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16.05.2002: Huckepack auf die Löwenburg im Siebengebirge südöstlich von Bonn (Aufnahmeort) |
Im Mai 2002 besuchte ich für ein paar Tage meinen Studienfreund Guntram, der damals noch in Bonn arbeitete. Für mich war es die Gelegenheit, mit dem Handbike auch ein mir bisher völlig unbekanntes Gebiet im Westen Deutschlands zu erkunden, und die Jahreszeit eignete sich dafür perfekt.
Leider habe ich von den drei Touren, die ich dort in dieser Zeit mit dem Handbike absolvierte nur eine grobe Beschreibung, weil es zu dieser Zeit überhaupt noch nicht die heute selbstverständlichen technischen Möglichkeiten gab. Ich besaß gerade einmal seit 2,5 Jahren ein Handbike (welches übrigens hinter mir im Hintergrund zu sehen ist), mit einem ganz normalen Fahrradcomputer ohne Computerschnittstelle. An Fahrradnavigationsgeräte war überhaupt noch nicht zu denken. Wie ich damals nur mit (Papier-)Karten im unbekannten Gelände navigierte, kommt mir mittlerweile selbst ziemlich abenteuerlich vor.
Trotzdem habe ich mich während dieser Tour nicht nur zum nahegelegenen Drachenfels gefunden, sondern bin am gleichen Tag - wahrscheinlich auf der Drachenfelsstraße - noch zur Ruine der Löwenburg gefahren. Anfang der 2000er Jahre erregte ich mit meinem Gefährt ungleich mehr Aufsehen, als heutzutage. Auch wenn immer noch vergleichsweise wenig Handbiker in der "freien Wildbahn" zu sehen sind, kennen doch viele Leute dieses Sportgerät von paralympischen Wettkämpfen, die im Fernsehen übertragen wurden.
Natürlich hatte ich deshalb immer einen Bonus bei den Wanderern, zumal ich ja auch aufgeschlossenen auf ihr Interesse mir gegenüber reagierte. Und so ergab es sich, daß ein junger Mann einer Wandergruppe mir anbot, mich zu einer schönen Aussicht auf dem Burggelände zu tragen, wohin ich sonst aufgrund der vielen Stufen nie gelangt wäre. Das wurde dann auch der beinahe sprichwörtliche Höhepunkt meines Urlaubs.
Wenn ich mich auch an viele Details dieser Reise nicht mehr erinnere, dieses schöne Erlebnis bleibt mir aber immer in Erinnerung! Es war eine meiner ersten ganz unverkrampften Begegnungen mit "ganz normalen Leuten". Sie ermöglichten mir durch ihr Zutun Dinge, die eigentlich für mich sonst nicht machbar sind. Die Reihe solcher besonderen Aktionen setzt sich fort bis zum heutigen Tag - nicht zuletzt konkret durch meine Freunde, deren Unterstützung für die Verwirklichung der meisten meiner Projekte essentiell war und ist.
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