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7. Juli 2025

Spreewald-Sonate

Nun ging es doch schneller, als ich es erwartet hatte: bereits am vergangenen Sonnabend trafen wir uns zu sechst im Spreewald zum Paddeln. Denn nachdem es eine Woche zuvor bei mir so gut auf dem Wasser geklappt hatte, schlug nun Carsten eine erste gemeinsame Bootstour vor. Mein "Bremser" vom Vasaloppet ist nämlich nicht nur ein passionierter Skilangläufer, sondern fährt mindestens genauso gern im Kajak. Natürlich galt das auch für Christiane, nur ich konnte diesbezüglich bis vor wenigen Tagen nicht mithalten. (Fairerweise sollte ich allerdings erwähnen, daß ich von 2002 bis 2005 ebenfalls schon einige Male mit meinem Bruder und seiner Frau sowie ihren Freunden im Spreewald paddeln war, s.a. Bild des Monats vom Juni 2025.)

Als wir kurz vor 9.00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt nahe Lübbenau ankamen, hatte mein Sportfreund und seine Frau Ines schon alles parat. Wir benötigten nämlich auch ein weiteres Boot. Zwar brach Christianes Mann Andreas bald zum Geocachen auf, doch waren wir immer noch zwei Leute zuviel für ihren Einer-Kajak. Also setzte sich Franzi zunächst mit Mama in das mitgebrachte zweite Faltboot von Carsten und Ines, während ich in den Einer durfte. Marit komplettierte dann mit ihrem eigenen schnittigen Kajak unsere stattliche Flotte von immerhin vier Booten.

Mittags im Spreewald (Aufnahmeort)
Ines hatte sich schon einige Gedanken zur möglichen Strecke gemacht, die sich auch nach der Befahrbarkeit der Schleusen richtete. Denn da bei mir jeder Transfer vom oder ins Boot ziemlich mühsam ist und außerdem der Rolli zurückblieb, kam ein Umtragen eher nicht infrage. Netterweise "erlaubten" uns zwei ältere Herren an einer Schleuse, die aufgrund des Wassermangels eigentlich ebenfalls gesperrt war, dann trotzdem das Befahren, als sie von meinem Handicap erfuhren.

Für die Mittgspause bot sich später ein schönes Plätzchen neben einer der Schleusen an. Normalerweise wird Essen und Trinken bei mir ja immer kurz abgehandelt, wenn ich allein unterwegs bin. In der Truppe läuft es jedoch anders, und ich genieße das. Vor allem Carsten und Ines sowie Marit tafelten ordentlich auf, da konnte ich mit meiner 08/15-Verpflegung nicht mithalten! Schwatzen, essen, den Tag und das Zusammensein mit Freunden genießen - immer wieder schön!

Christiane und ich im RZ 85, Franzi im Einer
(Aufnahmeort)
Nach 10 km tauschte ich danach mit Franzi den Sitzplatz im Boot, und Christiane bekam mich als Vordermann. Im Zweier-Faltboot RZ 85 saß ich sogar noch stabiler. Ich weiß auch nicht (mehr), wieso ich bisher glaubte, daß dieses Boot für mich ungeeignet ist. Lediglich das aufrechte Sitzen beim Paddeln bereitete mir nach einiger Zeit Schwierigkeiten, doch sind das keine unlösbaren Probleme. Immerhin reichte selbst meine Kraft noch sowie die Zeit für eine Mini-Extrarunde kurz vor Ultimo, sodaß Andreas bei seiner Rückkehr fast eine zeitliche Punktlandung hinlegte. Im Einer hätte ich die ganze Strecke konditionell vermutlich nicht bewältigt, doch mit Christiane als Steuerfrau konnte ich eher mal zwischendurch meine Arme und vor allem die Schultern entlasten. Meiner angeschlagenen linken Schulter wollte ich wirklich nicht zuviel zumuten. 

Die Ausfahrt endete mit einem verspäteten Kaffeetrinken auf der Picknickdecke an Land - mit Kuchen von Marit und Kaffee von Ines. Ein unvergeßliches Erlebnis mit meinen Freunden am und auf dem Wasser!

29. Juni 2025

Vom Fluß zum See

Meine letzten beiden Touren im Urlaub waren wieder etwas besonderes. Am Freitag führte mich meine Handbiketour zum Spreeradweg, wobei ich zwischen Sebnitz und Bautzen endlich mal gemeinsam mit Sven gefahren bin, dem Ehemann einer Krankenschwester von der Erstreha und gutem Freund. Nach einem Tag des Müßiggangs (das muß auch mal sein!) habe ich dann heute zum ersten Mal seit mehreren Jahren eine Testfahrt im Kajak meiner allerbesten Sportfreundin auf dem See der Kiesgrube Pratzschwitz absolviert.

Zu meiner Radtour startete ich erneut sehr zeitig. Ich hatte mich für ca. 9.30 Uhr am Bahnhof Sebnitz verabredet und wollte keinesfalls zu spät dort eintreffen. Als sich in Hohnstein bereits abzeichnete, daß der Zeitpuffer ausreichend groß blieb, unternahm ich auf der Anfahrt gleich noch einen kurzen Abstecher zur Brandaussicht.

Ab Sebnitz haben Sven und ich zunächst bis Sohland erneut die Teilstrecke genutzt, welche ich sechs Tage zuvor schon einmal gefahren bin. Alternativen hätte es natürlich gegeben, aber ich stellte zu spät fest, daß auch Sven diese schöne Radtrasse durch den Schluckenauer Zipfel schon kannte.

Der Spreeradweg führt bei Grubschütz vor Bautzen
sogar an einigen Felsklippen vorbei, welche zum
Klettern genutzt werden (Aufnahmeort)
Dafür bot der Spreeradweg zwischen Sohland und Bautzen (s. Track vom 27.06., km 62,5 - 86,7) für mich fast durchgängig Neuland, denn bisher war ich üblicherweise in diesem Gebiet auf den "schnellen" Hauptstraßen zugange. Jedenfalls interessierte mich die Gegend nie so richtig unter touristischen Gesichtspunkten. Wie sich nun erwies, entging mir dabei einiges! Etliche Streckenabschnitte entlang der Spree überraschten mich mit romantischer Szenerie bei durchaus akzeptablem Untergrund. Zwar waren einige kürzere Passagen des Radweges nicht asphaltiert, ließen sich aber dennoch gut befahren.

Bautzen erreichten wir gerade rechtzeitig vor dem nahenden großen Regengebiet. Rund 1,5 Stunden mußten wir nun unter der Bautzener Friedensbrücke ausharren. Dabei machte der Sommer an diesem Tag sowieso bereits Pause - die Temperaturen blieben den ganzen Tag über konstant um die 20°C, und die Sonne versteckte sich nach ihrem morgendlichen Auftritt ebenfalls hinter dichten Schichtwolken. Nach dieser langen Zwangspause fröstelte uns ziemlich, doch konnte ich mich bald beim Anstieg aus dem Spreetal wieder warmfahren, während Sven nun den Spreeradweg nordwärts weiter fuhr und abends von Hoyerswerda mit dem Zug nach Dresden zurückkehrte.

Mein Rückweg zog sich trotzdem erheblich in die Länge. Das schöne Wetter war nun passé und vor Pannewitz erwischte mich sogar ein weiterer heftiger Regenguß. Hier hatte ich nicht soviel Glück mit einem trockenen Unterstand, nur das Blätterdach eines Obstbaumes schützte mich mehr schlecht als recht. Nach einer weiteren Anpassung meiner geplanten Strecke, die damit zwar geringfügig länger bei jedoch weniger Anstiegen wurde, kam ich endlich über altbekannte und häufig befahrene Strecken kurz vor Acht wieder zuhause an. Mit (brutto) knapp mehr als 15 Stunden war ich an diesem Tag, gemessen an der Distanz, überdurchschnittlich lange auf Achse gewesen. Da passierte dann abends nicht mehr viel ...

Gestern vormittags ergab sich spontan die Gelegenheit, bei meiner Sportfreundin Christiane auf einen Schwatz vorbeizuschauen. Natürlich hatte ich sofort die Idee, in ihrem Garten mal im noch relativ neuen Segment-Kajak probezusitzen. Als sich Christiane das Boot 2024 anschaffte, überlegten wir uns damals nämlich schon, ob ich nicht vielleicht auch damit fahren könnte. Praktischerweise gibt es dafür zum Testen nahe Pirna eine große ehemalige Kiesgrube, die heutzutage als Badesee freigegeben ist.

Am Sonnabend probierte ich also zunächst auf der Wiese das Ein- und Aussteigen in das Boot sowie verschiedene Details der Handhabung, doch heute ging es nun gleich morgens auf's Wasser. Zuviele Schwimmer sind des Paddlers Not ...

Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung wurde der Transfer ins Boot von einem Schwimmsteg aus. Obgleich es beim Einsteigen noch relativ gut klappte und Christiane im wesentlichen nur das Boot fixieren mußte, benötigte ich nach der Tour wesentlich mehr Hilfe, um wieder in den Rollstuhl zu gelangen. Ich hoffe trotzdem, daß sich mit der Zeit auch hier eine gewisse Routine entwickeln wird.

Auf dem Baggersee bei Pratzschwitz (Aufnahmeort)
Die Fahrt mit dem "wackeligen" Kajak klappte dafür umso besser. Dabei begleitete mich Christinane schwimmenderweise. Sie verfügt neben vielen anderen Qualifikationen (z.B. bei der Bergwacht) ebenfalls über eine Ausbildung als Rettungsschwimmerin und hätte mich gewiß "retten" können, falls ich mit dem Boot umkippe. Das wurde aber nicht nötig, denn bald kam ich erstaunlich gut klar und war daher auch schneller auf dem Wasser unterwegs. Wir blieben dennoch immer nahe beisammen. Die Strecke, die ich im Kajak zurücklegte, schwamm sie Freistil. Aber wer über 20 km am Stück und sehr flott auf der Elbe von Schmilka nach Stadt Wehlen schwimmt, für den sind 3 km nur Kindergeburtstag.

Ich wäre gern noch länger geblieben, doch meine Sportfreundin erwartete schon das gemeinsame Frühstück mit ihrer Jüngsten. Da wollte ich keineswegs im Wege stehen, zumal es wegen der sportlichen Karriere ihrer Tochter damit viel zu selten klappt. Außerdem sehen wir uns ja heute abend zum Grillen. Ich freue mich schon darauf - fast genauso, wie darüber, daß sich nun wieder eine weitere Möglichkeit für sportliche Aktivitäten eröffnet.

Alt ist man erst, wenn man keine Träume mehr hat.

31. Dezember 2022

Neue Horizonte

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Alles Neue verursacht erst einmal Aufregung, bevor es im Alltag ankommt. Das ist bei Krankheiten so, bei Konflikten und natürlich auch hinsichtlich einer sich verändernden Umwelt. Und damit meine ich noch nicht einmal das Totschlag-Argument irgendwelcher Spinner.

Ich habe im Jahr 2022 erneut meinen eigenen Horizont erweitert, eine neue Aktivität für mich entdeckt und interessante Menschen kennengelernt. Manches davon wird eine Episode bleiben, doch in einigen Erlebnissen steckt das Potential für mehr. 

So, wie konkret beim Skifahren - genauer: dem Tandem-Skilanglauf, der sich inzwischen zu meinem Lieblings-Wintersport entwickelt hat. Denn allein, d.h. solo im Langlaufschlitten, möchte ich gar nicht mehr so richtig in die Loipe. Gemeinsam mit meinen Gespannführern lassen sich nämlich ganz andere Strecken fahren.

Bereits zu Beginn der Wintersportsaison hatten Christiane und ich neue Streckenrekorde im Tandem aufgestellt, die bei den nachfolgenden Touren dann regelmäßig übertroffen wurden. Die Tour auf den Wieselstein (Loučná) bedeutete mir dabei besonders viel, weil Christiane, Carsten und ich dabei unter widrigsten Bedingungen einen Gipfel erklommen, welcher mir selbst im Handbike sonst völlig unzugänglich ist. An diesem Tag wurde mir klar, daß ich mich mit meinen Freunden noch weit größeren Herausforderungen stellen kann. Natürlich hatte ich bereits ein Projekt in der Schublade: den Jizerská padesátka (J50) im Isergebirge, dessen Strecke wir in großer Besetzung eine Woche vor dem eigentlichen Wettkampf erfolgreich bewältigten. Bis zum späten Ende der Skisaison Anfang März kamen schließlich auf 10 Touren 396,6 km zusammen, davon immerhin sechs länger als 40 km bzw. zwei länger als 50 km. Das gibt Zuversicht für mein nächstes großes Projekt.

Vom Handbiken gibt es ebenfalls Interessantes zu berichten. Anfang des Jahres kontaktierte mich Daria aus Salzburg, weil sie sich nach ihrem Bergunfall sportlich neu orientieren wollte und dabei mein liebstes Hobby für sich entdeckt hatte. Schon bald kristallisierte sich ein gemeinsames Projekt heraus, welches wir dann für den September planten. Davor gab es mehrere Gelegenheiten, sich aufeinander abzustimmen. Während meines Besuchs in Salzburg um Ostern herum befuhr ich dabei neben dem Gaisberg auch mit der Postalm den für mich einzigen neuen Alpenpaß in diesem Jahr.

Wenige Wochen später erkundeten Daria und ich auf Einladung des Ostbayerischen Tourismusverbands den Fünf-Flüsse-Radweg im Handbike. Die Etappentour war perfekt organisiert - bei meist herrlichem Frühlingswetter genoß ich diese Ausfahrt nicht zuletzt wegen des Rundum-Sorglos-Pakets vom Reiseveranstalter. Für meine Sportfreundin war es nach dem ersten Leistungstest über Ostern gleich die nächste größere Aktion, auf welcher sie sich ebenfalls bewährte.

In den Spätfrühling bzw. Frühsommer fallen auch üblicherweise meine Langstreckenunternehmungen. 2022 fuhr ich insgesamt sechs Lange Kanten, die mit 241 km längste Tour der Saison gleich zu Beginn.

Eigentlich war auch in diesem Sommer wieder die alljährliche Alpenpässejagd geplant, doch es kam anders. Zunächst lud mich jedoch Peggy vom Tourismusverband Sächsische Schweiz auf Wunsch der Mitglieder der AG Leichter Reisen ein, zum Arbeitstreffen Ende Juni in Südbrandenburg als Referent über meine Erfahrungen im Barrierefreien Tourismus zu berichten. Ich erbat mir darüber hinaus noch ein paar Tage, an denen ich beabsichtigte, mich dort im Handbike etwas umzusehen. Denn das flache Lausitzer Seenland ist selbst für wenig bergeliebende Handbiker schon aufgrund der sehr gut ausgebauten Radwege-Infrastruktur ein interessantes Urlaubsziel.

Bei dieser Gelegenheit kam es auch zum Kontakt mit Sportlern des 1. Wassersportvereins Lausitzer Seenland. Einer der Macher des Vereins, der als Trainer auch besonders an dem Thema Inklusion beim Segeln interessiert ist, bot mir an einen der Tage meines Aufenthalts im Familienpark Großkoschen an, doch mal mit ihm auf dem Geierswalder See das Segeln auszuprobieren. Ich war von diesem Sport so begeistert, daß ich mich kurz darauf für den knapp einwöchigen "Grundkurs Segeln" im August anmeldete. Wasser statt Berge - im Jahr 2022 fiel mir diese Entscheidung nicht sehr schwer, denn es lockte eine völlig neue Erfahrung. Ich habe es nicht bereut.

Zwei Urlaubsfahrten standen nun noch an, eine davon war die Handbiketour in vier Etappen mit meinen Salzburger Sportfreunden von ihrer Heimatstadt aus über die Großglockner-Hochalpenstraße bis zum Wörthersee. Dank großzügiger Sponsoren brauchten wir uns hierbei ebenfalls keine Sorgen machen, den Rest organisierte Daria absolut professionell. Obwohl mir die zweite Befahrung der Glocknerstraße sehr schwergefallen ist, bin ich doch dankbar für dieses Erlebnis.

Zuletzt war ich vor knapp vier Wochen noch einmal auf Reisen. Nachdem ich die Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern endgültig abgewählt habe wegen der sonderbaren Vorstellungen des dortigen Jugendherbergsverbandes zu den Beherbergungskonditionen, entschied ich mich für ein paar Tage in Deutschlands östlichster Stadt Görlitz. Abgesehen von einigen netten Streckenabschnitten auf dem (Oder-)Neiße-Radweg und einer haarsträubenden Aktion kurz vor Ultimo wird mir davon aber nicht viel im Gedächtnis hängenbleiben.

Dafür hat es sich inzwischen herumgesprochen, daß ich mich bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Abbau von Barrieren in Alltag und Urlaub engagiere. Vielleicht wirkte meine ehemalige Homepage "Sächsische Schweiz barrierefrei!" ein wenig als Katalysator, um das Thema verstärkt in den Blickwinkel der Touristiker zu rücken. Jedenfalls bin ich nun schon mehrmals daraufhin angesprochen worden, von Verbänden und Vereinen ebenso wie seitens der Behörden und Institutionen. Auch die zwei Reisen nach Ostfriesland im September 2021 sowie nach Franken 2022 hängen unmittelbar damit zusammen.

Nach meiner Beteiligung als Mitglied der Jury des "Tourismuspreises Barrierefrei" von Ostfriesland Tourismus wurde ich nun im Jahr 2022 seitens des Sächsischen Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen um Mitarbeit in der Jury zur Auswahl der Preisträger für den 5. Sächsischen Inklusionspreis gebeten. Diesem Wunsch kam ich gerne nach, denn solche Anlässe sind immer wunderbar geeignet, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen. Im Anschluß an die Preisverleihung passierte genau das.

Auf die Statistiken meiner Aktivitäten im Handbike des Jahres 2022 will ich nun nicht noch einmal explizit eingehen, denn den Abbildungen dieses Blogbeitrags sind alle relevanten Daten zu entnehmen. Wichtig ist mir etwas anderes. Etwas, daß ich zwar schon viele Male angesprochen habe, jedoch nicht oft genug wiederholen kann: Wer denkt, ich sei ein Einzelkämpfer, der irrt! Ich habe mir nochmal alle meine großen Projekte ins Gedächtnis gerufen. Die Radfernfahrt nach St. Petersburg (2003), die Vätternrundan (2008), den Sella-Ronda-Bike-Day (2009) , den Styrkeprøven (2012), die "Frühstücksfahrt nach Prag" (2017), die Mont-Blanc-Umrundung (2018), "Berlin-Alexanderplatz" (2020) sowie den FichKona (2021). (Mein Dauer-Projekt "Alpenpässejagd" gehört nicht dazu, weil es aus vielen kleinen Einzelaktionen bzw. Urlaubsaufenthalten besteht.)

Selfies mit Christiane sowie mit Lád'a
Immer gab es Menschen in meinem persönlichen Umfeld, welche mich nicht nur bei der Verwirklichung meiner Träume begleiteten, sondern solche Unternehmungen vielfach überhaupt erst ermöglicht haben, indem sie mich z.B. logistisch unterstützten, mir unterwegs bei Bedarf halfen oder auch "nur" moralischen Rückhalt boten. Ohne sie sind meine größten Erfolge gar nicht denkbar. Ganz oben auf dieser Liste stehen dabei meine Sportfreunde Christiane und Lád'a. Während ich mit meinem tschechischen Kameraden schon seit 2010 befreundet bin, "stöberte" mich die leidenschaftliche Sportlerin aus meiner Heimat erst im Februar 2021 für gemeinsame Skitouren auf. Ein Sechser im Lotto ist bereits unglaublich, doch zwei solcher großen Würfe sind nahezu einzigartig. Daß ihre Ehepartner und Kinder voll dahinter stehen, macht diese Freundschaften für mich umso wertvoller.

Es wird viel geredet über Inklusion - besonders findige Behinderten-Aktivisten fordern sogar "Belonging"

Für mich war das nie ein Thema.

PS: Auch in diesem Jahr habe ich einen kurzen Rückblick mit vielen kommentierten Bildern auf meinen Facebook-Seiten veröffentlicht.

20. August 2022

Rückschau: Eindrücke vom Segeln

Von meinen Segelkurs Anfang August am Geierswalder See war bereits hier im Blog zu lesen. Nun habe ich bei Facebook noch einen Kurzbericht inklusive mehrerer kommentierter Fotos veröffentlicht, die auch über einige weitere Details - wie z.B. meine Unterkunft - informieren.

Außerdem gibt es zwei Videos zu sehen, denn bewegte Bilder vermitteln einen viel besseren Eindruck als Fotos. Das erste Video ist zwar nicht so dynamisch und läuft eher unter der Rubrik "Segeln ohne Wind", doch bei der gesegelten Halse, welche unser Kursleiter Jörg auf dem zweiten Video festgehalten hat, wehte eine fast optimale Übungsbrise.  Am Wind legte sich da das Segelboot schon ganz schön auf die Seite, wie am Ende der Aufnahme zu sehen ist.

Vielleicht bin ich ja bei meinem nächsten Segelabenteuer nicht mehr der einzige Rollifahrer ...

6. August 2022

Segeln fetzt!

Das ist nach fünf Tagen Segelkurs mein kurzer Kommentar dazu.

Gestern mußten wir die Boote wieder aus dem Wasser holen - und ja, auch deren gründliche Reinigung gehörte zu unseren Pflichten als Segeleleven. Knapp zwei Stunden konnten wir uns aber noch auf dem See austoben, zumal optimaler Anfängerwind den Wasserspiegel kräuselte. Dabei blieb auch Zeit für das Mann-über-Bord-Manöver, welches unbedingt zur Grundausbildung eines Seemanns dazugehört. Allerdings übten wir nur mit einer Boje.

Außerdem bekamen wir am letzten Tag unseren Sportsegelschein, die Prüfung dafür hatten wir bereits donnerstags geschrieben. Dieses Dokument ist dennoch nicht mit dem hochoffiziellen Prüfungsnachweis zu verwechseln, welcher zum Segeln auf allen Gewässern in Deutschland berechtigt. Vielmehr kann ich damit "nur" im Revier des 1. WSVLS, dem Geierswalder See, ohne Trainer segeln.

Himmel, Wasser und Wind -
Segelbootromatik pur! (Aufnahmeort)
Trotzdem hat mir dieser Kurs viel gebracht, abgesehen von dem Spaß, den wir alle auf dem Wasser hatten. Deshalb werde ich sicher auch am Fortgeschrittenenkurs teilnehmen, vielleicht im nächsten Jahr. Ich kenne nun die organisatorischen Rahmenbedingungen, die Unterkunft und bereits auch etliche Leute vom Segelverein. Im Gegenzug haben die lokalen Segler (und natürlich auch die Kursteilnehmer) einiges über mich erfahren - z.B., daß ich nur wenig Unterstützung im Alltag benötige, körperlich fit bin und mich völlig problemlos in die "normale" Welt einfüge. Aus der anfänglichen Zurückhaltung meiner Mitsegler mir gegenüber entwickelte sich für mich während des Kurses ein ganz selbstverständliches Dabeisein bei allen Aktivitäten. Erst vor den "After-Work-Parties" der Studenten bis tief in die Nacht habe ich mich ausgeklinkt, aber das war ja sowieso noch nie mein Ding.

Eine Sache ist mir in diesen Tagen jedoch ebenfalls klar geworden. Ganz allein bzw. ohne einen einzigen Mitsegler auf zwei Beinen werde ich als Rollifahrer nie segeln können. Denn für die Arbeiten davor und danach, wie das Einrichten, Zu-Wasser-bringen und Reinigen des Segelbootes ist auf jeden Fall mehr Mobilität erforderlich. Auch das Setzen und Einholen des Großsegels mit dem Großfall, sowie die Bedienung des Unterliek- und Vorliekstreckers oder des Baumniederhalters wird immer Unterstützung durch Fußgänger nötig sein. Doch dafür ist es ja ein Inklusionsboot zum gemeinsamen Segeln von Menschen mit und ohne Handicap. Ich finde diese Vorstellung jedenfalls sehr schön - nichts mit Grüppchenbildung! Als Bootsführer kann ich übrigens auch "Ungelernte" mitnehmen und einweisen. Zuhause habe ich liebe Freunde, die ich vielleicht mal motivieren kann, mich zu begleiten. Das wäre großartig! 

Wer nach meinen Schilderungen jetzt Lust bekommen hat, es auch mal mit Segeln zu versuchen, kann sich gerne für weitere Infos an mich oder direkt an unseren Trainer Jörg vom 1. WSVLS (s. Kontaktdaten des Vorstands - ganz unten, Thema "Inklusion") wenden. Ich glaube, der Verein wird bei entsprechender Nachfrage perspektivisch auch Segel-Schnuppertage anbieten, sofern er dafür über Kapazitäten verfügt. Auch soll nach dem Umbau der Landungsstege in naher Zukunft ein Hebekran weniger mobilen Rollifahrern, die den Rolli-Boden-Rolli-Transfer selbst mit Unterstützung nicht schaffen, das Entern des Segelbootes ermöglichen. Bei solch engagierten Leuten im Wassersportverein habe ich ein richtig gutes Gefühl, daß hier etwas für alle entsteht.

Probiert's einfach!

4. August 2022

Hart am Wind

Der dritte Tag des Grundkurses verlief nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, doch das Wetter kann eben niemand beeinflussen. In diesem Fall hieß das: kein Wind, (fast) kein Segeln. - Na ja, einen Versuch wagten wir nach der morgendlichen Segeltheorie und den Kenterübungen (an denen ich aber nicht teilnahm) am Nachmittag trotzdem.

Das wurde jedoch mangels Vortrieb eher ein Zeittotschlagen auf dem Wasser, zumal sich darüber hinaus bei meinem Boot eines der beiden Ruderblätter aus seiner Befestigung gelöst hatte und dieses dadurch noch schlechter zu manövrieren war. So vertraut war ich noch nicht mit der Technik, um sofort das Problem zu erkennen und beheben. Also mußten wir bis zum Schluß des Törns damit klarkommen. Ich befürchtete schon, daß ich nun nie wieder Freiwillige für mein Seniorenschiff bekommen würde, weil wir an diesem Tag den anderen beiden Booten nur hinterherbummelten.

Blick von der "Quod Divina" voraus zu den anderen
beiden Teams ... (Aufnahmeort)
Ganz anders dann jedoch heute. Denn nach dem Frust kam die Lust. Zwar mußten wir wiederum mit unseren Segelaktivitäten bis zur zweiten Tageshälfte warten, aber endlich frischte der Wind auf. Im weiteren Verlauf steigerte sich die anfangs leichte Brise sogar so sehr, daß der Vorschoter seinem Körper auf Luv als Gegengewicht einsetzen mußte, um einer zu starken Krängung entgegenzuwirken. Im Gegensatz dazu unterstützt nämlich der Mann am Vorsegel die Krängung (und damit das bessere Segeln) bei schwachem Wind durch das Herauslehnen auf der windabgewandten Seite.

Vor allem beim Kurs hart am Wind - der Wind kommt dabei spitz von vorn - den man mit dichtgeholten Segeln fährt, kam echt Freude auf. Das Boot wurde vom Wind in die Schräglage (Krängung) gedrückt, der Fahrtwind war deutlich zu spüren und unter dem Boot bildete sich eine schöne Bugwelle. Logisch, daß bei solchen Bedingungen auch das Halsen und Wenden mehr Spaß machte, als an den Tagen zuvor.

... und achteraus in Richtung Begleitboot (Aufnahmeort).
Gut zu sehen ist der Doppel-"Joystick" zur
Bedienung der Ruderanlage und der zentrale Block,
auf dem die Schots zusammenlaufen.
Außerdem fuhr ich in "meinem" Segelboot mit mehrmals wechselnder Mannschaft auch nicht länger den anderen nur hinterher, sondern konnte mich immer mal wieder vorn behaupten. Apropos "wechselnde Mannschaft": Da auf einem Boot drei bis max. 4 Leute segelten, wir aber nur über drei Boote für 13 Teilnehmer verfügten, mußte unterwegs öfter gewechselt werden, damit alle zum Zug kamen. Die "arbeitslosen" Leute begleiteten dabei die Segelboote auf dem Motorboot des Instrukteurs. Dieses ging regelmäßig bei jedem Segler längsseits, um die Besatzung auszutauschen. Ich dagegen durfte als einziger immer fahren, ein Wechsel wäre allerdings wirklich schwierig geworden. Insofern konnte ich diesen Segeltörn am ausgiebigsten genießen. Das war heute ein klasse Erlebnis, zumal es inzwischen ein schönes Miteinander gibt. 

Mit diesen Mädels und Jungs würde ich auch wieder segeln. - Ich hoffe, sie sehen das ähnlich.

2. August 2022

Schiff ahoi!

Am Montag begann der Grundkurs Segeln des Hochschulsportzentrums der TU Dresden auf dem Gelände des 1. WSVLS am Geierswalder See. Das Angebot ist als inklusiv deklariert - deshalb war ich sehr willkommen, als ich mich vor wenigen Wochen für den mehrtägigen Kurs anmelden wollte.

Jetzt bin ich zwar hier mit weitem Abstand von den anderen Teilnehmern der Alterspräsident und auch der einzige Sportler mit Handicap, doch nach dem völlig normalen und erwartbaren verhaltenem Beginn ist die Scheu meiner Kamaraden inzwischen weitgehend verflogen. Klar, daß man da als Exot erstmal mehr Initiative beim Kennenlernen zeigen muß, doch mir fällt es ja zum Glück nicht besonders schwer, meine Mitmenschen zu erreichen. Irgendwelche Anknüpfungspunkte gibt es immer.

Segeln auf dem Geierswalder See
(Aufnahmeort)
Während wir am ersten Tag zunächst die Boote aufbauten, ins Wasser brachten und unter Anleitung bzw. Begleitung der Instrukteure erste zaghafte Segelversuche unternahmen, wurde es am heutigen Dienstag schon etwas anspruchsvoller. Nun segelten wir nämlich gleich von Anfang an ohne die alten Hasen zu dritt bzw. zu viert in einem Segelboot. Dabei wurde eine RS Venture Connect so eingerichtet, daß ich sie gemeinsam mit meinen Leuten im Team auch selbst bedienen konnte. Konkret: es gibt richtig schöne Schalensitze (mit Sitz- und Rückenlehnenpolster!), einen Steuerblock davor, auf dem alle Schoten zusammenlaufen, sowie eine (doppelte) Joystick-Verlängerung zwischen den Beinen, mit der die Ruderanlage bedient wird. Ein tolles Konzept!

Am Vormittag mußten wir bezüglich des Windes allerdings ziemlich Geduld aufbringen. Das leichte Lüftchen machte das Manövrieren umso schwieriger und bestrafte jeden Fehler. Dafür hatten wir dann nachmittags etwas mehr Wind, wenngleich auch ebenfalls mit einigen kurzen Flauten dazwischen. Immerhin machten wir nun einige Male ganz schön Fahrt. Das Boot neigte sich dabei entsprechend nach Lee, und die typischen Fahrgeräusche des Rumpfes im Wasser vermittelten uns das Gefühl von Geschwindigkeit. Das begeisterte alle im Team. Der Vorschoter konzentrierte sich auf die Bedienung des Vorsegels, auf den Schalensitzen hinten trimmte eine/r das Großsegel, der/die andere übernahm das Steuer und wurde damit gleichzeitig der/die "Bestimmer/in". Segeln ist wirklich ein gutes Training für die Zusammenarbeit in einer Mannschaft!

Bei ständig wechselnden Besatzungen (nur ich durfte immer an Bord bleiben und behielt naheliegenderweise meinen Platz im Boot) spielten wir uns immer besser aufeinander ein. Jeder entwickelte mehr und mehr Gefühl für den Umgang mit dem Wind, manchmal gaben wir uns auch gegenseitig Hinweise bzw. probierten einiges aus. Gerade die beiden Richtungswechselmanöver Wende und Halse klappten immer besser, auch wenn längst noch nicht jeder Handgriff perfekt saß. Und erste Erfahrungen mit dem Kreuzen sammelten wir außerdem. Es war ein langer Segeltag, wo wir Kursteilnehmer am Ende ziemlich überrascht waren, wie schnell doch die Zeit dabei verging.

Morgen machen wir weiter ...

Track des Segeltörns vom 02.08.2022 (Vormittag)
Track des Segeltörns vom 02.08.2022 (Nachmittag) 

9. Juli 2022

Evolution im Rückwärtsgang

Das Leben entstand auf der Erde im Wasser und eroberte erst danach das Land. Für mich lief das an den beiden vergangenen Tagen andersherum. Denn das nasse Element ist die einzige mir verbliebene Umgebung, in der ich mich ganz ohne Hilfsmittel fortbewegen kann.

Weil die Planung für den Sonnabend schon seit längerer Zeit feststand, verlegte ich meine sonst übliche erste Wochenendrunde mit dem Handbike auf den Freitag. Da konnte ich zwar erst nach der Arbeit gegen 12.20 Uhr starten, aber noch ist es ja lange hell. Doch als Sonnenverwöhnter der ersten Tage im Juli mußte ich mich zunächst auf dichte Bewölkung und Maximaltemperaturen von 19°C motivationsmäßig umstellen.

Immerhin hatten diese Bedingungen auch ihr Gutes, selbst wenn es öfters mal so aussah, als ob es gleich regnen würde. Von richtigen Schweißausbrüchen blieb ich nämlich auch bei steileren Bergauf-Passagen verschont. Da ich flott unterwegs war, erweiterte ich nicht nur Stück um Stück meine Strecke, sondern packte spontan weitere Auffahrten dazu. Für die Rampe aus dem Müglitztal entschied ich mich zuletzt erst wenige hundert Meter vorher. Inzwischen laufen viele meiner Freitagstouren unter dem Begriff "Nachmittagsvergnügen", zumal ich (über die Woche) noch körperlich gut ausgeruht bin. Sofern das Wetter paßt, hält mich da (fast) nichts auf.

Gemeinsam vor dem Start in Rathen (Aufnahmeort)
Heute nun ging ich baden - wieder einmal im eigentlichen Wortsinn. Ich hatte mich mit Christiane zum Elbeschwimmen der DLRG verabredet, erfreulicherweise stieß dann aber auch noch Carsten zu uns. Zu dritt sind wir auch im Winter ein klasse Team.

Von Christiane bekam ich diesmal ihre aufblasbare Schwimmboje, in welcher ich sogar das Handy (zur Aufzeichnung der Strecke) wasserdicht deponieren konnte. Allerdings hatte ich die Schwimmleine nicht ausreichend bei mir festgezurrt, sodaß mir der Bauchgurt durch meine Bewegung nach ca. 2,5 km schließlich vom Körper rutschte und mein Begleiter Carsten die Boje für den Rest der Strecke übernahm. Christiane war da wahrscheinlich schon am Ziel, doch Carsten begleitete mich - wie zuvor abgesprochen - bis zum Schluß.

Am Ende wurde es noch einmal ein bißchen hektisch. Obwohl und Christiane schon rund zweihundert Meter vor dem Ziel abfing, schätzte ich die Stärke der Strömung nicht richtig ein. Immer noch zu weit weg vom Ufer, zog mich schließlich Christiane mit kräftigen Schwimmstößen zur Landungsstelle, doch rutschten meine Hände von ihren Schultern, wo ich mich festhielt. Ein weiterer Helfer klärte schließlich die Situation und verhinderte, daß ich zu weit vom Zielbereich abgetrieben wurde. Da hatte aber Christiane alles schon wieder im Griff.

Abschließend wurde ich in meinen bereitgestellten Rolli verfrachtet und rückwärts à la Sackkarre in rollstuhltaugliches Gelände hinaufgezogen. Im Freibad Wehlen konnte ich mich dann auf der Rollitoilette abtrocknen und umziehen, was allerdings eine ziemliche Aktion und nichts für sensible Haut war. Mit der S-Bahn endete der Ausflug so, wie er begonnen hatte.

Danke, liebe Freunde für diese tolle Aktion! 

28. Juni 2022

Ein Schiff wird kommen ...

Wieder ein Sport mit Suchtpotential! So lautet die kurze Zusammenfassung meines heutigen Segeltörns.

Skipper Jörg hatte sich mit Eva noch Unterstützung für meine erste Ausfahrt dazugeholt. Die Vorbereitungen dauerten etwas, weil die RS Venture Connect erst noch hergerichtet werden mußte. Für Leute ohne Handicap ist das Segelboot nämlich ebenso geeignet, sie benötigen aber die Zusatzaustattung nicht.

Überhaupt fanden wir drei gleich einen Draht zueinander - ähnliche Einstellungen und Denkmuster ließen erst gar keine Barrieren im Kopf entstehen. Zumal doch Jörg im Rahmen der Stiftung Turningpoint sowieso hautnah am Thema "Inklusion" im Segelwassersport dran ist.

Das Umsetzen vom Rolli auf dem Landungssteg ins Boot (und später auch zurück) funktionierte für mich über den Rolli-Boden-Boot-Transfer nahezu problemlos. Ich war überrascht, daß ich mich auch in den Schalensitz trotz des Abstands sehr gut hineinstützen konnte. Mit Rücken- und Sitzpolster ausgestattet, sitzt man darin nicht nur bequem, sondern dank der ausbauchenden Seitenführung der Rückenlehne auch bei seitlicher Schräglage des Bootes (z.B. durch den Wind beim Segeln) selbst bei höherer Läsionshöhe immer noch sehr stabil. Als Parasegler hat man dort vor sich ein kleines Pult aufgebaut, auf dem alle Leinen zum Bedienen der Segel zusammenlaufen. Außerdem kann die Bedienung der Ruderanlage von vorn über einen optionalen Joystick-ähnlichen Steuerknüppel erfolgen.

Eva fotografierte uns hier vom
Landungssteg beim Defilee (Aufnahmeort)
Wir brauchten diesmal bis auf den Schalensitz nichts weiter davon, denn ich war ja nur Mitmacher beim Segel-Schnupperkurs. Immerhin konnte ich mir dabei gleich einige interessante Dinge abschauen - und das, was der Wind nicht hergab, kompensierten Jörg und ich mit Fachsimpelei über aero- und hydrodynamische Grundlagen des Segelns. Es war interessant zu erfahren, was es so alles zu beachten gibt.

Auch wie das Segeln mit Handicap weiteren Interessenten nahegebracht werden kann und welche Möglichkeiten es für Rollifahrer gibt, einfach mal in diesen Sport reinzuriechen bzw. ein erlebnisreiches Wochenende beim Segeln zu verbringen, konnte ich mit Jörg erörtern. Nicht ohne (berechtigten) Stolz zeigte er mir auch noch die nahezu vorbildliche barrierefreie Infrastruktur im neu errichteten Gebäude des 1. Wassersportvereins Lausitzer Seenland e.V. inklusive der Möglichkeit zur Übernachtung.

Ich denke, daß ich hier im Segelzentrum am Geierswalder See nicht zum letzten Mal gewesen bin. Wie bereits angedeutet, stelle ich es mir sehr romantisch vor, am Abend ganz allein mit dem Boot auf den See hinauszufahren, den Frieden, die Stille hautnah zu spüren und Abstand zu finden vom nervtötenden Alltag. Dazu muß ich noch viel lernen und vielleicht auch einen Segelschein machen.

Träumen darf ich aber jetzt schon davon ...

8. Juli 2017

Spaß im Naß

Beim diesjährigen Elbeschwimmen der DLRG - Bezirk "Obere Elbe" ist nun auch mein tschechischer Sportfreund Lád'a dabeigewesen. Gemeinsam mit Susi und noch weiteren Freunden und Bekannten starteten wir heute von der Hofewiese in Stadt Wehlen, um anschließend die ca. 900 m bis zum Freibad im Wasser zurückzulegen.

Lad'a war ja zunächst skeptisch wegen der Entfernung - deshalb nur die kurze Strecke. Doch bereits unterwegs verkündete er, daß wir beim nächsten Mal ab Rathen schwimmen. Mit 21°C Wassertemperatur herrschten trotz der vielen Wolken aber auch ausgezeichnete Bedingungen. Ich hätte jedenfalls noch weiter schwimmen können.

Der Transfer ins Wasser - Viel hilft viel! (Aufnahmeort)
Das Schwierigste war wieder - wie jedesmal - der Weg in den Fluß bzw. zurück auf's Trockene. Ohne Helfer geht da wirklich nichts. Vor allem beim aktuellen Niedrigwasser sind die großen Steinblöcke im Uferbereich eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für meine Träger. Deswegen heute auch ein paar mehr helfende Hände. Im allgemeinen Gewusel beim Start haben wir deshalb einen extra Knoten gebildet. Am Ziel war es dann etwas einfacher, dort hatten sich die Massen bereits verteilt.

Danke an Susi und Lád'a, danke an die anderen Helfer und an die Mitarbeiter des Freibads Stadt Wehlen, wo ich mich anschließend umziehen konnte! Besonders hat mich gefreut, von vielen Teilnehmern, Zaungästen und den Veranstaltern als mittlerweile alter Bekannter gegrüßt worden zu sein. Ich gehöre inzwischen einfach dazu.

Keine Frage!

Track der Schwimmstrecke vom DLRG-Elbeschwimmen am 8.07.2017 (nachgezeichnet)

11. Juli 2015

Alle(s) im Fluß

Bei solch guten Bedingungen durfte es in diesem Jahr nun endlich auch ein bißchen mehr sein: Nach 2011 und 2014 habe ich mich beim Elbeschwimmen der DLRG "Obere Elbe" bereits von Rathen aus zum Ziel am Freibad in Stadt Wehlen auf Wasserwanderung begeben.

Am Start im Kurort Rathen
Bei Sonnenschein und freibadfreundlicher Wärme versammelte sich unterhalb des Fähranlegers in Rathen eine hübsch große Schar Badelustiger. Nach dem Start gegen 11.00 Uhr wurde es auch für mich in Begleitung meiner Kumpeline Susi bei ca. 21°C Wassertemperatur ein recht entspanntes Dahingleiten im Fluß. Für die 3,5 km mußte man jedenfalls keinen Neoprenanzug tragen, um sich vor Unterkühlung zu schützen.

Hinein und hinaus ging es natürlich in altbewährter Manier, indem mich die Helfer und Susi die paar Meter einfach trugen. Ansonsten benötigte ich keine weitere Unterstützung. Die Leute von der DLRG kennen mich inzwischen, und wissen, daß sie nicht extra auf mich aufpassen müssen. Während wir nach Wehlen schwammen, wurde der Rolli und das Gepäck zum Ziel gebracht, und das Umziehen in der Rollifahrerumkleide des Freibades Wehlen verlief dann genauso problemlos. Das war wie immer eine wunderschöne und perfekt organisierte Veranstaltung. - Gerne wieder!

Wegen der heutigen Aktion bin ich gestern bereits zu einer kleinen Vorwochenendrunde gestartet. Punkt 12 fiel am Telearbeitsplatz der Hammer, 15 Minuten später saß ich im Handbike. Zum Schwimmen wäre das Wetter vom Freitag fast zu kühl gewesen, aber für die Radtour war es optimal. Zwar wehte eine stramme Brise aus West, ich jedoch wollte sowieso zunächst ostwärts. Abends würde dann der Wind schon "einschlafen".

In Stadt Wehlen habe ich einen neuen Anstieg aus dem Elbtal getestet, den meine Mutti angeblich immer benutzt, wenn sie mit ihrem Rad an der Elbe unterwegs ist (s. Track vom 10.7., km 9,2 -9,6). Ich habe mich dort auf der steilen Sandsteinplatten-Rampe hart an der Grenze der Reifentraktion jedenfalls ziemlich gemüht. Ob sie wirklich diesen Weg meint? (Aber mit 85 Jahren schaffen es manche Leute nicht mal mehr vom Sofa zur Wohnungstür. - Trotzdem Hut ab, wenn meine Mutti regelmäßig noch mehr als 20 km lange Strecken auf dem Rad fährt! - Liegt wohl in der Familie ...)

Die darauffolgenden Anstiege ließen sich dagegen recht locker bewältigen, auch wenn ich es gestern manchmal sehr gemächlich anging. Ich muß ja nicht immer die Sau herauslassen. Nur abends auf dem Elberadweg, bei noch frischen Gegenwind, forcierte ich das Tempo. Da meinte ein Radfahrerpärchen aus dem Freizeitsportbereich, mir die Butter vom Brot nehmen zu können. Nach einer Weile fragte mich die Frau, die vermutlich schon auf dem Zahnfleisch kroch, leicht entnervt, ob ich denn einen Motor am Fahrzeug hätte. Bevor ich sie endgültig hinter mich ließ, gab ich ihr noch die in solchen Situationen fällige Erklärung.

Ob sie's begriffen hat?

Track der Handbiketour vom 10.07.2015
Track der Schwimmstrecke vom DLRG-Elbeschwimmen am 11.07.2015 (nachgezeichnet)

13. Juli 2014

Ab ins Wasser...

Gestern hatten wir unsere letzte Aufführung vor der Sommerpause des Staatsschauspiels Dresden. Endlich waren wieder alle Mann an Deck, und so wurde der Abend sehr schön. Ich glaube, nach der langen krankheitsbedingten Abwesenheit von Andreas freute sich jeder und spielte dementsprechend mit vollen Elan. - Nun wird es mit unserem "Freischütz" erst am 30. September weitergehen.

Einige Stunden zuvor bin ich ins Wasser gegangen. Die DLRG hatte nämlich zum alljährlichen Elbeschwimmen nach Wehlen eingeladen. Für mich war es zur 19. Auflage nach 2011 bereits das zweite Mal, daß ich mich in die Fluten stürzte. Ursprünglich wollte ich deshalb von Rathen aus schwimmen. Doch bei dem bedeckten Wetter und nur ca. 19°C Lufttemperatur bin ich lieber kein Risiko eingegangen und entschied mich für die kürzere Strecke. Meine Urlaubsfahrt steht ja unmittelbar vor der Tür.

Erstaunlichweise war das Wasser der Elbe relativ warm, so daß ich zu keiner Zeit gefroren habe. Gemeinsam mit Sophie, der Tochter meiner Kumpeline, und weiteren geschätzten 100 Männern, Frauen und Kindern legte ich die 800 m ganz entspannt zurück. Wie bereits beim vorhergehenden Mal mußte ich nur ins Wasser hinein- und am Ziel wieder herausgetragen werden, denn die Uferbereiche sind nicht mit dem Rolli zugänglich.

Der Sonntag ist nun für's Packen reserviert, so daß ich morgen früh ganz zeitig starten kann. Es wird ein langer Ritt bis an den Genfer See, wo ich meine Akklimatisationstouren und die erste größere Unternehmung geplant habe.

Den nächsten Bericht gibt's dann aus der Westschweiz.

9. Juli 2011

Mal was ganz anderes...

Vor dem geplanten Urlaub sind von meinem Fahrradmechaniker noch einige Arbeiten am Handbike zu erledigen. Weil die Teilebeschaffung sich unerwartet in die Länge zieht, habe ich das Wochenende fahrradfahrfrei. Dann widme ich mich eben anderen Dingen. Zum Beispiel dem Schwimmen. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre gibt es das Elbeschwimmen in der Sächsischen Schweiz. In diesem Jahr standen zwei Strecken zur Auswahl: 3,5km ab Rathen und 900m von der Hofewiese bei Stadt Wehlen. Geschwommen wurde jeweils bis in Höhe des Freibades in Pötzscha. Für mich war es die Premiere, obwohl ich es mir bereits lange vorgenommen hatte. Die kleine Strecke eignete sich wunderbar zum Testen und die Veranstalter sahen meine Teilnahme ganz entspannt. Am Anfang begleitete mich zwar noch ein Rettungsschwimmer. Als der aber merkte, daß dafür keine Notwendigkeit bestand, zogen meine Kumpeline Susi und ich unsere Bahnen dann allein. - Bis zum nächsten Jahr!