31. Januar 2021

Pappesatt!

Das war's dann schon wieder mit den Wochenendaktivitäten! Gestern kurz vor dem Dunkelwerden noch mal mit Kerstin im Hochwald für einige wenige Kilometer im Ski-Tandem auf der Piste, und heute bleibe ich zuhause. Denn für eine Ausfahrt mit dem Handbike ist es mir bei derzeit -8°C viel zu kalt.

Leider ist mein Kamerad Lád'a gesundheitlich etwas angeschlagen, deswegen fällt die ursprünglich für heute geplante gemeinsame Skitour aus. Außerdem wäre nach den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland und Tschechien sowieso kein legales Treffen möglich. Weder darf ich ins Böhmische fahren, noch mein "ziemlich bester Freund" über die Grenze zu mir kommen.

Der Wutpegel steigt jedenfalls immer weiter. Nicht die ausgerufene Corona-Pandemie ist für die massiven Eingriffe in die menschlichen Grundrechte verantwortlich - nein, es sind die Politiker und kollaborierende Experten ohne Gesamtüberblick, welche mit Selbstgefälligkeit, Ignoranz und Sturheit die Wirtschaft, das Zusammenleben der Menschen sowie die Zukunft unserer Nachfahren in den Ländern, über die sie herrschen, systematisch vernichten. Mir bleibt nur das Ausharren bis zu einem einigermaßen geordneten Übergang, der diese schon viel zu lange dauernde Geisterfahrt hoffentlich bald beenden wird. 

Je eher, desto besser!

24. Januar 2021

Kampfeinsatz

Da hatte ich die Wintersportbedingungen wohl etwas zu optimistisch eingeschätzt! Nach den kräftigen Schneefällen des Vortages gab es heute abseits der befahrenen Waldwege zwar wieder eine ganze Menge Schnee, doch der war naß und klebrig. Also Pappschnee, wie er im Buche steht.

Diesmal bin ich mit Kerstin durch das Markersbacher Revier im Ski-Tandem gefahren. Dabei hatten wir die Wahl zwischen den zwei Extremen auf der Machbarkeitsskala: entweder wir benutzten die Strecken der  Forstfahrzeuge auf teils nassen Fahrspuren bzw. in der Mitte des Weges, wobei Kerstin mit ihren Brettern die dünne Schneedecke  immer wieder bis zum Dreck aufriß, oder aber wir mühten uns tief verschneite Wege auf einer neuen Skispur mit jedoch meist unterschiedlicher Spurhöhe sowie ruckweise nachgebendem Untergrund vorwärts, was mir vollen Einsatz beim Ausbalancieren abverlangte. Entspanntes Gleiten ist jedenfalls etwas anderes!

Winterromantik auf der Bohlenschneise (Aufnahmeort)
Gefühlt erarbeiten wir uns so jeden Kilometer im Tiefschnee mit der doppelten Anstrengung wie üblich. Dabei mußte Kerstin manchmal bergauf weitestgehend allein klarkommen, während ich krampfhaft versuchte, mich durch Stockeinsatz und Körperverlagerung einigermaßen senkrecht zu halten. Vor allem während der drei Kilometer auf dem Weg "Hirschstange" kam ich - permanent im hohen Herzfrequenzbereich fahrend - an meine körperlichen Grenzen. Mehrmals fiel ich trotzdem um, entweder aus Entkräftung oder weil die Stöcke unter Last im Schnee abrutschten. Hier wurde Kerstin zur Heldin des Tages.

Glücklicherweise lief es zurück dann besser. Erst über den Bohlenweg, später dann den Schwert-A-Weg rutschten wir meist leicht bergab endlich wesentlich lockerer in Richtung Parkplatz. Auf diesen beiden Trassen lag nämlich wegen der Autos erheblich weniger Schnee mit stabilem Untergrund. Den Abstecher zum Zeisigstein ersparten wir uns diesmal, weil wir dann wieder hätten kämpfen müssen.

Letztlich erwies sich das als richtige Entscheidung, denn kurz vor dem Ziel brach unvermittelt Kerstins rechter Skistock. Offensichtlich hatte er irgendwann vorher einmal einen Treffer erhalten und sich nun entschieden, endgültig den Geist aufzugeben.

Bloß gut, daß da alle Kämpfe schon ausgefochten waren ...

23. Januar 2021

Zwischendurch

Als Lád'a für Freitagnachmittag eine gemeinsame Skitour im Grenzgebiet um den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) vorschlug, war ich ziemlich skeptisch. Hatte es doch in der Woche kräftig bis in die Höhenlagen getaut. Bei 9°C war in Pirna jedenfalls nichts mehr von der weißen Pracht übriggeblieben.

Mein Kamerad testete zunächst am Vormittag vorort die Bedingungen, doch sein vernichtendes Urteil ließ keinen Zweifel: den Weg nach Rosenthal konnte ich mir sparen. Allerdings hatte ich bereits eine Alternative in petto, denn ich wollte Kerstin noch ihre Thermosflasche von unserer vorangegangenen Sonnabendtour zurückbringen.

Da ich erst nach Arbeitsende gegen 13.30 Uhr losfahren konnte, stand von Beginn an fest, daß es diesmal trotz des angenehmen Vorfrühlingswetters aufgrund der wenigen Stunden bis zur Dunkelheit kein Hunderter werden würde. Immerhin sammelte ich vor dem Zwischenziel etliche Höhenmeter, darunter auch auf der Straße von Glashütte hinauf in Richtung Luchau. Diesen Anstieg über knapp 3 km und 175Hm fürchte ich wegen seiner Länge und Steilheit, er ist immer ein Gradmesser für meine eigene Fitness. Drei kurze Verschnaufpausen benötigte ich gestern im anstrengendsten Mittelteil, um meine Herzfrequenz wieder etwas zu drücken. - Das ist verbesserungswürdig.

Schloß Pillnitz (Aufnahmeort
Auf den langen Abfahrten zurück ins Elbtal holte ich jedoch alle Rückstände auf, so daß sogar noch Zeit einen ungeplanten Extrazacken blieb. Mit Einbruch der Dunkelheit kam ich schließlich in Kreischa an und fuhr nach der Übergabe meines Mitbringsels sofort weiter bis zum Elberadweg. Die blaue Stunde war zwar beinahe schon vorbei, doch umso schöner erstrahlte das Schloß Pillnitz im Kunstlicht.

Die letzten Kilometer auf dem unbeleuchteten Radweg erforderten noch einmal volle Konzentration. Im Stockdunkeln waren hier erstaunlich viele Leute unterwegs, und nur die Radfahrer und ein paar Jogger nutzten Beleuchtung. Selbst mit fast neuen Batterien in meiner Stirnlampe sind Fußgänger nämlich erst kurz vorher zu erkennen - vor allem dann, wenn sie in dunkler Kleidung ohne Reflexionstreifen auf dem Weg spazierengehen. Renntempo ist im Dunkeln wegen möglicher Schlaglöcher und Hindernisse sowieso nicht angezeigt.

Heute nun schneit es seit dem Morgengrauen kräftig. Vielleicht handelt der nächste Bericht ja erneut vom Skifahren ...  

18. Januar 2021

Schneepferdchen

Keinen Kilometer auf dem Handbike und trotzdem glücklich und zufrieden! Den Schnee einfach zu ignorieren und sich auf matschigen Straßen abmühen, wäre einfach hirnrissig gewesen. Deshalb war ich an beiden Wochenendtagen auf Brettern unterwegs.

Sonnabends traf ich mich mit Henni und Kerstin für eine erste Tour im Hochwald oberhalb von Oberfrauendorf. In der Woche davor war ich hier ebenfalls aktiv, doch Kerstin führte uns abseits der für den Kraftverkehr gesperrten Hochwaldstraße wieder auf einer neuen Strecke durch's Gelände. Allerdings wurde es diesmal dort wesentlich anspruchsvoller. Inzwischen lag nämlich erheblich mehr Schnee. Bei unpräparierten Strecken kann das im Langlaufschlitten durchaus zum Problem werden, weil die Spuren unter dem Ski teilweise noch nachgeben und es damit seitwärts ziemlich kippelig wird.

Unterwegs mit Henni ....
Besonders der viele Schnee auf dem freien Feld vor Falkenhain, aber auch später über eine größere Waldlichtung forderten von meiner Gespannführerin Henni und mir, alle Kraftreserven zu mobilisieren. Im letzteren Fall ging es darüberhinaus noch straff bergauf, so daß uns Kerstins Schiebehilfe am Schlitten über die kritischsten Meter hochwillkommen war.

Für den Sonntag hatte ich mich mit meiner Kumpeline Susi und Thomas verabredet. Meine Idee war, im Gebiet des Beutwaldes sowie des Glasergrunds oberhalb der Bielataler Ottomühle eine Runde im Schnee zu fahren. Dieses Gebiet lag gerade noch innerhalb meines 15-km-Radiuses, war jedoch auch für meine Begleiter legal erreichbar.

Hier gab es ebenfalls keine gespurten Loipen, dafür hatten Forstfahrzeuge ihre Reifenspuren auf den gut befestigten, teilweise sogar asphaltieren "Waldautobahnen" hinterlassen und damit quasi Spurvorlagen geschaffen. Außerdem wurde dadurch der Schnee dort so verdichtet, daß es für mich ein sehr angenehmes Fahren war.

Weil sich die Skiausrüstung von Thomas nicht in einem Top-Zustand befand, übernahm meine Kumpeline gleich von Anfang an die Führungsrolle im Tandem. Wie in der letzten Woche Henni, machte sie das gestern zum ersten Mal. Aber auch hier hatten wir uns bald eingespielt, und weil es das moderatere Streckenprofil und die guten Untergrundverhältnisse hergaben, legten wir bald einen flotten Zacken auf.

Am Zeisigstein überzeugte ich meine Begleiter, auf den Aussichtsfelsen zu steigen, während ich unten wartete. Hier komme ich nämlich nicht hinauf. Die Bilder, welche mir Thomas später schickte, bestätigten mir, daß sich diese 10 Minuten für die beiden gelohnt haben.

... und Susi
Weil wir gut vorankamen und sowohl Susi im Tandem, als auch Thomas mit seinem Ski-Handicap immer noch nicht schwächelten, dehnte ich unsere Runde immer weiter aus. Es war einfach nur eine Freude, durch den Pulverschnee zu gleiten. Selbst ein paar steilere Abfahrten ließen sich dadurch recht gut fahren, und Susi machte ihre Sache inzwischen wirklich gut! Zwar kippte ich - wie auch schon am Vortag - zweimal um, doch witzigerweise war das immer auf ebener Strecke bzw. dort, wo die anspruchsvollsten Abschnitte gerade hinter uns lagen. Wahrscheinlich hing das damit zusammen, daß ich jedesmal zu früh weniger konzentriert fuhr, weil ja alles schon vorbei war. 

Bereits auf dem Rückweg, unterlief mir noch ein Verhauer bei der Wegfindung, der uns drei zusätzliche Tourenkilometer und einen echt steilen Anstieg kostete. Den mußten wir uns zum Schluß stückweise hochkämpfen, aber auch hier gab Susi eine gute Figur ab. Ich weiß doch, was meine Top-Nachsteigerin aus früheren Kletterzeiten konditionell so alles drauf hat! Als wir schließlich nach reichlich viereinhalb Stunden wieder am Parkplatz ankamen, war dort der großen Ansturm bereits vorbei.

Resümee des Wochenendes: am ersten Tag 14, am zweiten 20 km durch eine weiße Wunderwinderwelt. - Meine starken und ausdauernden Frauen im Ski-Tandem haben ganze Arbeit geleistet!

Ich nenne sie Schneepferdchen ... 😁

11. Januar 2021

Eine ganz andere Liga!

Nach der Skitour am Sonnabend habe ich mich sonntags noch einmal aufgerafft, um ein paar Kilometer mit dem Handbike zu fahren. Dabei lockte das Wetter nun nicht gerade nach draußen, doch für die warme Stube war es ebenfalls zu gut.

Wieder einmal fuhr ich auf's Geratewohl, weil ich nicht wußte, wie lange ich es witterungsbedingt im Freien aushalten würde. Obwohl der morgendliche Schneegriesel nach einer Stunde aufhörte, wurde es gegen Zehn bei minimaler Sichtweite schon wieder bedrohlich dunkel. Just in diesem Moment hörte ich Stimmen hinter mir - kurz darauf grüßte mich eine Rennradfahrerin und ihr Begleiter beim Überholen.

Das einzig Erwähnenswerte von dieser Tour waren ansonsten der Whiteout hinter Rückersdorf sowie die "Wasser-Straßen", welche auf ebener Strecke bzw. bergab mein Tempo drückten. Tropfnasse Kleidung an den Armen (insbesondere den Ellenbogen) durch das Spritzwasser von den Hinterrädern sind nämlich bei diesen Temperaturen extrem unangenehm. Abgesehen davon, daß ich dadurch wieder nicht meine Geschwindigkeitsvorgaben erreichte, fühlte ich mich während der letzten Kilometer auf dem Elbradweg trotzdem ziemlich ausgepumpt. Irgendwann mußte die permanent hohe Herzfrequenz an diesem Tag ja auch mal Folgen haben ...

Erst am Abend registrierte ich bei der Auswertung der Strava-Flybys, wer da am Morgen grüßend an mir vorbeigefahren war. Zwar sagte mir der Name Fiona Kolbinger zunächst noch nichts, aber als ich mir dann via Internetrecherche die Daten (s. a. die Links in den Einzelnachweisen) zusammensuchte, schlug ich im Geiste vor Hochachtung die Hacken zusammen. Denn meine sportlichen Aktionen und die aller meiner Bekannten sind im Vergleich zu den Brötchen, die sie im Radsport bäckt, nur kleine Appetithäppchen. Umso mehr freute ich mich nun über ihren Gruß auf der Strecke.

Eine wirklich nette Geste - ganz ohne Dünkel!

10. Januar 2021

23 Monate

So lange hat es gedauert, bis ich endlich wieder mal eine Runde mit meinem Langlaufschlitten drehen konnte! Denn die vergangene Wintersportsaison fiel aufgrund des Schneemangels für mich komplett aus. 

In diesem Jahr sieht es nun besser aus, allerdings stellen mich die administrativen Regelungen vor neue - eigentlich überflüssige - Herausforderungen. Immerhin erreiche ich tatsächlich legal höhere Lagen des Elbsandsteingebirges bzw. Osterzgebirgsvorlandes, wo in den letzten Tagen so viel Schnee gefallen ist, daß es zum Skifahren reicht. 

Mit Henni im Skilanglauf-Tandem
Gestern nun hatte ich mich mit Freunden für eine kurze Vormittagstour verabredet. Henni übernahm diesmal die Führung im Skitandem. Wir zwei sind noch nicht so oft zusammen im Gespann gefahren, um so besser funktionierte es jedoch. Es gab zwar keine gespurten Loipen, aber da die asphaltierten bzw. gesplitteten Waldwege noch nicht so tief verschneit waren, herrschten nahezu perfekte Bedingungen. Die zwei Zentimeter lockerer Neuschnee auf der Piste machten selbst die erste steilere und kurvige Abfahrt recht gut beherrschbar, so daß ich trotz langer Skiabstinenz diesmal nicht ein einziges Mal in den Schnee mußte.

Als wir dann Punkt Zwölf unsere Tour beendeten, standen am Ausgangspunkt bereits überdurchschnittlich viele Autos von Ausflüglern. So etwas lockt natürlich auch die Kontrolleure der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung an, um die ich trotz allem lieber einen Bogen mache.

Auch nach zweieinhalb Stunden Glückseligkeit.

3. Januar 2021

Weitermachen wie bisher?

Die für mich bisher erfolgreichste Handbikesaison ist Geschichte, ein neues Jahr hat begonnen. Noch weiß ich nicht, wohin mich meine Reise führt - doch ahne ich, daß die Zeiten neuer Rekorde vorbei sind. Allerdings gibt es weiterhin mindestens ein großes Projekt, welches ich gern verwirklichen würde. Vielleicht klappt es ja noch. Ich konnte schon so oft meine persönlichen Grenzen verschieben, um es nicht wenigstens zu versuchen ...

Am zweiten Tag des Jahres habe ich morgens mein treues Pferdchen für eine Ausfahrt in mein geliebtes Felsengebirge gesattelt. Das Kirnitzschtal gehört zu meinen Lieblingstälern im Gebiet, und der sogenannte Kuhstall auf dem Wildenstein ist eine der beeindruckendsten Felsformationen, die man als Rollstuhlfahrer oder im Handbike erreichen kann. Dazu muß man allerdings schon die Hände aus den Hosentaschen nehmen, mit dem Rolli wird außerdem tatkräftige Schiebehilfe benötigt.

Die eindrucksvolle  Kuhstallhöhle
auf dem Neuen Wildenstein
Bereits auf der Anfahrt baute ich zusätzliche Anstiege mit ein, galt es doch zunächst einmal, auf Betriebstemperatur zu kommen. Die vor allem zu Beginn wirklich steile Rampe aus dem Kirnitzschtal zum Neuen Wildenstein forderte mich dann mehr als sonst. Zwar kam ich erstaunlich gut über die ersten dreihundert Meter, aber nach der darauffolgenden kurzen Ruhepause kletterte die Herzfrequenz bei Belastung immer sofort wieder in leistungsmindernde Bereiche, so daß ich mich diesmal einen Großteil des Restanstiegs "hinaufruhen" mußte. Kurz vor der Ankunft überholte mich im Auto das Personal der Bergwirtschaft am Kuhstall. Mit der tschechischen Angestellten konnte ich nicht nur ein wenig schwatzen (sie hat sich - wie auch ich - über die Begegnung gefreut), sondern hatte auch gleich die Fotografin für das Gipfelbild.

Durch den anstrengenden Offroadabstecher ziemlich aus dem Takt gekommen, brauchte ich danach sehr lange, um wieder meinen Rhythmus zu finden. Aber bei diesen Temperaturen sind ja sowieso keine Höchstleistungen zu erwarten.

Bis nach Pillnitz, also den Stadtrand von Dresden, dehnte ich schließlich meinen Rückweg aus. Dort wechselte ich mit der Fähre die Elbseite und fuhr die letzten zehn Kilometer auf dem Elberadweg nach Hause. Inzwischen gab es hier zur besten Tageszeit nach dem Mittag sogar etliche Elbtalrennfahrer. Von diesen grußlosen Gesellen machte mich aber keiner mehr verrückt.

Die andächtige Stille des Morgens im Elbsandstein wirkte noch nach ...

1. Januar 2021

Nervenkitzel

Über Silvester war ich zu meiner Kumpeline und ihrer Familie eingeladen. Bevor wir uns abends den Bauch vollschlugen und die Zeit mit "Phase 10" bis zum Jahreswechsel überbrückten, unternahmen Susi, Thomas und ich noch einen Abstecher zur Wilke-Aussicht über dem Elbtal bei Stadt Wehlen.

Meine Freunde hatten sich diesmal überlegt, zur Aussicht nicht auf dem kürzesten Weg hin und zurück zu wandern, sondern die Rundstrecke über den alten Steinbruch zu versuchen. Bis dahin und noch ein kleines Stück weiter führt ein ungeteerte Wirtschaftsweg, auf dem man normalerweise problemlos vorankommt. Die Sonne hatte gestern allerdings den gefrorenen Untergrund etwas angetaut, so daß wir dabei einige schlammige hundert Meter überstehen mußten.

Auf der Wilke-Aussicht, im Hintergrund Stadt Wehlen
(Aufnahmeort)
Interessant wurde es dann auf dem Wanderweg, der in halber Höhe zwischen den Steinbruchterrassen zur Aussicht führt. Hier gibt es nämlich mehrere Passagen, wo der schmale Weg ziemlich dicht und stellenweise hangabwärts abschüssig an der Abbruchkante der Felsen entlangführt. Neben Wurzeln und Steinblöcken muß man dabei zweimal sogar kurz steil bergauf bzw. bergab. Damit ist der Pfad ganz sicher nichts für Angsthasen im Rollstuhl, abgesehen davon, daß sowieso mindestens zwei Helfer vonnöten sind.

Mir bescherte die ca. 300 m lange "Schlüsselstelle" (s. Track vom 31.12., km 3,7 - 4,0) jedenfalls ausreichend Nervenkitzel, denn bei aller Obacht kann immer mal etwas Unvorhergesehenes passieren. Meine Begleiter rutschen aus, stolpern oder verheddern sich beim Helfen ... Glücklicherweise war es trocken, so daß wir keinen schmierigen Lehmboden fürchten mußten. Als diese heiklen Meter schließlich hinter uns lagen, atmete ich dennoch auf. Interessant war es zwar allemal, schon allein wegen der immer anderen Blicke durch die unbelaubten Bäume ins Elbtal sowie der für den Steinbruchlehrpfad ausgestellten Hinterlassenschaften des Bergbaus. Unser Ziel, der Aussichtspunkt hoch über der Elbe, krönte schließlich diesen schönen Nachmittagsausflug.

Eine tolle Aktion am Ende des Jahres!

Track der Rolliwanderung vom 31.12.2020