29. April 2020

Bericht aus der Schweiz: Schwändital

Von Rudy gibt es diesmal eine kurze Meldung von seiner Tour ins Schwändital im Glarner Land, natürlich mit Tourenkarte und etlichen Bildern. Mir gefällt dabei besonders der Ausblick zum Fronalpstock. So stelle ich mir jedenfalls den Frühling im Hochgebirge vor: der Schnee und das Grau der Felswände im Kontrast zu saftig grünen Matten und dem frischen Grün der Bäume. Mit herrlicher Aussicht ins Tal.

28. April 2020

Am laufenden Band

Die körperliche Ausarbeitung hatte mir gefehlt. Weil ich am Sonntag lieber zuhause geblieben war - das Wetter lud am Morgen nicht gerade zu einer Tour ein - endete am nächsten Tag die Nacht für mich schon sehr früh. Schließlich fuhr ich bei wolkenlosen Himmel eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang zu meiner Montagstour los. Zunächst mit Mütze und Handschuhen, denn es war mit ca. 2°C immer noch empfindlich kalt.

Am Morgen steht die Sonne noch tief (Aufnahmeort)
Aber die Sonne wärmte schon bald, und das Bergefahren trug das Übrige dazu bei, so daß nach einer Stunde bereits die ersten Hüllen fielen. Wieder rollte es prächtig, deshalb verlängerte ich erstmals kurz hinter Berthelsdorf meine ursprünglich geplante Strecke. Aus der Ausnahme wurde die Regel. Eigentlich diente mir die Tour im Navi nun eher als grobe Richtungsvorgabe, die sich nur ab und zu mit meiner tatsächlichen Route deckte. Die frische Morgenluft forderte geradezu heraus, zusätzliche Höhenmeter inkl. der dabei anfallenden Kilometer zu sammeln.  Spätestens, als ich kurz vor halb zehn am Ortseingang von Johnsbach nach knapp 50 km die 1000-Höhenmetermarke geknackt hatte, dämmerte mir, daß an diesem Tourentag auch eine ganze Menge mehr möglich war.

"Ganz in Weiß ..." (Aufnahmeort)
Konsequent dehnte ich also die Runde aus: ab Dippoldiswalde fuhr ich zunächst bis Tharandt, und dann durch das Weißeritztal zurück ins Elbtal. Den Elberadweg ließ ich nach wenigen Kilometern hinter mir, um in das nördliche Dresdner Umland zu gelangen. Hier gibt es den sehr schönen Bahntrassenradweg durch das sogenannte Schönfelder Hochland (s. Track vom 27.04., km 116,6 - 130,9). Auch zwei kurze Abschnitte des Wesenitztalradwegs fuhren sich prima, davon gehört vor allem der Teil zwischen Rennersdorf-Neudörfel und Lauterbach (s. Track vom 27.04., km 138,8 - 141,4) zu meinen Favoriten. Mit Blick auf den Kilometerstand, hängte ich schließlich in Rückersdorf noch die Schlaufe über Neustadt dran. Danach mußte ich nur noch einmal richtig klettern, nämlich auf der ehemaligen Rennstrecke des Großdeuschlandrings, bevor es zum zweiten Mal an diesem Tag zurück ins Elbtal - diesmal nach Bad Schandau - meist bergab rollte.

Die anschließende Fahrt auf dem Elberadweg nachhause ist dann nur insoweit erwähnenswert, weil zu der abendlichen Stunde dort nun der Frieden eingekehrt war und ich mich nicht mehr mit den unzähligen Radtouristen, die inzwischen wieder unterwegs sind, herumärgern mußte.

Das war der perfekte Radtourentag!

Track der Handbiketour vom 27.04.2020

26. April 2020

Kaltes Grün

Es ist soweit. Nach fünf Monaten treiben die Bäume wieder aus und hüllen sich in ihr erstes, frisches Grün. Schon lange hat es zwar nicht geregnet, doch die Temperaturen erreichten in den letzten beiden Wochen regelmäßig um die 20°C. Bis es gestern dann kalt blieb. Auf einmal zeigte das Thermometer tagsüber einstellige Werte, erst am Nachmittag wurde es mit 13°C etwas wärmer. Nach den sonnenwarmen Tagen war das wirklich gewöhnungsbedürftig.

Allerdings kam mir der Wetterumschwung gar nicht so ungelegen, denn nach dem Einrollnachmittag am Freitag hatte ich mir sonnabends wieder eine anspruchsvolle Strecke vorgenommen. Schon am 14.03. war ich in diesem Jahr ostwärts in Richtung Löbau gefahren. Damals mußte ich einige Kilometer vorher abdrehen, um nicht in die Dunkelheit zu kommen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Leider sind die Grenzen zu unserem Nachbarland immer noch geschlossen, so daß ich mir auch diesmal eine Strecke knapp nordwärts des Schluckenauer Zipfels (Šluknovský výběžek) zusammenstellen mußte. Während ich am Morgen recht flott über den Hohwald und damit den höchsten Punkt der Tour kam, erwiesen sich die darauffolgenden vielen kleineren Anstiege im Lausitzer Bergland als ziemlich zermürbend. Glücklicherweise hatte ich dafür den kräftigen Westwind im Rücken.

Der gußeiserne Turm auf dem Löbauer Berg,
diesmal von der Eingangsseite aus fotografiert
(Aufnahmeort)
Wieder sah ich bereits etliche Kilometer vorher das Tagesziel, aber diesmal näherte ich mich ihm in einem leichten Rechtsbogen. Von meiner ersten Klettertour auf den Löbauer Berg im Jahr 2011 wußte ich, daß es die letzten Meter zum Gipfel in sich haben. Deshalb stärkte ich mich - entgegen meiner Gewohnheit - unmittelbar am Fuße des Berges vor dem Gipfelsturm. Es war ja auch schon kurz nach 12, und ich seit 6.20 Uhr auf dem Handbike. Trotzdem forderte ich auch danach nichts heraus. Bereits kurz vor dem Sattel zwischen Schafberg (mit dem Funkmast) und dem Löbauer Berg legte ich einige kurze Verschnaufpausen ein. Die letzten 150 m zum gußeisernen Turm waren danach noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Dabei werden es auf altem Asphalt kurzzeitig wohl über 20% gewesen sein, die ich natürlich nur "in kurzen Sprüngen" hinter mich brachte. - Rollifahrer können übrigens ebenfalls das letzte Stücke mit dem Auto hinauffahren, denn oben am Turm bzw. der Gaststätte gibt es extra zwei Rolliparkplätze für Besucher.

Der Rückweg hielt dann immer noch genügend Anstiege bereit, die im Streckenprofil gar nicht so sehr auffallen. Wenigstens legte sich nun allmählich der Wind, denn den hatte ich mittlerweile von vorn. Dazu kamen einige sehr schön zu fahrende Abschnitte, wie z.B. die vor nicht allzu langer Zeit zu einem Radweg ausgebaute und perfekt asphaltierte alte Bahnstrecke zwischen Löbau und Köblitz (s. Track vom 25.04., km 88,6 - 102,8).

Einige Kilometer später wurde das Wetter endlich dauerhaft etwas freundlicher, woraufhin ich meine ursprüngliche geplante Strecke etwas abänderte bzw. ausdehnte. Vor allem der Umweg über Radeberg sowie Dresden-Bühlau und Loschwitz stand vorher nicht auf der Tagesordnung. Kurz vor Pillnitz hatte ich schließlich noch meine angepeilten 2000 Tageshöhenmeter zusammen, die spätestens seit Bischofwerda möglich erschienen. Erfreulicherweise war ich immer noch recht gut beisammen, und so schaffte ich bis Pirna sogar meinen gewünschten Geschwindigkeitsdurchschnitt. Unter diesen Bedingungen und den konditionellen Anforderungen der Strecke war das durchaus beachtlich.

Zu meinem Freitagsausflug gibt es hingegen nicht so viel zu berichten. Bereits mein Projekt für den nächsten Tag im Hinterkopf, schonte ich mich am ersten Tourentag - jedenfalls entsprechend meiner persönlichen Verhältnisse. Nach der Arbeit am Vormittag sollten es aber immer noch 100 km und 1000 Hm werden, jedoch ohne böse Rampen und mit reichlich Gelegenheit zum Ausruhen durch langes Bergabfahren.

Unter diesen Vorgaben ist die Fahrt ins Osterzgebirge nahezu optimal, denn aufgrund der Topologie des Gebirges als schräg vom Elbtal nach Süden ansteigende Platte - ähnlich einem Schreibpult - sind genau hier solche Touren möglich. (Auf böhmischer Seite bricht die Pultscholle übrigens ziemlich abrupt ins Böhmische Becken ab, weshalb von dort aus zahlreiche heftige Auffahrten mit erheblicher Höhendifferenz zum Erzgebirgskamm führen.)

Um sich nach der Abfahrt ins Müglitztal noch einmal zu motivieren, ca. 250 Hm bergauf zu fahren, muß man natürlich festen Willens sein. Immerhin ist die Straße durch das schöne und verkehrstechnisch abgelegene Bielatal inzwischen wieder unbedingt empfehlenswert, da die schadhaften Abschnitte neu asphaltiert wurden. Kurz danach lag auf 680 m NHN der Scheitelpunkt der Tour hinter mir, und es blieb ausreichend Zeit für einen weiteren Umweg über die Hochwaldstraße. Die zum Soll fehlenden 250 Hm sammelte ich auf den letzten 60 km, wobei am Ende der Tour immer noch ein Schnitt von 17,4 km/h zusammenkam.

Das macht Mut für kommende Vorhaben.

Track der Handbiketour vom 24.04.2020
Track der Handbiketour vom 25.04.2020

22. April 2020

Bericht aus der Schweiz: Schilstal

Rudy hat mir den nächsten Bericht geschickt. Am Freitag der vergangenen Woche war mein Schweizer Sportfreund erneut im Hochgebirge mit dem Handbike unterwegs. Diesmal ging es im Schilstal bis auf knapp 1500 m NHN, bevor der viele Altschnee das Weiterkommen unmöglich machte.

Wie von meinem Kameraden gewohnt, gibt es am Ende des Tourenberichts auf seiner Homepage auch eine kommentierte Bildergalerie, die Lust auf mehr macht. - Es ist ein Trauerspiel, daß es wegen der aktuellen Reisebeschränkungen bei mir in diesem Jahr vermutlich nichts mehr mit den ganz hohen Bergen und Pässen in Italien, Frankreich und der Schweiz wird ...

20. April 2020

Tief im Westen

Am ersten Tag des vergangenen Wochenendes ging es bei mir erst mal wieder in den Westen. 2011 hatte ich mit der damaligen Erzgebirgstruppe zu unserer Frühjahrsausfahrt den Collmberg erklommen, die markanteste Erhebung in weiten Umkreis westlich von Oschatz. Damals sind wir nahe Grimma gestartet. Diesmal wollte ich aber die Landmarke von Pirna aus erreichen, und danach natürlich wieder dorthin zurückkehren. Die einfache Strecke bis zum Umkehrpunkt waren deshalb mehr als 100 km.

Noch vor dem Sonnenaufgang fuhr ich also los, doch in Verbindung mit dem zügigen Tempo sorgten die leichten Anstiege auf dem ersten Drittel der Tour für ausreichend Durchblutung. Bereits kurz nach acht lag mit dem Landberg der höchste Punkt der Tour hinter mir. Diese Erhebung ist ebenfalls eine Art Landmarke, denn es gibt in nördlicher Richtung keine höheren Berge mehr. Dementsprechend eindrucksvoll ist bei klarer Luft die Fernsicht.

Der Albertturm auf dem Collmberg (Aufnahmeort)
Erwähnenswert für die Anfahrt ist der Radweg an der Freiberger Mulde, der sich zwischen Reinsberg und Nossen gut in meine Tour integrieren ließ (s. Track vom 18.04., km 57,4 - 63,1). Danach kamen zwar auch noch ein paar wenige schöne Kilometer, dafür aber ebenfalls der zumindest im ersten Teil wegen der Streckenführung auf holperigen bzw. schotterigen Wald- und Wiesenwegen für meine Zwecke eher ungeeignete Jahnatal-Radweg. Kurz hinter Nossen, bei Gleisberg, tauchte erstmals das Tagesziel in der Ferne auf. Bis dahin waren es allerdings noch rund 30 km (Luftlinie), die sich ziemlich hinzogen. Erst gegen 13.00 Uhr kam ich schließlich oben auf dem komplett bewaldeten Berggipfel an. Freie Sicht hat man dort nur vom Albertturm, den ich jedoch sowieso nicht besteigen kann und der offenbar gerade auch nicht zugänglich war.

Auch vom Rückweg gibt es nicht viel zu berichten, denn in solch flacher Landschaft ohne besondere landschaftliche Höhepunkte ist das Fahren eigentlich nur ein Kilometerabspulen. (Insofern freue mich mich, wenn ich auch wieder ins Böhmische  kann). Der nur gesplitteten Waldweg entlang der Prießnitz in der Dresdner Heide war die letzte Unannehmlichkeit des Tages, aber ich wollte keine größeren Umwege mehr fahren. Zum Sonnenuntergang war ich wieder zuhause.

Für den Tag danach hatte ich keine festen Pläne, und so kam es wie mir häufig passiert. Nach dem Losfahren fiel mir noch das eine oder andere Zackel ein, welches ich mitnehmen könnte. Hinterhermsdorf als Ziel stand zwar recht bald fest, doch - abgesehen vom Kirnitzschtal - der Weg dahin eben nicht. Beinahe obligatorisch sind jedoch am Anfang ein paar Zusatzhöhenmeter, die schnell zusammenkommen, sobald man das Elbtal verläßt. Zwischen Königstein und Bad Schandau benutzte ich gestern außerdem die B172, was ich wegen des nur geringen Verkehrsaufkommens ganz ohne schlechtes Gewissen tun konnte.

Als ich schließlich bei meiner Ankunft in Sebnitz kurz nach dem Mittag erst etwas über 50 km absolviert hatte, begann die Kilometerschinderei. Trotz des Langen Kantens vom Sonnabend sollten es schon wenigstens 100 km, also mindestens eine Mittelstrecke, werden. Möglichkeiten, die Tour mittels schöner Streckenvarianten weiter auszudehnen, gibt es ja in meiner Region zuhauf. Beispielsweise fahre ich den Radweg zwischen Ehrenberg und Polenz (als Teil der "Rund um Neustadt"-Radtrasse) immer wieder gern (s. Track vom 19.04., km 67,7 - 70,3), wobei ich mir gestern die Steilrampe aus Ehrenberg heraus ersparte und mich für einen weniger heftigeren, doch längeren (darum sowieso gewünschten) Umweg entschied.

Ab Dürrröhrsdorf hängte ich zuletzt ebenfalls noch ein paar Zusatzkilometer über Wünschendorf und Graupa bis zum nach Dresden eingemeindeten Söbrigen an, nur um mein Tagessoll zu erreichen. Da stimmte meine Höhenmeterbilanz schon, so daß es ein entspanntes Ausrollen im Jedermann-Gelände wurde. Gelassen ließ ich die heldenhaften Wochenend-Rennradfahrer (die noch nicht einmal grüßen konnten) an mir vorüberziehen, wohl wissend, daß die meisten von ihnen niemals ein solches Pensum fahren, wie ich.

Das ist nämlich eine ganz andere Liga!

Track der Handbiketour vom 18.04.2020
Track der Handbiketour vom 19.04.2020

14. April 2020

Handbiken anderswo

Mit dem Abschalten des Internetportals handbike.de ist leider auch die Möglichkeit verschwunden, daß Handbiker anderen Interessierten von ihren Touren bzw. anderen bemerkenswerten Aktivitäten berichten können. Auf Handbikesport.de werden zwar ebenfalls regelmäßig Beiträge veröffentlicht, doch diese fokussieren hauptsächlich auf den Wettkampfsport bzw. verlinken zu relevanten Informationen in den Medien. Dabei scheint das Interesse an solchen Tourenberichten durchaus vorhanden zu sein - jedenfalls merke ich das immer wieder, wenn ich mich mit Freunden und Bekannten darüber unterhalte.

Bis jetzt schickt mir mein Schweizer Sportfreund regelmäßig eine Nachricht, wenn er interessante Aktionen durchgezogen hat. Dabei sind die Berichte auf seiner Homepage nicht nur kurzweilig zu lesen, sondern immer auch umfangreich bebildert, teils in separaten, kommentierten Fotogalerien. - Weil ich denke, daß seine Schilderungen auch für euch interessant sein könnten, werde ich heute und auch zukünftig in meinem Blog darüber ebenfalls informieren.

Diesmal berichtet Rudy über zwei Handbiketouren in den Schweizer Bergen,
- zum einen im Kanton Glarus von Glarus ins Sernftal nach Elm und Ampächli,
- zum anderen im Kanton Schwyz eine Rundtour von Pfäffikon auf's Sattelegg (1190 m).

Vielleicht habt ihr auch mal Lust, über eure Erlebnisse mit dem Handbike zu berichten? Es müssen ja nicht nur irgendwelche Rekordfahrten oder herausragende Aktionen sein, um Erwähnung zu finden. Manchmal ist es gerade die Beschreibung einer Genußtour, die Appetit darauf macht, das Gebiet oder den Menschen dahinter kennenzulernen sowie sich über das gemeinsame Hobby auszutauschen.

Schickt mir in diesem Fall also den Link zu eurer Veröffentlichung im Internet oder einfach auch nur den idealerweise illustrierten Bericht als PDF-Datei (die E-Mail-Adresse ist in meinem Profil verlinkt), damit ich ihn dann hochladen und über diesen Blog meinen Lesern zur Verfügung stellen kann. Bitte berücksichtigt dabei, daß auf euren Seiten oder im Bericht platzierte Werbung ein absolutes Ausschlußkriterium bzgl. der Veröffentlichung als Text oder Link auf meinem Blog ist. Selbstverständlich bleiben, abgesehen von der erteilten Genehmigung zur einmaligen Bekanntgabe, sämtliche Rechte am Inhalt weiterhin bei euch. - Ich denke, daß es sicher schön wäre, auch von den Taten anderer Handbiker immer mal wieder zu lesen.

Unter dem Label "Handbiken anderswo" sind eure Berichte dann bis auf Widerruf hier im Blog zu finden.

13. April 2020

Einfach unaufhaltsam

Nach einem Ruhetag ging es am Sonntag eine letztes Mal in diesem verhinderten Toskana-Urlaub im Handbike auf die Piste. Ich plante mit einer Runde, die mich wenigstens hinsichtlich der in dieser Woche bewältigten Strecke über die 600 km bringen würde.

Auswertung der 15. KW in der
internationalen Gruppe "Handbikers"
mit der Strava-App
Dazu wünschte ich mir, auch die 6000 Hm zu erreichen. Die dazu erforderlichen Höhenmeter lassen sich im Erzgebirgsvorland und auch im südlichen Elbsandsteingebirge schnell sammeln, indem man die Höhenzüge und Täler, welche sich zum Gebirgskamm hinaufziehen, aufwärts bzw. abwärts fährt. Im Track ist das Zickzack besonders schön auf den ersten 60 km meiner gestrigen Tour zu erkennen.

Dabei war dieses Hin und Her keinesfalls langweilig: oben die weite Sicht in die Umgebung, unten in den teilweise recht engen Tälern gewundene Straßen entlang der Wasserläufe mit idyllischer Frühlingsstimmung. Bei den Höhenzügen gefiel mir besonders die Straße von Burkhardswalde bis hinter Seitenhain (s. Track vom 1.04., km 38,4 -37,8), das schönste Tal - allerdings mit der schlechtesten Straße - war das Bahretal von Zuschendorf nach Friedrichswalde-Ottendorf (s. Track vom 1.04., km 61,9 -66,5).

Bereits bei meinem ersten steileren Anstieg aus dem Lockwitztal hoch nach Maxen merkte ich, daß es an diesem Tag bei mir fast wie von selbst rollte. Die Herzfrequenz blieb die ganze Zeit über im gemäßigten Bereich - nicht etwa wegen Erschöpfung, eher, weil es mich gar nicht sonderlich anstrengte. Und so war ich bereits während des ersten Teils der Tour wesentlich schneller als meine Vorgaben unterwegs. Die Berge hinaufzufahren machte mir diesmal richtiggehend Spaß, ganz abgesehen davon, daß ich nach der kalten Abfahrt im Müglitztal dadurch endlich wieder warme Hände bekam.

Am Ortsausgang von Langenhennersdorf hatte ich dann bereits nach 79 km die Schallmauer von 1000 Hm erreicht - als ich so ziemlich genau 13.00 Uhr in Bad Schandau die Elbe überquerte, standen schließlich 109 km und 1300 Hm zu Buche. Nun folgte zwar noch der lange Anstieg über Waltersdorf bis zur Hocksteinschänke  mit einigen steilen Abschnitten, wie z.B. die 13%-Rampe durch Porschdorf (s. Track vom 1.04., km 108,4 -109,3) sowie der erste Teil der Ziegenrückenstraße (s. Track vom 1.04., km 111,7 -112,2). Diese Steilstücke fahre ich eigentlich nicht sehr gern aufwärts. Doch auch hier kam ich gestern nicht wirklich außer Atem, obwohl schon ein ganzes Stück Arbeit hinter mir lag.

Blick von der Basteiaussicht über die Elbe in Richtung Westen,
der große Felssturz am Wartturm stammt aus dem Jahr 2001
(Aufnahmeort)
Deshalb belohnte ich mich zum Schluß noch mit dem Abstecher zur Basteiaussicht. Selbige war in diesen Zeiten nicht zuletzt aufgrund der Polizeipräsenz zur Kontrolle der Einhaltung Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung im Gegensatz zum üblichen Besucheransturm an solchen Schönwetter-Feiertagen beinahe menschenleer, so daß ich als einziger auf dem Aussichtspunkt das großartige Panorama völlig ungestört genießen konnte.

Aus diesem Blickwinkel hat die "Corona-Krise" für mich auch durchaus positive Seiten. Kaum Kraftverkehr auf den Straßen und damit weniger Lärm und Abgase, ungestörter Zugang zu Sehenswürdigkeiten sowie weitere Nebenwirkungen, welche sich mit der Illusion von den "guten, alten Zeiten" verbinden. Wenn die anderen Begleiterscheinungen nicht wären, und ich nicht befürchten müßte, daß das dicke Ende in Form von Währungsverfall, großflächig auftretender Existenznot, zerstörter Wirtschaftskreisläufe und zerrütteter internationaler Beziehungen noch käme, könnte ich mir diese Zustände auch noch länger vorstellen.

So aber hoffe ich inständig, daß endlich die Vernunft wieder die Oberhand gewinnt.

Track der Handbiketour vom 12.04.2020

11. April 2020

Pure Freude

Die Fa. Schmicking hat mir tatsächlich noch am Gründonnerstag ein Angebot für den Ersatz des linken Handbikekurbelgriffs zugeschickt. Brutto werden für dieses Teil inkl. Versandkosten mittlerweile knapp 225,- EUR berechnet - ein Betrag, für den man im Baumarkt ein ganzes Fahrrad kaufen könnte. Vielleicht sollte ich mich nun endlich mal nach preislich angemesseneren Alternativen umschauen. Um mir eine Kurbel als Ersatzteil auf Lager zu legen, ist mir das jedenfalls viel zu teuer.

Glücklicherweise nahm die Sache mit meinem defekten Kurbelgriff eine ebenso überraschende wie erfreuliche Wendung. Denn bereits am nächsten Morgen meldete sich mein Kamerad Lád'a und bot mir seine Hilfe an. Daraufhin fuhr ich mit dem Auto an die Grenze nach Zinnwald-Georgenfeld, um ihm den Griff über die geschlossene Grenze hinweg zu übergeben. Ich kam mir dabei vor, wie bei einem Agentenaustausch an der Berliner Mauer auf der Glienicker Brücke, nur das diesmal eben ein Stück Metall die Seiten wechselte. Letztlich war das alles nur wegen des ganzen Budenzaubers rund um das Corona-Virus notwendig, welches als Vorwand für immer tiefgreifendere Eingriffe in die Existenz und das Zusammenleben der Menschen dient.

Mein tschechischer Kamerad vollbrachte das Wunder! Er besorgte das benötigte Ersatzkugellager und reparierte mit einem weiteren hinzugezogenen Freund meinen Kurbelgriff. Das erwies sich nämlich als gar nicht so einfach, weil zunächst die Überreste des zerstörten alten Lagers rückstandsfrei entfernt werden mußten. Als ich nach ca. 2 Stunden - ich hatte gleich an der Grenze gewartet - das wieder voll einsatzbereite Teil in den Händen hielt, war ich überglücklich. Für mich hatte Lád'a an diesem Tag auf eine eigene Tour verzichtet, nur um mir zu helfen. Ein wahrer Freund!

Mit dieser Blitzaktion war Ostern gerettet und ich konnte wieder Fahrt aufnehmen. Auf die 100-Meilen-Tour vom vergangenen Dienstag sollte nun der erste Lange Kanten des Jahres folgen. Da ich allerdings nicht in mein Lieblingsgebiet für solche Strecken nach Böhmen fahren durfte, entschied ich mich für einen Ausflug in Richtung Nordwesten.

Wieder einmal endete die Nacht kurz nach Drei für mich, vermutlich aufgrund der fehlenden körperlichen Ausarbeitung oder aber des von einem klaren Himmel strahlenden Vollmonds. 5 Uhr fuhr ich dann los, zunächst in die Berge. Die waren hochwillkommen, brachten sie doch bei den niedrigen Temperaturen meinen Kreislauf ordentlich in Schwung. Nach der Fahrt über Liebstadt, Müglitz- und Lockwitztal, Freital mit Tharandt sowie schließlich das Triebischtal ab kurz vor Nossen standen in Meißen bereits über 1000 Hm auf dem Fahrradnavi.

Das Alte Schloß Zabeltitz - gleich daneben (links im Hintergrund
zu erahnen) befindet sich das Barockschloß sowie (links vom
Bildrand) der Barockgarten (Aufnahmeort)
Mit dem Wechsel auf die andere Elbseite endete allerdings auch das bisher abwechslungsreiche Gelände. Auf den folgenden 90 km war die Landschaft recht flach und damit gleichförmig, lediglich ein paar hübsche Dörfchen und natürlich die Schlösser in Seußlitz und vor allem Zabeltitz lockerten die Monotonie etwas auf. Zwischen Gröditz und Ortrand fuhr ich dabei sogar etwas über 20 km lang im nördlich an Sachsen angrenzenden Bundesland Brandenburg.

Erst ab Ottendorf-Okrilla wurde es wieder etwas interessanter, doch da war ich bereits in meinem häufig befahrenen Tourengebiet. Trotzdem dauerte es noch fast 2 Stunden, bis ich 19.25 Uhr nach 216 km und 1716 Hm zuhause ankam.

Die Sonne hatte mich den ganzen Tag über begleitet, sieht man mal von der Zeit morgens bis zum Sonnenaufgang kurz nach Liebstadt ab. Dazu die beinahe perfekte Temperaturspanne bis ca. 23°C, wobei jedoch die ersten 1,5 Stunden für die Hände ohne Handschuhe unangenehm kalt waren. Selbst der Wind hielt sich zurück bzw. half mir später sogar ein wenig, als er nachmittags etwas auffrischte und auf NW drehte.

Dank des Einsatzes meines tschechischen Kameraden habe ich den Karfreitag also optimal ausgenutzt. Heute, an meinem Ruhetag, kann ich die Ereignisse und das "Wunder" mir noch einmal richtig auf der Zunge zergehen lassen. Es ist schon faszinierend, wie sich bei mir immer alles irgendwie regelt bzw. zum Guten wendet.

Ist das der Große Plan für mich?

Track der Handbiketour vom 10.04.2020

9. April 2020

Die Toskana in Sachsen

Normalerweise wäre ich gerade gemeinsam mit meinen tschechischen Freunden zum Radfahren in der Toskana.

Leider ist es in diesem Jahr anders gekommen, und so verbringe ich meine Urlaubswoche nun in der Heimat. Dafür wird Dresden ja gern von der lokalen Tourismusbranche als "Elbflorenz" beworben - ein Marketing-Begriff, so abgedroschen wie größenwahnsinnig. Immerhin erinnert derzeit das sonnige Wetter mit angenehmen Frühlingstemperaturen bis 23°C tatsächlich an den warmen Süden. Und mit etwas Phantasie hat das hügelige Gelände zwischen Elbsandstein- und Osterzgebirge auch ein paar Ähnlichkeiten mit der abwechslungsreichen Landschaft in der Toskana. Wenn ich nicht in die Toskana gelangen kann, kommt die Toskana eben zu mir. - Alles Ansichtssache ...

Am Dienstag hatte ich mir gleich den ersten Kracher vorgenommen. Weil ich mir allerdings nicht sicher war, ob mir die während der vergangenen beiden Touren aufgetretenen Auffälligkeiten im Antrieb Probleme bereiten würden, entschied ich mich für die kürzere Alternative: eine Rundtour um die sächsische Landeshauptstadt, wo ich bei Notwendigkeit an jeder Stelle abkürzen und direkt nachhause zurückkehren konnte.

Wieder lief es wie geschmiert. Selbst etwas steilere Anstiege bereiteten mir keine Probleme, zumal mich dabei die frischen Temperaturen des Morgens angenehm abkühlten. Deshalb genehmigte ich mir auch vor Dippoldiswalde bereits den ersten ungeplanten Umweg. Wie mein zweites Extrazackel kurz vor Nossen etwas länger wurde, war dann jedoch etwas kurios. Eigentlich wollte ich nämlich von Deutschenbora direkt ins Triebischtal in Richtung Meißen abbiegen. Doch am Kreisverkehr ließ ich mich von der Beschilderung in die Irre leiten und fuhr auf der Bundesstraße B101 weiter. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich meinen Fehler bemerkte. Bis ich kurz vor Katzenberg endlich nach rechts zur eigentlich geplanten Strecke abbiegen konnte, kamen noch einmal ca. 150 Hm hinzu. In Meißen waren es damit bereits 1400.

Der Rückweg verlief dann umso entspannter, denn die verbleibenden gemäßigten Anstiege konnte ich beinahe im Sprint fahren. Lediglich das sich nun wieder verstärkende Knacken und Quietschen nervte. Mittlerweile war ich mir beinahe sicher, daß es am linken Kurbelgriff lag.

Normalerweise hätte ich auch den Umweg kurz vor der Zielankunft nicht mehr benötigt, um wieder eine 100-Meilen-Tour abrechnen zu können. Aber mein Kilometerzähler im Fahrradnavi ist sehr konservativ eingestellt, und ich wollte mir meine Garmin-Auszeichnung direkt ohne Streckenkorrektur holen. Außerdem nutzt man bei solchem Wetter gern jede Minute draußen.

Gestern ging es dann gleich wieder auf Tour. Diesmal ins Elbsandsteingebirge, wobei ja aktuell wegen der geschlossenen Grenze leider nur der deutsche Teil zugänglich ist. Das ist natürlich eine drastische Einschränkung, weil die richtig schönen Rundstrecken immer auch die böhmische Seite einbeziehen. Einige der schönsten Fahrradrouten des Gebirges verlaufen nun mal bei unseren Nachbarn. Nach einem knappen Monat seit der Grenzschließung (am 14.03.2020, 0:00 Uhr) machen sich jedenfalls schon die ersten Entzugserscheinungen bei mir bemerkbar.

Bevor ich also mein Gefährt in die Hintere Sächsische Schweiz lenkte, sammelte ich zunächst noch ein paar Höhenmeter. Die erste Klettertour bis zu den Bärensteinen war von den Anforderungen recht moderat, doch auf der Straße von Königstein hinauf zum Kurort Gohrisch mußte ich schon ziemlich Interesse zeigen. Trotzdem lief es auch hier bei meinem zweiten Abstecher überdurchschnittlich gut. So richtig ausbremsen konnten mich nur andere Dinge.

Wegen der radikal abgeholzten Hänge ist nun sogar
die Kleinsteinwand von der Straße aus zu sehen
- ein eher deprimierender Anblick (Aufnahmeort)
Denn leider kam es so, wie es kommen mußte. Nach der flotten Fahrt durch das Kirnitzschtal - hier wurden nach den umfangreichen Forstarbeiten unter Straßensperrung gerade die letzten Aufräumarbeiten erledigt - hatte es sich am Ortseingang von Saupsdorf für mich zunächst ausgekurbelt. Urplötzlich hielt ich den linken Kurbelgriff einzeln in der Hand, heraus kullerten die letzten Kugeln sowie Reste der Ummantelung des kleineren der beiden Kugellager. Das war's also!

Meine kurze Ratlosigkeit wich indes schnell einem verhaltenem Optimismus. Denn wie sich herausstellte, konnte ich beinahe so wie bisher weiterkurbeln. Nur mußte ich die Kurbel etwas behutsamer belasten, um nicht auch noch das zweite Kugellager über'n Jordan zu jagen. Immerhin lagen ja selbst auf der nun umgehend angepaßten verkürzten Route noch rund 50 km sowie wenigstens zwei größere Anstiege vor mir. Da wollte ich mein mir immer noch gnädiges Schicksal nicht unbedingt herausfordern ...

Am Ende fuhr ich zwar etwas verhaltener von Sebnitz nach Bad Schandau ins Elbtal und dann auf dem Elberadweg zurück bis Pirna, kam dafür aber ohne Hilfe zurück. Unterwegs hatte ich schon mit dem Service des Handbike-Herstellers Kontakt aufgenommen, um möglichst schnell eine Ersatzkurbel zu bestellen. Ich bräuchte zwar wahrscheinlich nur neue Kugellager, aber einen Ersatzgriff auch für links auf Vorrat zu haben, kann gewiß nicht schaden ...

Mal sehen, wann die Leute von Schmicking aktiv werden. Gerade habe ich mit der Dame vom Kundendienst telefoniert, dabei aber den Eindruck gewonnen, daß seit gestern noch nicht viel passiert ist. Falls nötig, werde ich Schmicking Tag für Tag virtuell die Hütte einrennen. Ostern dürfte trotzdem hinsichtlich weiterer Handbiketouren für mich gelaufen sein.

So ein Mist!

Handbiketour vom 07.04.2020
Handbiketour vom 08.04.2020

5. April 2020

"... vorrangig im Umfeld des Wohnbereichs"

Die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung wurde aktualisiert, denn offensichtlich gab es zahleiche Unzulänglichkeiten bei diesem schnell zusammengeschusterten Pamphlet. Die Regelung ist zwar immer noch als Ganzes ein völlig unangemessener Eingriff in die Rechte der Bürger, aber immerhin gibt es jetzt etwas mehr Spielraum für den Sport. Denn nun heißt es im § 2 "Vorläufige Ausgangsbeschränkung", Abs. 2, Pkt. 14: "Sport und Bewegung im Freien VORRANGIG im Umfeld des Wohnbereichs ...".

Gerade eben habe ich zwar von einer Kollegin erfahren, daß einer ihrer Bekannten heute abgestraft wurde, weil er außerhalb eines 5km-Umkreises mit Rad gefahren ist. Das ist jedoch absolute Willkür, denn nirgendwo ist diese Zahl genannt. Ich jedenfalls definiere das "Umfeld des Wohnbereichs" als das Gebiet, in welchem ich mit eigener Muskelkraft (also ohne Pkw, Motorrad, ÖPNV) aktiv sein kann - natürlich so, daß ich es auch wieder nach Hause schaffe. Bis jetzt hat mich allerdings noch kein Kontrolleur angehalten - und das ist sicher nicht nur gut für mich.

Am ersten Tag des Wochenendes reichte mein Wohnbereich in östlicher Richtung bis Sohland an der Spree bzw. Kirschau. Vor allem während des ersten Drittels der Strecke, welche ich mir wieder Stück um Stück ganz spontan zusammenstellte, gab es ordentlich Höhenmeter. Aber ich fühlte mich gut, und so unternahm ich diesmal sogar den Abstecher auf den Unger, obwohl man von oben wegen des Waldes keine Aussicht hat. Den als Radtrasse ausgeschilderten Forstweg, welcher unterhalb des Ungers am Hang verläuft, kannte ich übrigens noch nicht (s. Track vom 04.04., km 27,3 - 29,8). Er erwies sich als eine durchaus empfehlenswerte Variante, um kraftverkehrsfrei nach Rugiswalde zu gelangen.

Den Rückweg ab Kirschau bzw. Wilthen bin ich in diesem Jahr bereits gefahren, mithin war der zweite Teil der Strecke nur noch eine Fleißaufgabe. Auf dieser Strecke schaffte ich es tatsächlich fast noch, meinen Rückstand wegen der Bummelei auf den bergigen Kilometern wieder aufzuholen. Deshalb auch der letzte Umweg über den bereits zu Dresden gehörigen Ortsteil Söbrigen. Nun endlich lockerte auch die dichte Bewölkung auf, und es wurde zum Abend noch einmal richtig schön. Da hatte ich aber meine Tour schon hinter mir.

Heute fuhr ich endlich wieder mal in Richtung Süden hinauf ins Osterzgebirge. Diesmal gönnte ich mir zu Beginn viel Anlauf im flachen Gelände, denn es war morgens mit 0°C wieder ziemlich kalt. Solcherart gut eingefahren, rollte es dann erneut überdurchschnittlich gut. Erst hinter Schmiedeberg, auf dem langen Anstieg nach Ammelsdorf war mein Vorsprung auf den Virtual Partner dahin. Schon seit einigen Jahren kann man nämlich ab Niederpöbel nicht mehr weiter durch das Tal fahren, da die bisher dort vorhandene Straße wegen des Baus einer Hochwasserschutzanlage gesperrt ist.

Blick von der Altenberger Straße über die ersten Häuser
von Rehefeld-Zaunhaus (Aufnahmeort)
Punkt zwölf kam ich schließlich in Rehefeld-Zaunhaus an. Nach der Mittagsrast kletterte ich danach auf der Straße nach Altenberg noch bis auf ca. 820 m NHN, wobei hier im Schatten der Bäume noch eine ganze Menge Schnee lag. Deswegen versuchte ich auch gar nicht erst den Abstecher zum Kahleberg, sondern machte mich gleich an die Abfahrt.

Dabei war ich so flott unterwegs, daß ich zum Schluß noch den kurzen Anstieg hinauf nach Burkhardswalde und die folgende Abfahrt ins Seidewitztal fuhr, um den Elberadweg zu umgehen.

An diesem Tag war ich wieder wesentlich flotter unterwegs. Das einzige, was mir derzeit Sorgen macht, ist der Zustand meines Handbikes. Ich kann es noch nicht genau lokalisieren, doch heute und auch gestern hat sich das merkwürdige Quietschen und Knacken noch einmal verstärkt. Mittlerweile will ich nicht einmal mehr ausschließen, daß die Kugellager im (linken) Kurbelgriff allmählich ihren Geist aufgeben. Das wäre dann beinahe das Worst-Case-Szenario, denn für die Kurbelgriffe bzw. Lager habe ich momentan keinen Ersatz. Eigentlich wollte ich in meiner Urlaubswoche ab morgen nun endlich verstärkt längere Touren angehen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das mit diesen Auffälligkeiten derzeit ratsam ist.

Mal sehen, was wird ...

Track der Handbiketour vom 04.04.2020
Track der Handbiketour vom 05.04.2020

3. April 2020

Schnellschuß

Da ich derzeit sowieso alle meine Arbeitstage zuhause am Telearbeitsplatz verbringen muß und immer schon recht zeitig beginne, bleibt nachmittags häufig genug Zeit für eine kurze Feierabendtour. Das sind dann zwar keine 100Plus-Strecken, wenn ich vor der Dunkelheit wieder zurück sein will. Andererseits möchte ich das sonnige Wetter nicht ungenutzt lassen.

Deshalb aktivierte ich gestern um 14.30 Uhr noch mal mein Handbike, um im linkselbischen Elbsandsteingebirge die Gegend unsicher zu machen. Vorsorglich hatte ich mir im BRouter (meinem neuen favorisierten Streckenplanungswerkzeug) eine Tour zusammengestellt, denn damit konnte ich die verbleibenden Kilometer inkl. der geschätzten Ankunftszeit besser im Blick behalten. Aber dann lief es bereits von Anfang an derart rund, daß ich mir weitere Extrazacken locker leisten konnte, ohne in die Bredouille zu geraten. Überflüssig, zu sagen, daß ich trotzdem die Beleuchtung mitgenommen hatte.

Sonne, nur ein leichtes Lüftchen und Temperaturen zwischen 12 und 17°C: für mich waren das die perfekten Bedingungen. Dazu - situationsbedingt - kaum Verkehr, denn viele Ecken der gestrigen Strecke sind auch schon im Normalfall nicht übermäßig stark frequentiert. Zudem bremsten mich keine garstigen Steilrampen aus, so daß ich diesmal beim Tempo trotz der Anstiege im ersten Teil der Tour gegenüber meinen Soll-Werten nie richtig ins Hintertreffen geriet. Ich hätte noch stundenlang so weiterfahren können ...

Unterm Kleinen Zschirnstein schmiegt sich das Dörfchen
Kleingießhübel an den Berghang (Aufnahmeort)
Höhepunkte der Fahrt waren übrigens die Abschnitte mit besonders schönem Ausblick: die Straße von Bahra nach Raum (s. Track vom 02.04., km 20,8) mit Blick in Richtung Elbtal - Pirna - Dresden, die Abfahrt nach Papstdorf (s. Track vom 02.04., km 37,2) sowie die Pionierlagerstraße von ebenda (s. Track vom 02.04., km 39,4) mit der Aussicht über die Dörfer und Höhen der nördlichen Sächsischen Schweiz inkl. der Schrammsteinfelsen bzw. kurz danach der Blick zum Kleinen Zschirnstein (s. Track vom 02.04., km 40,7).

Jedenfalls ganz schön viel Erlebnis für eine Kurzstrecke!

Track der Handbiketour vom 02.04.2020