifft, wird sich in der nächsten Woche zeigen. Denn nun komme ich um einen vorgezogenen Wartungstermin bei meinem Fahrradmechniker nicht mehr herum.

Für meine restliche Sonnabendrunde verboten sich jedenfalls lange bzw. vor allem steile Abfahrten beinahe von selbst. Zwar konnte ich immer noch meine am Rahmen angebrachten Feststell(felgen)bremse nutzen, doch diese ist konstruktionsbedingt überhaupt nicht dafür ausgelegt. Plötzliches Anhalten funktioniert damit jedenfalls genausowenig, wie - aufgrund der Wärmeentwicklung - langes bzw. durchgehendes Bremsen.

Die genannten Einschränkungen im Blick, setzte ich trotzdem meine Tour mit nur geringen Streckenänderungen fort, baute aber zusätzlich noch einen Abstecher zur Bike24-Reperaturwerkstatt auf der Kesselsdorfer Straße in Dresden ein. Insgeheim hoffte ich nämlich, daß man mir dort sofort helfen kann. Dieser Wunsch ging zwar nicht in Erfüllung, doch bekam ich wenigstens gleich einen Termin für die nächste Woche. Ganz unrecht war mir das jedoch auch nicht, denn so werde ich diese notwendige Reparatur zusätzlich als Anlaß für meine jährliche Frühjahrswartung nehmen und davor noch mein total verdrecktes Handbike in einen gepflegten Zustand versetzen. Das gebietet allein schon der Respekt vor der Arbeit meines Mechanikers ...

Auch von Dresden fuhr nicht auf der kürzesten Strecke nachhause, sondern nahm dafür den oft genutzten Umweg über Freital und Possendorf. Dort angekommen, entschied ich mich allerdings spontan für die Panoramastraße an der Babisnauer Pappel vorbei, einer vor allem bei klarer Sicht unbedingt lohnenswerten Streckenalternative. Dafür mußte ich mich dann leider wegen der Bremsenproblematik behutsam und Stück für Stück von Babisnau nach Bärenklause und weiter ins Lockwitztal hinuntertasten, was auf dem schmalen, kurvenreichen und steilen Sträßchen immer noch eine heikle Angelegenheit blieb. So langsam bin ich lange nicht mehr abwärts gerollt!

Heute und morgen kümmere ich mich nun um mein Radl, damit ich es schließlich am Dienstag oder Mittwoch in der Werkstatt abgeben kann. Das derzeitige Mistwetter kam da genau richtig.

Denn draußen verpasse ich derzeit nun wirklich nichts!

6. Februar 2024

Berge ohne Schnee

Überraschenderweise war das große Regengebiet in der Nacht schon durchgezogen, dafür blies der Wind fast schon stürmisch aus Nordwest. Als Ausrede taugte dies jedoch nicht, und so unternahm ich gestern eine weitere Tour mit dem Handbike.

Für eine windgeschütze Fahrt kamen dabei nur Täler mit Nord-Süd-Verlauf infrage, doch da sich der Osterzgebirgskamm von West nach Ost ausdehnt, entsprechen dort nahezu alle vom Wasser in Richtung Elbtal geschaffenen Ablaufrinnen diesem Kriterium. Nach den ersten zehn Gegenwindkilometern peilte ich daher zunächst das Lockwitztal an, nur um später ab Reinhardtsgrimma nach Schlottwitz ins Müglitztal zu wechseln. Zwar war das ein Umweg, den ich jedoch immer wieder gern fahre. Denn die kleine, teilweise sogar idyllische Straße entlang des Lockwitzbaches (s. Track vom 05.02., km 21,9 - 26,9) ist eine schöne Alternative zum verkehrsreichen und breit auslaufenden Tal der Müglitz.

Überlebenskünstler im Osterzgebirge nahe Fürstenau
(Aufnahmeort)
In diesem angekommen, hatte ich sogar hin und wieder den Eindruck, daß mich der Wind beim Vorwärtskommen unterstützte, mir aber wenigstens auf den gefürchteten langen Geraden nicht entgegenblies. Deshalb blieb ich schließlich bis Geising auf der Hauptstraße, bevor ich zu den abgelegenen Dörfern des Osterzgebirges zwischen Zinnwald und Hellendorf abbog. Fürstenau, Gottgetreu - Müglitz, Fürstenwalde, Breitenau, Oelsen - dieser einsame Landstrich, welcher außerdem jenseits der deutsch-tschechischen Staatsgrenze seine Fortsetzung erfährt, hat sich eine Ursprünglichkeit bewahrt, die mich immer wieder anrührt.

Für den Rückweg von den Bergen nach Norden nahm ich schließlich das Bahratal, doch zuvor sammelte ich die zur 100 noch fehlenden Kilometer auf einem zusätzlichen Abstecher bis zum Grenzübergang. Nahe der Grenze wurden mittlerweile umfangreiche Verkehrsleiteinrichtungen zur Durchführung von Einreisekontrollen der nun wieder permanent präsenten Beamten der Bundespolizei aufgebaut. Das muß doch ernüchternd für all die Idealisten sein, die tatsächlich glaubten, daß trotz Wohlstandsgefälle und unterschiedlicher Regelungen für den Umgang mit Migranten ein Europa ohne Binnengrenzen funktioniert! - Vielleicht klappt es ja damit, wenn der deutsche Staat endlich pleite gegangen ist ... 

Nach einem freundlichen Gruß an die Grenzer, die hier leider nur gegen Windmühlen kämpfen (müssen), ging es nun auch bei mir bis zum nahenden Ende stetig bergab. - Das jedoch war ein Grund zur Freude!

4. Februar 2024

Alte Kameraden

Am Sonnabend war ich endlich wieder mit meinem tschechischen Sportfreund unterwegs. Der Schnee macht sich noch immer rar, und deshalb fuhren wir Rad. Bei fast zweistelligen Temperaturen wurde es tagsüber sogar fast angenehm warm - wenn nur der starke Westwind nicht gewesen wäre.

Auf dem Elberadweg am Blauen Wunder in
Dresden (Aufnahmeort)
Immerhin hatte ich zuvor die Streckenführung entsprechend angepaßt, sodaß wir nur entlang der Elbe sowie auf dem Zwischenstück von Rückersdorf bis Hohburkersdorf mit kräftigen Böen zu kämpfen hatten. Dafür half uns der Wind im freien Gelände auf der Fahrt nach Osten. Aber nicht nur deswegen war ich diesmal wesentlich schneller als sonst.

Denn wenn ich in Begleitung mit dem Handbike fahre, treibe ich mich selbst - solange ich körperlich noch dazu in der Lage bin - wesentlich mehr an. Oft erkennt man das dann auch gut an meiner Herzfrequenz, die dabei ebenfalls entsprechend höher ist.

Gestern kam noch ein weiterer Grund hinzu. Zum Bremsen mit meiner hydraulischen Scheibenbremse mußte ich nun den Bremshebel wesentlich weiter durchziehen, fast schon bis zum Anschlag. Das bedeutete natürlich auch wesentlich mehr Zwischenraum zwischen Bremsscheibe und den Bremsbelägen und damit im geöffneten Zustand auch kein (ungewollter) direkter Kontakt mehr zwischen diesen. Auf den ersten Touren des Jahres hatte sich nämlich genau das als Ursache für den höheren Kurbelwiderstand herausgestellt. Prinzipiell ist dieser Effekt also zwar begrüßenswert - allerdings mache ich mir Sorgen, ob diese Entwicklung nicht mit meinem Umkippen auf meiner letzten Tour im Januar zusammenhängt. Möglicherweise wurde ja dabei doch der Bremssattel oder die Bremsleitung minimal beschädigt oder sie hat einfach nur Luft gezogen. Während der nächsten Touren werde ich diesbezüglich hoffentlich schlauer werden. Vielleicht liegt es auch nur an den abgefahrenen Bremsbelägen in Verbindung mit der schon recht abgenutzten Bremsscheibe. Ganz traue ich dieser Diagnose jedoch nicht, denn zu groß erscheint mir der Unterschied.

Weil ich freitags schon wußte, daß mich am nächsten Tag Lád'a begleiten würde, hielt ich meine Feierabendrunde diesmal recht kurz. Trotz der ausgeglichenen Höhenmeterbilanz konnte ich auch hier meine Leistungsvorgaben erreichen, ohne dabei die Komfortzone verlassen zu müssen. Überhaupt bin ich nach meiner Arbeitswoche ohne körperliche Belastung immer so ausgeruht, daß ich quasi aus dem Vollen schöpfen kann.

Auch an diesem Tag war ich lange vor dem Sonnenuntergang zurück.