26. Februar 2019

3 Tage - 3 Touren

Schönes Wetter und kein Ende! Logisch, daß ich das bis zum Geht-nicht-mehr ausgereizt habe. Auch wenn ich gestern am Morgen lieber zuhause geblieben wäre - wenige Stunden später hätte ich's ganz sicher bereut.

Vor Falkenhain auf dem Scheitelpunkt der Tour in 645 m Höhe
(Aufnahmeort)
Denn schon vor dem Mittag war es bei strahlendem Sonnenschein so warm, daß ich meine Radjacke ausziehen und nur im langärmeligen Funktions-unterhemd sowie dem Kurzarmtrikot fahren konnte. Mit solcherart gewonnener Bewegungsfreiheit macht das Klettern viel mehr Laune. Außerdem kam mir diesmal die gewählte Strecke aufgrund des Höhenprofils sehr entgegen. Ein langer Aufstieg, meist idealtypische Abfahrten (nicht zu steil, nicht zu flach) und immer im richtigen Moment noch einige weitere Höhenmeter, um den Puls wieder etwas auf Trab zu bringen. Ich kenne mich in der Region gut aus und kann selbst ad hoc "bedarfsgerechte" Touren zusammenstellen.

Am Tor zur Festung Königstein (Aufnahmeort)
Am Sonnabend begann der Tag bitterkalt. Bei -4°C loszufahren, ist nicht jedermanns Sache. Zumal, wenn es in der Saison schon mal wesentlich wärmer war. Aber gegen die Käte hilft natürlich immer das Bergefahren. Das paßte mir ganz gut, weil ich mir sowieso einen Abstecher zur Festung Königstein vorgenommen hatte. Bis direkt zum Eingang komme ich üblicherweise nicht, doch wollte ich endlich mal ein Bild von den Festungsanlagen aus allernächster Nähe machen. Leider gibt es unmittelbar unterhalb der Festungsmauer kein wirklich passendes Fotomotiv, welches dieses Bollwerk mit seinen teilweise 40 m hohen  in den Fels integrierten Mauern auch nur annähernd eindrucksvoll präsentiert. Der Bus-Parkplatz und die Baustellen-Container als Vordergrund sind jedenfalls nicht besonders fotogen. Deshalb hat man den besten Blick auf die Festung Königstein immer noch von einem etwas weiter entfernten Standort.

Als ich nach dem selbstgewählten Umweg über Struppen wieder zurück in Pirna war, fuhr ich gleich weiter und hängte eine weitere Runde durch das Dresdener Umland dran. In dem offenen Land konnte ich endlich von dem frischen Südostwind profitieren, der mir in der Gegenrichtung bereits am vergangenen Wochenende zugesetzt hatte. Aber so ist das hier: Schönes, sonniges Wetter = Ostwind, schlechtes, feuchtes Wetter = Westwind. Wenn es warm ist, nehme ich jedenfalls eine frische Brise aus (Süd-)Ost gern in Kauf.

Insgesamt gesehen, habe ich während meiner ersten Wochenendausfahrt, was das Tempo betrifft, nicht gerade Bäume ausgerissen. Dafür war es mir einfach zu kalt und windig. Genauso übrigens am Sonntag. Hier kamen noch ein paar Offroad-Passagen hinzu, so von Stadt Wehlen hinauf in Richtung Bastei (s. Track vom 24.02., km 9,5 - 13.3) sowie ab Lobendau (Lobendava, km 56,4 - 60,0). Auf dem letztgenannten Radweg, welcher mich nach Neustadt bringen sollte, ging im Wald gar nichts mehr. Nach einer bereits ruppigen Anfahrt durch Schnee und Eis blieb ich schließlich inmitten eines ca. 20 m langen, völlig vereisten Abschnitts auf dem ansteigenden Waldweg hängen. Bei jedem Durchbruchs-Versuch, stellte sich mein Rad ein wenig mehr quer zu Fahrbahn, bis schließlich das Vorderrad talwärts zeigte. Ich sah das als Zeichen und entschied mich ohne weiteren Kampf für meine ursprünglich geplante Streckenvariante über den Fußgängergrenzübergang zwischen Hilgersdorf (Severní) und Steinigtwolmsdorf. Dieser Radweg war erfreulicherweise völlig schneefrei, obwohl ich auch hier schon um diese Jahreszeit mit dem weißen Katastrophenpulver zu kämpfen hatte.

Der Rückweg gestaltet sich dann mit dem Wind im Rücken recht entspannt, so daß ich zum Schluß noch ein, zwei zusätzliche Zacken anhängen konnte. Pünktlich zum Sonnenuntergang rollte ich wieder in Pirna ein.

Der erste Dreier des Jahres 2019 ist Geschichte.

Track der Handbiketour vom 23.02.2019
Track der Handbiketour vom 24.02.2019
Track der Handbiketour vom 25.02.2019

18. Februar 2019

Wie Ostern

Sonnig über den ganzen Tag und Temperaturen bis 15°C - solches Wetter kann man eigentlich erst um die Osterzeit erwarten. Allerdings fühlte ich mich noch aus einem anderen Grund an die Feiertage erinnert. Denn zum ersten Mal in diesem Jahr war ich am Wochenende beide Tage mit dem Handbike auf Achse. Und das machte sich bemerkbar.

Nach dem kräftigen Tauwetter der vergangenen Tage wagte ich mich am Sonnabend zunächst wieder in höhere Regionen. Dort oben hat die Sonne inzwischen ganze Arbeit geleistet. Selbst auf über 500 m Seehöhe reicht der Schnee nicht mehr für's Skifahren. Nach einem noch kalten Morgen stieg das Thermometer bald auf angenehme 8 - 10°C, sobald ich das Müglitztal verließ. Für die Steilrampe hinter Schlottwitz konnte ich bereits die Handschuhe ausziehen und die Mütze zwecks besserer Kühlung absetzen. Den ersten steileren Berg lief es jedenfalls ganz gut.

Blick ins Elbtal: links der Cottaer Spitzberg, über Cotta am Horizont links der Bildmitte der Dresdener Fernsehturm, in der Senke Pirna. Deutlich zu sehen ist die Inversionswetterlage mit der scharf abgegrenzten Dunstschicht im Elbtal -
Zur Vergrößerung das Bild anklicken (Aufnahmeort)
Doch schon beim kurzen Gegenanstieg von Hennersbach  nach Börnersdorf (s. Track vom 16.02., km 33,7 - 34,1) mußte ich mehrmals kurz pausieren, obwohl das eigentlich nur 400 m sind. Dasselbe dann auch immer mal wieder bei den folgenden Kletterpassagen, auch wenn ich meist weniger Zwischenstops benötigte. Ich war schließlich froh, als das steilste Stück der Auffahrt durch den Tiefen Grund (s. Track vom 16.02., km 74,4 - 75,0) hinter mir lag. Trotzdem aber auch zufrieden. Zum ersten Mal hatte ich in der Saison nämlich die 1000-Hm-Marke auf einer Tour geknackt.

Auswertung der Touren vom 16.02. (links) und 17.02. (rechts)
Gut regeneriert, nahm ich mir am Sonntag gleich eine weitere "Bergtour" vor. Erfreulicherweise spielten die Unterarme und Schultern immer noch gut mit. Vielleicht mußten sie sich ja einfach erst an die zunehmende Belastung gewöhnen. Dagegen zeigte der Kreislauf, also insbesondere die Blutpumpe, deutliche Ermüdungserscheinungen. Das verdeutlicht auch die obige Grafik. Während es der Puls auf der Sonnabend-Ausfahrt (als ich noch frisch war) 1:44 Stunden lang über 145 Schläge pro Minute schaffte, war am Sonntag im Bereich 3 schon das Ende der Fahnenstange erreicht. - Dieses Bild ist übrigens typisch für meine zweitägigen Aktivitäten ohne Erholungsphase.

Aus diesem Grund habe ich mich sonntags auch Berge "hochgeruht", die ich sonst am Stück fahre. Aber wenn das Herz die notwendige Versorgung der Muskeln mit Energie nicht ausreichend gut sicherstellen kann, muß man eben öfters mal warten, bis die Defizite ausgeglichen sind. Mit mangelnder Kraft hat das eher nichts zu tun. Besonders gestern kam ich mir bergauf manchmal vor wie eines der Ostereier, mit denen die Bäume zum Fest geschmückt werden: komplett ausgeblasen.

Soviel zum Thema Ostern.

Track der Handbiketour vom 16.02.2019
Track der Handbiketour vom 17.02.2019

10. Februar 2019

Unentschlossen

Als ich mir heute morgen im Internet das Regenradar ansah, strich ich sämtliche Außenaktivitäten wegen des kommenden Regens. Aber obwohl inzwischen die großflächigen Niederschlagsgebiete fast ganz Deutschland bedecken, machen die Regenwolken immer noch einen Bogen um die Region Dresden. So gesehen, hätte ich eigentlich eine Runde drehen können ...

Egal. Dafür war ich gestern wieder mit Kerstin im Langlaufschlitten unterwegs. Obwohl sie erst am Vortag gemeinsam mit einem Sportfreund die sehr anspruchsvolle Hohe Tour über knapp 60 km von Altenberg nach Schöna auf Skiern bewältigt hatte und ihr dementsprechend die Anstrengung noch in den Beinen steckte, konnte ich sie trotzdem für eine kleine Runde gewinnen. Dafür kam die kurze Skiwanderung von Oberbärenburg zur Tellkoppe und zurück gerade recht. Wir beide kannten diese Strecke zwar noch nicht, doch deren Einstufung als leicht und die Info, daß zwei Tage zuvor dort sogar der Pistenbully eine Spur gezogen hatte, stimmte uns optimistisch.

Mit Kerstin auf der Tellkoppe bei Oberbärenburg (Aufnahmeort)
Leider war der Loipeneinstieg in Oberbärenburg mit dem Langlaufschlitten nicht ohne ausgiebige Hilfe möglich. Vom Parkplatz mußte man gestern nämlich erst ca. 150 m (im Rolli) schneefrei auf geräumten Straßen zur Buswendeschleife zurücklegen, wo anschließend die reichlich 50 cm höher gelegene Piste nur über eine Schneestufe erreicht werden konnte. Zum Glück kamen gerade weitere Wintersportler, die mir zusätzlich beim Ein- und Ausstieg halfen. Für Kerstin wäre es alleine sicher ziemlich heftig gewesen.

Der frisch gespurte Skiwanderweg selbst ließ sich dann recht angenehm fahren, doch natürlich gab es ein, zwei schwierige Passagen (s. Track vom 09.02., km 3,2 und 7,2). Die Abfahrt von der Tellkoppe zum tiefsten Punkt der Runde packten wir allerdings sehr gut, auch die letzten kritischen Meter mit einer sehr engen Linkskurve am Ende (s. km 3,2). Vielleicht lag es daran, daß uns heruntergefallene Nadeln und kleine Zweige auf dem Altschnee in der Loipe etwas bremsten und die Spur außerdem gut verdichtet war.

Während des Rückwegs schien bei leichten Plusgraden die Sonne und verzauberte die Winterlandschaft mit ihren Strahlen. Unser Ausflug war zwar diesmal nicht besonders lang gewesen, dafür aber umso schöner. Zuhause im Elbtal zeigte das Thermometer später immerhin zweistellige Werte an.

Ist der Frühling schon auf dem Sprung?

Track der Skilanglauftour vom 09.02.2019

3. Februar 2019

Alternativlos

Meine Sportfreunde waren am Wochenende bereits ausgebucht, und alleine wollte ich nicht durch den Schnee stapfen. Außerdem stand am Sonnabendnachmittag ebenfalls ein Termin auf meinem Kalender, so daß an diesem Tag nur der Vormittag blieb.

Freilich hätte ich auch auf den Sonntag warten können, doch da verhieß die Wettervorhersage viel Naß von oben. Wenn ich jetzt gerade aus dem Fenster schaue, weiß ich, warum. Seit dem Hellwerden schneit es nämlich heftig und ohne Unterbrechung. Es wäre purer Unsinn, heute irgendetwas draußen zu unternehmen.

Gestern, also am Sonnabend, wurde ich morgens schon ziemlich zeitig munter. Deshalb kam mir die Idee, vor dem Treffen am Nachmittag noch ein paar Kilometer mit dem Handbike abzuspulen. Natürlich nicht in die Berge, sondern diesmal in nordöstliche bzw. nördliche Richtung. Denn der Winter ist ab ca. 400 m NHN zurzeit Dauergast. Jenseits des Elbtals liegt zwar ebenfalls Schnee, aber ist der eher Dekoration.

Es rollte ganz gut. Außerhalb der Ortschaften mußte ich mich im Dunkeln zwar einige Male durch den Nebel tasten. Stellenweise war der so dicht, daß ich im Licht der Stirnlampe vom Straßenbegrenzungspfahl neben mir nur schwach den nächsten erahnen konnte. Auf der Straße peilte ich also immer die Mitte zwischen linken und rechten Leitpfosten an, in der Hoffnung, dabei keine tiefen Schlaglöcher zu erwischen. Bergab bremste ich zudem lieber einmal mehr. Bloß keine Panne bei diesem Wetter!

Der Nebel verzog sich mit der Dämmerung, doch auch dann blieb es den ganzen Tag über trüb. Bereits auf dem Rückweg, hielt ich mich nach Bischofswerda an die B6. Normalerweise habe ich um diese Bundestraße wegen des starken Kraftverkehrs immer einen großen Bogen gemacht. Umso mehr überraschte es mich, daß zwischen Wölkau und Bischofswerda ein separater und gut ausgebauter Radweg existiert (s. Track vom 02.02., km 57,1 - 61,1). Der entschärft diesen Abschnitt ganz erheblich.

Gerade wollte ich mich über den entspannten Heimweg freuen - die meisten Anstiege lagen hinter mir - als das Wetter schlecht wurde. Anfangs glaubte ich, der Nieselregen würde in ein paar Minuten wieder aufhören. Leider passierte genau das Gegenteil. Auf den letzten 25 km wurde es immer nasser. Bei warmer Witterung hätte das sicher genervt, doch knapp über dem Gefrierpunkt fühlte sich das alles viel dramatischer an. Aber es blieb mir keine Wahl, denn einfach so aufhören und mit dem Bus heimfahren oder sich abholen lassen, war nicht praktikabel. Ich hatte doch nachmittags noch eine Verabredung! - So half in der schließlich tropfnassen Kleidung gegen Unterkühlung nur ständige Bewegung. 90 Minuten später kam ich ca. 13.00 Uhr endlich zuhause an. Rechtzeitig, um mich für die Feier am Nachmittag herzurichten.

Nach der Pflicht die Kür!

Track der Handbiketour vom 02.02.2019