Bild des Monats: Mai 2023

03.05.2005: Meine Schwester Anne, ihr Hund Ashley und ich kurz vor der unteren Bootsstation der Kahnfahrt
durch die Edmundsklamm (Edmundova soutěska, Aufnahmeort)
Im böhmischen Teil des Elbsandsteingebirges gibt es mindestens genauso viel zu sehen, wie in der Sächsischen Schweiz. Die Rosenkammaussicht ((Růžová vyhlídka) sowie die Grundmühle (Dolský Mlýn) bzw. die Fahrt dorthin hatte ich ja bereits bei den Monatsbildern vorgestellt.

Außer der Wanderung zum Prebischtor (Pravčická brána), welche im Rollstuhl nicht ohne erheblichen Aufwand und nur mit ausgiebiger Hilfe möglich ist, beginnt im kleinen Grenzort Herrnskretschen (Hřensko) zudem die Tour durch die Stille Klamm, auch Edmundsklamm genannt (Tichá / Edmundova soutěska). Diese enge Schlucht ist eine von drei Klammen des Flüßchens Kamnitz (Kamenice), von denen heutzutage noch zwei touristisch erschlossen sind. Dazu wurde das Wasser angestaut, um Kahnfahrten auf der Kamnitz zu ermöglichen.

Leider ist diese Touristenattraktion in der Hauptsaison ziemlich überlaufen, sodaß ich dort erst 2005 einen Ausflug dorthin wagte. Gemeinsam mit meiner Schwester und ihrem Hund wanderte ich an einem Dienstag vom Ortsausgang zur Bootsstation. Ungefähr 2 km ging es zunächst auf einem größtenteils gut befahrbaren Wanderweg durch die wildromantische Felsszenerie zur Bootsstation. Da die sehr hilfsbreiten Fährleute am Einstieg meinen Rolli mit mir über die steile Treppe zum Kahn hievten und in der Mitte des Bootes ausreichend Platz für mein Gefährt vorhanden war, konnte ich dieses Naturschauspiel sogar ebenfalls erleben. Aber selbst ohne Kahnfahrt lohnt sich die Wanderung (und auf dem gleichen Weg wieder zurück).

Schon allein für den Zugang auf dem Wanderweg zur Schlucht mußten damals die Besucher einen Obolus entrichten, sich ausweisende Schwerbehinderte waren davon allerdings befreit. Auch meine Schwester in meiner Begleitung bezahlte nichts. Ob es diesen Eintritt heute noch gibt, weiß ich nicht - aber in unserem Nachbarland ist das Bezahlen für Naturerleben durchaus nicht unüblich. In Deutschland kennt man das ja auch, z.B. von den tiefen Klammen in den Alpen. Für die eigentliche Kahnfahrt wird dann ein weiteres Ticket (bzw. ggf. zwei für Hin- und Rückweg) benötigt.

Die wesentlich schlechtere Nachricht ist, daß gegenwärtig niemand die Stille Klamm betreten bzw. mit dem Kahn befahren darf. Die Folgen des verheerenden Waldbrands im vergangenen Jahr, der gerade auch hier besonders wütete, verhindern einen gefahrlosen Zugang, weshalb diese Sehenswürdigkeit noch über das ganze Jahr 2023 geschlossen bleiben muß. Bis zur Wiedereröffnung kann man aber auf diesem sehenswerten Video die Kahnfahrt wenigstens miterleben.


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