14. September 2025

Drüber und drunter

Der Spätsommer breitet sich über's Land. Noch hält das Wetter, was es verspricht: es ist sonnig, und angenehme Temperaturen um die 20°C bieten beste Bedingungen für Touren mit dem Handbike. Nur am Abend spürt man die Auswirkungen der fortgeschrittenen Jahreszeit, denn nun wird es schon wieder wesentlich früher dunkel.

Deshalb habe ich auf meiner Feierabendrunde am Freitag zum ersten Mal seit Monaten meine Beleuchtung mit eingepackt. Zunächst fuhr ich nach Dresden, um eine Bike24-Bestellung für's Rad abzuholen. Da die Firma in der sächsischen Landeshauptstadt ansässig ist, spare ich mir die Versandkosten - außerdem war das gleich eine gute Vorgabe für ein erstes Tourenziel.

Danach hielt ich mich im Westbogen südwärts, wobei ich zwar einige Höhenmeter gewann, doch nur der Anstieg von Edle Krone nach Höckendorf (s. Track vom 12.09., km 53,2 - 54,4) etwas steiler ausfiel. An der Talsperre Malter vorbei, erreichte ich kurz hinter Reinholdhain bei Dippoldiswalde mit ca. 430 m NHN den höchsten Punkt der Tour, ab welchem es im wesentlichen nur noch bergab rollte. Weil ich auf dem Heimweg bei Freunden für einen längeren Schwatz anhielt, kam ich 6 km vor Pirna dann in die Dunkelheit und konnte mich deshalb gleich von der Funktionstüchtigkeit meiner Stirnlampe und meines Rücklichts überzeugen. Diesbezüglich bin ich jedenfalls für die dunkle Jahreszeit gewappnet.

Gestern entschied ich mich für eine Runde in Richtung Böhmen, wobei ich vor allem wieder mal der Binsdorfer Hochebene einen Besuch abstatten wollte. Diese auch Zappenland genannte aussichtsreiche Gegend erstreckt sich östlich oberhalb des tschechischen Elbtals zwischen Tetschen (Děčín) und Herrnskretschen (Hřensko), wobei vielen Leuten hier vor allem das Ausflugsziel "Belvedér" nahe Elbleiten (Labská Stráň) bekannt sein dürfte.

Nach der Schinderei auf der Steilrampe aus dem Tetschener Zentrum in den Orsteil Falkendorf (Folknáře, s. Track vom 13.09, km 40,6 - 41,1) und der Weiterfahrt nach Binsdorf (Bynovec) unternahm ich ebenfalls einen Abstecher dorthin. Obwohl ich weiß, daß der eigentliche Aussichtspunkt aufgrund der vielen Treppen(stufen) für mich nicht zu erreichen ist, konnte ich bei meinem letzten Besuch vor einigen Jahren vom Biergarten des Restaurants noch hinunter zur eindrucksvollen Sandsteinplattform schauen. Inzwischen ist dort leider alles zugewachsen, weswegen mir diesmal selbst dieser Ausblick verwehrt blieb. Schade!

Blick von oberhalb Elbleiten nach Norden zum Großen Winterberg (Aufnahmeort)
Ganz umsonst war die Fahrt nach Elbleiten jedoch nicht für mich. Von der Landstraße eröffneten sich nämlich immer wieder schöne Ausblicke in die nähere und fernere Umgebung. So konnte ich von da aus nicht nur im Westen den Großen Zschirnstein sowie im Osten den dominierenden Großen Winterberg mit seinen östlichen Felsabbrüchen sowie der Schmilkaer Felsenwelt im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges sehen, sondern entdeckte sogar das rote Dach des Falkennests am Prebischtor sowie den eigenwilligen Aussichtsturm Růženka auf dem Hutberg (Pastevní vrch) oberhalb von Rosendorf (Růžová).

Während des Heimwegs ereilte mich dann in Königstein wieder mal seit langem eine Reifenpanne. Irgendwo nahe des Fähranlegers kam unvermittelt der Todesstoß für den Schlauch meines Vorderrads, was mich fast eine dreiviertel Stunde aufhielt, bevor ich meine Tour fortsetzen konnte. Natürlich fuhr ich nun für die letzten Kilometer umso vorsichtiger und daher langsamer, auch strich ich mein geplantes Extrazackel ab Pirna. An diesem Tag blieb ich daher bis zum Ziel unter meinen Zielvorgaben, doch kam ich wenigstens ohne weiteren Zwischenstop zuhause an.

Bei der abschließenden Korrektur der GPS-Daten auf Strava stellte sich außerdem heraus, daß ich sogar knapp unterhalb der 100 km-Marke vorbeigeschrammt war. Die Erklärung: bei langen und steilen Anstiegen (wie am Sonntag der Auffahrt nach Falkendorf) benutze ich den Geschwindigkeitssensor und nicht nur das GPS-Signal zur Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung, weil bei dem extrem geringen Tempo sonst das Navi im Pausenmodus verbleibt und damit nichts aufgezeichnet wird. Mit Sensor wird schließlich aufgezeichnet, doch aus unerfindlichem Grund dabei auch immer drastisch zuviel Wegstrecke. Gestern wurden offensichtlich aus 1,5 km dadurch rund 3 km. Meine umständliche Anfahrt zur Wohnung glich das diesmal nicht aus, da war ich in meiner Vorabschätzung immer noch zu optimistisch.

Deshalb einmal mehr und einmal weniger als 100 km an diesem Wochenende ...

Keine Kommentare :