18. Januar 2021

Schneepferdchen

Keinen Kilometer auf dem Handbike und trotzdem glücklich und zufrieden! Den Schnee einfach zu ignorieren und sich auf matschigen Straßen abmühen, wäre einfach hirnrissig gewesen. Deshalb war ich an beiden Wochenendtagen auf Brettern unterwegs.

Sonnabends traf ich mich mit Henni und Kerstin für eine erste Tour im Hochwald oberhalb von Oberfrauendorf. In der Woche davor war ich hier ebenfalls aktiv, doch Kerstin führte uns abseits der für den Kraftverkehr gesperrten Hochwaldstraße wieder auf einer neuen Strecke durch's Gelände. Allerdings wurde es diesmal dort wesentlich anspruchsvoller. Inzwischen lag nämlich erheblich mehr Schnee. Bei unpräparierten Strecken kann das im Langlaufschlitten durchaus zum Problem werden, weil die Spuren unter dem Ski teilweise noch nachgeben und es damit seitwärts ziemlich kippelig wird.

Unterwegs mit Henni ....
Besonders der viele Schnee auf dem freien Feld vor Falkenhain, aber auch später über eine größere Waldlichtung forderten von meiner Gespannführerin Henni und mir, alle Kraftreserven zu mobilisieren. Im letzteren Fall ging es darüberhinaus noch straff bergauf, so daß uns Kerstins Schiebehilfe am Schlitten über die kritischsten Meter hochwillkommen war.

Für den Sonntag hatte ich mich mit meiner Kumpeline Susi und Thomas verabredet. Meine Idee war, im Gebiet des Beutwaldes sowie des Glasergrunds oberhalb der Bielataler Ottomühle eine Runde im Schnee zu fahren. Dieses Gebiet lag gerade noch innerhalb meines 15-km-Radiuses, war jedoch auch für meine Begleiter legal erreichbar.

Hier gab es ebenfalls keine gespurten Loipen, dafür hatten Forstfahrzeuge ihre Reifenspuren auf den gut befestigten, teilweise sogar asphaltieren "Waldautobahnen" hinterlassen und damit quasi Spurvorlagen geschaffen. Außerdem wurde dadurch der Schnee dort so verdichtet, daß es für mich ein sehr angenehmes Fahren war.

Weil sich die Skiausrüstung von Thomas nicht in einem Top-Zustand befand, übernahm meine Kumpeline gleich von Anfang an die Führungsrolle im Tandem. Wie in der letzten Woche Henni, machte sie das gestern zum ersten Mal. Aber auch hier hatten wir uns bald eingespielt, und weil es das moderatere Streckenprofil und die guten Untergrundverhältnisse hergaben, legten wir bald einen flotten Zacken auf.

Am Zeisigstein überzeugte ich meine Begleiter, auf den Aussichtsfelsen zu steigen, während ich unten wartete. Hier komme ich nämlich nicht hinauf. Die Bilder, welche mir Thomas später schickte, bestätigten mir, daß sich diese 10 Minuten für die beiden gelohnt haben.

... und Susi
Weil wir gut vorankamen und sowohl Susi im Tandem, als auch Thomas mit seinem Ski-Handicap immer noch nicht schwächelten, dehnte ich unsere Runde immer weiter aus. Es war einfach nur eine Freude, durch den Pulverschnee zu gleiten. Selbst ein paar steilere Abfahrten ließen sich dadurch recht gut fahren, und Susi machte ihre Sache inzwischen wirklich gut! Zwar kippte ich - wie auch schon am Vortag - zweimal um, doch witzigerweise war das immer auf ebener Strecke bzw. dort, wo die anspruchsvollsten Abschnitte gerade hinter uns lagen. Wahrscheinlich hing das damit zusammen, daß ich jedesmal zu früh weniger konzentriert fuhr, weil ja alles schon vorbei war. 

Bereits auf dem Rückweg, unterlief mir noch ein Verhauer bei der Wegfindung, der uns drei zusätzliche Tourenkilometer und einen echt steilen Anstieg kostete. Den mußten wir uns zum Schluß stückweise hochkämpfen, aber auch hier gab Susi eine gute Figur ab. Ich weiß doch, was meine Top-Nachsteigerin aus früheren Kletterzeiten konditionell so alles drauf hat! Als wir schließlich nach reichlich viereinhalb Stunden wieder am Parkplatz ankamen, war dort der großen Ansturm bereits vorbei.

Resümee des Wochenendes: am ersten Tag 14, am zweiten 20 km durch eine weiße Wunderwinderwelt. - Meine starken und ausdauernden Frauen im Ski-Tandem haben ganze Arbeit geleistet!

Ich nenne sie Schneepferdchen ... 😁

1 Kommentar :

Börni hat gesagt…

Wenn ich die Bilder sehe, könnte ich mich wieder in den Hintern beißen, mir noch keinen Skilanglaufschlitten organisiert zu haben. Bauanleitungen hätte ich schon grob da, da die Modelle von der Stange wahrscheinlich eher blöd wären. Ist das doch eine tolle Sportart, die von der sportartspezifischen Bewegung her meiner eigentlichen Hauptsportart sehr nahe kommt. Naja, bleibt mir nur mein Skiergometer, um (einfach) sportartspezifisch abseits von Eishallen zu trainieren. Aber dass dies viel mehr bringt und einfacher ist als jedes Fitti, um genau die passenden Bewegungsabläufe und Muskelgruppen, dass habe ich schon für mich herausgefunden.